Friedel Keim schreibt an das Trompetenforum
Verfasst: Donnerstag 8. Oktober 2009, 10:21
Lieber Ralf, und die Mitglieder des Trompetenforums,
Ich habe jetzt einmal in das Trompetenforum geschaut, in dem Du ja ganz eifrig tätig bist. Dabei habe ich dann auch die beiden Kritiken zu Band 1 des „Großen Buchs der Trompete“ von einem Lucius und einem Knudsenzor gelesen. Nun bin ich der allerletzte, der etwas gegen eine fundierte, konstruktive Kritik einzuwenden hat, im Gegenteil – Du wirst nicht glauben, wie viel davon ich schon während meiner jahrelangen Recherchearbeit und bei der Entstehung des Buches zum Beispiel von Musikwissenschaftlern wie Edward H. Tarr oder Dr. Verena Barth Jakobsen beherzigt und in das Buch habe einfließen lassen. Aber beiden, hochdotierten Wissenschaftlern wäre es nicht im Traum eingefallen, Kritik zu üben am GBT als von vornherein sowieso nicht beabsichtigtes, nicht wissenschaftliches Werk. Wahrscheinlich haben die beiden Trompetenforum-Musiker meine Anmerkungen völlig überlesen, dass das Ganze ein „Lesebuch für Trompeter und solche, die es werden wollen“ ist und bleibt und keine Doktorarbeit. Und dass es gar „unangenehm, unphysiologisch zu lesen“ sei, damit steht Knudsenzor wahrscheinlich allein, jedenfalls nach den vielen mir vorliegenden Zuschriften (die ersten sogar schon zu Band 2). Oder kannst Du Dir das GBT vorstellen, wenn jeder zweite Satz darin mit einer hochgestellten Zahl versehen wäre und am Ende des Buches oder gar am unteren Seitenrand dann Hunderte von Fußnoten angegeben wären? Ich jedenfalls habe davon gleich zu Beginn schon beim Trompeter-Taschenbuch Abstand genommen und auch erläutert, warum. Als Musterbeispiele für solche wissenschaftliche Trompetenbücher dienen mir zum Beispiel „East Meets West – The Russian Trumpet Tradition from the Time of Peter the Great to the October Revolution“ von Edward H. Tarr oder „Die Trompete als Soloinstrument in der Kunstmusik Europas seit 1900“ von Verena Barth Jakobsen. Nun, das Werk meines Freundes Edward H. Tarr erschien, gesponsert von der ITG als Band 4 der Historical Brass Society Series in New York und enthält auf seinen 508 Seiten exakt 1863 erklärende Fußnoten, 18 Dokumente mit nochmals 91 Fußnoten sowie einen Anhang mit weiteren 69 Fußnoten. Das zweite Buch ist die Doktorarbeit von Frau Barth Jakobsen: 405 Seiten mit 819 Fußnoten, dazu als Quellenangaben unveröffentlichte Dokumente, persönliche Briefe, mündliche Quellen, gedruckte Quellen, Broschüren, Umschlagtexte, Internetquellen, Zeitungsartikel, Lexika und Literatur (dabei auch meine Bücher). Das Buch erschien 2007 als Druck Nr. 87 an der Universität von Göteborg.
Ja, mein Lieber, das sind wissenschaftliche Werke, deren Autoren ich voller Hochachtung bewundere. Die einzige Anmerkung meinerseits lautet: Wer erwirbt diese Bücher und liest sie? Denn eines kann ich vom GBT behaupten: Es kam bei vielen, vielen Lesern (ohne Studium) gerade wegen seiner vergnüglichen Lesbarkeit so gut an und wurde jedenfalls nie mit den streng wissenschaftlichen Augen eines Criticus Lucius oder eines Zensors Knudsen gesehen. Schreiben diese Leute vielleicht solche Kritiken allein um der Kritik willen ins Forum? Hätte ich denn wirklich die Kuriositätensammlung in Witze, Anekdoten, Sprüche, Trompeterfiguren und was weiß ich alles unterteilen sollen? Und vielleicht konnte sich ja ein blutjunger Nachwuchstrompeter den Trompetenschlumpf kaufen, weil ich die Artikelnummer angegeben habe! Natürlich gehört so etwas Banales nicht in ein wissenschaftliches Werk, was das GBT aber wie schon mehrfach betont nie hätte sein sollen ...
Deshalb nun meine Bitte: Du hast genug Lobendes im Trompetenforum darüber gesagt, bitte stelle dort nichts mehr ein – vielleicht nur noch diesen Brief als Abschluss. Denn jede Art Erklärung oder Erläuterung gibt solchen „Kritikern“ nur weiteren Stoff für ihre Selbstdarstellung. Mir persönlich genügt es völlig, wenn mich weltberühmte Trompeter und hochangesehene Musikwissenschaftler als seriösen Amateurtrompeter und -schriftsteller anerkennen, denen ich für ihre speziellen Anfragen selbstverständlich auch die genauen Quellen meiner Aussagen aus meinen inzwischen immerhin 45 prall gefüllten Leitz-Ordnern und ebenso vielen Schnellheftern mit Trompeterkorrespondenz, genealogischen Anfragen usw. angebe.
