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Re: Lungenunterfunktion

Verfasst: Donnerstag 19. April 2012, 20:43
von carsten37
Ich habe keine Lungenunterfunktion (oder doch?), aber dafür leide ich wie viele andere Menschen unter Heuschnupfen, unter anderem auch unter ( Heuschnupfen) Asthma. Probleme mit den c3 oder höher habe ich aber auch nicht.
Ich vermute, es ist mehr ein Kopfproblem, das du (leonfair)hast, welches bewußt oder unbewußt dann auftaucht, wenn du höher als das c3 spielen willst. Dieses Problem hatte ich früher auch. Ich wollte (mit Zwang), unbedingt einen Ton höher spielen, wie es mir in dem Moment möglich war. Dieses Wollen, der innere Zwang hilft da nicht weiter, dieser blockiert eher. Lass es locker angehen.

Desweiteren, wenn ich mich zurück erinnere, habe ich immer versucht den Ton mit Gewallt aus dem Horn zu pressen.
Diese 2 Übel, das Wollen und das Pressen der Luft und eventuell noch die Veränderung der Lippenstellung an/in das Mundstück brachte aber keine Verbesserung.

Leonfair, du schreibst, das du ein c3 gut spielen kannst. Versuch doch die Tonleiter gebunden zum c3 zu spielen und dann erstmal bis zum cis3 zu binden.Ohne inneren Druck, ohne die Luft in das Mundstück zu pressen und ohne die Lippenstellun zu ändern.

Schöne Grüße aus Nordhessen :)

Carsten

Re: Lungenunterfunktion

Verfasst: Freitag 20. April 2012, 05:38
von haynrych
aufgrund einer schweren erkrankung nehme ich zur zeit (seit 1.3.) einige medikamente mehrmals täglich ein, eine der vielen nebenwirkungen ist, dass ich etwas kurzatmig geworden bin, das bemerke ich vor allem beim stiegen steigen. beim medizinsch durchgeführten belastungs-ekg erreichte ich letzte woche trotzdem schlappe 126%-soll (absolut = 280 watt am fahrrad), scheinbar lassen sich meine oberschenkel von der zur zeit akuten kurzatmigkeit kaum beeindrucken.

jetzt kommt der wichtige teil für dich, user leonfair: ich habe nach der entlassung aus dem KH vorsichtig weiter geübt, weil die behandelnden ärzte keinen einwand gegen das trompete spielen hatten. sie hatten mich nur gebeten leistungsspitzen zu vermeiden (also nicht ständig am limit zu spielen). ich übe sicher deutlich weniger als vor dem ereignis vom 29.2. und habe eigentlich nur das üben fortgesetzt, um das blasgefühl nicht zu verlieren, also ohne jedes leistungsdenken(!), mit dem interessanten resultat, dass sich mein tonumfang nicht nur verbessert hat, sondern auch müheloser zur verfügung steht.


stress kills!
believe me!
take care!

Re: Lungenunterfunktion

Verfasst: Samstag 21. April 2012, 06:24
von hannes
Bixel hat geschrieben:
hannes hat geschrieben:Die notwendige Atemtätigkeit ist also leichter in den hohen Lagen...
Die "notwendige Atemtätigkeit" ist nach meinem Empfinden in hohen Lagen durchaus nicht leichter als in tiefen Lagen, sondern deutlich schwerer.
Diese Atemtätigkeit besteht aber eben nicht in der Mobilisierung eines großen Luftvolumens (bei der Atemwegsverengungen durchaus stören könnten), sondern in der Mobilisierung eines hohen Luftdruckes (bei der eine gemäßigte obstruktive Lungenstörung nicht stört).

:lehrer:
.
Das stimmt natürlich vollkommen, wenn man meinen Satz aus dem Gesamtzusammenhang herausreist und auf die Goldwaage legt. Daher nochmals: Die notwendige Atemtätigkeit im Zusammenhang mit der abzugebenden LUFTMENGE bei sehr laut gespielten unterschiedlich hohen Tönen ist zumindest für MICH in Bezug auf das aufzubringende Luftvolumen in der hohen Lage leichter. Da die Rede überhaupt nicht von der Mobilisierung eines hohen Luftdruckes war, bezog sich die Atemtätigkeit in meinem Beitrag auch nicht auf diesen Aspekt und kann isoliert zitiert völlig falsch interpretiert werden. :cracy:

Hannes

Re: Lungenunterfunktion

Verfasst: Samstag 21. April 2012, 09:57
von trp
hannes hat geschrieben: Daher nochmals: Die notwendige Atemtätigkeit im Zusammenhang mit der abzugebenden LUFTMENGE bei sehr laut gespielten unterschiedlich hohen Tönen ist zumindest für MICH in Bezug auf das aufzubringende Luftvolumen in der hohen Lage leichter.
Hannes
... das kann ich so auch unterschreiben.

trp

Re: Lungenunterfunktion

Verfasst: Samstag 21. April 2012, 12:30
von Bixel
Ich will nicht nerven - dennoch, um der Logik Willen:
Die Atemtätigkeit besteht grundsätzlich darin, mittels Zwerchfell und Rumpfmuskulatur im Brustkorb einen Unterdruck (Einatmung) oder einen Überdruck (Ausatmung) der äußeren Umgebung gegenüber zu erzeugen.

Der Transport von Luftvolumina durch die Lippenöffnung (hinein wie hinaus) ist lediglich eine Folge jener Druckgefälle.

Wenn ich nun die Engstelle (Lippenöffnung) extrem verkleinere und gleichzeitig den Luftdruck mittels der Rumpfmuskulatur massiv erhöhe, um auf der Trompete hohe Töne zu spielen, reduziere ich zwar das pro Sekunde transportierte Luftvolumen, leiste aber (im physikalischen Sinne) mehr Arbeit, "verbrenne mehr Kalorien".

In diesem (physikalischen) Sinne wird die Atemtätigkeit beim Erzeugen hoher Töne auf der Trompete nicht leichter, sondern schwerer - was sich ja auch mit der subjektiven Wahrnehmung deckt: Das Spiel in den hohen Tonlagen strengt an.

:roll:
.

Re: Lungenunterfunktion

Verfasst: Samstag 21. April 2012, 23:51
von TrompeteRT
Mir scheint, dass Bixel das Spielen hoher Töne sehr gut erklären kann, wohingegen hannes das Spielen hoher Töne sehr gut ausführen kann. :roll:

LG
TrompeteRT

P.S.: Bixel, Du nervst doch nicht... :Winke:

Re: Lungenunterfunktion

Verfasst: Sonntag 22. April 2012, 08:59
von Bixel
TrompeteRT hat geschrieben:Mir scheint, dass Bixel das Spielen hoher Töne sehr gut erklären kann, wohingegen hannes das Spielen hoher Töne sehr gut ausführen kann.
Der von dir vermutete Unterschied würde zumindest den Umstand erklären, dass ich ausschließlich als Pädagoge in Erscheinung trete, während der User hannes außerhalb des Forums vorrangig durch ergooglebare (Hoch-)Tondokumente für Furore sorgt.

:wink:
.

Re: Lungenunterfunktion

Verfasst: Sonntag 22. April 2012, 14:26
von biancoblu
@leonfair - kann es sein, dass Deine Lippen einfach keine Oeffnung mehr lassen ab c3 ? kann es sein, dass Dein Mundstueck immer weiter nach oben wandert, je hoeher Du spielst ? kann es sein, dass Deine Unterlippe eher passiv ist ? Falls Du in der Richtung eine Loesungsidee akzeptieren koenntest, koennte ich Dir raten, einmal die Mundstueck-Mitte auf dem Rand zu markieren und mit einem Spiegel bewusst zu kontrollieren, dass das Mundstueck auf der Oberlippe nicht nach oben wandert und die Lippenoeffnung in Linie mit der Mundstueck-Mitte bleibt. Desweiteren wuerde ich Dir raten, bei z. B. Collins bewusst zu trainieren, die Unterlippe auf und ab zu bewegen - so aktiv den Lippenspalt gestalten. Es koennte sein, dass Du feststellst, das c3 mit einem groesseren Spalt spielen zu koennen als vorher ... und dann waere noch "Platz" fuer die naechsten Toene darueber. Und konzentriere Dich darauf, die Lippenspannung nicht zu stark in der Mitte zu halten (hier muss es noch schwingen), sondern weiter aussen.

Gruss
biancoblu

P.S: ich bin absoluter Amateur, konnte aber mit dem o.g. Modell einige Fortschritte erzielen

Re: Lungenunterfunktion

Verfasst: Sonntag 22. April 2012, 18:20
von herzbert
@leo,
Bläserurlaub 2012- zum Franz W.
Problem erledigt.

Stress kills, so is es.

