Zu viel Luft
Moderator: Die Moderatoren
Zu viel Luft
Hallo,
ich habe vor genau 35 Jahren mit Trompete angefangen und vor 25 Jahren aufgehört. Zahnspange und ein Ansatz, der alles andere als drucklos zu bezeichnen war.
Nun spiele ich seit etwa 3 Monaten wieder, wahrscheinlich weil mein Söhnchen gerade in dem Alter ist, in dem ich zu spielen anfing.
Ich habe auf der Seite comebacktrumpeter oder so ähnlich nachgesehen und auch auf dieser Seite viel über buzzing und druckarmen Ansatz gelesen und umgesetzt. Es klingt bei mir alles noch ein bisschen dünn aber immerhin kann ich ein paar langsame Jazzballaden als Ersatz für doch recht monotones Töne anhalten spielen.
Mein Tonhöhe reicht so bis zum e ´´. Mir reicht das aber, ich möchte gerne einen schönen Ton und nicht unbedingt in die Höhe.
Das wesentliche Problem liegt momentan darin, dass ich die Luft nicht raus kriege. Ich komme, je höher ich spiele und vor allem bei langen Tönen aus der Puste, muss absetzen und ausatmen, dann erst einatmen und weiterspielen.
Hat einer ne Idee was ich ändern könnte?
ich habe vor genau 35 Jahren mit Trompete angefangen und vor 25 Jahren aufgehört. Zahnspange und ein Ansatz, der alles andere als drucklos zu bezeichnen war.
Nun spiele ich seit etwa 3 Monaten wieder, wahrscheinlich weil mein Söhnchen gerade in dem Alter ist, in dem ich zu spielen anfing.
Ich habe auf der Seite comebacktrumpeter oder so ähnlich nachgesehen und auch auf dieser Seite viel über buzzing und druckarmen Ansatz gelesen und umgesetzt. Es klingt bei mir alles noch ein bisschen dünn aber immerhin kann ich ein paar langsame Jazzballaden als Ersatz für doch recht monotones Töne anhalten spielen.
Mein Tonhöhe reicht so bis zum e ´´. Mir reicht das aber, ich möchte gerne einen schönen Ton und nicht unbedingt in die Höhe.
Das wesentliche Problem liegt momentan darin, dass ich die Luft nicht raus kriege. Ich komme, je höher ich spiele und vor allem bei langen Tönen aus der Puste, muss absetzen und ausatmen, dann erst einatmen und weiterspielen.
Hat einer ne Idee was ich ändern könnte?
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Hallo,
man sollte sich immer im klaren sein, das die Luft "durch" und nicht in das Instrument geblasen wird. Man muß sich das beim spielen auch bildlich vorstellen, hilft immer wieder.
Es kommt aber auch vor, daß man zu viel Luft einatmet und diese dann nicht gleich wegbekommt bzw. nicht gleich drauf los spielen kann.
TQ
man sollte sich immer im klaren sein, das die Luft "durch" und nicht in das Instrument geblasen wird. Man muß sich das beim spielen auch bildlich vorstellen, hilft immer wieder.
Es kommt aber auch vor, daß man zu viel Luft einatmet und diese dann nicht gleich wegbekommt bzw. nicht gleich drauf los spielen kann.
TQ
Ich bin ja so gut zu hause, wenn Ihr das Hören Könntet !!!.
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Hallo Mars,
du bekommst einen Atemstau, weil deine Stimmlippen verengt sind. Verursacht werden kann dies durch verkrampftes Einatmen (z.B. wie beim Heben eines Gewichts), falsche Zungenposition usw. (Ferndiagnose kaum möglich).
Atemübungen nach Burba, Quinque oder auch Yoga bieten Abhilfe.
Gruß
Hannes
du bekommst einen Atemstau, weil deine Stimmlippen verengt sind. Verursacht werden kann dies durch verkrampftes Einatmen (z.B. wie beim Heben eines Gewichts), falsche Zungenposition usw. (Ferndiagnose kaum möglich).
Atemübungen nach Burba, Quinque oder auch Yoga bieten Abhilfe.
Gruß
Hannes
- Wolfgang Huhn
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Brustatmung vermeiden
Hallo Mars!
