Trompeten Hilfe

[Rene_M]

Hallo Zusammen,

ich habe vor ca. 5 Jahren angefangen Trompete zu spielen(Bin jetzt 29). Leider hatte ich von Anfang an keinen richtigen Lehrer. Habe mir quasi alles selber bei bringen müssen bzw. abgucken müssen. Dies klappte eigentlich auch ganz gut. Was mich aber immer gestört hat, war das sich der Ton teilweise gequetscht angehört hat, gerade im Piano. Daraufhin wurde mir gesagt ich sollte meinen Ansatz umstellen. Dies habe ich auch am Anfang des Jahres gemacht, da ich vorher wohl zu sehr im Lippenrot angesetzt habe (habe etwas dickere Lippen). Seit Ende Februar übe ich jetzt ca. 1/2 - 1 Stunde pro Tag (4-5 x in der Woche). Komme mittlerweile wieder bis zum g2 (aber mit großer Anstrengung) vorher gings aber locker bis c3(mit altem Ansatz). Ich bekomme zwar Hilfe von einem sehr erfahren Musiker der aber Posaunist ist und ich weiß nicht ob er mir gerade beim Ansatz, Zungentechnik usw. einer Trompete richtig weiterhelfen kann?

Könnt Ihr mir vieleicht einen Tipp geben bezgl. eines guten Trompetenlehrers im Raum Köln (bzw. Erftkreis o. Neuss)?

Wäre für jeden Tipp dankbar.

Ich spiele z.Zt. eine Yamaha 6345G, mit einem 7f Mundstück von JK

Gruß
René

[buddy]

Hast Du dich schon bei den Musikschulen in deiner Nähe umgehört?
Wenn das nichts sein sollte, könntest Du einen Aushang an der Musikhochschule Köln/D'dorf usw. machen. So wird sich garantiert jemand finden, der dich qualifiziert unterrichten kann.
Da Du bereits 5 Jahre Fehler antrainiert hast, wäre jemanden mit besonders präziser Atem- und Spieltechnik ein guter Tip.

[hannes]

Bei erwachsenen "Anfängern" würde ich keine Studenten empfehlen. Studenten eignen sich sehr gut als Modell für Kinder, da diese noch sehr viel besser intuitiv durch Nachahmung lernen. Ebenso eignen sich Studenten für Trompeter, die nicht mit Problemen kämpfen müssen. Bei Erwachsenen funktioniert das Gehirn nicht mehr ganz so wie bei Kindern. Mich überrascht immer wieder, wie schnell Kinder etwas nachmachen können, ohne zu wissen wie. Erwachsene müssen sich das in der Kindheit nicht erlernte viel härter erarbeiten (man denke an das Erlernen einer Fremdsprache).

Da der Trompeter mit 29 Jahren begonnen und an seinem Ansatz herumgedoktert hat, ist nur ein sehr erfahrener Trompetenlehrer anzuraten, der bereits mit erwachsenen "Problemtrompetern" gearbeitet hat. In Köln gibt es doch Hochschulen und Musikschulen, an denen Profis arbeiten. Oft sind sogar Profis an Musikschulen erfahrener mit Trompeter-Problemen, da an die Hochschulen kaum Trompeter kommen, die vehemente Ansatzprobleme haben.
Meine Empfehlung: Gehe zu mehreren Lehrern und mache einen Probeunterricht inklusive Ansatzdiagnose. Man merkt normalerweise sehr schnell, wer Lösungswege kennt. Die Suche nach einem geeigneten Lehrer bei "Trompeterkrankheiten" ist wahrscheinlich schwerer als die Suche nach einem guten Arzt.

Hannes

[burt]

Ich spiele z.Zt. eine Yamaha 6345G, mit einem 7f Mundstück von JK

Gruß
René

Tausch erstmal den Flachmann gegen einen C- oder D-Kessel aus. Bei der Entwicklung eines neuen Ansatzes halte ich ein sehr flaches Mundstück wie das 7F für kontraproduktiv. Gerade bei etwas dickeren Lippen brauchen diese auch Platz zum Schwingen.
Wenn Du mit einem Standardkessel ein sicheres C3 erreicht hast, kannst Du für spezielle Anwendungen immer noch auf ein flaches Mundstück zurückgreifen.

[Nooooooooos]

Ich denke schon, dass Posaunisten im Bezug auf (elementare) (Grund)techniken des Blechblasen einem Trompeter helfen können...90% der Sachen sind nahezu identisch...Es ist halt nur ein Problem, dass derjenige dir schlecht etwas vorspielen kann, damit du eine Ahnung kriegst wies klingen/gehen sollte...
Ich spiele selber meistens Posauene und habe bis heute keinen einzigen Thread in diesem Forum gefunden, dessen Thematik bei der Posaune nicht vorhanden ist und Tipps die mir nicht genauso viel nützen wie einem Trompeter...


Gruss
Nooooooooooos

[Rene_M]

Vielen Dank an alle für die Tipps. Werde mich mal nach einem geeigneten Trompetenlehrer in meiner Nähe umschauen. Vielleicht habe ich ja Glück.

Danke nochmal & Gruß
René

[burt]

Und dann gleich von einem 7F auf ein Schilke 18 gewechselt. Das Du meinen Rat so konseqent befolgst, hätte ich gar nicht gedacht.
Die Umstellung ist natürlich schon extrem. Ich hoffe, Du mutest Dir da nicht zuviel zu.
Aber der Lehrer wird's bei Bedarf schon richten.

[Rene_M]

War noch eine alte Signatur deswegen Schilke 18. Bin damals falsch beraten worden und wollte von JK 7f auf Schilke 18 aber bin dann doch wieder auf das JK gegangen. Ich überlege entweder auf ein JK 7E oder auf ein eigens gedrehtes Mundstück zu wecheln. Aber erstmal möchte ich wieder vernünftig spielen können, d.h. saubere Töne (also nicht gequetscht) und vor allen Dingen ohne Luftgeräusch was bei mir sehr stark ausgeprägt ist, seitdem ich den Ansatz verändert habe
Mag vielleicht daran liegen, das ich wie gesagt damals im Lippenrot angesetzt habe und seit der Umstellung vermute ich das sich erst jetzt mein Ringmuskel entwickelt?

Gruß
René

[burt]

Wenn es so ist, nehme ich mein Kompliment natürlich zurück.
7E ist allerdings auch nicht viel tiefer. Ich vermute mal, das hängt damit zusammen, daß Du auf eine bestimmte Höhe nicht verzichten willst. Aber was nützt das, wenn Du schlecht klingst
Probiers lieber mal mit einem Exklusiv 5,6 oder 7C. Bei Klier ist dieser Kessel relativ tief und sicherlich förderlich für den Ansatzaufbau. Auch wenn Dir dann vielleicht 1 oder 2 Töne oben fehlen. Der Ton macht die Musik. Und die Höhe kommt, wenn sich der Ansatz durchs Üben und unter fachkundiger Anleitung entwickelt.