Re: Lungenunterfunktion

Verfasst: Mittwoch 25. April 2012, 13:51
von leonfair
herzbert hat geschrieben:@leo,
Bläserurlaub 2012- zum Franz W.
Problem erledigt.

Stress kills, so is es.
Franz Wer?

Re: Lungenunterfunktion

Verfasst: Mittwoch 25. April 2012, 20:04
von TrompeteRT
Vermutlich dieser Franz:

http://www.trio-infernale.com/meisterku ... gnermeyer/

LG
TrompeteRT

Re: Lungenunterfunktion

Verfasst: Mittwoch 25. April 2012, 22:12
von mano237
Blächbläserurlaub 2012 - Bad Goisern, wirklich sehr zu empfehlen!!
Ich werde auch dieses Jahr wieder teilnehmen und versuchen bei Franz W. diese Woche Unterricht nehmen zu können.
Jemand schon Erfahrungen mit ihm gemacht?

Re: Lungenunterfunktion

Verfasst: Donnerstag 26. April 2012, 07:22
von herzbert
Nein, ich habe Franz Wohlfahrt gemeint. Den Torhüter :cracy:

@leo
Nicht mehr lange überlegen, sondern anmelden und machen. Es sind die anderen Dozenten auch ihr Geld wert. Als erstes würde ich zum Franz gehen. Wechseln kannst du noch immer.
Aber nicht zu den Flötistinnen!

Oder du "blost amoi gscheit eini" dann kannst du dir das alles sparen :narr:
:gut:

Re: Lungenunterfunktion

Verfasst: Freitag 27. April 2012, 21:15
von Calvicularatmer
Hallo Leute!

Ich bin neu im Forum und für mich stellt Asthma kein Problem dar. Ich leide selbst darunter und bin meistens bei Infekten sehr eingeschränkt. Trotzdem kann ich auch mit schlechten Lungenfunktions Werten Problemlos spielen. Lippen-bremse (Pfeifen oder Trompetenspielen) ist ein gutes Mittel um den Asthmaanfall zu mildern. Das Peak Flow Meter bring ich dann immer noch zum Anschlag mit der richtigen Technik. Nichts desto Trotz bin ich auf Medis angewiesen und das Dauerhaft. Täglich Cortisonsprays helfen ganz toll. Akut-mittel brauch ich nicht mehr da wir perfekte Dosen mit Cortison spray gefunden haben. Früh und Abends und mit der richtigen Technik eingenommen. Der Kopf spielt natürlich auch eine große Rolle. Mit der Zeit kann man unbeschwert damit Leben.
High-notes sind bei mir Gott sei Dank auch bei Asthma kein Problem.

Gruß Clavi

Re: Lungenunterfunktion

Verfasst: Sonntag 27. Mai 2012, 11:40
von Bixel
4.5 Lungenfunktionsprüfungen

In der vorliegenden Untersuchung wurden Lungenfunktionsprüfungen durchgeführt, um eine „Schwäche der Atemstützfunktion“ (Mehnert et al. 1983) als negativen Einflussfaktor auf die Gesichts- und Halsmuskulatur und damit auf den bläserischen Ansatz auszuschließen.
So beschreiben Mehnert et al. (1983), dass eine Schwäche der Atemstützfunktion zu einer Überbeanspruchung von Gesichts-, Hals-, Rachen- und
Schultermuskulatur führen kann. Alle Probanden wiesen eine altersgerechte physiologische Lungenfunktion auf, so dass die Lungenfunktion die Gesichts- und Halsmuskulatur und damit den bläserischen Ansatz nicht negativ beeinflussen konnte.

Beim Vergleich der Instrumentenklassen fanden sich zudem keine Unterschiede bezüglich der erreichten Lungenfunktionswerte, was die Ergebnisse von Denniz et al.
(2006) bestätigt.
Die in der Literatur veröffentlichten Ergebnisse zur Lungenfunktion bei Blasinstrumentenspielern sind jedoch nicht einheitlich.
Während sich die Lungenfunktionswerte der Probanden in den verschiedenen Instrumentenklassen nicht unterschieden, fanden Denniz et al. (2006) allerdings beim Vergleich der Blasinstrumentenspieler mit der gesunden, kein Blasinstrument spielenden Kontrollgruppe einen signifikanten Unterschied der Lungenfunktion: Hier wiesen die Blasinstrumentenspieler eine signifikant schlechtere Lungenfunktion als die Kontrollgruppe auf.
Quelle (ACHTUNG: pdf-Datei 1,6 MB)

:schock:
.