Wahrscheinlich atmest Du zu hoch und benutzt die Brustmuskulatur zum Ausatmen. Und manchmal ist weniger mehr!
Atme mal für einen Monat lang grundsätzlich nur "in den Bauch" (Zwerchfell saugt die Luft hinein, Bauchmuskeln blasen sie wieder heraus), übe stehend oder im Sitzen auf der Stuhlkante mit nach vorne gekipptem Becken, damit der Bauch frei arbeiten kann.
Lasse die Schultern unten und die Brust flach, und stelle Dir ein fernes Ziel vor, wo du "hinpustest". Das "durch die Trompete blasen" steht so in dem Band 1 meiner Studien für Trompete und Hohe Trompeten" , Seite 8, Raute 6), das gibt der "Trompetenquäler" hier schön wieder! Dort findest Du die Atemtechnik auch gut beschrieben und bebildert sowie Atemübungen.
Etwas Geduld und Konsequenz wünscht Dir
Wolfgang
Wahrscheinlich atmest Du zu hoch und benutzt die Brustmuskulatur zum Ausatmen. Und manchmal ist weniger mehr!
Atme mal für einen Monat lang grundsätzlich nur "in den Bauch" (Zwerchfell saugt die Luft hinein, Bauchmuskeln blasen sie wieder heraus), übe stehend oder im Sitzen auf der Stuhlkante mit nach vorne gekipptem Becken, damit der Bauch frei arbeiten kann.
Lasse die Schultern unten und die Brust flach, und stelle Dir ein fernes Ziel vor, wo du "hinpustest". Das "durch die Trompete blasen" steht so in dem Band 1 meiner Studien für Trompete und Hohe Trompeten" , Seite 8, Raute 6), das gibt der "Trompetenquäler" hier schön wieder! Dort findest Du die Atemtechnik auch gut beschrieben und bebildert sowie Atemübungen.
Etwas Geduld und Konsequenz wünscht Dir
Wolfgang
Zuletzt geändert von Wolfgang Huhn am Sonntag 27. Februar 2005, 08:33, insgesamt 1-mal geändert.
Studien für Trompete und Hohe Trompeten (2 Bd.), Etüden für Trompete und Hohe Trompeten, Trios,Quartette. Siebenhüner-Verlag.
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Hallo Wolfgang,
du meintest wohl Mars, denn ich bin ganz deiner Meinung und kenne mich ganz gut aus. Während meines Klassikstudiums habe ich dies so gelernt wie du es beschreibst. Doch als ich Jazz studiert habe, bin ich noch mit verschiedenen anderen Techniken bekannt gemacht worden (z.B. nach Shew), die mir ebenso weiter halfen (insbesondere für eine differenzierte Betrachtensweise). Ich glaube, dass du klassischer Trompeter bist. Für diese und alle anderen "Normalos" empfehle ich unbedingt die wohl auch gesündeste Tiefatmung. Für Extremleistungen (z.B. im Lead-Jazz) muss man zusätzlich lernen, sich auch die Kapazität des Lungenraumes zunutze zu machen. Doch eines ist klar: Zuerst wird stets der Bauchraum gefüllt, also von unten nach oben. Das reich völlig aus für die gesamte klassische Musik, klingt locker genug und ist sehr natürlich und gesund. Nur dann, wenn diese Menge und Druck nicht ausreichen, braucht man z.T. auch noch den Lungenraum. Da Bobby Shew einen Magendurchbruch hatte, atmet er nur noch mit Hochatmung und das sogar ziemlich gut. Was ich sagen will: Es gibt Trompetentypen (auch Atemtypen), die unterschiedlich zum Erfolg kommen. Deine beschriebene Atemtechnik sollte die Grundlage aller Trompeter sein. Wer in ungewöhnliche Extrembereiche vordringt (z.B. ein C'''' oder höher 15 Sekunden lang fortissimo auszuhalten) muss teilweise seinen Horizont erweitern. Ich kenne sehr viele Leadtrompeter (auch ich), die bewusst bei Extremparts nicht nur den Bauchraum, sondern auch noch zusätzlich den Brustraum (inklusive aller möglicher Luftreservate im Flanken- und Rückenbereich) nutzen. Darauf angesprochen, erklärte mir auch Malte Burba bei einem Workshop, dass er bei Extrembeanspruchungen ebenso vorgeht.
