Durch die Nase oder Mund?

Wie kann ich die Atmung verbessern ? Wie wichtig ist die Atmung für das Trompetespielen ?
Hier gibt es die Antworten auf solche Fragen.

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peaceman
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Re: Durch die Nase oder Mund?

Beitrag von peaceman »

Ich widerspreche nur, weil ich selbst einige Schüler hatte/habe, die so spielen. Wenn Du im hohen Register die Spannung aufm Ansatz hältst beim Atmen ist die Gefahr groß, daß die Lippenöffnung zufällt/zugedrückt wird. Dann bläst Du die geschlossene Öffnung beim nächsten Einsatz auf oder nimmst die Zunge zur Hilfe. Ein Einsatz auf z.B. dem c''' im ff ist bestimmt möglich, wenn er wahrscheinlich auch explosiv wird ;-). Schwieriger wird es schon, einen butterweichen kontrollierten Einsatz im pp in der Lage so hinzulegen.
Ausdrücklich keine Kritik an Deinem Lehrer! :-D
hannes
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Re: Durch die Nase oder Mund?

Beitrag von hannes »

Flügelhorny hat geschrieben:Tja,es ist immer wieder erstaunlich das mir von einem gestandenen Profi beigebrachte Tricks und Techniken bei mir gut seit Jahren funktionieren,es hier im Forum ständig Leute gibt die alles besser wissen und genau das Gegenteil behaupten.

Lg
Und mir wurde sogar von vielen gestandenen Profis beigebracht, Töne oberhalb des c3 mit Wegnehmen des Instrumentes und Lockerlassen des Ansatzes (auch mit Einatmen dazwischen) in zig Wiederholung anzuspielen und zu treffen.
Das korrekte Anspielen in hohen Lagen wird nicht nur dadurch gewährleistet, dass man den Ansatz unverändert beibehält, sondern dass man den Ansatz auch sehr schnell korrekt bilden kann (oder einfach ausgedrückt, dass man in den Griff bekommt, wie sich ein c3 ... anfühlt).
Denn genau diese Fähigkeit braucht man sehr oft: man denke an die Anfänge von Stücken, an Einsätze nach Pausen ... Ob man dafür erst den Ansatz einstellt, dann durch die Nase atmet und dann den Ton raushaut ist eher Geschmacksache. Ich kann aber von den mir bekannten Profis sagen, dass sie es nicht (mehr) nötig haben. :wink:

Jeder von uns lernt vielerlei Dinge, die helfen. Mir haben obige Übungen geholfen, das Kieksen zu minimieren. Daher macht es mir gar nichts, durch den Mund einzuatmen. Ich könnte es mir in schnellen Passagen gar nicht anders vorstellen. Und oft wird gerade an komplizierten Stellen keine "Rücksicht" genommen, dass die Zeit für das Atmen mit der Nase nicht praktikabel ist. Wenn genug Zeit ist, kann man natürlich auch Nasenatmung praktizieren, wenn man sich dadurch sicherer fühlt. Ich fühlte mich allerdings viel sicherer, als durch sehr viel üben das Anspielen der Töne auch durch Einatmen davor, durch Wegnehmen des Instrumentes, durch bewusstes Lockern des Ansatzes und darauffolgendes schnelles Spannen gefestigt wurde. Oder anders gesagt: das Feintuning wurde so trainiert, dass ich schnell die nötige Spannung habe, egal was ich davor spielte, oder atmete oder einen Schluck Wasser trank. :lol:

Als Übung würde ich auch das Verfahren der Ansatzveränderung zwischen Toneinsätzen empfehlen. Mir hat es geholfen. Doch wie bereits angeklungen: jeder tickt anders.

Übungen wie die deines Lehrers (Ansatz beibehalten und nur Nasenatmung) mache ich eher als Kraftübungen; bekannt sie sie ja vor allem durch Caruso geworden. Doch selbst hier konnte ich von eingefleischten Caruso-Schülern lesen, dass das Beibehalten des unveränderten Ansatzes beim Musizieren nicht dogmatisch zu verstehen ist. Also: immer cool bleiben, wenn es um Empfehlungen von Profis geht. 8)

Hannes
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Flügelhorny
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Re: Durch die Nase oder Mund?

Beitrag von Flügelhorny »

