Beim Ausatmen Bauchmuskeln anspannen ?

Wie kann ich die Atmung verbessern ? Wie wichtig ist die Atmung für das Trompetespielen ?
Hier gibt es die Antworten auf solche Fragen.

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Herr Vorragend
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Beim Ausatmen Bauchmuskeln anspannen ?

Beitrag von Herr Vorragend »

Hallo zusammen !
Frohes neues noch nachträglich :D

Wahrscheinlich wurde über dieses Thema schon mehrfach geschreiben, aber nur in Threads die nicht ausschließlich darum gingen und da kann ich mir leider nicht meine Frage/Antwort raussuchen,
deshalb eröffne ich mal ein neues Thema.
Wie die Überschrift schon sagt habe ich probleme mit der Atmung !

Ich habe meinen Ansatz in den letzten 2 Monaten umgeändert und komme jetzt möglichst druckschwach mehr oder weniger bis zum c was in den Linien liegt
(keine ahnung wie man das nennt, weil ich nie in der Höhe spielen konnte und mich mit den bezeichnungen noch nie auskannte :oops:
Das Mundstück setze ich auch möglichst mittig usw. also für einen Laien wie mich müsste von daher alles in Ordnung sein.
Nun komme ich aber nicht mehr weiter in der Höhe und bleibe sozusagen stehen.

Gestern war ich bei einem neuen Lehrer.
Der hat mein Problem erkannt und sagte mir, das ich ohne Stütze spiele und das da wahrscheinlich mein größtes problem liegt. Er hat mir Übungen gezeigt, die mir bekannt sind aus
dem Forum - Blatt an die Wand pusten, auf den Rücken legen und einatmen, - also nicht den Brustkorb heben beim einatmen, sondern in den Bach einatmen, halt die bekannten Sachen, die ich wahrscheinlich
vorher kannte, aber nicht ernst genug genommen hab.

Nun ja, ich nehme sie ab jetzt auf jeden fall ernst, nur eine Sache hab ich nicht ganz verstanden ...

Beim Ausatmen soll ich die Bauchmuskeln anpannen. Hört sich leciht an, aber für mich ist das so ein komisches Gefühl.
beim ersten Versuch hab ich zwar die bauchmuskeln angespannt aber irgendwie auch viel Druck im Kopf aufgebaut. Es geht schon immer besser, aber mich würde interessieren wie ihr das macht !?
Spannt ihr wircklich die Bauchmuskeln wie bei sit-ups an ? Oder ist das ein anderes anspannen ?

Ich will hier nicht das Können meines Lehrers infrage stellen, aber je länger ich das jetzt mache, desto unsicherer werde ich.

Ich bin für jede Hilfe oder Erfahrung von euch froh !
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DaTrumpet
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Re: Beim Ausatmen Bauchmuskeln anspannen ?

Beitrag von DaTrumpet »

Ich würde nicht versuchen, die Bauchmuskel bewusst anzuspannen.
Wenn du ein Blatt an die Wand pustest sollten sich deine Bauchmuskeln automatisch anspannen um den nötigen Druck aufzubauen.
Das atmen sollte möglichst natürlich passieren, denke einfach beim spielen an das Gefühl wenn du ein Blatt an die Wand bläst, oder daran wie du in das Instrument "hauchst".

Letztendlich hilft nur Kopf abschalten und einfach spielen :mrgreen:
buddy
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Re: Beim Ausatmen Bauchmuskeln anspannen ?

Beitrag von buddy »

Herr Vorragend hat geschrieben:...Beim Ausatmen soll ich die Bauchmuskeln anpannen. Hört sich leciht an, aber für mich ist das so ein komisches Gefühl...!
Hat dir dein Lehrer keine Atem- und Trompetenübungen dazu gezeigt?

Z.B. Schnelle, kurze Atemstöße auf f..f..f..f oder sch..sch..sch..sch.

Eine weitere gute Übung wäre, wenn Du dir von deinem Lehrer zeigen lässt, wie man erst einzelne Töne und dann auch ganze Tonleitern legato mit Breath Attacks spielt. Forte und piano Dynamik wechseln sich dabei Ton für Ton ab, aber alles wird auf einen Atem ohne Beteiligung der Zunge gespielt.