Doch Vorsicht: Ich betone wirklich, dass alle (guten) Lead-Trompeter (ich bin der Meinung, dass klassische Trompeter nicht mit so extremen Luftreservoir spielen sollten bzw. müssen) trotz unkonventioneller Atemtechniken die von Wolgang beschriebene Atemtechnik von der Pike auf gelernt haben. Die Übungen sind gut und es dauert Jahre, bis man in Extremlagen mit zusätzlichen technischen Hilfen blasen kann.
Aber es würde bestimmt auch einigen Profis gut tun, neue Stilarten und Atemtechniken/-übungen zu erproben, um weitere Fortschritte zu erzielen. Ich konnte z.B. durch ausgiebiges Üben und erweitern meiner Atemtechnik die Länge und Lautstärke meines C'''' und höher (mit einem Monette B4, das etwa einem 1 1/2 C von Bach entspricht) enorm steigern.
Keep blowing; seit kritisch, konsequent, kreativ, innovativ und fleißig.
Hannes
du meintest wohl Mars, denn ich bin ganz deiner Meinung und kenne mich ganz gut aus. Während meines Klassikstudiums habe ich dies so gelernt wie du es beschreibst. Doch als ich Jazz studiert habe, bin ich noch mit verschiedenen anderen Techniken bekannt gemacht worden (z.B. nach Shew), die mir ebenso weiter halfen (insbesondere für eine differenzierte Betrachtensweise). Ich glaube, dass du klassischer Trompeter bist. Für diese und alle anderen "Normalos" empfehle ich unbedingt die wohl auch gesündeste Tiefatmung. Für Extremleistungen (z.B. im Lead-Jazz) muss man zusätzlich lernen, sich auch die Kapazität des Lungenraumes zunutze zu machen. Doch eines ist klar: Zuerst wird stets der Bauchraum gefüllt, also von unten nach oben. Das reich völlig aus für die gesamte klassische Musik, klingt locker genug und ist sehr natürlich und gesund. Nur dann, wenn diese Menge und Druck nicht ausreichen, braucht man z.T. auch noch den Lungenraum. Da Bobby Shew einen Magendurchbruch hatte, atmet er nur noch mit Hochatmung und das sogar ziemlich gut. Was ich sagen will: Es gibt Trompetentypen (auch Atemtypen), die unterschiedlich zum Erfolg kommen. Deine beschriebene Atemtechnik sollte die Grundlage aller Trompeter sein. Wer in ungewöhnliche Extrembereiche vordringt (z.B. ein C'''' oder höher 15 Sekunden lang fortissimo auszuhalten) muss teilweise seinen Horizont erweitern. Ich kenne sehr viele Leadtrompeter (auch ich), die bewusst bei Extremparts nicht nur den Bauchraum, sondern auch noch zusätzlich den Brustraum (inklusive aller möglicher Luftreservate im Flanken- und Rückenbereich) nutzen. Darauf angesprochen, erklärte mir auch Malte Burba bei einem Workshop, dass er bei Extrembeanspruchungen ebenso vorgeht.
Doch Vorsicht: Ich betone wirklich, dass alle (guten) Lead-Trompeter (ich bin der Meinung, dass klassische Trompeter nicht mit so extremen Luftreservoir spielen sollten bzw. müssen) trotz unkonventioneller Atemtechniken die von Wolgang beschriebene Atemtechnik von der Pike auf gelernt haben. Die Übungen sind gut und es dauert Jahre, bis man in Extremlagen mit zusätzlichen technischen Hilfen blasen kann.
Aber es würde bestimmt auch einigen Profis gut tun, neue Stilarten und Atemtechniken/-übungen zu erproben, um weitere Fortschritte zu erzielen. Ich konnte z.B. durch ausgiebiges Üben und erweitern meiner Atemtechnik die Länge und Lautstärke meines C'''' und höher (mit einem Monette B4, das etwa einem 1 1/2 C von Bach entspricht) enorm steigern.
Keep blowing; seit kritisch, konsequent, kreativ, innovativ und fleißig.
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- Wolfgang Huhn
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Etwas differenzierter...
