Übungen zum richtigen Atmen

Wie kann ich die Atmung verbessern ? Wie wichtig ist die Atmung für das Trompetespielen ?
Hier gibt es die Antworten auf solche Fragen.

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FlüTro
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aa

Beitrag von FlüTro »

Für mich bedutsam war der Tip das Ausatmen mit einem scharfen betonten SSS-Laut zu üben. Gibt ne gleichmäßige Stütze, meines Erachtens auch gut für die Zungenposition. Mach ich jetzt immer vor dem Üben einer Phrase/Passage.

Ist aber nur eine Meinung, nichts fundiertes.

Gruss

Peter
Dave
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Re: Übungen zum richtigen Atmen

Beitrag von Dave »

Trompedo hat geschrieben:Hi!

Keine Angst ich habe mir das Forum genau durchgeguckt und meiner Meinung nach steht hier nicht über Übungen!

Welche Übungen zur Luftführung, Atmung und Stütze kennt ihr? Wie wird sie ausgefürht? Und worauf muss man achten? Und wie kann man sie kontrolieren?

Vielen Dank
ich hoffe hier kommen einige Übungen zusammen!!

:lol:
Hi Trompedo
Mach deinen Bauch so locker wie möglich und enspann dich komplett.
Dann atme nur mit Hilfe des Zwerchfells und kontroliere, dass keinen Luft im Brustkorp ankommt.
micha_bln
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Beitrag von micha_bln »

Hallo,
ich mach so ´ne Mischung aus Burba und Glasel:
Auf dem Rücken liegen und die Beine hochgelagert, durch die Nase tief einatmen, mit der Hand in der Flanke die Lockerheit erfühlen/überprüfen (Burba), ausatmen auf "s" oder "ch" bis nix mehr geht, nachdem die Luft raus ist kurz innehalten, die Lockerheit überprüfen, dann kommt automatisch etwas Luft rein, leise und entspannt das bißchen Luft ´rauslassen (Glasel), und wieder durch die Nase leise einatmen usw. usf.
Gelegentliches Luftanhalten mit den Stimmbändern oder der Bauchmuskulatur zur Übung zwischendurch (Burba).
Kenne mich mit Yoga nicht aus, aber die Glasel-Übungen (mit Trompete) nennen sich Yoga-ähnlich.

Immer gut Luft

Micha
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buddy
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Beitrag von buddy »

Ich bin etwas überrascht, dass so wenig Wissen aus der Gesangstechnik hier einfließt.

Übungen zur Atemführung (=Stütze) machen nur Sinn, wenn sie anfangs unter Anleitung erlernt werden, denn es gibt viel Aberglauben und Unwissen in der (Trompeter-)welt. Für Unverdrossene steht ein kleines Programm trotzdem am Schluss dieses Beitrags.

Falls der eigene kompetente TrompetenLehrer nicht zur Hand ist, gibt es Alternativen. Viele Bildungsträger (VHS usw.) bieten Kurse zu Atem / Stimme, die m.E. ein sehr guter Einstieg in die spannende Materie sein können.

Der Grund für den Rat zum Einstieg unter Anleitung ist einfach: wer nicht "richtig" atmet oder das vielleicht auch nur von sich denkt, hat sehr wahrscheinlich kein optimal ausgebildetes Körpergefühl im Hinblick auf sein Atmen und Probleme mit der "Stütze" beim Trompetenspiel. Selbstbeobachtungen finden dann vermutlich statt, führen aber zu Verkrampfung, ergo Frustrations- statt Erfolgserlebnissen. Damit sind die Erfolgschancen weiterer Übungen ohne Korrektur bzw. "Reset" der Atemführung durch eine/n Trainer/in trübe. Also erst lernen, "es geschehen zu lassen".

Bevor man sich an die ganz trompetenspezifischen Aspekte des geführten Atmens begibt macht es Sinn, den Vorgang an sich zu verstehen, um dann die Grundlagen einzuüben. Ohne Grundverständnis der (eigenen) Anatomie und bildhafte Vorstellung geht da wenig. Später werden von Zeit zu Zeit Übungen wechseln, da es viel Spaß mit Atem und Luftführung hin zum Experimentieren mit dem "Ansatzrohr" gibt (z.B. Kopfresonanzen entwickeln).

