verzweifelt

Wie kann ich die Atmung verbessern ? Wie wichtig ist die Atmung für das Trompetespielen ?
Hier gibt es die Antworten auf solche Fragen.

Moderator: Die Moderatoren

Sanev
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verzweifelt

Beitrag von Sanev »

Hallo alle zusammen,
bin neu hier und wollt mal fragen ob ihr mir bei meinem Problem weiterhelfen könntet, leider ist mein Text ein bisschen länger graten als ich eigentlich wollte, aber es bedrückt mich wirklich sehr, deshalb wollt ich ein bisschen genauer drauf eingehen und hoffe, dass es vielleicht doch einige Leute hier gibt die mir weiterhelfen würden.
Vielen Dank im Voraus

Ich habe mit 11 Jahren angefangen Trompete zu spielen und über einige Jahre lief alles super, ich hatte eigentlich keine größeren Probleme, Klang, Ansprache und Höhe waren eigentlich alle recht gut, hab auch schon viel Piccolo gespielt, Torelli, Vivaldi Doppelkonzert usw. Wie gesagt es lief super und ich hab mir nie Gedanken über Technik, Atmung oder sonst was gemacht und kam beim Eispielen schon auch mal aufs as3, f3 war meistens drin.
Bis auf einmal alles den Bach runter ging. Das war vor ungefähr 3 Jahren. Ich konnt auf einmal nicht mehr hoch spielen. Anfangs dachte ich das wäre nur so ne Phase, man hat ja öfters mal einen schlechten Tag, doch aus dem schlechten Tag wurde ne schlechte Woche und so ging es immer weiter bergab. Mein Klang veränderte sich total, entweder es kam gar nix raus oder was total gepresstes, ich kam grad mal noch bis zum e2, darüber hinaus waren meine Töne nicht mehr zumutbar. Und meine Tonansprache wurde auch total schlimm. So, also hier war ich an meinem Tiefpunkt angelangt, ich hatte schon öfters ans Aufgeben gedacht, denn mein damaliger Lehrer wusste auch schon längst nicht mehr weiter.
Ich studier mittlerweile an einer Musikhochschule und ja, ich war selbst erstaunt, dass ich aufgenommen wurde, denn mein Arutjunjan bei der Aufnahmeprüfung, mit dem ich noch zwei Jahre zuvor bei Prima la musica den ersten Preis gemacht habe, war toootal gepresst. Mein neuer Lehrer hier ist bekannt dafür dass er sich gut in Atmung und Luftfluss auskennt und seitdem gings eigentlich wieder bergauf, nicht kontinuierlich, es waren ständig Phasen drin wo ich doch ans Aufgeben dachte.
Vor einer Woche spielte ich zum ersten Mal seit meinem Tiefpunkt wieder ein f3, vielleicht könnt ihr euch meinen Freudentanz vorstellen, doch der hat nicht so lang gedauert, denn seit einer Woche läufts wieder voll schlecht. Deshalb wollte ich fragen ob ihr mir vielleicht weiterhelfen könntet. Ich weiss mittlerweile, dass es am Luftfluss liegt, nämlich dass ich sobald ich eine hohe Note sehe sofort drücke, aber nicht von den Lippen aus, nicht vom Hals aus und ich glaub ich machs auch nicht vom Zwerchfell aus, ich verkrampf irgendwie meinen gesamten Oberkörper, so ungefähr von Bauchnabel bis Brust. Ich hab seit ich hier studiere auch viel mental gearbeitet und ich glaub das hat mir sehr geholfen, also so mit Luftfluss vorstellen und so, aber wie gesagt, ich fall immer wieder zurück und versteh einfach nicht warum und was ich falsch mach.
Es würde mich schon beruhigen wenn ich erfahren würde dass dies auch anderen Trompetern schon passiert ist, aber ich habe noch niemanden gefunden. Hat vielleicht jemand einen Tipp wie ich meinen Luftfluss auch in hohen Lagen halten kann ohne gleich zu verkrampfen oder pressen oder was auch immer? Ich würde so gerne wieder mal ein geiles Konzert spielen... :(
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Balkenjäger
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Re: verzweifelt

Beitrag von Balkenjäger »