Hallo Hannes!
Freilich kann ich dem nur zustimmen, was Du hier schreibst. Tatsächlich bin ich Klassiker, dringe aber beim Üben von Maggio etc. mindestens auch bis C4 vor, und selbstverständlich benutze ich, wenn ich lange laute und hohe Phrasen blase, auch meine gesamte Kapazität, also auch die aus der Hochatmung. Bei 53 Kg Körpergewicht und einer Größe von knapp über 160 könnte ich sonst nicht so manchen größeren Kollegen "an die Wand blasen". Aber natürlich "brauche" ich als Klassiker kein c5 im ff sondern meistens nur ein läppisches e3/f3 aber das eben ggf. auch im p. Und das habe ich zur Verfügung.
Wie Du ja von Dir selbst berichtest, muß erst die Basis stimmen. Egal, was man dann bläst. Und die Leute, die hier fragen, benötigen größtenteils erst das Fundament.
Das Hochziehen der Schultern wirst auch Du nicht im Sinne einer Bewegung benutzen, die sozusagen von den Armen ausgeht und zum Selbstzweck verkommt. Leider sieht man solche Verrenkungen oft. Wenn es durch zusätzliche Hochatmung bedingt ist, daß die Schultern sich beim Einatmen heben wie in dem einen Video zu sehen, wo ein Kollege das C5 bläst, nachdem er unten schon alles mit Luft gefüllt hat, dann ist das für mich kein "Schultern hochziehen" sondern das, was ich hier Hochatmung nenne. Natürlich bedingt eine größere Menge Luft die Ausdehnung des Oberkörpers auch nach oben.
Nun machen die Leute zumindest danach aber den Fehler, zuerst unten auszuatmen, und dann haben sie die Luft oben. Das ist, als wäre noch Benzin im Tank, aber es fließt nicht mehr heraus, stimmt's?
In meinen Studien für Trompete und Hohe Trompeten behandle ich die Erkärung der Atmung nebst einiger Atemübungen freilich auch differenzierter, wobei ich die Hochatmung aber bewußt außen vor lasse, weil das einen Laien verunsichern kann. und weil es beim Blasen der Piccolotrompete zu massiven Problemen führt. Hier ist ja weniger mehr.
Wenn man nach dem Erlernen des Fundaments auch nach oben atmet und diese Luft auch zuerst verbraucht, funktioniert das natürlich, zumindest mit der großen Trompete. Bei der Piccolo müßte man dann wiederum differenzieren... Und die ventillose Barocktrompete (habe ich auch studiert, mit einem kleinen Abschluß in Amsterdam) bläst sich auch wieder anders.
Wie schön, daß unsere Instrumente so viel Stoff bieten, wie schön, daß Jazzer und Klassiker beginnen, miteinander, füreinander und voneinander zu lernen, zu arbeiten, zu kommunizieren. That's Live! Louis hätte seine Freude an uns, "what a wonderful world!"
Im Trompetenforum ist es mir eher wichtig, die Sache allgemeinverständlicher darzustellen. Das "Spucken" habe ich beispielsweise bewußt als Vergleich gewählt, weil das auch ein 16jähriger besser nachvollziehen kann als die Zergliederung eines Bewegungsablaufes in seine Einzelphasen. Und in Shews Text heißt es auch "as if spitting rice".
Insgesamt denke ich, wir sind da ganz einer Meinung. Dein Beitrag ist jedenfalls wertvoll und anzuerkennen.
Letztlich ist es doch erst einmal wichtig, ein natürliches Verhältnis zum Trompeteblasen zu finden, auch wenn wir teilweise gegen die normalen menschlischen Reflexe arbeiten (Zwischenrippenmuskeln-Kehlkopf, Du weißt, was ich meine).
Weiter so und danke für Deine Ergänzungen, die ich durchaus interessant und hilfreich finde!