Du könntest dir auch Luftballons kaufen und ein paar Mal immer nur den ersten Luftstoß hineinblasen. Das, was beim Aufblasen hilft, ist die Stütze deiner Ausatmung. Sie umfasst deine Bauch- und eigentlich ist sogar die ganze Rumpfmuskulatur beteiligt, also auch den Rücken. Mit dem gleichen Atemgefühl kannst Du gestützt Trompete üben.

Wenn Du dir eine falsche Technik angewöhnt hast, ist es kein Wunder, dass es nun ein "komisches Gefühl" ist. Ich kann mir auch vorstellen, dass Du im Augenblick und für deinen Tonumfang eher zu viel Aufwand betreibst.
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Miss Trumpet
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Re: Beim Ausatmen Bauchmuskeln anspannen ?

Beitrag von Miss Trumpet »

Was ist "Stütze"?

Eine Frage, die eigentlich jeder Bläser aus dem effeff beantworten können sollte, an der aber selbst viele Studenten und Profis scheitern. Ich kann zu diesem Thema Robert Kreutzers Buch "Stütze!!?" und ergänzend den Besuch eines seiner Workshops wärmstens empfehlen.

http://www.robertkreutzer.at/

"Stütze" hat mit einem Anspannen der Bauchmuskulatur bestenfalls indirekt etwas zu tun.

LG, Miss Trumpet

Stütze ist das Erzeugen einer konstanten Luftsäule (= aktives Ausatmen) mit einem bestimmten Luftdruck gegen einen variablen Widerstand (Lippen).
Der Weg ist das Ziel.
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Schlaui
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Re: Beim Ausatmen Bauchmuskeln anspannen ?

Beitrag von Schlaui »

Herr Vorragend hat geschrieben: [...]c was in den Linien liegt[...] Nun komme ich aber nicht mehr weiter in der Höhe [...]
Gestern war ich bei einem neuen Lehrer. Der hat mein Problem erkannt und sagte mir, das ich ohne Stütze spiele[...] Ich will hier nicht das Können meines Lehrers infrage stellen [...]
Wenn du schon beim c'' am Ende bist, wird es wahrscheinlich nicht nur an der mangelnden Stütze liegen. Arbeite ruhig daran, aber ich würde mich nicht darauf verlassen, dass damit dein Problem schon vollständig behoben ist. Die mangelnde Stütze dürfte sich eigentlich erst ca. eine Quinte höher wirklich bemerkbar machen.
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Re: Beim Ausatmen Bauchmuskeln anspannen ?

Beitrag von wernertrp »

Es mag vielleicht welche geben die spucken in die Trompete indem sie nur die Backen aufblasen,
ansonsten geht es nur mit Stütze. Das braucht man nicht einmal einem Anfänger zu erklären.
Das geht wie ZENSIERT! außer man hat nur Durchfall.
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Re: Beim Ausatmen Bauchmuskeln anspannen ?

Beitrag von Fritzibaby »

Also ich spiele jetzt auch schon fast 20 Jahre (oh gott... schon so lange...bin ich alt...).

Bis vor einem Jahr dachte ich eigentlich, dass ich ne gute erste Stimme spiele, vor allem da ich mit 14 wegen einer Zahnspange 2 1/2 Jahre pausieren musste. Ich unterbrach den Unterricht und hab ihn nicht mehr aufgenommen, heisst, den Rest brachte ich mir selbst bei bzw. lernte ich im Verein. Ich ging dann letztes Jahr zu einem Profimusiker. Schließlich wollte ich ja auch ohne große Anstrengung mal aufs c3 und höher. In der ersten Stunde legte mein Lehrer sich auf den Boden und ich stellte mich mit knapp 95kg auf seinen Bauch...und er spielte trotzdem noch aufm c3 und höher rum...

Das war für mich sehr beeindruckend und seit dem versuche ich BEWUSST die Stütze zu benutzen. Und zwar bei jedem Ton... bei den tieferen etwas weniger, sobald es in die Höhe geht immer mehr. Das gefühl mit dem zu viel Druck im Kopf kenne ich sehr gut... es war mir auch schon mal schwindelig, nachdem ich das c3 gespielt hatte... das war dann zu viel Druck..nein, nicht sehr schön und das stechende gefühl mag ich gar net!!!

Es ist aber nicht einfach Bauchmuskeln anspannen, wie bei den Sit upps sondern eher ein Druckaufbau im Bauchraum. Also nicht einfach anspannen, wie bevor man eine in Bauch bekommt, sondern eher den bauchraum wie nen Luftballon mit Luft füllen (in den Bauch atmen) und mit dem Ausatmen etwas nachdrücken... zumindestens mach ich das so. Korrigiert mich bitte, wenn ich falsch liege. Beim einatmen kann man auch den Brustkorb bewegen, so lange die Luft in den Bauch rein geht.