Hallo Sanev!! Erstmal Willkommen hier im Forum.Hast ja einen tollen Start hingelegt,da musst du anknüpfen.Das ist bei Dir jetzt reine Kopfsache.Du hast Dein F3 im kopf und willst mit Druck da wieder hin,dass bringt dich ins schleudern und du wirst unkonzentriert.Arbeite Dich langsam wieder hoch.Wie das geht weißt du doch .Hat mir auch geholfen.Viel Erfolg !!! LG Frank
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Trumpetralfino
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Re: verzweifelt

Beitrag von Trumpetralfino »

Sanev hat geschrieben: Es würde mich schon beruhigen wenn ich erfahren würde dass dies auch anderen Trompetern schon passiert ist, aber ich habe noch niemanden gefunden. Hat vielleicht jemand einen Tipp wie ich meinen Luftfluss auch in hohen Lagen halten kann ohne gleich zu verkrampfen oder pressen oder was auch immer? Ich würde so gerne wieder mal ein geiles Konzert spielen... :(
Lieber Sanev,

Ich kenne wenig Trompeter, denen nicht auch schon ähnliches widerfahren ist, speziell in ihrer Frühzeit !

Du klingst schon sehr verzweifelt ! Zweifelst an Dir, an der Trompete, an deiner Spielart und versuchst krampfhaft zu analysieren, was denn da passiert mit Dir !

1. Du musst loslassen ! Das heißt sich von allem zu befreien, dass Druck auf Dich ausübt. Und das bist Du !
2. Die Analyse bringt Dir nichts.
3. Die meisten Trompeter, Weltbekannt, hochspielend, wissen garnicht, wie sie es tun ! (Maurice Andre)
4. Spiel einfach ! Denk nicht nach !
5. Spiele das, was du problemlos spielen kannst und das so gut und schön wie möglich.
6. Experimentiere ein wenig ! Was kann dir schon Schlimmeres passieren als deine jetztige Situation. Aber vielleicht entdeckst du bestimmte Übungen, die Dir gut tun, vielleicht änderst du versuchsweise mal deine Ansatzstellung, mehr Oberlippe oder Unterlippe ? Mit Interesse und Lockerheit, mal wieder schöne Bindungen im Bereich C1-G2, Chromatische Übungen bis A2, und zwischendurch mal ohne grosses Nachdenken die Tonleiter, soweit es geht nach oben. Aber nicht mit Gewalt.
7. Pausen !!!! Immer wieder kleine Pausen !!! Nach 1-2 Minuten mal 30-60 Sekunden.
8. Entdecke die Schönheit des Klang auch im mittleren Bereich.
9. Mach die Trompete wieder zu deiner Freundin !
Ich bin sicher, du schaffst es deine Ziele zu erreichen, aber beende deinen Ehrgeiz was die Höhe betrifft, Sie kommt von ganz allein zurück !

L.G.ralf
Deakt_20120717
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Re: verzweifelt

Beitrag von Deakt_20120717 »

Hallo Sanev,
was ich Dir schreibe willst Du sicher nicht hören;
Vergiss es, was meine zwei Vorredner schreiben, lieb gemeint aber....

Du willst Berufstrompeter werden??
Deine Lebensunterhalt damit verdienen?
Du hast zum zweiten mal in Deinem z.B. kurzen Leben eine solche Krise, die bisher einmal nur durch Zufall durchstanden hast!
Also keine Lösung dafür!
Ich kenne nicht wenige "Berufstrompeter" die so was haben und jetzt ein eher trauriges Dasein fristen!

Mein Rat, studiere dringend was anderes, dann bleibt die Trompete als Hobby!
Verzeih mir den etwas deftigen Vergleich, aber ein Einbeiniger wird kein guter 100m-Sprinter!

Gruss
Jörg
blechreiz
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Re: verzweifelt

Beitrag von blechreiz »

Hallo Sanev,

ich würde den Vorschlag von Maniac mindestens auf Plan B oder C einstufen, den von Ralf allerdings auch.
Ich denke, deine einzige Chance ist es, zu lernen, was dein Körper denn zum Trompetespielen leisten muß. Das kann auch bedeuten, dass du zusätzlich zu einem anderen Lehrer gehen mußt, der wirklich weiß, was Sache ist. Ich kenne zwar deinen Lehrer nicht, gebe aber Ralf in sofern Recht, dass es viele Trompeter gibt, die nicht wissen, was sie tun müssen, um gut Trompete zu spielen. Solange es dann klappt, ist es in Ordnung, wenn es aber dann irgendwann nicht mehr klappt ist es vorbei. Die Tipps von Ralf mögen dir vielleicht helfen können, ob es aber dann in der Zwischenprüfung oder beim Examen reicht, wenn du an deine Grenzen gelangst.
Wenn dir dein Lehrer nicht plausibel erklären kann, wie das Trompetespielen funktioniert, dann such dir einen zweiten. Das mußt du allerdings eventuell deinem Verschweigen nicht alle Dozenten mögen das.


