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Hals macht zu

Verfasst: Donnerstag 14. Juni 2012, 14:40
von magicsound96
Hallo zusammen,

Ich habe seit einiger Zeit ein Problem. Ich habe meinen Lehrer gewechselt (mit dem ich jetzt echt zufrieden bin) und mache bei ihm zurzeit viele Übungen mit der Luft. Ich merke aber immer intensiver, wie bei hohen Tönen einfach keine oder zu wenig Luft kommt. Wenn ich vor dem Spiegel übe, sehe ich auch wie sich mein Kehlkopf bei den Tonsprüngen bewegt. D.h. wie ich meinen Hals praktisch zu mache, sodass weniger Luft fließen kann. :( Ich habe damit echt massive Probleme und weiß nicht wie ich das beheben kann. Zurzeit "schließt" sich mein Hals immer zwischen g" und a". Höher komm ich dann zwar schon noch (bis ca. g3) aber ich drücke dann nur noch und ab e3 hört sich das ganze dann schrecklich an. Versteht ihr was ich meine? Mein Ziel ist es einfach das f3 anzuspielen, und es muss dann auch da sein, und das geht eben nur wenn ich nicht zumache. Aber auch bei den Schlusstönen von Liedern z.B. es3: der Ton ist da, aber ich kann ihn nur sehr schwierig und mit mühe aufrecht erhalten. Meistens kommt dann nur noch so "gefauche". Natürlich gehört auch ein guter Luftstrom dazu, aber das dürfte klappen ;) . Wäre sehr dankbar für gute Tipps und Tricks ;)

mfG

Re: Hals macht zu

Verfasst: Donnerstag 14. Juni 2012, 15:44
von Robert Mai

Re: Hals macht zu

Verfasst: Donnerstag 14. Juni 2012, 16:55
von Trumpetralfino
magicsound96 hat geschrieben:Hallo zusammen,
Wenn ich vor dem Spiegel übe, sehe ich auch wie sich mein Kehlkopf bei den Tonsprüngen bewegt. D.h. wie ich meinen Hals praktisch zu mache, sodass weniger Luft fließen kann.
mfG
Wenn ich das lese, beschleicht mich ein unangenehmes Gefühl. Ich glaube nicht daran, dass zu wenig Luft fliesst. Der Luftfluss ist gerade bei höheren Tönen relativ gering.
(Halte mal ein Kerzenlicht vor den Schallbecher, die Kerze wird kaum flackern!)

Ich denke eher, dass die Lippenöffnung nicht groß genug ist und die Lippen zu wenig vibrieren können. Das verhindert ja genau den Luftstrom, der nötig ist um die Töne zu erzeugen.
Wichtig ist m.E. eine gute Stütze aber ohne Stau durch zu wenig geöffnete Lippen. Vielleicht ( ist aus der Ferne schlecht zu beurteilen ) fehlt auch die Basis für eine gute Höhe in der Form, dass
ein Training diesbezüglich in spezieller Form nicht vorhanden ist. Mit Gewalt geht da jedenfalls garnichts.

Dein Lehrer sollte dieses Problem eigentlich beheben können, ich wünsche es Dir.
L.G.ralf

Re: Hals macht zu

Verfasst: Freitag 15. Juni 2012, 08:01
von Hochwälder
Trumpetralfino hat geschrieben:Ich denke eher, dass die Lippenöffnung nicht groß genug ist und die Lippen zu wenig vibrieren können. Das verhindert ja genau den Luftstrom, der nötig ist um die Töne zu erzeugen.
Ich denke eher, genau das Gegenteil ist der Fall !
Die Lippenöffnung ist nicht zu klein, sondern sie ist zu groß !
Dass der Hals ab einer gewissen Tonhöhe zu macht ist dann mMn ein ganz normaler Vorgang. Der Körper versucht, den benötigten Druck an anderer Stelle als der Lippenöffnung zu erzeugen, da diese es nicht schafft die benötigte Enge zu formen und zu halten.
Ich habe damit auch lange kämpfen müssen, sogar mit schmerzendem Hals nach dem Spielen.
Konsequentes, tägliches Üben, vor allem im angenehmen Bereich mit dem Gefühl des offenen Rachens, Atemübungen, Mundstück-Buzzing über den gesamten Tonumfang....und viel Geduld (Monate...Jahre), dann wird das schon. :)
Viel Erfolg.

Re: Hals macht zu

Verfasst: Freitag 15. Juni 2012, 13:07
von Robert Mai
Zum Thema Buzzing

Am besten erst mal ein sehr vorsichtig ran gehen. Im kleinen Tonumfang bewegen. Nimm Stamp Warm ups Übungen (Nicht höher als c" mit der None d" so gehts los). Erst mit Instrument dann nur Mp. Nach unten arbeiten.

