Atemübungen?

Wie kann ich die Atmung verbessern ? Wie wichtig ist die Atmung für das Trompetespielen ?
Hier gibt es die Antworten auf solche Fragen.

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Barni
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Re: Atemübungen?

Beitrag von Barni »

Ich persönlich mache keine atemübungen,nur solche fürn ansatz,de man aber so lange wie möglich spielen mus mit einer Luft.
Generell finde ich ist es wichtig,langsam einzuatmen, u vor allem tief (in Liebling eine). Zum richtigen rausblasen kann ich sagen: Stell dir den Ton in 500metern Entfernung vor, da muss er klingen, nicht am Trichter, und so musst du die Luft führen.
DisbertMcClinton
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Re: Atemübungen?

Beitrag von DisbertMcClinton »

Imker hat geschrieben:Ich habe mal länger die Atemübungen aus Burbas Heft praktiziert. Um das richtige Körpergefühl kennenzulernen finde ich die ganz in Ordnung. Allerdings halte ich inzwischen nicht mehr viel von Atemübungen. Sie verbreiten bei mir eher Hektik und lassen sich sowieso nicht auf das Spielen übertragen. Im Gegenteil habe ich in letzter Zeit häufig festgestellt, dass die Atmung ganz von alleine richtig funktioniert, wenn man alles andere richtig macht. Wenn Ansatz und Zunge die Luft richtig führen, dann stellt sich bei mir ein positives Gesamtbild ein, das sich direkt auf die Atmung auswirkt. Ich atme dann tief und locker, ohne daran zu denken, sogar viel entspannter als bei bewussten Übungen. Eine richtige Atmung durch Übungen zu erlernen hat bei mir nicht funktioniert. Vielleicht bin ich da eine Ausnahme, aber kein Plan...
Kauf Dir mal den Breath Builder und mach, bevor Du spielst, ca. 10 min diese Übung. (http://www.polymniapress.de). Es soll ihn auch in der Brasserie Hamburg geben. MIR hat das Teil sehr geholfen. Ich habe es immer im Koffer. Dieses Teil wird bei der sog."Chicagoer Schule". Lungenfachärzte haben so ein Teil auch, um Funktionsstörungen der Atmung festzustellen oder Asthmatiker zu behandeln...
DisbertMcClinton
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Re: Atemübungen?

Beitrag von DisbertMcClinton »

Puukka hat geschrieben:Ich muss eigentlich auch sagen, dass ich auch keinen Trompetenlehrer kenne, der Atemübungen predigt.
Vielleicht wird es ja auch sträflich vernachlässigt, jedoch z.B. mein derzeitiger Lehrer ist ein Ansatztier, bei dem der Verputz rieselt, wenn er sein G3 ansetzt. Und das ohne Atemübungen.
Juraj Bartos hat uns mal die Bobby Shew Yogaatmung gezeigt, jedoch ist das anscheinend zum noch mehr Luft einatmen können.
LG Herbert
Cat Anderson hat auch nie unterrichtet. Er hat einfach alles vielleicht per Zufall richtig gemacht. Das ist also leider gar kein Argument, etwas NICHT ZU ÜBEN...
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Re: Atemübungen?

Beitrag von buddy »

Puukka hat geschrieben:Ich muss eigentlich auch sagen, dass ich auch keinen Trompetenlehrer kenne, der Atemübungen predigt.
Einige Lehrbücher für Trompete sprechen aus gutem Grund das Thema Atemübungen an, z.B. Burba. Selbst wenn Trompetenlehrer es vielleicht vernachlässigen, bedeutende Trompeter lassen sich schon zitieren. Neben Bobby Shew, den Du erwähnst, fällt mir da sofort Markus Stockhausen ein.
Atemübungen vor dem Üben/Spielen sind nach meiner Erfahrung ein ausgezeichnete Übung zur physiologischen und geistigen Einstimmung. Wenn man ein Blasinstrument spielt, liegt auch eine Beschäftigung mit den körperlichen Grundlagen für mich nahe, um den "Generator" zu optimieren.
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Re: Atemübungen?

Beitrag von Helge »

Ich denke bei Atemübungen geht es oft nur darum, die "richtige" Atmung zu erlernen und durch andauerndes Training auf die Ebene des Unterbewussten zu führen.
Wenn man auf der Bühne steht und aufgeregt ist, neigt man ansonsten dazu, so etwas nicht konsequent durchzuführen und dann ist der blackout oft nicht mehr weit entfernt.