Wolfgang
Freilich kann ich dem nur zustimmen, was Du hier schreibst. Tatsächlich bin ich Klassiker, dringe aber beim Üben von Maggio etc. mindestens auch bis C4 vor, und selbstverständlich benutze ich, wenn ich lange laute und hohe Phrasen blase, auch meine gesamte Kapazität, also auch die aus der Hochatmung. Bei 53 Kg Körpergewicht und einer Größe von knapp über 160 könnte ich sonst nicht so manchen größeren Kollegen "an die Wand blasen". Aber natürlich "brauche" ich als Klassiker kein c5 im ff sondern meistens nur ein läppisches e3/f3 aber das eben ggf. auch im p. Und das habe ich zur Verfügung.
Wie Du ja von Dir selbst berichtest, muß erst die Basis stimmen. Egal, was man dann bläst. Und die Leute, die hier fragen, benötigen größtenteils erst das Fundament.
Das Hochziehen der Schultern wirst auch Du nicht im Sinne einer Bewegung benutzen, die sozusagen von den Armen ausgeht und zum Selbstzweck verkommt. Leider sieht man solche Verrenkungen oft. Wenn es durch zusätzliche Hochatmung bedingt ist, daß die Schultern sich beim Einatmen heben wie in dem einen Video zu sehen, wo ein Kollege das C5 bläst, nachdem er unten schon alles mit Luft gefüllt hat, dann ist das für mich kein "Schultern hochziehen" sondern das, was ich hier Hochatmung nenne. Natürlich bedingt eine größere Menge Luft die Ausdehnung des Oberkörpers auch nach oben.
Nun machen die Leute zumindest danach aber den Fehler, zuerst unten auszuatmen, und dann haben sie die Luft oben. Das ist, als wäre noch Benzin im Tank, aber es fließt nicht mehr heraus, stimmt's?
In meinen Studien für Trompete und Hohe Trompeten behandle ich die Erkärung der Atmung nebst einiger Atemübungen freilich auch differenzierter, wobei ich die Hochatmung aber bewußt außen vor lasse, weil das einen Laien verunsichern kann. und weil es beim Blasen der Piccolotrompete zu massiven Problemen führt. Hier ist ja weniger mehr.
Wenn man nach dem Erlernen des Fundaments auch nach oben atmet und diese Luft auch zuerst verbraucht, funktioniert das natürlich, zumindest mit der großen Trompete. Bei der Piccolo müßte man dann wiederum differenzieren... Und die ventillose Barocktrompete (habe ich auch studiert, mit einem kleinen Abschluß in Amsterdam) bläst sich auch wieder anders.
Wie schön, daß unsere Instrumente so viel Stoff bieten, wie schön, daß Jazzer und Klassiker beginnen, miteinander, füreinander und voneinander zu lernen, zu arbeiten, zu kommunizieren. That's Live! Louis hätte seine Freude an uns, "what a wonderful world!"
Im Trompetenforum ist es mir eher wichtig, die Sache allgemeinverständlicher darzustellen. Das "Spucken" habe ich beispielsweise bewußt als Vergleich gewählt, weil das auch ein 16jähriger besser nachvollziehen kann als die Zergliederung eines Bewegungsablaufes in seine Einzelphasen. Und in Shews Text heißt es auch "as if spitting rice".
Insgesamt denke ich, wir sind da ganz einer Meinung. Dein Beitrag ist jedenfalls wertvoll und anzuerkennen.
Letztlich ist es doch erst einmal wichtig, ein natürliches Verhältnis zum Trompeteblasen zu finden, auch wenn wir teilweise gegen die normalen menschlischen Reflexe arbeiten (Zwischenrippenmuskeln-Kehlkopf, Du weißt, was ich meine).
Weiter so und danke für Deine Ergänzungen, die ich durchaus interessant und hilfreich finde!
Wolfgang
Zuletzt geändert von Wolfgang Huhn am Sonntag 27. Februar 2005, 08:31, insgesamt 1-mal geändert.
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- Wolfgang Huhn
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Atemlosigkeit, Schluckauf, Luft anhalten
Hier noch einige Ergänzungen, weil sie recht gut zum Thema "Luft" passen:
Atemlosigkeit entsteht - im Gegensatz zur landläufigen Meinung - durch zu viel Luft, die im Körper verbleibt. Also, immer schön ausatmen!
Schluckauf läßt sich durch hecheln oder Schnüffeln unter Kontrolle bringen.
Luft anzuhalten ist nicht ratsam, weder beim Schluckauf, noch beim Trompeteblasen nach dem Einatmen noch nach dem Ausatmen. Alles muß fließen!