Was ebenfalls eine große Hilfe ist, wenn man nich nur mit "Ta" anstößt, sondern in der mittleren Lage mit "Tü" und in der höheren Lage mit "Ti"...
Lippenbindungen mit Naturtönen (Töne die denselben Griff haben, sprich c1 (unter dem System), ta - g1 (2. Linie) hü - und c2 (3. zwischenraum)hi sind da sehr hilfreich.

Auch ein gesunder, sauberer Anstoß ist wichtig. Überprüfe mal, wo Du anstößt. die Zunge sollte nicht zwischen den Zähnen sein sondern ein gesundes Ta/Tü/Ti und kein, DA oder Tha (englisches th!!) erzeugen.

Vielleicht konnte ich etwas helfen....

Viel Spass noch und lass dich nicht entmutigen...!!!
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Re: Beim Ausatmen Bauchmuskeln anspannen ?

Beitrag von alimoe82 »

Die Atmung. Meine Lieblingsthema...;)
Hab vor Jahren meine Ansatz in Eigenregie umgestellt. Dachte das die Atmung DER Schlüssel währe und hab mich aus diesem Grund auch intesiv mit dem Thema beschäftigt. War natürlich nicht verkehrt aber die Lösung bestand im Zusammenspiel aus Atmung/Ansatz/Zungenrücken. Diese drei Bereiche müssen unheimlich gut miteinander vernetzt sein, da keiner ohne den anderen kann und keiner die ganze Arbeit machen kann. Dennoch kommt der Atmung die größte Wichtigkeit zu, da sie sehr persönlich ist und man sie nicht sehen kann. Ich kann dir zwar stundenlang was drüber erzählen aber zeigen kann ich es dir nur sehr schwer. Also bist du auf dich selber angewiesen um diese Sachen selber zu erfühlen....(Beim Ansatz kann ich dir ja zeigen wie es ungefähr aussehen sollte, aber zeigen wie sich etwas anfühlt geht ja schlecht!..;)
Ein sehr nützlicher Denkansatz ist, dass man die Atmung auf natürliche Reflexe beschränkt und Sachen wie "Bauchmuskeln anspannen" oder "Gefühl wie auf Toilette" am besten sofort vergisst!! Die Refelexe werden von deinem Körper gesteuert und du benutzt sie schon seid deiner Geburt. Das Einatmen sollte ähnlich dem "Gähnen" erfolgen - Die Luft tief und voll ansaugen. Das Ausatmen im direkten Anschluss sollte dem Gefühl des "Seufzens" nahe kommen - Die Luft in einem Schwall heraus befördern. Hat mir sehr viel gebracht und so manche Verkrampfung gelöste.
Üben kannst du das am besten mit dem Mdst. Dieses verkehrt herum (mit dem Schaft) in den Mund nehmen. Die Luft wie beim Gähnen ansaugen und ohne Unterbrechung (sonst Gefahr des Luftstaus!!) "ausseufzen". Dabei ist vor allem das Gefühl ganz wichtig, wie die Amtung gegen den Widerstand arbeitet ohne, dass du bewußt eingreifst. Das solltest du erstmal trocken üben bevor du es aufs Instrument überträgst. Hierz du Trompete samt Mdst an den Mund halten. Luft per "Gähnen" ansaugen und per "Seufzer" ins Instrument befördern in Verbindung mit dem Spielen eines Tones. Welche Ton erklingt ist egal und auch die Qualität spielt keine Rolle. Wichtigt ist, dass du erlebst wie laut dein Ton sein kann ohne dass du bewußte eingreifst. Wenn du den Dreh raus hast, kannst du es in Verbindung mit einer Tonleiter machen, um dieses Prinzig auch in die höheren Lagen zu übertragen. Sollte im Idealfall bis zum b'' ohne größeren Kraftaufwand erfolgen..(Irgendwann braucht man eine gewisse Anspannung. Diese sollte aber immer das Resultat eines stärken Ausblasens sein! -> Robert Kreutzer)
In wie weit bis du eigentlich mit der Funktionsweise der "zwerchfellunterstützen Atmung" vertraut!? Könntest du mir aus dem Stehgreif erklären wozu das Zwerchfell da ist und wie es beim Trompete spielen die Atmung unterstützt? Das sollte dir dein Lehrer erstmal erklären bevor er dir Sachen wie "Bauchmusklen anspannen" erzählt!! Meine Erfahrung ist "Mach deine eigenen Erfahrungen". Ein Lehrer ist sicherlich gut und kann einiges verbessern aber man sollte im nicht alles sofort glauben und auch mal kritische Fragen stellen.
Ich kann man mich in diesem Zusammenhang nur misstrumpet anschließen und auf Robert Kreutzer verweisen. Habe das Buch zuhause. Einfacher und einleuchtender kann man es nicht erklärt bekommen!!
MfG Sven

