Neue Mundstücke spielen besser!? Warum?

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C-Becks
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Neue Mundstücke spielen besser!? Warum?

Beitrag von C-Becks »

Hallo Zusammen und frohes, neues Jahr.

Es gibt ja Leute die spielen ihr Leben lang genau ein und dasselbe Munstück für Alles. Es gibt jene die für jeden Einsatzzweck ein spezielles Mundstück haben und dann noch die Leute die auf ständiger Mundstück-Safari sind. Ich selbst bin so ein Mittelding zwischen ersterem und letzterem. Im Prinzip spiele ich seit etlichen Jahren ein Bach 3C Megatone. Immer mal wieder zwischendurch juckt es mich aber und ich kaufe ein neues Mundstück. Und in den allermeisten Fällen bin ich erstmal schwer begeistert davon. Mit dem neuen Mundstück komme ich höher, tiefer, kann leiser und lauter und es klingt sowieso besser. Das hält aber immer nur einen kurzen Zeitraum an. Manchmal nur wenige Tage und manchmal mehrere Wochen. Zuletzt hatte ich ein Denis Wick 7C Ultra auf dem ich doch verdammt lange gespielt habe. Und bin jetzt wieder zurück zu meinem 3C Megatone.
Wie kommt es, dass man auf einem neuen Mundstück in der ersten Zeit, nicht nur gefühlt, sondern tatsächlich besser spielt? Und warum hält der Effekt immer nur kurz an? Kann das jemand erklären?

VG Christian
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Trumpetzky
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Re: Neue Mundstücke spielen besser!? Warum?

Beitrag von Trumpetzky »

C-Becks hat geschrieben: Dienstag 2. Januar 2024, 14:39
Wie kommt es, dass man auf einem neuen Mundstück in der ersten Zeit, nicht nur gefühlt, sondern tatsächlich besser spielt? Und warum hält der Effekt immer nur kurz an? Kann das jemand erklären?

VG Christian
Servus Christian!
Dir ebenfalls ein gutes neues Jahr!

Ich kenne deine Thematik sehr gut und mir ist ebenfalls an mir selbst aufgefallen, dass die sogenannte "Honeymoon-Phase" meist nur kurz anhält.

Ich, für meinen Teil, bin ebenfalls bei den klassischen Bach 3C Schnitten (ohne Megatone) gelandet, wenn ich Perinet- oder C-Trompete spiele, auf Drehventil spiele ich Breslmair G3 und F6.
Manchmal verwende ich dann noch die zugehörigen Booster, wobei die mich gefühlt mehr einschränken, als sie mir bringen. Aber das ist individuell.

Warum sich neue Mundstücke die erste Zeit viel besser anfühlen können, kann ich nicht sicher sagen, aber ich vermute, es hängt eher mit psychologischen- als physikalischen Effekten zusammen. Außer man hatte vorher ein total verkehrtes Mundstück - aber da bleibts dann ja auch besser wenn man es länger verwendet.

Manchmal bin ich auch neugierig und probiere mal einen neuen Stengel, einen anderen Kessel oder ein ganz anderes Mundstück aus - aber ich bin mittlerweile in einem Alter, wo mich das eher verwirrt und wo ich nichtmehr bereit bin, ein Risiko einzugehen, dass es mich zurück in die Steinzeit schmeißt (das hatte ich schon hinter mir) weil das, was ich habe für mich sehr gut funktioniert, gewohnt ist, und ich genau weiß, wie es tut, wenn ich selbst meine Sache "richtig" mache.
Kojak
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Re: Neue Mundstücke spielen besser!? Warum?

Beitrag von Kojak »

Kommt mir auch bekannt vor-nach Jahrzehnten rumprobieren (war so ziemlich alles mögliche dabei von Jettone MF bis Schilke 24 :roll: ) bin ich (hoffentlich endgültig...) bei Klier Exclusive 5/ 1,5C USA Rändern (mit diversen Kesseln/Bohrungen) und Breslmair Unterteilen (mit den Klier Rändern) gelandet-deckt so ziemlich alles ab :P
Bei meinem letzten Umzug hab ich zufällig das erste Mundstück gefunden mit dem ich mal gelernt habe (in den 70ern)

Ratet mal was es war :mrgreen:

:trumpet: tataaaaa :trumpet2:

Ein Klier 1,5C USA.... :cracy:

soviel zum Thema Mundstück Safari :narr:

Grüssle
Dennis
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Re: Neue Mundstücke spielen besser!? Warum?

Beitrag von Blechnase »

Gründe kenne ich auch nicht, aber mir gehts genau wie Kojak: für Orchester, Solo, etc. bin ich wieder bei meinem allerersten Mundstück - Klier USA 5C. Ist nur 43 Jahre alt, funktioniert aber immer noch super :D Habe mir sogar ein zweites 5C mit Schraubrand gekauft, spiele aber trotzdem meistens das Original von 1980 - vielleicht lasse ich das bei Gelegenheit mal aufarbeiten.

Alternativ und vor allem dann, wenn ich mehr Dynamik und Flexibilität brauche, spiele ich AR Resonance ME40 Tops und entweder einen 40S oder 40XS Stängel. Die Kliers slotten deutlich besser, aber für Jazz oder improvisierte Musik mag ich die ARs besser.

