Üben mit dem Mundstück

Wie kann ich die Atmung verbessern ? Wie wichtig ist die Atmung für das Trompetespielen ?
Hier gibt es die Antworten auf solche Fragen.

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manfredwalter

Üben mit dem Mundstück

Beitrag von manfredwalter »

wer kann mir mal eine vernünftige antwort geben, ist es Sinnvoll nur mit den Mundstück zu Üben ? :idea:
unam
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Beitrag von unam »

nein, nur mit dem mundstück zu üben ist ziemlich doof. du willst ja auch nicht konzerte mitm mundstück spielen oder?!
mit dem mundstück zu üben bevor man die trompete hinzunimmt ist allerdings sinnvoll.
zu diesem thema wirst du aber sicherlich schon einige sachen im forum finden. ich glaube wenn du die suchfunktion benutzt und den begriff "buzzing" oder "mundstückbuzzing" benutzt, wirst du schon einiges zu dem thema finde. solltest du spezielle fragen zu dem thema haben, kannst du sie ja noch hier stellen.
hannes
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Beitrag von hannes »

Unter Buzzing wirst du in der Tat einiges finden. Jedoch nur so viel: Je unabhängiger du vom Equipment (Mundstück/Trompete) bist, desto besser funktioniert dein Körper. Wenn du gut auf dem Mundstück spielen kannst, so wirst du wegen der physikalischen Unterstützung durch das Instrument noch besser mit dem Instrument spielen. Wenn du korrekt ohne Mundstück nur mit den Lippen spielen kannst, so werden auch die Erfolge auf dem Mundstück/Instrument zunehmen.
Daher widerspreche ich meinem Vorredner in dem Punkt, dass man immer Lippenbuzzing und Mundstückbuzzing mit dem Üben am Instrument kombinieren muss. Meine Schüler und ich selbst praktizieren sehr viel Buzzing und profitieren ungemein davon. Nicht immer hat man seine Trompete dabei; aber das Instrument ist ja auch der Körper. So nutze ich sehr viel Zeit nur mit Lippen- und Mundstückbuzzing.
Bevor ich dies korrekt beherrschte, war ich der gleichen Ansicht wie viele, dass ich ja das Instrument lernen muss. Nun nach vielen Jahren muss ich erkennen, dass mich vor allem das Buzzing weiterbrachte. Alles andere war eine bequeme Selbstlüge, um sich der anfänglichen Mühen entziehen zu können.
Buzzing nur mit den Lippen und dem Mundstück sind ein großer Bestandteil meines Überrepertoires. Nur so komme ich auf ein quantitatives Übepensum, das relativ schnell fir macht. Wer aber mit verschiedenen Ansätzen buzzt, hat in der Tat wenig davon. Doch davon ist ja hier nicht die Rede. Lernt korrekt mit Lippen/Mundstück umgehen, so klappt es auch auf der Trompete viel besser, da ihr wesentlich länger euren Körper lehrt zu spielen.

Hannes
kuhlo
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Beitrag von kuhlo »

Zu dem Thema Mundstückbuzzing habe ich auch noch ein paar Fragen.

Wie sollte man das Mundstück halten. Zwischen zwei Fingern, oder wie Thompson lehrt mit beiden Händen (falls kein B.E.R.P vorhanden), oder ist die Nutzung eines B.E.R.P unumgänglich?

Ich habe es bisher immer zwischen Zeigefinger und Daumen am Ende des Mundstückschafts gehalten. Die Erläuterungen von Thompson haben mich da jetzt allerdings etwas verwirrt. Gibt es Vor- oder Nachteile der unterschiedlichen Haltungen?

Wie lange sollte man täglich Buzzen?

