Wynton Marsalis Ton/Klang

Wie kann ich die Atmung verbessern ? Wie wichtig ist die Atmung für das Trompetespielen ?
Hier gibt es die Antworten auf solche Fragen.

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C-Becks
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Wynton Marsalis Ton/Klang

Beitrag von C-Becks »

Hi Leute,

ich weiß nicht recht ob ich im richtigen Unterforum bin. Ersteinmal der Fakt, ein Link zu einem Video in dem Wynton Marsalis das Improvisieren anhand des Songs "Happy Birthday" erläutert.

http://de.youtube.com/watch?v=_Amwq43-lrM

Nun achte man auf den Klang seines Tons. Er scheint recht nebengeräuschhaft zu sein, klingt fast ein bisschen dreckig :wink:
Ich finde das zu dieser Art Musik sehr passend, lässt sich von mir leider nun aber gar nicht nachahmen.
In der von mir kürzlich erworbenen Methode Malte Burbas wird erklärt, dass sich bei 100%iger Funktion des Generators (also mir) jeder Ton (Schüler, sauber/klar, Dizzy etc.) nachahmen lässt.
In dem Clip spielt Mr. Marsalis auf ner Monette denke ich, vll Raja. Also auf einem recht schweren Gerät.

Jetzt meine Frage: Resultiert dieser Ton ganz einfach aus dem Können meines momentanen Idols oder aus der Wahl seines Instruments?(Dann hätte ich wohl ins Unterforum "Trompeten" schreiben müssen. :mrgreen: ) Oder ist es ein Zusammenspiel von beidem

Dank für alle Antworten

LG Christian
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hannes
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Re: Wynton Marsalis Ton/Klang

Beitrag von hannes »

Können und ein ganz ganz ganz wenig auch das Equipment. Marsalis macht oft Zäpfchen-Growls, was den dreckigsten Sound gibt. Außerdem erleichtern die großbohrigen Monette das "luftige" Spielen, was aber im Grunde mit jedem Instrument machbar ist. Irgendwo in Netz gibt es ein Video, wo Marsalis verschiedene Effekte erklärt. Das hat fast nichts mit dem Instrument zu tun. Er könnte es auch auf deinem Equipment. Dennoch hat seine Monette auch einen geringen Einfluss, den ich nicht verschweigen will. Klingt halt monettig, was nicht jedem gefällt (mir schon!).

Hannes
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Re: Wynton Marsalis Ton/Klang

Beitrag von Hochwälder »

@hannes
Ich erinnere mich noch gerne an unseren Worshop bei dem du sehr eindrucksvoll
Louis Armstrong, Herb Alpert, Dizzy und das "Hauchen" von Till Brönner .....imitiert hattest. :D
LG, Hochwälder.
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buddy
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Re: Wynton Marsalis Ton/Klang

Beitrag von buddy »

hannes hat geschrieben:...Irgendwo in Netz gibt es ein Video, wo Marsalis verschiedene Effekte erklärt...
Seine Homepage ist dafür (auch) eine gute Adresse. Es ist die üppigste Musiker-Homepage, die ich kenne, also bring etwas Zeit mit.
Unter podcast gibt es zurzeit 45 Clips des Meisters, auch die von Marciac (u.a. Happy Birthday). Wynton spielt jetzt übrigens (meistens) eine Prana 3, früher war es mal eine 993. Auf seiner Homepage und bei Monette kann man sich zum Equipment informieren.
Im TV war neulich ein Mitschnitt des beeindruckenden Auftritts beim JazzOpen Stuttgart 2007 zu sehen/hören. Obwohl man Marsalis sicherlich einen Perfektionisten nennen darf, spielen in seiner Section auffallend verschiedene Trompeten, die sich offenbar gut "mischen".