Den ganzen Rest habe ich verkauft. GR, Warburton, Monette, andere AR Teile … hatte ich auch mal - zum Glück habe ich das allermeiste gebraucht gekauft.

Ein Total von vier Mundstücken (+ 1 Flügelhorn + 1 Kornett + 1 Basstrompete) ist OK :lol:
Amateur an Trompete, Kornett, Flügelhorn und manchmal Basstrompete :D
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Re: Neue Mundstücke spielen besser!? Warum?

Beitrag von 17Gold »

Ich bin der Meinung neue Mundstücke funktioniert Anfangs sehr gut, da sie oft mal Fehler in der Spielweise ausgleichen. Sobald man sich aber in die alte Spielweise zurück gefunden hat ist der Effekt dahin.
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Re: Neue Mundstücke spielen besser!? Warum?

Beitrag von Jamer »

Ich kenne das auch, vor ca. 10 Jahren hab ich viel ausprobiert – auch das sogenannte „Downsizing“. Ich habe Lösungen für meine Defizite beim Trompetenspielen beim Mundstück/Material gesucht – vielleicht auch aus Bequemlichkeit, weil es mir als der „einfachste Weg“ erschien. Mittlerweile weiß ich: Wenn das Spielsystem (Ansatzmaske, Koordinierung der Lippenöffnung) passt, kann man alle Mundstücke, die denkbar sind, spielen und rein nach Einsatzgebiet/Klangvorstellung wählen. Man ist nicht von einem gewissen Mundstück abhängig, auch wenn man sich auf „seinem“ Mundstück vielleicht am wohlsten fühlt (subjektive Wahrnehmung). Diese „Unabhängigkeit“ erleichtert das Trompetespielen ungemein.

Trotz diesen Erfahrungen: Die Suche nach der „eierlegenden Wollmilchsau“ unter den Mundstücken ist wohl so alt wie die Trompete als Instrument selbst. Da jeder Körper/Lippe/Spieltechnik/Wahrnehmung anders ist und die Anforderungen sowie die Musikstile, die man auf der Trompete abdecken kann/soll/muss ebenfalls varieren, glaube ich mittlerweile, dass die Suche nach dem „Heiligen Gral“ der Mundstücke Utopie ist und man einfach immer den für sich besten Kompromiss finden muss: Man spezialisiert sich auf Klassik, Jazz, Flügelhorn, Brassband, Lead, Piccolo etc. und wählt das Equipment danach aus. Denn am Ende benützen auch die „Allround-Trompeter“, die lt. eigenen Angaben ein Mundstück für alles benützen, für Spezialeinsätze (Flügelhorn, Cornet, Piccolo, Lead) ein anderes Mundstück (z.B. Moschberger).

Ich denke zum Trompetenlernen reicht daher eine Standardgröße (3C, 5C, 7C). Später, wenn das Spielsystem (Ansatzmaske, Koordinierung der Lippenöffnung) funktioniert, sucht man sich das Equipment aus, das zum dem Musikstil passt, den man hauptsächlich spielt. Alles andere ist nur enorme Zeit- und Geldverschwendung, aber diese Erfahrung muss jedermann bzw. jederfrau selbst machen.

Natürlich gibt’s auch Leute, die davon überzeugt sind, die Eierlegende Wollmilchsau zu spielen bzw. gefunden/entwickelt zu haben. Das entlockt mir oft nur mehr ein müdes Lächeln.

MfG
Jamer
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Re: Neue Mundstücke spielen besser!? Warum?

Beitrag von dizzyoliver »

Ehrlich gesagt, habe ich seit ca 1988 noch immer die gleiche Mundstück-Kombination und nutze sie auch noch immer. Es gibt allerdings zwei kleine Änderungen, aber nur dann, wenn die Umstände sich verändert haben. 1988 war ich gerade mal 20 Jahre jung, das Alter hat vor allem im Sommer seinen Tribut gezollt, da benötige ich einen etwas tieferen Kessel. Und wenn ich mal krankheitsbedingt wieder aufbauen muss, musste ich mir auch etwas einfallen lassen.

Deshalb nutze ich Warburton Mundstücke, die ich mir entsprechend zusammenstellen konnte. Als Top das 8S, wobei mir wahrscheinlich ein 8SV besser liegen könnte. Im Sommer häufig das 7SV, früher 7S. Das 6SV ist dann nötig, wenn ich wieder aufbauen muss. Das 5S dafür habe ich aussortiert. Die 7S versuche ich durch Gebrauchtkäufe gegen 7SV auszutauschen.

Als Hals nutze ich die Nummer 8, ich komme aber auch mit 8*,7,9,7* oder 8* . Für das Flügelhorn nutze ich das Warburton 8FL. Das nutze ich ebenfalls seit ca 1988.

Ich hatte kurzfristig mal die A&S ausprobiert, aber die basieren vor allem auf Bach Serien, die nutzen mir nichts.

Nach 43 Jahren Erfahrungen mit Trompeten, Flügelhorn und Kornett bin ich froh, am Mundstückswahn nie mitmachen zu müssen. Mein Vater hat da mehr ausprobiert. Seine Bestände konnte ich leider nicht brauchen und verkaufe sie langsam ab.
Was ein richtiger Musiker sein will,der muss auch eine Speisekarte komponieren können (Richard Strauss)
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