Ich war selbst ein "schlechter Stützer" mit viel Lektüre zu Ansatz, trompetenspezifischer Literatur zur Stütze usw., aber nichts brachte den Durchbruch.
Als hilfreich empfand ich dann (neben VHS-Workshops) besonders die damals neu erschienen Bücher von Billi Myer und Karin Ploog. Myer ist sehr ausführlich und behutsam mit Schwerpunkt Körperwahrnehmung, Ploog einiges knapper und pragmatischer im Hinblick auf Gesangstechnik und die praktischen Übungen für die Stütze. Ein Blick in Stadtbücherei oder Musikalienhandel lohnen sich.
Ich konnte binnen eines knappen Jahres durch Erweiterung der täglichen Übungsroutinen um Lockerung des Körpers / Atmen mit Hilfe von VHS und den genannten Büchern doch noch einen "amtlichen" Ton entwickeln, immerhin nach einigen teils mühsamen Jahren des Unterrichts plus einem Jahr Unterrichtspause (Zeit des Selbstversuchs). Mein ehemaliger Lehrer sagte jedenfalls anläßlich des Wiedersehens auf einem Big Band-WS anerkennend "Boa, was hast du für einen Strahl gekriegt". Das war also der "Vorher/Nachher"-Effekt und für mich wie Weihnachten und Ostern zusammen.

Daher finde ich es sinnvoll, vor dem Griff zum Instrument und den "langen Tönen" ein wenig auf der Stelle zu joggen, Brust und Rücken zu dehnen, Schultern und Arme kreisen / ausschütteln usw. und dann die nachfolgenden Übungen zu machen (zitiert nach Ploog, eventuell etwas Balhorn und Myer):
rhythmisiertes Ausatmen, mittleres Tempo, ohne starken Druck,
anfangs bekommt nur der erste Laut einen Zwerchfellimpuls.
Vierergruppe plus Pause (Pausenzeichen - bedeutet reflexhaftes Einatmen)
3x ||:ssss - ssss - ssss - s:||
dann ssss - ssss - ssss - sch
genauso auf
schschschsch - schschschsch.... (f)
ffff - ffff - ffff - fff (p)
pppp - pppp - pppp - ppp (t)
tttt - tttt - tttt - ttt (k)
kkkk - kkkk - kkkk - kkk k

dann mit Triolen, je 4x, Atempause am Zeilenende:
sss sss sss s (sch) -
schschsch schschsch.... (f) -
fff fff fff f (p) -
ppp ppp ppp p (t) -
ttt ttt ttt t (k) -
kkk kkk kkk k -

zuletzt Zwerchfellimpulse durch Explosivlaute
jeder Laut ein Impuls
p - t - k, p - t - k, p - t - k, p - t - k,
zuletzt 3 Laute auf einen Impuls
ptk - ptk - ptk - ptk - ptk - ptk - ptk - ptk - ptk
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Re:

Beitrag von hubsilein »

buddy hat geschrieben:Ich bin etwas überrascht, dass so wenig Wissen aus der Gesangstechnik hier einfließt.

Übungen zur Atemführung (=Stütze) machen nur Sinn, wenn sie anfangs unter Anleitung erlernt werden, denn es gibt viel Aberglauben und Unwissen in der (Trompeter-)welt. Für Unverdrossene steht ein kleines Programm trotzdem am Schluss dieses Beitrags.

Falls der eigene kompetente TrompetenLehrer nicht zur Hand ist, gibt es Alternativen. Viele Bildungsträger (VHS usw.) bieten Kurse zu Atem / Stimme, die m.E. ein sehr guter Einstieg in die spannende Materie sein können.

Der Grund für den Rat zum Einstieg unter Anleitung ist einfach: wer nicht "richtig" atmet oder das vielleicht auch nur von sich denkt, hat sehr wahrscheinlich kein optimal ausgebildetes Körpergefühl im Hinblick auf sein Atmen und Probleme mit der "Stütze" beim Trompetenspiel. Selbstbeobachtungen finden dann vermutlich statt, führen aber zu Verkrampfung, ergo Frustrations- statt Erfolgserlebnissen. Damit sind die Erfolgschancen weiterer Übungen ohne Korrektur bzw. "Reset" der Atemführung durch eine/n Trainer/in trübe. Also erst lernen, "es geschehen zu lassen".