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Herr Vorragend
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Re: Beim Ausatmen Bauchmuskeln anspannen ?

Beitrag von Herr Vorragend »

Erstmal Danke für die vielen informativen Antworten !!!

Ich versuche jetzt auch nicht sie verkrampft anzuspannen, sondern eher aus dem Gefühl raus.
Am besten find ich die Übung mit dem Blatt, weil es mir da am einfachsten fällt nicht zu verkrampfen.
so langsam gehts auch schon ein bisschen besser, als ich damit anfing, konnte ich noch nicht mal feifen, das klappt aber jetzt ;)

Nur komisch finde ich das wenn ich so ausatme, das ich total schnell meine Luft aus dem Körper hab.
Ich weiß nicht ob die angabe hilft, aber das Blatt bekomme ich kaum 4 Sekunden oben gehalten.
Außerdem baut sich immer noch mit der technik ein gewisser Druck im Kopf auf.

Er meinte auch das ich beim einatmen zum schluss nochmal 3 luftzüge mach, um bewusst das Zwerchfell zu spüren, das gleiche beim ausatmen.
DaTrumpet hat geschrieben: Letztendlich hilft nur Kopf abschalten und einfach spielen :mrgreen:
naja, bei wem es so funktioniert, ist das wahrscheinlich der beste weg, aber damit bin ich seit sehr langer Zeit nicht wircklich weitergekommen.
buddy hat geschrieben: Hat dir dein Lehrer keine Atem- und Trompetenübungen dazu gezeigt?

Z.B. Schnelle, kurze Atemstöße auf f..f..f..f oder sch..sch..sch..sch.

Eine weitere gute Übung wäre, wenn Du dir von deinem Lehrer zeigen lässt, wie man erst einzelne Töne und dann auch ganze Tonleitern legato mit Breath Attacks spielt. Forte und piano Dynamik wechseln sich dabei Ton für Ton ab, aber alles wird auf einen Atem ohne Beteiligung der Zunge gespielt.
Doch er hat mir Übungen mitgegeben und gezeigt, aber andere.
Eher die Trockenübungen machen und sie dann versuchen auf tonleiter anzuwenden.
ja und sehr leise spielen um bessere Kontrolle über den Luftfluss zu bekommen.
ach ja und Pedal Töne.
Ob das jetzt alles für Stütze sein soll, weiß ich auch nicht genau :oops:
Er sagte mir auch das die zunge eine sehr wichtige rolle spielt, aber das ich erstmal die Atmung in den Griff bekommen soll und das wir dann mit der Zunge weitermachen, klingt für mich auch logisch.
Fritzibaby hat geschrieben:
Das war für mich sehr beeindruckend und seit dem versuche ich BEWUSST die Stütze zu benutzen. Und zwar bei jedem Ton... bei den tieferen etwas weniger, sobald es in die Höhe geht immer mehr. Das gefühl mit dem zu viel Druck im Kopf kenne ich sehr gut... es war mir auch schon mal schwindelig, nachdem ich das c3 gespielt hatte... das war dann zu viel Druck..nein, nicht sehr schön und das stechende gefühl mag ich gar net!!!

Es ist aber nicht einfach Bauchmuskeln anspannen, wie bei den Sit upps sondern eher ein Druckaufbau im Bauchraum. Also nicht einfach anspannen, wie bevor man eine in Bauch bekommt, sondern eher den bauchraum wie nen Luftballon mit Luft füllen (in den Bauch atmen) und mit dem Ausatmen etwas nachdrücken... zumindestens mach ich das so. Korrigiert mich bitte, wenn ich falsch liege. Beim einatmen kann man auch den Brustkorb bewegen, so lange die Luft in den Bauch rein geht.
Mit der Vorstellung fällt es schon etwas einfacher.
Schwindelig ist mir eigentlich immer wenn ich die Übungen trocken mit dem ein und ausatmen mache.

