Wenn die Luft aufgrund von Verkrampfung nicht ungehindert von den Lungen bis zu den Lippen gelangt, nützt die beste Lippentätigkeit nichts. Am häufigsten stirbt der Ton nämlich nicht, weil die Lippen störend wirken, sondern weil die Luft im Hals schon blockiert wird (durch Verkrampfung, was die Stimmlippen unflexibel verengt). Die Stimmlippen sorgen für eine angemessene Luftdosierung (also "die Menge der fließenden Luft"!), die nach der gewünschten Lautstärke durch das aktive Ausatmen manipuliert wird. Bei Unflexibilität, Verkrampfung, Angst, übertriebener falsch verstandener Stütze kann es wie beim Gewichtheben zu sehr engen Stimmlippen kommen, obwohl man mehr Luft benötigt. Die Folge: dünner Ton, roter Kopf bis hin zu totalem Abreißen des Tons.Sebbel hat geschrieben:Mit der Atmung kann man doch nur den Luftdruck bestimmen, der auf die Lippenöffnung wirkt. Die Luftgeschwindigkeit und Menge der fließenden Luft wird von den Lippen geregelt, indem man sie weiter öffnet oder schließt. Natürlich immer in Kombination mit Erhöhen oder Verringern des Luftdrucks.Dobs hat geschrieben:Das wäre ja sensationell. Dann könnte man ja ganz ohne Luft Trompete spielen, allein durch Manipulation der Lippenöffnung.
Aber vielleicht kannst du mir ja erklären, inwiefern die Atmung, oder besser gesagt die Luft, die Art des Tones verändern kann.
Wer die Luft bis zu den Lippen ungehindert fließen lassen kann und dann die Lippen zu sehr zusammenkneift (unflexible zu enge Lippenöffnung), kann ebenso einen zu dünnen engen Ton produzieren. Das Schlimme daran: auch das enge Zusammenkneifen kann sich wieder auf die Stimmlippen auswirken.
Beide Probleme gibt es, wobei das Problem mit der Atmung nach meiner bescheidenen Erfahrung das wesentlich häufigere ist.
Hannes