Bevor man sich an die ganz trompetenspezifischen Aspekte des geführten Atmens begibt macht es Sinn, den Vorgang an sich zu verstehen, um dann die Grundlagen einzuüben. Ohne Grundverständnis der (eigenen) Anatomie und bildhafte Vorstellung geht da wenig. Später werden von Zeit zu Zeit Übungen wechseln, da es viel Spaß mit Atem und Luftführung hin zum Experimentieren mit dem "Ansatzrohr" gibt (z.B. Kopfresonanzen entwickeln).

Ich war selbst ein "schlechter Stützer" mit viel Lektüre zu Ansatz, trompetenspezifischer Literatur zur Stütze usw., aber nichts brachte den Durchbruch.
Als hilfreich empfand ich dann (neben VHS-Workshops) besonders die damals neu erschienen Bücher von Billi Myer und Karin Ploog. Myer ist sehr ausführlich und behutsam mit Schwerpunkt Körperwahrnehmung, Ploog einiges knapper und pragmatischer im Hinblick auf Gesangstechnik und die praktischen Übungen für die Stütze. Ein Blick in Stadtbücherei oder Musikalienhandel lohnen sich.
Ich konnte binnen eines knappen Jahres durch Erweiterung der täglichen Übungsroutinen um Lockerung des Körpers / Atmen mit Hilfe von VHS und den genannten Büchern doch noch einen "amtlichen" Ton entwickeln, immerhin nach einigen teils mühsamen Jahren des Unterrichts plus einem Jahr Unterrichtspause (Zeit des Selbstversuchs). Mein ehemaliger Lehrer sagte jedenfalls anläßlich des Wiedersehens auf einem Big Band-WS anerkennend "Boa, was hast du für einen Strahl gekriegt". Das war also der "Vorher/Nachher"-Effekt und für mich wie Weihnachten und Ostern zusammen.

Daher finde ich es sinnvoll, vor dem Griff zum Instrument und den "langen Tönen" ein wenig auf der Stelle zu joggen, Brust und Rücken zu dehnen, Schultern und Arme kreisen / ausschütteln usw. und dann die nachfolgenden Übungen zu machen (zitiert nach Ploog, eventuell etwas Balhorn und Myer):
rhythmisiertes Ausatmen, mittleres Tempo, ohne starken Druck,
anfangs bekommt nur der erste Laut einen Zwerchfellimpuls.
Vierergruppe plus Pause (Pausenzeichen - bedeutet reflexhaftes Einatmen)
3x ||:ssss - ssss - ssss - s:||
dann ssss - ssss - ssss - sch
genauso auf
schschschsch - schschschsch.... (f)
ffff - ffff - ffff - fff (p)
pppp - pppp - pppp - ppp (t)
tttt - tttt - tttt - ttt (k)
kkkk - kkkk - kkkk - kkk k

dann mit Triolen, je 4x, Atempause am Zeilenende:
sss sss sss s (sch) -
schschsch schschsch.... (f) -
fff fff fff f (p) -
ppp ppp ppp p (t) -
ttt ttt ttt t (k) -
kkk kkk kkk k -

zuletzt Zwerchfellimpulse durch Explosivlaute
jeder Laut ein Impuls
p - t - k, p - t - k, p - t - k, p - t - k,
zuletzt 3 Laute auf einen Impuls
ptk - ptk - ptk - ptk - ptk - ptk - ptk - ptk - ptk


Ich finde das ganze recht gut


hubsilein
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Re: Übungen zum richtigen Atmen

Beitrag von buddy »

Nur zur Sicherheit, um Missverständnissen vorzubeugen.
Die Explosivlaute werden keinesfalls wie im Alphabet ausgesprochen. Es wird stattdessen beim p nur durch die gestützte Luft die Lippe "gesprengt", ohne den Laut auszusprechen. Beim t und k passiert das Gleiche durch Steuerung der Zunge am Gaumen. Also nicht: peh - teh - kah, sondern pures p - t - k (3 Impulse) bzw. danach schnelles ptk (1 Impuls).
Ich finde, es ist eine super "Einpiel-Übung", weil sie Energie aktiviert und den Atem für's Trompete spielen aus dem Alltagsschlaf "weckt".
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