Unternehmensform der Band

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Moderator: Die Moderatoren

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paco de colonia
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Unternehmensform der Band

Beitrag von paco de colonia »

Wir sind um die 11 Amateurmusiker mit jährlich ca. 6 Konzerten.
Die Konzerteinnahmen von wenigen TausendEuronen fließen fast komplett
in Tontechniker, PA, Funkenstrecken, Gesangscoaching, Ersatzspieler bei Krankheit etc.

Wie können wir uns möglichst "schlank" aufstellen (Verein, GbR...) so das wir
mit geringem finanziellem und organisatorischen Aufwand (Finanzamt, Steuerberater...)
einfach Spaß an der Musik haben können.

Da sich diese Fragen mit Sicherheit jedes Jahr viele Bands stellen müssen, kennt vielleicht
jemand dazu Links, Tutorials, Onlineseminare....?

Viele Grüße aus Köln und Danke vorab für Eure Infos
Paco
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RealC
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Re: Unternehmensform der Band

Beitrag von RealC »

Hallo Paco,
wir haben uns in der Vergangenheit in jeglichen Formationen abseits des Hauptvereins durchweg als GbR aufgestellt, zur Sicherheit bei auf Dauer angelegten Tätigkeiten einen schriftlichen Gesellschaftsvertrag gefasst, die Tätigkeit dem Gewerbeamt sowie dem Finanzamt angezeigt, ein Bankkonto pro GbR eröffnet und die Einnahmen und Ausgaben jährlich im Rahmen einer Feststellungserklärung über die Einkünfte der Gesellschaft deklariert, die in der Folge quotal auf die einzelnen Mitgesellschafter aufgeteilt wurden und von diesen in den privaten Steuererklärung zu berücksichtigen waren. Die Erklärungstätigkeit hat für uns ein Steuerberater zu überschaubarem Aufwand übernommen.
Die GbR bietet sich an, da einfach zu gründen, umzuformen und nicht (pflichtgemäß) in ein Register einzutragen.
Viele Grüße
Sandu
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Re: Unternehmensform der Band

Beitrag von Sandu »

Würde ich unterschreiben: GbR
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Re: Unternehmensform der Band

Beitrag von orlando_furioso »

Ihr seid rechtlich ein "nicht eingetragener Verein". Und ihr macht das nicht zu Erwerbszwecken, sondern betreibt das als Liebhaberei. Die (wenigen) Gagen sind Aufwandsentschädigungen für Kosten, die jeder einzelne hat (Fahrtkosten, Übungszeiten, pers. Material).

Mein Tipp: EINER von euch verwaltet die Kasse, führt eine Liste über Einnahmen und Ausgaben (auch Auszahlungen an die Musiker - als "Aufwandsentschädigung" deklariert). Wenn es keine Belege gibt schreibt einen Eigenbeleg. Jede Einnahme und Ausgabe muss lückenlos dokumentiert sein, selbst das Bierchen danach.Und jeder Musiker ist verpflichtet je nach seinem pers. Status die Einnahmen beim Finanzamt anzugeben oder nicht. Ihr könnt auch Geld in der Kasse haben (vielleicht fallen mal Vorkosten an!!!). Wichtig ist das ihr das transparent macht. Falls mal das FinA nachfragt könnt ihr den Geldfluss dokumentieren und alles ist gut.
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paco de colonia
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Re: Unternehmensform der Band

Beitrag von paco de colonia »

Welchen Vorteil hätte es, das wir uns als eingetragener Verein im Außenverhältnis präsentieren und alles Interne über unsere Satzung regeln?
yogi
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Re: Unternehmensform der Band

Beitrag von yogi »

RealC hat geschrieben: Dienstag 31. Oktober 2023, 09:32 Hallo Paco,
wir haben uns in der Vergangenheit in jeglichen Formationen abseits des Hauptvereins durchweg als GbR aufgestellt, zur Sicherheit bei auf Dauer angelegten Tätigkeiten einen schriftlichen Gesellschaftsvertrag gefasst, die Tätigkeit dem Gewerbeamt sowie dem Finanzamt angezeigt, ein Bankkonto pro GbR eröffnet und die Einnahmen und Ausgaben jährlich im Rahmen einer Feststellungserklärung über die Einkünfte der Gesellschaft deklariert, die in der Folge quotal auf die einzelnen Mitgesellschafter aufgeteilt wurden und von diesen in den privaten Steuererklärung zu berücksichtigen waren. Die Erklärungstätigkeit hat für uns ein Steuerberater zu überschaubarem Aufwand übernommen.
Die GbR bietet sich an, da einfach zu gründen, umzuformen und nicht (pflichtgemäß) in ein Register einzutragen.
Viele Grüße
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orlando_furioso
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Re: Unternehmensform der Band