Schlaui hat geschrieben: Wenn du schon beim c'' am Ende bist, wird es wahrscheinlich nicht nur an der mangelnden Stütze liegen. Arbeite ruhig daran, aber ich würde mich nicht darauf verlassen, dass damit dein Problem schon vollständig behoben ist. Die mangelnde Stütze dürfte sich eigentlich erst ca. eine Quinte höher wirklich bemerkbar machen.
ich hoffe einfach mal das mein Problem auch an der stütze liegt, weil es mir auch logisch erscheint.
Falls es nicht viel bringt, denke ich das es einfach gut und einfacher ist mit einer guten Stütze zu spielen. Auch wenns immer dann noch nicht in der Höhe klappt.

Der Vergleich mit dem ZENSIERT! hab ich schonmal früher als Schüler gehört, hatte mir damals aber noch nicht die wichtigkeit der Stütze vorstellen können, es hieß damals auch eher : spiel aus dem Bauch, das ist einfacher, naja und als kleiner Junge hab ich dann versucht `` aus dem Bauch zu spielen `` :D


alimoe82 hat geschrieben: Das Einatmen sollte ähnlich dem "Gähnen" erfolgen - Die Luft tief und voll ansaugen. Das Ausatmen im direkten Anschluss sollte dem Gefühl des "Seufzens" nahe kommen - Die Luft in einem Schwall heraus befördern. Hat mir sehr viel gebracht und so manche Verkrampfung gelöste.
In wie weit bis du eigentlich mit der Funktionsweise der "zwerchfellunterstützen Atmung" vertraut!? Könntest du mir aus dem Stehgreif erklären wozu das Zwerchfell da ist und wie es beim Trompete spielen die Atmung unterstützt? Das sollte dir dein Lehrer erstmal erklären bevor er dir Sachen wie "Bauchmusklen anspannen" erzählt!! Meine Erfahrung ist "Mach deine eigenen Erfahrungen". Ein Lehrer ist sicherlich gut und kann einiges verbessern aber man sollte im nicht alles sofort glauben und auch mal kritische Fragen stellen.
Ich kann man mich in diesem Zusammenhang nur misstrumpet anschließen und auf Robert Kreutzer verweisen. Habe das Buch zuhause. Einfacher und einleuchtender kann man es nicht erklärt bekommen!!
Da hast du Recht.
Ich versuche immer mein üben von mehreren Quellen zu beziehen.
Das heißt, ich gehe zum Lehrer und nehme unterricht wenn ich fragen habe und er meinen Erfolg, oder Misserfolg kontrollieren und ggf. verbessern soll ( nicht wöchentlich )
Dann durchstöbere ich das Forum und frage auch um mir andere Meinungen anzuhören. ( wie ich finde ist das Forum hier für mich eine absolut unschätzbare Ergänzung )
Und dann achte ich auch auf mich selber, auf meine Erfolge und Versuche natürlich die Kutsche in die richtige Richtung zu lenken :narr:
Ach ja und dann höre ich mir mit wachsender Begeisterung Musikkapellen an um Benzin für die Kutsche zu tanken. ( um den Spaß nicht am proben zu verlieren :wink: )

Ich hoffe das das war nicht zu viel des guten und es kommt alles verständlich rüber ;)

Mit dem Gähnen und Seufzen trifft es sehr gut, so wie ich es beurteilen kann :wink:
Die Übung mit dem Mundstück muss ich mal ein par tage probieren eh ich daraus schlau werde :wink:
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Re: Beim Ausatmen Bauchmuskeln anspannen ?

Beitrag von Fritzibaby »

Also nachdem ich hier gelesen habe, hab ich mir das von MissTrumpet empfohlene Buch von Kreutzer zu gelegt... seeehr interessant; vor allem die praktischen Übungen ergeben Sinn!! Danke für diese Tipp... Allerdings ist es auch Übungssache, diese Tipps und Übungen BEWUSST umzusetzen. Bei den meisten Trompetern ist nämlich die Bauchatmung ja Standard (oder sollte sie sein)...