Übungen, die im Liegen durchgeführt werden haben den Nachteil, dass die Bauchdecke schon durch die Schwerkraft wieder nach unten gedrückt wird. Das ist im Stehen jedoch nicht möglich und dieser unterstützende Effekt fehlt.
Im BE habe ich auch eine nette Übung für zwischendurch gefunden: Im Stehen oder während des Laufens (das bringt den Puls nach oben) in 4 Zügen durch die Nase einatmen (während des Laufens dann bei jedem Schritt einen Zug). Die Züge so einteilen, das die Lunge nach dem dritten Zug eigentlich schon voll ist. Und dann mit dem vierten noch einen draufsetzten. Die Luft für 4 Schritte halten und dann in 4 Stößen (bei jedem Schritt) ausatmen und zwar so, dass die Lunge nach dem dritten Stoß leer ist. In dem 4. Stoß dann nochmal alles rauspressen.

Das Vorgehen erhöht nachhaltig die nutzbare Lungenkapazität und entwickelt die erforderliche Muskulatur zum kräftigen Ausatmen.
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Re: Atemübungen?

Beitrag von peaceman »

buddy hat geschrieben:bedeutende Trompeter lassen sich schon zitieren. Neben Bobby Shew, den Du erwähnst, fällt mir da sofort Markus Stockhausen ein.
Ich finde immer, daß Markus Stockhausen ein bißchen ein Sonderfall ist. Er ist ein unglaublicher Trompeter und sehr guter Lehrer. Aber er hat ein System entwickelt, daß sehr besonders ist und nicht bei jedem funktioniert. Ich glaube, dass er dieses System perfektioniert hat und es bei ihm hervorragend passt. Aber für viele andere ist es vielleicht nicht der richtige Weg und eventuell sogar kontraprduktiv.

Mit Anfängern und Kindern/Jugendlichen mache ich gerne Atemübungen, weil diese ein Körpergefühl vermitteln können, daß sie nicht über Erklären herstellen können, sondern nur über Erfahren. Das können sie dann besser aufs Instrument übertragen. Gerade für Kinder/Jugendliche ist das Körpergefühl beim Spielen sehr wichtig. Da nützen Erklärungen meist weniger - ist zumindest meine Erfahrung.

Ansonsten halte ich den Nutzen von isoliert stehenden Atemübungen für ziemlich gering. Ich finde die Verbindung mit dem Instrument und die praktische Anwendung sehr wichtig. Ein perfekte Atmung und ein Lungenvolumen von 10l nützen nichts, wenn man es nicht auf das Instrument - und wichtiger, auf die Musik übertragen kann.

Bei den Sängern gibt es so eine grundlegende Idee (das hat mir damals mein Prof erzählt und das hat mir sehr geholfen): "inhalare la voce". Das heisst, das man FÜR das atmet, was man gleich spielen will (grob vereinfacht).
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trompeti
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Re: Atemübungen?

Beitrag von trompeti »

Hallo zusammen

Zur Atmung aus der Klinik sozusagen... Es ist schon erstaunlich (und das trifft mich selber auch), wie schwer sich Menschen am Instrument mit etwas tun können, das sie eigentlich tagtäglich tun. Instrument ist hier weiter verstanden als Trompete. Zur Veranschaulichung: ich habe kürzlich eine Proficellistin betreut, welche beim Spielen immer leicht Atemnot und Druck auf der Brust bekam. Bei wenig Druck in die Rippenzwischenräumen mit dem Finger ist sie an die Decke gesprungen vor Schmerz. Zudem ist ihr aufgefallen, das die Atemnot beim Hometrainer- oder Joggingtraining anfangs auch auftrat, jedoch nach kurzer Zeit verschwand. Nach dem Joggen konnte sie problemlos 1-2 Tage Spielen, dann kamen die Beschwerden wieder. Natürlich hat man einige teuren Untersuchungen gemacht... und alles war normal. Die Geschichte hat mich eines gelernt, man kann Atmen nicht lernen, nur verlernen. Aber der eigene Körper ist gerne bereit im Rahmen des täglichen Lebens einem gute Atemratschläge zu geben.

Nun die beste Atemübung, welche ich letztlich gelernt habe ist: zuhören, wie die Cats tönen und sich überlegen, was die mit der Luft wohl machen und dabei mal wieder Joggen gehen und lernen was mein Körper eigentlich unter Atmen versteht. Erstaunlicherweise tun wir da nämlich auch nicht die Stimmbänder engstellen, die Thoraxwand verkrampfen oder Atmung denken. Ich zumindest denke dann immer nur, hoffentlich ist es bald vorbei :mrgreen:

Es gibt natürlich die Fragen wie, warum gibt man nicht genug Luft, wenn es in die Höhe geht oder warum macht man zu, holt am falschen Zeitpunkt Luft etc. und da gibt es ja dann die Musiklehrer zu.

@ paeceman: Bei Kindern würde ich eher versuchen etwas über Atmung zu lernen statt sie ihnen mit Übungen zu verlernen, diese Bemerkung sei mir bitte verziehen. Aber vielleicht reden wir nicht vom gleichen, wenn wir Atemübung sagen.