Mit Mp im Glissando rauf und runter (so richtig schleifen lassen) . Töne nicht zentrieren!!! Mit der Tröte das selbe Gefühl entwickeln. Töne schmieren lassen.

Dann hören was passiert, entstehen Soundlöcher oder hat es immer eine gleiche gute Klangqualität! Was für ein Gefühl hast du?

Kommt ab einem gewissen Register ein leichtes Uggh zum Vorschein. Dann versuche so eine Übung zu Singen ohne Bruch in der Stimme. Hier geht es auch um die Vorstellung eines Gefühls. Das Gefühl des Singens.

Dadurch wirst du auch die optimale Position und Spannung deiner Lippen finden. Achtung es wäre von Vorteil wenn die Unterlippe mitarbeiten würde (Klang). Das spürst du nach einer Zeit am bitzeln.

Vorsichtig das Register auseinander ziehen und auf Klangqualität achten. Höhe ist hier 10. Rangig. Lieber die Tiefe damit ausbauen.

Höhe kommt manchmal " oh Wunder" auch von allein, bis zu einem gewissen Grad. Vielleicht bist du nur komplett Verkrampft?

Grüße Robert

Re: Hals macht zu

Verfasst: Freitag 15. Juni 2012, 16:10
von Trumpetralfino
Trumpetralfino hat geschrieben:Ich denke eher, dass die Lippenöffnung nicht groß genug ist und die Lippen zu wenig vibrieren können. Das verhindert ja genau den Luftstrom, der nötig ist um die Töne zu erzeugen.
Hochwälder hat geschrieben:Ich denke eher, genau das Gegenteil ist der Fall !
Die Lippenöffnung ist nicht zu klein, sondern sie ist zu groß !
Dass der Hals ab einer gewissen Tonhöhe zu macht ist dann mMn ein ganz normaler Vorgang. Der Körper versucht, den benötigten Druck an anderer Stelle als der Lippenöffnung zu erzeugen, da diese es nicht schafft die benötigte Enge zu formen und zu halten.
Wenn die Lippenöffnung zu groß ist, die Luft also durch die große Öffnung entweichen kann, macht der Hals nicht zu ! Warum auch.
Für mich ein klarer Widerspruch, denn einerseits redest du von zu großer Öffnung, anderseits von der benötigten Enge.
Okay, ich kann da nicht mehr mitreden, denn das der Hals ab einer gewissen Tonhöhe zu macht und das auch noch ein normaler Vorgang ist,
habe ich 40 Jahre nicht gemerkt. Na dann bin ich wohl die Ausnahme.

L.G.ralf

Re: Hals macht zu

Verfasst: Freitag 15. Juni 2012, 16:36
von Bixel
Trumpetralfino hat geschrieben:...dass der Hals ab einer gewissen Tonhöhe zu macht und das auch noch ein normaler Vorgang ist, habe ich 40 Jahre nicht gemerkt. Na dann bin ich wohl die Ausnahme.
"Die Ausnahme" bist du wohl nicht, aber du hast womöglich 40 Jahre lang eine ausreichend kleine Lippenöffnung geformt.

:roll:
.

Re: Hals macht zu

Verfasst: Freitag 15. Juni 2012, 17:55
von Trumpetralfino
Trumpetralfino hat geschrieben:...dass der Hals ab einer gewissen Tonhöhe zu macht und das auch noch ein normaler Vorgang ist, habe ich 40 Jahre nicht gemerkt. Na dann bin ich wohl die Ausnahme.
Bixel hat geschrieben:"Die Ausnahme" bist du wohl nicht, aber du hast womöglich 40 Jahre lang eine ausreichend kleine Lippenöffnung geformt.
:roll:
.
Wie immer auch, physikalisch und trompeterisch "womöglich" wohl möglich.
:wink:

Re: Hals macht zu

Verfasst: Montag 18. Juni 2012, 09:50
von Hochwälder
Ich meinte das so mit der "normalen" Reaktion des Körpers auf ein vorhandenes Defizit.
Schlaui hat geschrieben:Es stellt sich die Frage: Warum verschließt dein Körper unwillkürlich die Stimmlippen?
Umgekehrt gefragt: Was passiert, wenn du die Luft aus den Lungen ungehindert in die Mundhöhle lässt?
Genauer: Was macht deine Lippenöffnung bei dem plötzlichen hohem Luftdruck? Hält sie stand und formt einen hohen Ton oder wird sie auseinandergeblasen und hinterlässt ein lautes ...geräusch? Im letzteren Fall wäre der Stimmlippenverschluss womöglich nur eine Schutzreaktion auf das eigentliche Problem, nämlich die Lippenstellung. Du müsstest dann die Lippenstellung verbessern, um das Symptom Stimmlippenverengung zu kurieren
LG

Re: Hals macht zu

Verfasst: Montag 18. Juni 2012, 15:11
von SC1964
Hallo,

auch ich kenne das Gefühl, das in der Höhe der Hals immer mehr zu macht.