Gruß Kuhlo
PC-Fan
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Beitrag von PC-Fan »

Ich muss gestehen ich bin ein großer fan vom Mundstück-spielen. Hab nämlich endlich einen professionellen Lehrer, nachdem ich 10 Jahre auf der Stelle getreten bin. Er versucht derzeit gezielt Probleme die ich hab in den Griff zu bekommen und das Mundstück ist eine Methode, aber ich denke, dass jeden Tag vor dem Üben ein paar Minuten Mundstückspielen jedem gut tun. Man glaubt es kaum aber ich hab dadurch einen riesen Satz gemacht.
Ich halte es mit 2-3 Fingern, den BERP will ich irgendwann auch testen, aber es bringt auch was ohne. Zu den Zeiten finde ich dass 5 Minuten eine sehr gute Investition sind und einen voran bringen können. Aber ich finde dass es wie alles eigentlich vernünftig gemacht werden muss. Also konzentriert. 5 Minuten konzentriert damit üben -> super, wärend der 4 Stündigen Autofahrt nur zum Überholen das Mundstück absetzen -> Unfug
hannes
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Beitrag von hannes »

Thompson möchte durch den BERP und die Haltung mit 2 Händen die Nähe zum Instrument simulieren.
Aber diese Nähe ist nur durch den BERP erreichbar. Dies mindert jedoch nicht die Brauchbarkeit von reinem Mundstück-Buzzing ohne Instrument. Wer sein Instrument zur Hand hat, sollte bevor er so "verklemmt" sein kleines Mundstück nimmt, den BERP benutzen. Wer nur das Mundstück verwendet, kann es verwenden wie ein Mundstück und nicht wie eine Minimaltrompete. Mir leuchtet die Haltung nicht ein, da sie keine Vorteile verspricht. Ich konnte sogar bei Schülern beobachten, dass sie bei der Thompson-Haltung eher dazu neigen zu drücken. Dies ist übrigends auch die Gefahr beim BERP in der Anfangszeit.
Wer das Mundstück allein verwendet, kann getrost nur eine Hand verwenden und das Mundstück locker mit 3 Fingern halten. Man sollte ruhig abwechselnd mit und ohne BERP üben, um möglichst viel Zeit damit zu verwenden (der Gang zum Instrument dauert oft länger).

Hannes
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Kowa
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Beitrag von Kowa »

kuhlo hat geschrieben: Wie sollte man das Mundstück halten.
Gruß Kuhlo
z.B. so wie Reinhold Friedrich es hier demonstriert
Bild
Mir bringt das Anlegen ans Mundrohr kombiniert mit dem entsprechenden Drücken der Ventile allerdings am meisten.
Zuletzt geändert von Kowa am Donnerstag 13. April 2006, 14:43, insgesamt 1-mal geändert.
hannes
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Beitrag von hannes »

Genau!
Am meisten hat mir die Kombination verschiedener Buzzing-Methoden gebracht:
Lippenbuzzing, dann Ring-Visualisizer-Buzzing, dann Mundstück-Buzzing, dann Leadpipe-Buzzing und schließlich das Spielen mit dem Instrument stellt ein ziemlich fließender Übergang von der Lippe zum Instrument dar.

Hannes
Trumpetsteve

Re:

Beitrag von Trumpetsteve »

Also ich finds extrem wichtig auf Mundstück zu spielen. Es werden ja wohl im Ka nicht umsonst ganze Etüden aauf Mundstück gespielt.
DisbertMcClinton
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Re: Üben mit dem Mundstück

Beitrag von DisbertMcClinton »

[quote="manfredwalter"]wer kann mir mal eine vernünftige antwort geben, ist es Sinnvoll nur mit den Mundstück zu Üben ? :idea:[/quote]

Ja, weil es erheblich mehr Körperarbeit erfordert als mit dem Instrument, das ja eine Resonanz produziert, die das Mundstück nicht bietet. Sinnvoll sind die Übungen aber nur, wenn man sich eine konsequente Intonationsdisziplin angewöhnt. Nachteil: Exzessives Mundstücküben ist nicht sinnvoll, weil das Spielen auf dem Instrument letztlich doch einen anderen Gegendruck und ein anderes Blasgefühl erzeugt. Üben auf dem Munstück hin und wieder einflechten ist durchaus positiv, weil man etwas gegen seine alten Gewohnheiten tut. Ich halte aber von "Mundstückbläsern" nichts, zumal sie auch nicht besser Trompete spielen (wer geht schon mit einem Mundstpück allein auf die Bühne ?!?!). Hier ist Pragmatismus angesagt. Grundlegende Defizite kann man damit nicht lösen.
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