Liebe Grüße


Matthias
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Miss Trumpet
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Re: verzweifelt

Beitrag von Miss Trumpet »

@ maniactrumpet:
Du willst Berufstrompeter werden??
Deine Lebensunterhalt damit verdienen?
Du hast zum zweiten mal in Deinem z.B. kurzen Leben eine solche Krise, die bisher einmal nur durch Zufall durchstanden hast!
Also keine Lösung dafür!
Ich kenne nicht wenige "Berufstrompeter" die so was haben und jetzt ein eher trauriges Dasein fristen!

Mein Rat, studiere dringend was anderes, dann bleibt die Trompete als Hobby!
Verzeih mir den etwas deftigen Vergleich, aber ein Einbeiniger wird kein guter 100m-Sprinter!
Dein Recht auf die Äußerung deiner eigenen Meinung möchte ich dir nicht streitig machen, aber: Wie kommst du eigentlich dazu, jemandem in Sanevs Situation sowas zu schreiben? Ich schließe aus deinem Agieren, dass du selbst weder eine solche Krise durchgemacht hast noch eine professionelle Musikerlaufbahn angestrebt/erreicht hast und die damit verbundenen Belastungen und psychischen wie physischen Auf und Abs kennst. Welche Berechtigung nimmst du also für dich in Anspruch, um einem dir vollkommen unbekannten jungen Trompeter, der ohnehin schon total verzweifelt ist, sowas um die Ohren zu hauen? Ich glaube, du vergisst u. a., dass es auch genug Berufstrompeter gibt, die - gerade weil sie Krisen hatten - gezwungen waren, sich intensiver mit ihrer Technik auseinanderzusetzen und damit nicht nur nachhaltig ihre Krisen überwunden haben, sondern auch sehr viel bessere Trompeter und Pädagogen wurden, als so manche sogenannte "Naturtalente". Sanev auf die Idee zu bringen, einmal seine Zielsetzung "Berufstrompeter" (ist das überhaupt sein Ziel?) einer kritischen Prüfung zu unterziehen, hättest du auch anders und konstruktiver bewerkstelligen können (und m. M. n. auch sollen).


@ Sanev:

Aus deinen Schilderungen geht klar hervor, dass dein "System" (Zusammenspiel von Atmung, Ansatz, Zungenfunktion) nicht funktioniert und du dir über die Ursachen und die entsprechenden Lösungsansätzen nicht im klaren bist - dazu kommt dann noch die psychische Komponente. Dass die Atmung bei dir ein großes Problemfeld ist, ist offensichtlich - aber auch wenn du dieses Problem löst, heißt dass nicht, dass auch ansatztechnisch alles soweit in Ordnung ist, dass du damit nachhaltig aus deiner Abwärtsspirale kommst. Soviel zur Ausgangssituation. Für dich geht es jetzt um den ersten bzw. nächsten Schritt in die richtige Richtung, denn den einen, alles lösenden Wundertipp gibt es nicht. Aus meiner Sicht müsste dieser Schritt folgende Frage sein: Kann mir mein derzeitiger Lehrer bei der Lösung des Problems wirklich helfen, oder kratzt er nur (mehr oder weniger zielorientiert) an der Oberfläche und verlängert damit dein Leiden? Wenn nach eingehender Prüfung und idealerweise auch einem offenen Gespräch mit deinem Lehrer die Antwort auf diese Frage "nein" ist, muss der nächste Schritt das Suchen und Finden eines geeigneten Lehrers sein, der dich tatsächlich zur Lösung deines Problems führen kann.

Wenn du dem gerne weiter nachgehen möchtest oder Fragen hierzu hast, kannst du mich gerne per PN kontaktieren.