Während eines workshops hatte ich die Gelegenheit etwas Zeit mit Olaf W. zu verbringen. Der
hat mich dann einige Tonleiterübungen spielen lassen und beobachtet.

Genau wie beschrieben wurde der Hals immer dicker und zu! Seine Empfehlung dann, beim spielen
zu summen, also die Stimmbänder vibrieren zu lassen. Solange die Stimmbänder in Bewegung sind
ist der Hals nicht zu und die Luft strömt ungehindert.

Anfangs etwas ungewohnt, hat aber tatsächlich geholfen.

Grüße aus dem Münsterland
Stefan

Re: Hals macht zu

Verfasst: Montag 18. Juni 2012, 20:08
von Robert Mai
SC1964 hat geschrieben:Hallo,

auch ich kenne das Gefühl, das in der Höhe der Hals immer mehr zu macht.

Während eines workshops hatte ich die Gelegenheit etwas Zeit mit Olaf W. zu verbringen. Der
hat mich dann einige Tonleiterübungen spielen lassen und beobachtet.

Genau wie beschrieben wurde der Hals immer dicker und zu! Seine Empfehlung dann, beim spielen
zu summen, also die Stimmbänder vibrieren zu lassen. Solange die Stimmbänder in Bewegung sind
ist der Hals nicht zu und die Luft strömt ungehindert.

Anfangs etwas ungewohnt, hat aber tatsächlich geholfen.

Grüße aus dem Münsterland
Stefan

Ja gell es hilft!!

Re: Hals macht zu

Verfasst: Dienstag 3. Juli 2012, 19:21
von magicsound96
Hey :) Danke für die guten Tipps! Ich probier das mit dem mitsummen auf jeden Fall mal aus ;) Buzzing hab ich schon angefangen. Muss mal schauen wie sich das in den nächsten Monaten entwickelt. Nochmals vielen vielen Dank an alle! LG

Re: Hals macht zu

Verfasst: Mittwoch 11. Juli 2012, 15:02
von tubicen
magicsound96 hat geschrieben:Hallo zusammen,

Ich habe seit einiger Zeit ein Problem. Ich habe meinen Lehrer gewechselt (mit dem ich jetzt echt zufrieden bin) und mache bei ihm zurzeit viele Übungen mit der Luft. Ich merke aber immer intensiver, wie bei hohen Tönen einfach keine oder zu wenig Luft kommt.

mfG

Könnte es nicht sein, dass du einfach sensibler dafür geworden bist, was beim Atemvorgang passiert?
Es ist nur eine Vermutung, aber da du schreibst, dass du nun vermehrt "Übungen mit der Luft" machst, könnte ich mir vorstellen, dass genau das Problem dein Lehrer erkannt hat und nun versucht mit dir daran zu arbeiten.
Wenn du nun merkst, dass du "zu machst" bist du doch schon einen Schritt weiter. Hast du deinen Lehrer schon darauf angesprochen?
Also mein Votum: Geduld und Spucke! Und fröhlich weiter atmen.
Mitsingen beim Spielen ist auch eine gute Möglichkeit, wie ja schon vorgeschlagen wurde.

LG

Re: Hals macht zu

Verfasst: Mittwoch 3. Oktober 2012, 00:23
von Pascal1995
Moin,

ebenfalls empfehle ich häufiger Atemübungen durchzuführen, und auf einen gleichmäßigen Luftfluss zu achten, und denke dran, die hohen Töne werden nicht rausgequetscht, sondern gebildet..

Gruß Pascal

Re: Hals macht zu

Verfasst: Montag 8. Oktober 2012, 22:16
von carsten37
Ich stelle teilweise während meiner "Höhenübungen" fest, das ich ein leichtes kratzen im Hals ( ungefähr in der Höhe des Kehlkopfes ) verspüre. Meiner Meinung nach könnte es daran liegen, das die Luft zwar bis zu den Lippen fließt, aber ab diesem Punkt die Lippenöffnung zu klein gehalten wird, um den optimalen Luftfluss in das Instrument zu gewährleisten. Ich denke da an eine Art Rückstau der Luft, der das Kratzen ( Luftreibung ) im Hals verursacht.

Das Gefühl, einen zu engen Hals beim Spielen zu haben, läßt sich nach meiner Erfahrung durch Gähnübungen einschränken.
Einfach 2-3 mal während des Übens den Hals auf Kropf ( wie beim Biertrinken :lol: ) und hoch in die Luft gähnen. Anschließend die Trompete ein wenig höher halten wie gewohnt ( mehr wie 90 °) und das Spielgefühl sollte sich leichter anfühlen.

Schöne Grüße aus Nordhessen :)

Carsten