Allerdings war ich dann letzte Woche bei meinem Lehrer, ein Profi, der es gewohnt ist 4 - 5 Stunden auf hohem Niveau (quatitiv und qualitiv) zu spielen... bei ihm merkte ich, dass es manchmal ohne eine gewisse Anspannung im Bauchraum net geht... und manchmal der Bauch ganz schön hart werden muss... so, also ob man was schweres hochhebt... was aber Kreutzer widerspricht...

Was stimmt nun??

Jeder sollte seinen eigenen Weg wählen sollte andere aber nicht aus den AUgen verlieren...

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Re: Beim Ausatmen Bauchmuskeln anspannen ?

Beitrag von Hochwälder »

Fritzibaby hat geschrieben:... bei ihm merkte ich, dass es manchmal ohne eine gewisse Anspannung im Bauchraum net geht... und manchmal der Bauch ganz schön hart werden muss... so, also ob man was schweres hochhebt... was aber Kreutzer widerspricht...
Wenn man was schweres hebt, geht automatisch der Hals zu, das widerspricht einer sinnvollen Ausatmung beim Blechblasen.
Natürlich ist eine gewisse Anspannung im Bauchraum (Rumpfmuskulatur) notwendig, wie sonst soll die Luft nach oben befördert werden.

Der Begriff Bauchmuskeln anspannen ist mir auch zu statisch wie z.b. die Baumuskeln anspannen, in Erwartung eines Faustschlages oder so...damit hat das nis zu tun.

Wenn du dich mit Kreutzers Übungen beschäftigst, wirst du das merken. Besser ist es mMn nirgends beschrieben.
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Re: Beim Ausatmen Bauchmuskeln anspannen ?

Beitrag von buddy »

Fritzibaby hat geschrieben:...Was stimmt nun? ...
Ich bin für Übungen, mit denen man lernt, die erforderliche Spannung unbewusst bereitzustellen.
Neben den vorbereitenden Atemübungen ohne Instrument, die mir mit der Zeit sehr geholfen haben, finde ich die Atemstöße für eine abwechselnde f-p-Dynamik auf Tonleitern und Arpeggios gut geeignet. Dazu natürlich die bekannten technischen Übungen. So zeigt z.B. der höhere Teil von Clarke Study 3 sehr deutlich, wie es um die Stütze (und Kondition) steht.
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Re: Beim Ausatmen Bauchmuskeln anspannen ?

Beitrag von haynrych »

Hochwälder hat geschrieben:Wenn man was schweres hebt, geht automatisch der Hals zu, das widerspricht einer sinnvollen Ausatmung beim Blechblasen.
wenn man regelmässig sehr schweres hebt (wie z.b. beim gewichtheben oder beim krafttraining), ist es gesünder sich einen offenen hals anzutrainieren. im idealfall wird (zumindest beim training) während der aktiven muskelbelastung des hebens mit betont offenem hals ausgeatmet. das senkt einige risikofaktoren des kraftsportes dramatisch!
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Re: Beim Ausatmen Bauchmuskeln anspannen ?

Beitrag von herzbert »

Dann würde ich gerne Kreutzer sehen wie er nie seine Bauchmuskeln anspannt und ganz locker in der 3. Oktave spielt.

Es ist wohl ein kleiner Unterschied ob ich mich dynamisch anpasse oder unpassend presse.
Das Bewußtsein sollte weniger bei der Physiologie sein und bei den 1000 Problemen die entstehen können. Das blockiert und macht anfällig. Zudem spreche ich aus eigener Erfahrung.
Es gibt kein Fürallegültig. Aber es gibt Übungen und Momente die mir meinen richtigen Weg weisen.
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Re: Beim Ausatmen Bauchmuskeln anspannen ?

Beitrag von Hochwälder »

herzbert hat geschrieben:Dann würde ich gerne Kreutzer sehen wie er nie seine Bauchmuskeln anspannt und ganz locker in der 3. Oktave spielt.
Hat Kreutzer das behauptet ?
herzbert hat geschrieben:Es ist wohl ein kleiner Unterschied ob ich mich dynamisch anpasse oder unpassend presse.
Man kann auch seine Bauchmuskeln anspannen, ohne (mit offenem Hals) ausatmen zu müssen.
Der Hinweis an einen Schüler "du must die Bauchmuskeln anspannen" ist total irritierend.
Für Leute wie dich (als Atemspezialist) mögen viele Sachen selbstverständlich sein, für viele Schüler und viele Amateure fehlt dabei oft das Verständnis und die praktische Umsetzung und da helfen solche Anleitungen/Übungen (Kreutzer) ungemein.
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