@hannes
Und mir wurde sogar von vielen gestandenen Profis beigebracht, Töne oberhalb des c3 mit Wegnehmen des Instrumentes und Lockerlassen des Ansatzes (auch mit Einatmen dazwischen) in zig Wiederholung anzuspielen und zu treffen.
Das korrekte Anspielen in hohen Lagen wird nicht nur dadurch gewährleistet, dass man den Ansatz unverändert beibehält, sondern dass man den Ansatz auch sehr schnell korrekt bilden kann (oder einfach ausgedrückt, dass man in den Griff bekommt, wie sich ein c3 ... anfühlt).
Denn genau diese Fähigkeit braucht man sehr oft: man denke an die Anfänge von Stücken, an Einsätze nach Pausen ... Ob man dafür erst den Ansatz einstellt, dann durch die Nase atmet und dann den Ton raushaut ist eher Geschmacksache. Ich kann aber von den mir bekannten Profis sagen, dass sie es nicht (mehr) nötig haben.
Natürlich ist das sichere Treffen der hohen Töne aus dem Stand eine Fähigkeit die einen guten Trompeter ausmacht,nur wenn dir beim schnellen Spiel in der oberen Lage die Luft ausgeht ist es gefährlich abzusetzen,einzuatmen ,wiederansetzen und weiterspielen.Das du das kannst,wahrscheinlich mein Lehrer auch,traue ich dir absolut zu.Nur worüber reden wir hier?Das Forum besteht überwiegend aus Amateuren ,wo die meisten nicht mal ein sauberes fettes C3 spielen können,Profis haben Trompete durchstudiert und dürften das beherrschen.Für mich als Amateur funktioniert diese Technik gut und ist einfach zu erlernen.

@peaceman
Ich widerspreche nur, weil ich selbst einige Schüler hatte/habe, die so spielen. Wenn Du im hohen Register die Spannung aufm Ansatz hältst beim Atmen ist die Gefahr groß, daß die Lippenöffnung zufällt/zugedrückt wird. Dann bläst Du die geschlossene Öffnung beim nächsten Einsatz auf oder nimmst die Zunge zur Hilfe. Ein Einsatz auf z.B. dem c''' im ff ist bestimmt möglich, wenn er wahrscheinlich auch explosiv wird . Schwieriger wird es schon, einen butterweichen kontrollierten Einsatz im pp in der Lage so hinzulegen.
Wie gesagt der trick ist Ansatz merken,Nasenatmung durchführen,weiterspielen.Natürlich,wenn nach der Atmung eine schwierige Stelle kommt womöglich noch mit Dynamikunterschied,dann ist diese Technik gefährlich und es dürfte kieksen.Dann muß ich mir diese Passagen so einteilen,dass ich die Phrase in einem Zug spielen kann.

Lg
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hannes
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Re: Durch die Nase oder Mund?

Beitrag von hannes »

Übe ein Jahr lang das bewusste Wegnehmen und erneute Ansetzen (üben, nicht auf der Bühne!), dann wirst du dir bald keinerlei Gedanken machen müssen, wie du atmest! :lol: Außerdem ist das Absetzen nur als Übung gedacht, denn selbst beim Atmen durch den Mund bleibt natürlich das Instrument an der "Goschen".
Daneben helfen Luftstromanstöße, um das Kieksen zu verlernen. Auch das hilft, um sich nicht über das Atmen Gedanken machen zu müssen und beim Musizieren einen freien Kopf zu haben.
Über die mögliche Problematik, wenn man stets nach der "Ansatz-halte-Methode" spielt, wurde bereits berichtet. Zudem kann es auch ausdauerfördernd sein, kurz locker zu lassen.

Ich empfehle daher auch Amateuren (die ich fast ausschließlich unterrichte) nicht verbissen ideologisch an einer Spielart festzuhalten. Übe ein Jahr nach den genannten Empfehlungen, dann sprechen wir uns wieder. :lol:
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Re: Durch die Nase oder Mund?

Beitrag von tröteline »

Hallo leute

Habt ihr schon mal was von STÜTZE gehört??
Die wird auch als Zwerchfellatmung bezeichnet!!Wenn man sich eine gute aufbaut kommen auch in den "HOHEN LAGEN" keine Kiekser mehr heraus.

Diese Atemtechnik ist schnell zu erlernen und dauert pro Tag max. 4 Minuten!

Fragt mal eure Ausbilder / Lehrer nach dieser Technik.

Ich beginne mit meinen Schülern immer als erstes mit den endsprechenden Übungen dazu, bevor es ans spielen geht.

mfg tröteline
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Re: Durch die Nase oder Mund?

Beitrag von Puukka »

tröteline hat geschrieben:Wenn man sich eine gute aufbaut kommen auch in den "HOHEN LAGEN" keine Kiekser mehr heraus.
Das stimmt. ...und wenn die Ringmuskulatur passt....und der Zungenstoss....denn was nützt eine gute Stütze, wenn die vielen anderen Faktoren nicht stabil sind. Aber eine gute Ausgangsbasis ist es mal.
Herbert
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Re: Durch die Nase oder Mund?

Beitrag von Bernhard »

tröteline hat geschrieben:Habt ihr schon mal was von STÜTZE gehört??
Die wird auch als Zwerchfellatmung bezeichnet!!
Immer wieder interessant zu beobachten wie dilettantisch der Begriff "Stütze" verwendet wird.
tröteline hat geschrieben:Wenn man sich eine gute aufbaut kommen auch in den "HOHEN LAGEN" keine Kiekser mehr heraus.
Wenn der Ansatz (und die Zungenstellung) nicht auf den entsprechenden Ton fokkusiert ist, dann hilft auch die beste Atmung nichts.
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Re: Durch die Nase oder Mund?

Beitrag von idefix »

hallo
im grundegenommen hat tröteline recht!
hier wurde ja nach der atmung gefragt und nicht nach der zungenstellung bzw. der ringmuskulatur.
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