Trompetenforum.de

Hier kann man über den Entwicklungsstand der Trompetenmusik im Barock diskutieren. Von Piccolotrompete über Lochtrompete bis hin zur Naturtrompete. Von Karl Richter bis Ton Koopman.

http://www.josef-bayer.de/scherb/aufnah ... /index.htm

Adolph Scherbaum

Hallo Robert,

find' ich gut, dass Du ein eigenes Thema aufgemacht hast. Einige vorausläufige Meinungen sind hier
http://www.trompetenforum.de/TF/viewtop ... 87#p191687
zu finden.

Über Deinen Link kann man ja nun Scherbaum im BB2 hören.

Nun möchte ich einfach mal das da
http://www.youtube.com/watch?v=0TwZpsbU_EU,
quasi als Gegenthese, formulieren.

Bin, zunächst ohne Kommenzar, mal gespannt auf die Beiträge.

Viele Grüsse

Jörg

In Facebook auch vertreten Naturtrompeter. Ab und zu gehts da richtig rund. Falls einer in Facebook ist kann er mal reinschauen.http://www.facebook.com/groups/218602131483338/

Also Facebook lehne ich grundsätzlich ab, auch wenn man mich dafür für ultramontan hält, meine Daten kriegen die nicht
Zu Gebläses Link:
Ist schon bewundernswert, was die spielen, in welchem Tempo und in welcher Virtuosität v.a. auch Herr Cassone (ist er doch oder ?!). Ich mag aber diese perkussive, rein rhythmusbetonte Art der "historischen" Aufführungspraxis nicht. Insbesondere aus Italien kommt dieser Stil z.B. auch Il giardino armonico u.a., den ich als eine Reaktion auf den lange üblichen Schmonzettenstil empfinde. Kann man sehr schön bei Vivaldis Jahreszeiten nachvollziehen. Man vergleiche mal Frau Mutter und HvK mit BPh mit der Aufnahme der eben genannten Gruppe - dazwischen liegen Welten.
Mein Favorit für das BB2 ist das Freiburger Barockorchester mit Herrn Immer, hier finde ich mehr sangliche Linien und trotzdem rhythmischen Puls.
Beispiel h-moll Messe, wir hatten ja das Thema unlängst, mein Favorit Phillip Herreweghe, habe noch nie einen so schönen inneren Puls gehört, sogar besser als Suzuki, dem man ja die "Deutungshoheit über das Bach´sche Vokalwerk" zuspricht.
Mein Fazit: Rhythmus aber bitte mit vokalen Linien, Horizontalen. Oder wie Gardiner es so wunderbar formuliert: "That has really Schwung!"

Beste Grüße, Thomas

Ich habe Video gesehen von meinem Prof Madeuf wo er Brandenburg 2 spielt bei seiner Japantournee. Darf aber leider nicht ins Internet. Schade ist toll. Ich kann auch die Cd von La Petite Bande empfehlen worauf er B 2 eingespielt hat. Lochlos einfach genial. Aber völligst anders Artikuliert als Cassone. Cassone ist ein genialer Trompeter mit Supertechnik. Hatte mal das Vergnügen mich mit Ihm über eine Klappentrompete zu unterhalten. Aber das ist nicht der Weg für diese Musik. Trotzdem Superaufnahme und Technisch auf allerhöchsten Niveau.

Grüße Robertski

Ach ja vergessen! ich bevorzuge auch die Aufnahme von Immer da sie wirklich in die richtige Richtung (Musikalisch) weist.

Hier

Cavaillé hat geschrieben:Also Facebook lehne ich grundsätzlich ab, auch wenn man mich dafür für ultramontan hält, meine Daten kriegen die nicht

liege ich mit Meinung und Verhalten voll auf Thomas' Linie.
Möchte nun mal hier weitermachen:

Cavaillé hat geschrieben:Beispiel h-moll Messe, wir hatten ja das Thema unlängst

Heute hatte ich Urlaub und einen vergnügungssteuerfreien Termin (Trauerfeier). Zur Ablenkung (oder wie immer man das nennt) und dem Thema folgend habe ich mir verschiedene Versionen der h-moll-Messe in Auszügen angesehen und angehört (u. a. Richter, Biller, Blomstedt, Harnoncourt [Schönberg-Chor], Rifkin, Kuijken Gardiner)(Suzuki, Herreweghe, Koopman waren nicht dabei).
Dabei sind mir zwei Einspielungen ausserhald des Mainstreams (leider z. T. fragmentiert) positiv aufgefallen, die ich mal zur Diskussion stellen möchte:
Auf historischen Instrumenten die Erste. Daniel Reuss dirigiert die Akademie für Alte Musik Berlin und Capella Amsterdam. An der 1. Ute Hartwich.
http://www.youtube.com/watch?v=76DcdcDm ... re=related
Der Hornist stopft, dass die Heide wackelt (11:25). Lieber Löcher im Instrument, als diesen Klang. Und: Auch 3-Loch und 4-Loch gehen zusammen.
Auf modernen Instrumenten die Zweite. John Nelson leitet einen Pariser Chor und ein Pariser Orchester. Die Kollegen sind mir natürlich nicht bekannt.
http://www.youtube.com/watch?v=FD614SYK ... re=related
Trotz recht grossem Chor und Orchester sind die Kollegen stimmig präsent, keineswegs zu dominat. Und siehe da: Eine Selmer 360 zwischen zwei (vermutlich) Schilkes. Geht doch! Hat aber vielleicht auch der Tonmeister gerichtet.
Eine Sache ist mir bezüglich des Themas besonders aufgefallen:
Wir sollten unser Augenmerk nicht nur auf die "oratorischen und orchestralen Schlachtrösser" von Bach oder Händel richten.
Auch so etwas gehört zum Thema:
http://www.youtube.com/watch?v=26TiS8DK4Nk
Wer keine Werbung im weitesten Sinn sehen kann, möge die Augen zumachen und nur hören.

Muss noch was hinzufügen: Als ich den Beitrag mit dem Cassone-Video geschrieben habe, hat mir mein Junior (vom Üben weg mit der Trompete in der Hand) über die Schulter geschaut. Hab' sofort eine Verwarnung kassiert: "Immer ist viel besser!" Konnte ihm nicht widersprechen.

Liebe Grüsse

Jörg

Danke Gebläse hab Dank! Ich geb dir vollkommen recht! Das ist Jean Francois Madeuf mit Christoph Draeger. Lochlos gespielt auf Birkholz kopien.
Hier mal was von mir auf (Fantini) Nagelkopie des 17 Jhd und Torelli auf Haaskopie 18 Jhd. Jetzt trau ich mich mal und hoffe mir das lochlose Spiel nicht übelzunehmen.
http://www.youtube.com/watch?v=AOcWsR5pyTg

Viel Spaß

Super, Robert, alle Achtung!

Als 5-Loch-(eines vorne, eines hinten, drei ungfähr in der Mitte, dass die Finger wissen, wo sie hingehören) Barocktrompetenbläser kann ich nur entfernt einschätzen, was dahintersteckt. Denke aber, das ist der Weg in den nächsten 50 Jahren. Bezug: Vor rund 50 Jahren haben Holy, Steinkopf und Finke die 3-Loch-Trompete auf den Weg gebracht.
Da sehe ich allen Ernstes die Tage kommen, wo wir löchrigen Gelegenheitsbarocktrompetenspieler, egal ob Profi oder Amateur, nicht mehr anstinken können.

Gruss

Jörg

Horn stopfen ist verboten zumindest für diese Epoche. So sehen es zumindest die Freaks aus Basel.

Ja die Entwicklung geht unaufhaltsam voran. Aber ich werd das wohl nicht mehr erleben da wär ich ja fast Hundert und da greift die Zahnbürste in leere. Oder ich kau auf den Felgen. Ich geb das beste und hup weiter ohne Loch. Immerhin schon ein paar Gigs auch mit Orchestern die mit Lochtrompeten bisher gespielt haben. http://www.youtube.com/watch?v=ZUVWEWgIn9E Hier noch was lochloses mit Gesang, Orchesterauszügen mit Kollegen.

Greets

http://www.youtube.com/watch?v=9XvrEyq_ ... plpp_video mit Jean Francois Madeuf, Graham Nicolson, Henry Moderlak etc. Deutlich zu sehen das Horn wird nicht gestopft.

Gebläse hat geschrieben:Hallo Robert,

find' ich gut, dass Du ein eigenes Thema aufgemacht hast. Einige vorausläufige Meinungen sind hier
http://www.trompetenforum.de/TF/viewtop ... 87#p191687
zu finden.

Über Deinen Link kann man ja nun Scherbaum im BB2 hören.

Nun möchte ich einfach mal das da
http://www.youtube.com/watch?v=0TwZpsbU_EU,
quasi als Gegenthese, formulieren.

Bin, zunächst ohne Kommenzar, mal gespannt auf die Beiträge.

Viele Grüsse

Jörg

Nochmals Karl Richter, wieder mit Thibaud; lässt sich doch hören, der Selmer-Sound (sogar ohne Blackburn-Mundrohrtuning)

http://www.youtube.com/watch?v=8z-l5sF8Vp8

LG
TrompeteRT

Wieder BB2 auf Selmer, dieses Mal von Marc Ullrich gespielt. Auch nicht von schlechten Eltern (abgesehen von der "luschdigen" Kameraführung):


http://www.youtube.com/watch?v=o1BEDBsSDJw


LG
TrompeteRT