Beitrag von orlando_furioso »

paco de colonia hat geschrieben: Dienstag 31. Oktober 2023, 15:51 Welchen Vorteil hätte es, das wir uns als eingetragener Verein im Außenverhältnis präsentieren und alles Interne über unsere Satzung regeln?
Haben wir auch schon überlegt, aber der Aufwand steht wohl in keinem Verhältnis zur Ertrag. Ausserdem braucht ihr dann einen Vorstand, eine Satzung (Eintrag im Vereinsregister durch Notar), Wahlen etc. Als nicht eingetragener Verein gelten nur die Grundregeln des BGB. Da braucht ihr gar nichts machen. Wenn mal eine Anfrage von FinA kommt sagt ihr: "Wir sind ein nicht eingetragener Verein, Kassenbuch anbei." Fertig. Ende Gelände. Aus die Maus.
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Re: Unternehmensform der Band

Beitrag von Blechnase »

Ich bin Vorsitzender unseres Orchester e.V., das ist nicht ohne, weil man doch viel Zeit mit Admin und Dokumentation verbringt. Hat aber für uns den Vorteil, dass wir Spendenbestätigungen ausstellen könne, auch Spenden natürlich annehmen können und (da als gemeinnützig anerkannt) auch steuerbefreit sind. Außerdem können wir so unsere Dirigentin problemlos mit einem vernünftigen Vertrag anstellen. Das lohnt sich aber nur, wenn Ihr genügend Leute habt, die sich engagieren, insbesondere muss man immer Mitgliederversammlung organisieren und Jahresberichte etc. schreiben … Wir haben aber auch schon an einem Wettbewerb mit gemacht und einen vierstelligen Betrag für die Vereinskasse gewonnen, den konnten wir dank e.V. auch ganz einfach einstreichen. Da es ein öffentlicher Wettbewerb war, hätten (haben wir, der Verein war damals grade in Gründung) Probleme beim einkassieren bekommen.
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Re: Unternehmensform der Band

Beitrag von Mompi »

Hallo zusammen,

meine Bescheidenen 5 Cent.
Googlen hilft:
https://vereinsplaner.de/c/unterschied- ... ner-verein

Ihr seid rein fromell rechtlich als Zusammenschluss von Musiker eine GbR - den Hinweis/Ausführung von RealC würde ich genauso mittragen.
Ansonsten schreibe doch mal den Mod. Dobs an, der ist m.W.n. RA ob Gesellschaftsrecht sein Steckenpferd ist, weiß ich allerdings nicht.
In Köln soll es auch genügend StB geben, die Musiker betreuen.... munkelt man.....

Viele Grüße
Mompi
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Re: Unternehmensform der Band

Beitrag von paco de colonia »

Hallo Thomas,

danke für die Tipps und den Link. Die Band, um die es geht kennst Du ja ;-)

Viele Grüße auch aus Köln
Dirk
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Dobs
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Re: Unternehmensform der Band

Beitrag von Dobs »

Hier wird zuviel Halbwissen verbreitet. Man mag vielleicht behaupten, dass man ein nicht eingetragener Verein ist und in vielen Fällen wird das auch ungeprüft bleiben. Aber auch bei einem nicht eingetragenen bzw. nicht rechtsfähigen Verein müssen die wesentlichen vereinsrechtlichen Formalien erfüllt sein und man kann nicht ohne weiteres Gewinne erzielen und diese als Aufwandsentschädigung getarnt an die "Mitglieder" auszahlen. In den meisten Fällen ist ein Zusammenschluss von Musikern zu einer Band faktisch eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (auch ohne schriftlichen Gesellschaftsvertrag) und Gewinne muss jeder Gesellschafter versteuren. Das das häufig nicht passiert und man mit der (auch unbewusst) falschen Vorstellung ein Verein zu sein und sich darum nicht kümmern zu müssen, oft durchkommt, weiß ich, ändert daran aber nichts. Für weitergehende Ausführungen fehlt mir die Zeit, aber ich empfehle unbedingt, sich damit eingehender zu befassen und ganz besonders dann, wenn man häufig gegen Bezahlung auftritt. Mompi und RealC haben Recht.
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orlando_furioso
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Re: Unternehmensform der Band

Beitrag von orlando_furioso »

Kommt es da nicht grundsätzlich auf die „Masse“ an?
Wenn ich im Jahr 5 Mucken habe und jeder Musiker nimmt am Ende einen Hunni mit ist der Aufwand für eine GbR IMHO nicht zu rechtfertigen.
Natürlich muss jeder persönlich die Einnahmen (je nach seinen persönlichen Verhältnissen) beim FinA angeben! Bei mir als ausschließlichem Freiberufler sind das Erträge aus selbständiger Arbeit und werden so in die Kasse gebucht.
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Re: Unternehmensform der Band

Beitrag von posaune »

orlando_furioso hat geschrieben: Samstag 11. November 2023, 08:43 Kommt es da nicht grundsätzlich auf die „Masse“ an?
Wenn ich im Jahr 5 Mucken habe und jeder Musiker nimmt am Ende einen Hunni mit ist der Aufwand für eine GbR IMHO nicht zu rechtfertigen.
Wenn ich den Eintrag bei Wikipedia dazu richtig deute, kommt die GbR auch ganz von allein und ist erstmal mit keinerlei Aufwand verbunden.
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