Wie viel bzw. wenig der eigene Sound von einer speziellen Trompete abhängt, kann man sehr gut bei einem anderen großen Trompeter hören: Chet Baker. Er spielte aus bisweilen tragischen Gründen eine ganze Reihe verschiedener Trompeten und klingt doch über Jahrzehnte unverkennbar eigen.
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Re: Wynton Marsalis Ton/Klang

Beitrag von FlüTro »

Also mir gefällt Marsalis vom Klang überhaupt nicht.
Ich bin da immer wieder total enttäuscht.

Mein Klangideal ist da kompakter & runder,
in absoluter Perfektion zu hören bei Maurice Andre.

Wyntons (wenn ich ihn so nennen darf) Klang ist sehr bedingt durch das Monette-Mundstück,
das wird verursacht durch die große Bohrung und die lange röhrenförmige Seele.

Dies bekam ich von einem deutschen Supermundstückexperten so erklärt,
und ich bin zwischenzeitlich überzeugt, dass das auch so ist,
nach 6 Monaten Monette und andere.

Beim Spieler klingt das ganz toll, obertonreich und lebendig.
In 20 meter Entfernung ist das ein unschöner, diffuser Schrotschußton,
bei schlechtem Ansatz noch schlimmer,
da freut sich der Trompeter, dass er so toll zurecht kommt,
und der Zuhörer sucht schon den Fluchtweg (einfach unschön).

Monette-Mundstücke sind interessant für bestimmte Einsätze,
also im Orchester mal voll und laut obendrüber-"schreien".
Für schöne klassische Stücke, im kleinen satz oder Einzelvortrag,
bei "small-chamber-musik" oder schönen Solos in der Kirche,
z.B. zur Orgel, dafür ist es nicht geeignet.


Peter
heartland
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Re: Wynton Marsalis Ton/Klang

Beitrag von heartland »

ähm... Wynton spielt seine Monette sicher nicht in ner Bachkantate... und einen dreckigen Ton in irgendwas Klassischem zu verwursten, käme ihm nicht im entferntesten in den Sinn....
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Re: Wynton Marsalis Ton/Klang

Beitrag von broono »

... genausowenig, wie der zahnarzt, der am wochenende mit Hilfe einer Hilti ein Bild an einer Stahlbetonwand aufgehängt hat, auf die Idee käme, das selbe Werkzeug bei einer Füllung zum Bohren zu verwenden. Nicht immer Äpfel mit Birnen vergleichen. Es gibt für jeden Job das passende (und oftmals weniger passendes) Werkzeug...
Ob einem Marsalis gefällt oder nicht, ist letztlich Geschmacksfrage. Aber seine Variabilität und sein technisches Können sind über (fast) jeden Zweifel Erhaben.
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Re: Wynton Marsalis Ton/Klang

Beitrag von FlüTro »

schau & hör dir mal seine klassischen Sachen an.

Klassisch fällt er gegen Andre ab,
im Jazz gegen viele andere.

als ich ihn einmal life hörte, bin ich
mit einigen leidenschaftlichen Trompetern
(sie sich wier ich wahnsinnih gefreut haben)
nach ner 1/4-Stunde wieder gegangen.

Peter
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Re: Wynton Marsalis Ton/Klang

Beitrag von Dobs »

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Re: Wynton Marsalis Ton/Klang

Beitrag von heartland »

@dobs

hast recht. 8)
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Re: Wynton Marsalis Ton/Klang

Beitrag von buddy »

FlüTro hat geschrieben:...bin ich mit einigen leidenschaftlichen Trompetern (sie sich wier ich wahnsinnih gefreut haben) nach ner 1/4-Stunde wieder gegangen...
Wie oben angedeutet: zumindest was von Wynton Marsalis und dem Lincoln Jazz Orchester vom JazzOpen 2007 zu sehen bzw. zu hören war, sollte m.E. musikalischen Menschen jeder Couleur Bewunderung abringen. Dafür muss man weder Jazz- noch Marsalis-Fan sein. Er ist für mich einer jener begnadeten Virtuosen, die vollkommen der Musik untergeordnet und frei von erkennbaren technischen Beschränkungen spielen können, was und wie sie wollen. Das muss nicht immer und jedem gefallen. Nur, bei Verweis darauf wären nachvollziehbare Angaben sinnvoll, woran es denn im Einzelnen gelegen hat, wenn nach wenigen Minuten Konzerterlebnis die "Höchststrafe" durch Verlassen der Räumlichkeiten umgesetzt wurde.
Zuletzt geändert von buddy am Donnerstag 2. Oktober 2008, 12:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wynton Marsalis Ton/Klang