Liebe Grüße und alles Gute,

Miss Trumpet
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Deakt_20120717
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Re: verzweifelt

Beitrag von Deakt_20120717 »

Miss Trumpet hat geschrieben: Dein Recht auf die Äußerung deiner eigenen Meinung möchte ich dir nicht streitig machen, aber: Wie kommst du eigentlich dazu, jemandem in Sanevs Situation sowas zu schreiben?
Sanev schreibt in einem öffentlichen Forum! Er erwartet ungefilterte Meinungen/Hilfen der Forumsuser! Hier hab ich meine Meinug dazu gepostet! Nicht mehr nicht weniger! Es ist einöffentliches Forum!
Miss Trumpet hat geschrieben: Ich schließe aus deinem Agieren, dass du selbst weder eine solche Krise durchgemacht hast noch eine professionelle Musikerlaufbahn angestrebt/erreicht hast und die damit verbundenen Belastungen und psychischen wie physischen Auf und Abs kennst.
Ich agiere (handle) nicht sondern ich gebe meine Meinung kund! Eine solche Kriese hab ich tatsächlich noch nicht erlebt! Eine professionelle Musikerlaufbahn sehr wohl angestrebt aber auf dem Weg dorthin für mich erkannt, dass es dann dazu doch nicht reicht!
Die Belastungen und auch die Qualen eines solche Weges kenn ich sehr wohl!
Miss Trumpet hat geschrieben: Welche Berechtigung nimmst du also für dich in Anspruch, um einem dir vollkommen unbekannten jungen Trompeter, der ohnehin schon total verzweifelt ist, sowas um die Ohren zu hauen?
Die Berechtigung wie alle anderen auch hier zu posten und meine, ganz persönlich meine Meinung aus meiner Lebenserfahrung Sanev mitzuteilen!
Er wird sie lesen, darüber nachdenken und wahrscheinlich verwerfen!
Miss Trumpet hat geschrieben:Ich glaube, du vergisst u. a., dass es auch genug Berufstrompeter gibt, die - gerade weil sie Krisen hatten - gezwungen waren, sich intensiver mit ihrer Technik auseinanderzusetzen und damit nicht nur nachhaltig ihre Krisen überwunden haben, sondern auch sehr viel bessere Trompeter und Pädagogen wurden, als so manche sogenannte "Naturtalente".
Ich kenne im Gegnsatz zu Dir leider nur "Berufstrompeter" die in tiefen Krisen stecken und steckengeblieben sind!
Keiner hat sie positiv überwunden, davor möchte ich warnen!
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Bixel
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Re: verzweifelt

Beitrag von Bixel »

Bei dem User sanev handelt es sich um eine Trompeterin.
Soviel Zeit muss sein.

:o
.
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haynrych
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Re: verzweifelt

Beitrag von haynrych »

hol' dir als entscheidungsgrundlage unbedingt auch die meinung anderer (hochschul)lehrerInnen ein.

___


falls du in innsbruck studieren solltest wäre mein erster vorschlag: univ.-prof. karl steininger in salzburg. falls du bei ihm studieren solltest, könnte dir unter umständen auch sowas helfen: www.burba-brass.de (habe ich zwar selbst noch nicht probiert - die referenzliste ist aber :gut: ).
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Bixel
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Re: verzweifelt

Beitrag von Bixel »

Sanev,
die Schilderung deiner Situation weist m.E. recht eindeutig auf einen mentalen Schwerpunkt deiner Probleme hin.

Auch wenn sich Verkrampfungen der von dir beschriebenen Art technisch sicherlich auf die Luftführung auswirken, sind deren Ursachen nach meiner (auch eigenen) Erfahrung meist in der Psyche des Betroffenen zu finden (Verunsicherung, Zweifel, Ängste etc.) mit der häufigen Folge eines "Teufelskreises nach unten".
Einen solchen Teufelskreis zu durchbrechen, ist schwierig, aber sicherlich möglich.

Die Veranlagung zu solcherlei "trompeterischen Kollapsen" wird dir aber vermutlich erhalten bleiben, weshalb die - teilweise ein wenig rüpelhaft vorgetragenen - Zweifel an der Richtigkeit deiner Berufswahl sicher angebracht und gut gemeint sind.

Aus solchen Krisen kann man m.E. aber durchaus gestärkt hervor gehen.