Immer schnell einatmen und langsam ausatmen. So bleibt man locker und vermeidet, was das Ausatmen anbelangt, Hyperventilation, also Sternchen zu sehen.
Einatmen durch die Nase ist nur ratsam, wenn es schnell genug geht. Manche Leute haben natürlicherweise eine sehr enge Nase, dann gehts nicht, selbst wenn sie keinen Schnupfen haben. Nasenatmung hat zwar die bekannten Vorteile der Lufterwärmung und daß man dabei die Lippen nicht bewegen muß. Aber mir tut etwas Frischluft immer gut, und man kann auch einfach nur die Mundwinkel entspannen um einzuatmen.
Das Zurückziehen der Lippen beim Einatmen ist ein krasser Fehler, der Zweifler gucke mal dabei in den Spiegel und schaut, was mit dem Ansatz dabei geschieht. Außerdem werden die Lippenmuskeln dabei überdehnt.
Wolfgang
Atemlosigkeit entsteht - im Gegensatz zur landläufigen Meinung - durch zu viel Luft, die im Körper verbleibt. Also, immer schön ausatmen!
Schluckauf läßt sich durch hecheln oder Schnüffeln unter Kontrolle bringen.
Luft anzuhalten ist nicht ratsam, weder beim Schluckauf, noch beim Trompeteblasen nach dem Einatmen noch nach dem Ausatmen. Alles muß fließen!
Immer schnell einatmen und langsam ausatmen. So bleibt man locker und vermeidet, was das Ausatmen anbelangt, Hyperventilation, also Sternchen zu sehen.
Einatmen durch die Nase ist nur ratsam, wenn es schnell genug geht. Manche Leute haben natürlicherweise eine sehr enge Nase, dann gehts nicht, selbst wenn sie keinen Schnupfen haben. Nasenatmung hat zwar die bekannten Vorteile der Lufterwärmung und daß man dabei die Lippen nicht bewegen muß. Aber mir tut etwas Frischluft immer gut, und man kann auch einfach nur die Mundwinkel entspannen um einzuatmen.
Das Zurückziehen der Lippen beim Einatmen ist ein krasser Fehler, der Zweifler gucke mal dabei in den Spiegel und schaut, was mit dem Ansatz dabei geschieht. Außerdem werden die Lippenmuskeln dabei überdehnt.
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Also ich atme grundsätzlich nur in die Lunge.hannes hat geschrieben:... Ich kenne sehr viele Leadtrompeter (auch ich), die bewusst bei Extremparts nicht nur den Bauchraum, sondern auch noch zusätzlich den Brustraum (inklusive aller möglicher Luftreservate im Flanken- und Rückenbereich) nutzen....
Zuletzt geändert von Gerber am Donnerstag 3. März 2005, 16:09, insgesamt 1-mal geändert.
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haha...auch wenn ich kein profi bin wie du, kann ich dir schon sagen dass das echt auf dem niveau von 5 jährigen ist alles wörtlich zu nehmen....
ich nehme mal an, dass auch du weisst was gemeint ist und so dämliche kommentare lassen....ich bin mir sagar sicher weil der rest den ich von dir lesen durfte durchaus auf einem viel höheren level waren....
ich nehme mal an, dass auch du weisst was gemeint ist und so dämliche kommentare lassen....ich bin mir sagar sicher weil der rest den ich von dir lesen durfte durchaus auf einem viel höheren level waren....
Es fließt mir das Herz über vor Dankbarkeit gegen die Musik, die mich so oft erquickt und aus großen Nöten errettet hat.
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hallo
klar versteh ich nicht alles wörtlich aber wie ich schon öfter lesen konnte der ton macht die musik...
und mit dem beitrag würde ich sagen macht sich keep blowing über die anderen lustig und ich hab vielleicht mit einem solchen beitrag nict gerechtnet
tut mit leid wollte ihn ja nicht persönlich angreifen....haffe wenigsten das ist angekommen
lg christopher
klar versteh ich nicht alles wörtlich aber wie ich schon öfter lesen konnte der ton macht die musik...
und mit dem beitrag würde ich sagen macht sich keep blowing über die anderen lustig und ich hab vielleicht mit einem solchen beitrag nict gerechtnet
tut mit leid wollte ihn ja nicht persönlich angreifen....haffe wenigsten das ist angekommen
lg christopher
Es fließt mir das Herz über vor Dankbarkeit gegen die Musik, die mich so oft erquickt und aus großen Nöten errettet hat.