Mit den besten Grüßen,
viel Freude beim Schmökern
und alles Gute
Friedel Keim
Ich habe jetzt einmal in das Trompetenforum geschaut, in dem Du ja ganz eifrig tätig bist. Dabei habe ich dann auch die beiden Kritiken zu Band 1 des „Großen Buchs der Trompete“ von einem Lucius und einem Knudsenzor gelesen. Nun bin ich der allerletzte, der etwas gegen eine fundierte, konstruktive Kritik einzuwenden hat, im Gegenteil – Du wirst nicht glauben, wie viel davon ich schon während meiner jahrelangen Recherchearbeit und bei der Entstehung des Buches zum Beispiel von Musikwissenschaftlern wie Edward H. Tarr oder Dr. Verena Barth Jakobsen beherzigt und in das Buch habe einfließen lassen. Aber beiden, hochdotierten Wissenschaftlern wäre es nicht im Traum eingefallen, Kritik zu üben am GBT als von vornherein sowieso nicht beabsichtigtes, nicht wissenschaftliches Werk. Wahrscheinlich haben die beiden Trompetenforum-Musiker meine Anmerkungen völlig überlesen, dass das Ganze ein „Lesebuch für Trompeter und solche, die es werden wollen“ ist und bleibt und keine Doktorarbeit. Und dass es gar „unangenehm, unphysiologisch zu lesen“ sei, damit steht Knudsenzor wahrscheinlich allein, jedenfalls nach den vielen mir vorliegenden Zuschriften (die ersten sogar schon zu Band 2). Oder kannst Du Dir das GBT vorstellen, wenn jeder zweite Satz darin mit einer hochgestellten Zahl versehen wäre und am Ende des Buches oder gar am unteren Seitenrand dann Hunderte von Fußnoten angegeben wären? Ich jedenfalls habe davon gleich zu Beginn schon beim Trompeter-Taschenbuch Abstand genommen und auch erläutert, warum. Als Musterbeispiele für solche wissenschaftliche Trompetenbücher dienen mir zum Beispiel „East Meets West – The Russian Trumpet Tradition from the Time of Peter the Great to the October Revolution“ von Edward H. Tarr oder „Die Trompete als Soloinstrument in der Kunstmusik Europas seit 1900“ von Verena Barth Jakobsen. Nun, das Werk meines Freundes Edward H. Tarr erschien, gesponsert von der ITG als Band 4 der Historical Brass Society Series in New York und enthält auf seinen 508 Seiten exakt 1863 erklärende Fußnoten, 18 Dokumente mit nochmals 91 Fußnoten sowie einen Anhang mit weiteren 69 Fußnoten. Das zweite Buch ist die Doktorarbeit von Frau Barth Jakobsen: 405 Seiten mit 819 Fußnoten, dazu als Quellenangaben unveröffentlichte Dokumente, persönliche Briefe, mündliche Quellen, gedruckte Quellen, Broschüren, Umschlagtexte, Internetquellen, Zeitungsartikel, Lexika und Literatur (dabei auch meine Bücher). Das Buch erschien 2007 als Druck Nr. 87 an der Universität von Göteborg.
Ja, mein Lieber, das sind wissenschaftliche Werke, deren Autoren ich voller Hochachtung bewundere. Die einzige Anmerkung meinerseits lautet: Wer erwirbt diese Bücher und liest sie? Denn eines kann ich vom GBT behaupten: Es kam bei vielen, vielen Lesern (ohne Studium) gerade wegen seiner vergnüglichen Lesbarkeit so gut an und wurde jedenfalls nie mit den streng wissenschaftlichen Augen eines Criticus Lucius oder eines Zensors Knudsen gesehen. Schreiben diese Leute vielleicht solche Kritiken allein um der Kritik willen ins Forum? Hätte ich denn wirklich die Kuriositätensammlung in Witze, Anekdoten, Sprüche, Trompeterfiguren und was weiß ich alles unterteilen sollen? Und vielleicht konnte sich ja ein blutjunger Nachwuchstrompeter den Trompetenschlumpf kaufen, weil ich die Artikelnummer angegeben habe! Natürlich gehört so etwas Banales nicht in ein wissenschaftliches Werk, was das GBT aber wie schon mehrfach betont nie hätte sein sollen ...
Deshalb nun meine Bitte: Du hast genug Lobendes im Trompetenforum darüber gesagt, bitte stelle dort nichts mehr ein – vielleicht nur noch diesen Brief als Abschluss. Denn jede Art Erklärung oder Erläuterung gibt solchen „Kritikern“ nur weiteren Stoff für ihre Selbstdarstellung. Mir persönlich genügt es völlig, wenn mich weltberühmte Trompeter und hochangesehene Musikwissenschaftler als seriösen Amateurtrompeter und -schriftsteller anerkennen, denen ich für ihre speziellen Anfragen selbstverständlich auch die genauen Quellen meiner Aussagen aus meinen inzwischen immerhin 45 prall gefüllten Leitz-Ordnern und ebenso vielen Schnellheftern mit Trompeterkorrespondenz, genealogischen Anfragen usw. angebe.
Mit den besten Grüßen,
viel Freude beim Schmökern
und alles Gute
Friedel Keim