Den Rat von haynrych bzgl. http://www.burba-brass.de würde ich mit Vorsicht genießen.
Der persönliche Kontakt von Ratsuchenden mit dem Meister hat - insbesondere, wenn diese weiblich und/oder besonders sensibel waren - etlichen Bezeugungen zufolge erstaunlich häufig das Gegenteil des Erhofften bewirkt.

:|
.
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Re: verzweifelt

Beitrag von haynrych »

Bixel hat geschrieben:Den Rat von haynrych bzgl. http://www.burba-brass.de würde ich mit Vorsicht genießen.
Der persönliche Kontakt von Ratsuchenden mit dem Meister hat - insbesondere, wenn diese weiblich und/oder besonders sensibel waren - etlichen Bezeugungen zufolge erstaunlich häufig das Gegenteil des Erhofften bewirkt.
ähnliches habe ich auch gehört, der meister selbst dürfte eher ein freund des rustikalen humors sein und streng nach dem motte: "lieber einen guten freund verlieren, als eine schlechte pointe weglassen!", leben. ich ging aber bei meinem, äusserst vorsichtig formulierten, hinweis ("... könnte dir unter umständen auch ...") davon aus, dass in der akademie am bodensee herr michael t. otto unterrichtet. von ihm sind mir bisher noch keine grobheiten im rahmen seines unterrichts berichtet worden. bei der auswahl meiner vorschläge habe ich eben auch die räumliche nähe zu innsbruck miteinbezogen.

___


sanev,

ich kenne nur zwei südtirolerInnen persönlich und meine frau ist aus dem oberland. nach meinem subjektiven empfinden sind die meisten frauen aus der tiroler gebirgsregion rustikale umgangsformen gewöhnt, sodass du es vermutlich sogar mit burba aufnehmen könntest. solltest du aber eher die ausnahme zur regel darstellen, würde ich die bixel'schen bedenken durchaus teilen wollen.
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Bixel
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Re: verzweifelt

Beitrag von Bixel »

haynrych hat geschrieben: nach meinem subjektiven empfinden sind die meisten frauen aus der tiroler gebirgsregion rustikale umgangsformen gewöhnt, sodass du es vermutlich sogar mit burba aufnehmen könntest.
Derart dickfellige Frauen (und Männer) kennen vermutlich keine mental bedingten Trompeterkrisen.

Mentale Anfälligkeit scheint der Preis zu sein für (künstlerisch relevante) Sensibilität: "Genie dank Wahnsinn"

:?
.
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Re: verzweifelt

Beitrag von Sanev »

Hallo nochmal und gleich schon mal vielen vielen Dank für die Rückmeldungen, hab mir alle Meinungen genau durch den Kopf gehen lassen.
Kann leicht sein, dass ich mir zu viel Druck mache, nur ich möchte ja auch endlich wieder mal beweisen dass ich Trompete spielen kann, und wenn ich es nur mir selbst beweise. Ich finde Trompete spielen ist eines der schönsten Dinge in meinem Leben und es zieht mich deshalb immer voll runter wenns nicht klappt, ich bin dann immer total depri. :(
Kann schon sein dass meine Krise(n) irgendwie mental bedingt ist/sind und dass ich zu viel analysiere. Ich ertappe mich ständig dabei wie ich versuche irgendwelche Spannungen in meinem Körper zu eliminieren, doch es ist auch gar nicht so leicht nicht daran zu denken denn in dem Moment indem ich versuche an etwas nicht zu denken, denk ich ja automatisch schon daran. Es passiert mir wirklich manchmal dass ich grad total abgelenkt vor mich hinspiele und einen Augenblick später erst realisiere dass das grad voll gut war. Falls das Problem wirklich an meiner Psyche liegt, wie kann ich daran arbeiten?

@ maniactrumpet: Danke, dass du so ehrlich warst und vielleicht erschreckt dich das aber ich will wirklich Berufstrompeterin werden. Ich hab mir oft schon Gedanken über meine Berufswahl oder über einen Studienabbruch gemacht, ich weiß man kann nicht immer kriegen was man will, aber mitten unterm Jahr aufzuhören macht für mich nicht recht viel Sinn und bevor ich die Trompete nur mehr als Hobby in der Blaskapellenprobe auspacke, lass ich es lieber ganz. Versteh mich jetzt nicht falsch, ich hab nix gegen Hobbymusikanten oder Musikkapellen, ganz im Gegenteil, aber es wär für mich nicht mehr das gleiche, ich hätte nicht mehr so viel Freude dran und es würde mir ganz einfach wehtun. Ich kanns nicht genau beschreiben, ich hoffe du verstehst was ich meine. Jedenfalls bin ich vorerst doch noch auf der Suche nach einer Lösung.