Ah übrigens die Cellistin hat mir eine gute Joggingstrecke empfohlen, leider bin ich nicht in der Lage diese ohne Atemnot zu laufen, was mich etwas beunruhigt hat...

cheers

trompeti
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Nedsolaud
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Re: Atemübungen?

Beitrag von Nedsolaud »

trompeti hat geschrieben:Ah übrigens die Cellistin hat mir eine gute Joggingstrecke empfohlen, leider bin ich nicht in der Lage diese ohne Atemnot zu laufen, was mich etwas beunruhigt hat...
:gut: Super! So gehts mir auch oft! :lol: :lol:

Hallo zusammen,
ich für meinen Teil hab oft mal Probleme wenn ich zu nem Auftritt eile daß ich am Anfang einfach nicht das gesammte Lungenvolumen nutze (nutzen kann) und damit schon Probleme bekomme von einem Atemzeichen zum Nächsten zu gelangen ohne blau anzulaufen. :oops:
Da tun mir ein paar Atemübungen schon gut!
Während dem spielen mach ich mir wenig Kopf darüber da gehts dann von selber.

LG Werner
Silver Trumpet

Re: Atemübungen?

Beitrag von Silver Trumpet »

also mein trompetenlehrer predigt atemübungen sehr! er hat auch einen der schönsten klänge die ich je gehört hab der ist sehr voll und schön! er sagt das dies nur von den vielen atemübungen die er täglich an seinem arbeitsplatz macht!!
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Re: Atemübungen?

Beitrag von Dirk 01 »

Und ich habe eine schöne, rauchige Bluesstimme,
das liegt an den vielen Zigaretten, die ich geraucht habe.
Cerveny Basstrompete und Kühnl & Hoyer Ventilposaune
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Re: Atemübungen?

Beitrag von peitor »

@Silver Trumpet
und was sind das für übungen die dein lehrer bei der arbeit nebenbei macht?
:question:

DANKE
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jamaika
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Re: Atemübungen?

Beitrag von jamaika »

Wahrscheinlich Ein und Aus atmen, so wie wir es alle tun, um zu leben.

Gruss Jamaika
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guenni
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Re: Atemübungen?

Beitrag von guenni »

Hallo,

seit einem Monat habe ich die deutsche Übersetzung von dem Arnold Jacobs-Buch und wende auch die beschriebenen Atemübungen an, habe mir dazu auch zwei Atemtrainer gekauft. Was er im Buch bechreibt ist sehr plausibel und
hat mich in den letzten Wochen ein Stück weiter gebracht, auch der Klang hat sich dadurch verbessert.
Ich hab mich vorher schwer getan ein rechtes Atem-/mit Stütze- Gefühl zu haben, aber es entwickelt sich langsam.
Mit Sicherheit habe ich meinen Ansatz durch zu wenig Luft zu stark belastet, einfach mit zu wenig Luft gespielt.
Den Klang hab ich durch mehr Luft verbessert, die Ansatzmuskulatur dabei entlastet und die obere Lage kommt einfacher.
Ich stütze nicht stärker, schon gar nicht mit mehr Druck, die Luft fliesst mit einer konstanteren Luftsäule.
Vorher hab ich einfach zu flach geatmet und dann wenn das Vitalvolumen weg war mit Kraft den Rest rausgedrückt.
Ziel soll sein, das max zu atmen und das Vitalvolumen entspannt zu nutzen. Aber ich bin längst nicht da wo ich hinwill,
ich hab erst den Weg gefunden. Und die Atemübungen geben einem schon ein gutes Gefühl was an Volumen da ist
und was man damit entspannt anstellen kann. Und wenn wie Jacobs beschreibt das Lungenvolumen ab dem 40ten Lebensjahr abnimmt, sollt man als Blechbläser doch an dem bestmöglichen Erhalt aktiv arbeiten.
Grüße Guenni
Musik ist Seelennahrung.
FlüTro
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Re: Atemübungen?

Beitrag von FlüTro »

Zum "Atmen-Üben" hab ich absolut keine Lust, aber:
was haltet ihr denn von der recht alten und bewährten Empfehlung, dass
man seine Stimme singen-können-sollte.
Wir machen das immer wieder, und ich glaub,
dass das diesen Part mitabdecken könnte, oder ??
Peter
buddy
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Re: Atemübungen?

Beitrag von buddy »

Ich finde auch, man sollte idealerweise seine Trompetenstimme singen können, aber mit Atmentraining ist eigentlich etwas anderes gemeint. Von Arnold Jacobs über Bobby Shew's The Wegde bis Karin Ploog und Schlaffhorst-Andersen wurden die möglichen Übungen hier schon verschiedentlich angesprochen. http://www.trompetenforum.de/TF/search.php
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