Beitrag von burt »

Ich bin als Klassiker natürlich Andrefan, jedoch beeindruckt mich Marsalis gleichermaßen.
Ich habe alle Klassikaufnahnmen von ihm, ein Video über die Probenarbeit mit Kathleen Battle und es existieren etliche youtube Aufnahmen im Netz.
Niemand hat das Michael Haydn Konzert so kraftvoll und brilliant gespielt wie Wynton, seine Aufnahme vom Carneval ist ebenfalls legendär und seine Technik ist grenzenlos.
Und das muß jeder, Geschmack hin oder her, objektiv anerkennen.
Ich finde es immer wieder großartig, wenn hier Leute, die offenkundig nichts drauf und auch sonst keine Ahnung haben, sich über Weltklassesolisten auslassen. :lol:
Schönen Gruß vom Burt
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Re: Wynton Marsalis Ton/Klang

Beitrag von broono »

:gut: .... Ich glaube das passende bildungsbürgerliche Wort ist: "Beckmesserisch"... :D
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Re: Wynton Marsalis Ton/Klang

Beitrag von haynrych »

wynton marsalis ist von seinem können so weit von den meisten trompetern entfernt, dass sich für mich jede diskussion erübrigt. über styles darf man natürlich immer streiten, handwerkliches können ist sehrwohl messbar und es einem meister seines faches abzusprechen ist absurd.
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Re: Wynton Marsalis Ton/Klang

Beitrag von hannes »

burt hat geschrieben:Ich bin als Klassiker natürlich Andrefan, jedoch beeindruckt mich Marsalis gleichermaßen.
Ich habe alle Klassikaufnahnmen von ihm, ein Video über die Probenarbeit mit Kathleen Battle und es existieren etliche youtube Aufnahmen im Netz.
Niemand hat das Michael Haydn Konzert so kraftvoll und brilliant gespielt wie Wynton, seine Aufnahme vom Carneval ist ebenfalls legendär und seine Technik ist grenzenlos.
Und das muß jeder, Geschmack hin oder her, objektiv anerkennen.
Ich finde es immer wieder großartig, wenn hier Leute, die offenkundig nichts drauf und auch sonst keine Ahnung haben, sich über Weltklassesolisten auslassen. :lol:
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen! :huepf:
Es ist absoluter Unsinn zu glauben, dass Marsalis wegen der Monette so klingt. Dies ist SEIN Klangideal, das er schon immer mit geringen Nuancen verfolgt hat (auch auf der alten Bach!). Ich hatte vor Jahren in Stuttgart einen Workshop bei ihm besucht und kann aus eigener Erfahrung sagen, dass ich selten einen solchen Sound (auch in 20 Meter Entfernung) erlebt habe. Was oft über ein Mikro kommt, kann das nicht ersetzen.
Hier pauschal so einen Quatsch zu erzählen, dass dies am Mundstück liegt, halte ich für unhaltbar. Es gibt unzählige Monette-User, die völlig verschieden klingen (Ingrid Jensen, Urban Agnas, Manni Laureano, Patrick Hessions, Adam Rapa und nicht zuletzt Maynard in seinen letzten Tagen). Besonders bei letzterem konnte man deutlich verfolgen, dass Maynard trotz aller Equipmentwechsel IMMER Maynard blieb (auch in tausend Meter Entfernung). :argh:

Hannes
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