Ein anderer Lehrer kommt für mich vorerst mal nicht in Frage weil ich weiss, dass mein derzeitiger Leher einer der besten in diesem Gebiet ist, ich glaub ich bin halt einfach eine besonders harte Nuss… :cracy:

Ansatz zu verändern hab ich schon bei meinem ersten Lehrer ausprobiert als der nicht mehr weiter wusste, aber das wars nicht. Ich merk in meinen guten Phasen dass er passt. Ja, ich geb zu meine guten Phasen waren in letzter Zeit eher in der Unterzahl aber ich veränder da auch nix am Ansatz.

@haynrych: nein ich studier nicht in Innsbruck, das burba-brass muss ich noch genauer unter die Lupe nehmen, hab noch nie davon gehört.

So, ist diesmal leider schon wieder etwas länger geworden.
Liebe Grüße und danke nochmal an alle!!
Jazz-Trumpet
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Re: verzweifelt

Beitrag von Jazz-Trumpet »

hallo sanev,
ich kenne das problem auch und ich kann mich bixel nur ansschließen. das ist eine kopfgeschichte.

ich hatte das problem mit hohen tönen und sound auch und habs irgendwann bei einem spaß-gig kuriert:
ich war betrunken und hab mich bequatschen lassen mitzuspielen. plötzlich ging alles wie nie zuvor und das auf einem fremden mundstück und instrument. seitdem denke ich mir: gehrin ausschalten, klang vorstellen, einatmen, spielen. damit will ich dich nicht zum trinken animieren. nur darauf hinweisen, dass du dir selbst die blokade machst. "das schwierige ist, dass es so einfach ist." - weiß nicht mehr von wem.

tipps:
versuch es mal mit yoga - das ist sehr gut für atmung und entspannt im allgemeinen unglaublich.

dann kann ich ein buch empfehlen: the inner game of music von Barry Green. http://www.innergameofmusic.com/

vielleicht helfen dir ein paar weise zitate weiter, die mir viel gebracht haben.
http://www.rogerrocco.com/

dabei handelt es sich um einen blog (von unten nach oben lesen - da blogs sozusagen online-tagebücher sind und man immer den aktuellsten eintrag sieht wenn man die seite aufruft; will keinen für dumm verkaufen, aber nicht jeder kennt sich mit blogs aus)

falls jemand nicht fit ist in englisch http://dict.leo.org
außerdem bin ich gerade dabei die zitate alle zu übersetzen. vorweg: wenn es heißt, dass man sich durch zu viel analyse selbst kaputt macht ist natürlich immer beim spielen gemeint.

jetzt für dich konkret, da du scheinbar schnell hilfe brauchst schreib mir doch ne nachricht falls es mit dem übersetzen der zitate bei dir selbst nicht hinhaut. dann mach ich nen thread auf wo ich die sachen einzeln poste und übersetze.
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Re: verzweifelt

Beitrag von Jazz-Trumpet »

@ maniactrumpet: Danke, dass du so ehrlich warst und vielleicht erschreckt dich das aber ich will wirklich Berufstrompeterin werden. Ich hab mir oft schon Gedanken über meine Berufswahl oder über einen Studienabbruch gemacht, ich weiß man kann nicht immer kriegen was man will, aber mitten unterm Jahr aufzuhören macht für mich nicht recht viel Sinn und bevor ich die Trompete nur mehr als Hobby in der Blaskapellenprobe auspacke, lass ich es lieber ganz. Versteh mich jetzt nicht falsch, ich hab nix gegen Hobbymusikanten oder Musikkapellen, ganz im Gegenteil, aber es wär für mich nicht mehr das gleiche, ich hätte nicht mehr so viel Freude dran und es würde mir ganz einfach wehtun. Ich kanns nicht genau beschreiben, ich hoffe du verstehst was ich meine. Jedenfalls bin ich vorerst doch noch auf der Suche nach einer Lösung.
da kann ich mich nur anschließen, entweder ich werd trompeter oder der :evil: teufel oder was auch immer soll mich holen. :gut:
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