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Die Kunst der Pädagogik ist es, sich einfach und für alle verständlich auszudrücken. Keep blowing sollte mal einen Workshop bei Bobby Shew oder auch Wynton Marsalis besuchen. Die amerikanischen Trompeter verwenden (warum auch immer?) wesentlich mehr Metaphern als die deutschen Fachsimpler wie keep blowing.
Im übrigen: Die Ausdrucksweise (Brustraum/Bauchraum) habe ich von Bobby Shew übernommen (es wurde von Wolfgang Huhn auch schon die Sache mit dem Spucken eines Reiskornes zitiert; Wolfgang isst bestimmt keinen Reis beim Trompetenspielen, doch jeder weiß was er meint und kann es nachvollziehen und/oder ausprobieren). Ich mag Humor; doch es gibt Grenzen. Sich über bewusst einfache und damit verständliche Wortwahl lustig zu machen ist primitiv. Hat keep blowing dies etwa bei Malte Burba gelernt. Mir fallen gewisse Parallelen jedenfalls auf. Nun aber genug meiner Beschwerde. Ich werde mich auch weiterhin (und dadurch vielleicht medizinisch unkorrekt) ausdrücken, denn mit Sicherheit gibt es hier im Forum viele TrompeterInnen, die erst mal richtig Fahrrad fahren wollen, egal ob mit einem Mountainbike oder einem Rennrad von Jan Ulrich.
Hannes
Im übrigen: Die Ausdrucksweise (Brustraum/Bauchraum) habe ich von Bobby Shew übernommen (es wurde von Wolfgang Huhn auch schon die Sache mit dem Spucken eines Reiskornes zitiert; Wolfgang isst bestimmt keinen Reis beim Trompetenspielen, doch jeder weiß was er meint und kann es nachvollziehen und/oder ausprobieren). Ich mag Humor; doch es gibt Grenzen. Sich über bewusst einfache und damit verständliche Wortwahl lustig zu machen ist primitiv. Hat keep blowing dies etwa bei Malte Burba gelernt. Mir fallen gewisse Parallelen jedenfalls auf. Nun aber genug meiner Beschwerde. Ich werde mich auch weiterhin (und dadurch vielleicht medizinisch unkorrekt) ausdrücken, denn mit Sicherheit gibt es hier im Forum viele TrompeterInnen, die erst mal richtig Fahrrad fahren wollen, egal ob mit einem Mountainbike oder einem Rennrad von Jan Ulrich.
Hannes
Zuletzt geändert von hannes am Dienstag 22. März 2005, 06:30, insgesamt 1-mal geändert.
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AAAAAAAHHHHHHHH, das tut gut, danke.keep blowing hat geschrieben:.
und noch größere achtung habe ich nicht etwas vor profis, zu denen ich mich auch zähle, sondern vor leuten die trompeten als hobby haben, sich jede minute zum üben abzwacken müssen, wegen beruf und familie, und trotzdem jeden tag üben. vor diesen mitbürgern ziehe ich meinen hut.
Ich persönlich (leider kein Profi) stelle immer wieder fest, dass diejenigen, die unterschiedliche "Atmungsmethoden" propagieren, immer von der gleichen Basis ausgehen. Ich kenne niemanden, der nicht (auch) die Tief- oder Bauchatmung verwendet. Insofern denke ich, dass diese Art des Atmens diejenige ist, die man als Trompeter unbedingt braucht. Alles andere (Schultern hochziehen usw.) sind meiner Meinung nach nur Ausformungen, man könnte auch sagen, individuelle Ausbaustufen dieser Grundlage.
Als Amateur mit wenig Zeit zum Üben tue ich mich sehr schwer, wenn ein Lehrer gleich mit "seinen" Ausformungen beginnt. Wesentlich hilfreicher ist, wenn er sich darauf konzentriert, dass eine solide Basis gelegt wird.
guenni-trumpet
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