Konische Bohrungen

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Moderator: Die Instrumentenbauer

Deakt_20190109
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Konische Bohrungen

Beitrag von Deakt_20190109 »

Hi,

Die Bach MLV 72 (Vindabona) besitzt eine konisch verlaufende Bohrung von welcher Stelle (Start 11,51 mm / Ende 11,66 mm) geht den nun die konisch verlaufende Bohrung ?

http://www.thomann.de/de/bach_180_mlv_bb_trompete.htm

Anscheinend hat eine Conn 38B auch einen konischen Verlauf, gibt es noch mehrere Trompeten… :Hä:
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Bixel
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Re: Konische Bohrungen

Beitrag von Bixel »

X1_KNOXVILLE hat geschrieben:Hi,

Die Bach MLV 72 (Vindabona) besitzt eine konisch verlaufende Bohrung von welcher Stelle (Start 11,51 mm / Ende 11,66 mm) geht den nun die konisch verlaufende Bohrung ?
Konisch verläuft meines Wissens der Bogen des Hauptstimmzuges.

:roll:
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Deakt_20190109
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Re: Konische Bohrungen

Beitrag von Deakt_20190109 »

Bixel hat geschrieben:Konisch verläuft meines Wissens der Bogen des Hauptstimmzuges.
Ja anscheinend nur der Hauptstimmzug, in Verbindung mit einem 43 Mundrohr. Danke !

Die MLV wurde vor einigen Jahren hier schon mal besprochen…

http://www.trompetenforum.de/TF/viewtop ... f=7&t=3886

http://www.trompetenforum.de/TF/viewtop ... =7&t=19358

Interessant das Wynton Marsalis die MLV in jungen Jahren gespielt hat :idea:

Aber wirklich viele Trompeten davon scheint es nicht zu geben…

Die Yamaha YTR-8340 EM scheint auch so eine " Multi Bohrung " :Hä: zu haben, die in Zusammenarbeit mit Eric Miyashiro entworfen wurde.
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schattie280
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Re: Konische Bohrungen

Beitrag von schattie280 »

Moin,

eine konisch oder besser steigend verlaufende Bohrung trifft man z.B. bei Tenorhorn / Bariton an. Dabei wird die Bohrung von Ventil zu Ventil größer.
Bei Posaunen gibt es das ähnlich, da ist der Zug(bogen) konisch. Dadurch haben dann die beiden Zugrohre unterschiedliche Durchmesser.

Gruß,
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Wolfram
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Re: Konische Bohrungen

Beitrag von Wolfram »

... fast jedes Blasinstrument hat einen konischen Rohrverlauf!
Schaut man sich das Mundstück an und sieht den Durchmessers des Schallbechers - dann wird da was größer. Und da das nicht in Stufen(eckig) gemacht wird sondern gleitende Übergänge hat - nennt man das konisch!

Es gibt bei den Blechblasinstrumenten allerdings eine Einordnung in verschiedene "Mensur-Familien". Näheres findet man auch auf Wikipedia:
Verschiedene Mensurtypen:
Engmensuriert − Das Mundrohr ist leicht konisch (Naturtrompete) oder zylindrisch (manche Posaunen), ca. 60 % der Gesamtlänge sind zylindrisch, der Schalltrichter weit geöffnet.
Mittelmensuriert − Das Mundrohr und das Schallstück sind lang und stark konisch, zylindrische Anteile relativ kurz z. B. wie bei dem Waldhorn ca. 30 % der Gesamtlänge, der Schalltrichter ist weit ausladend.
Weitmensuriert − Die Mensur ist bis auf wenige Anteile durchgehend stark konisch, der Schalltrichter wenig ausladend. z. B.: Flügelhorn, Tenorhorn, Bariton, Tuba
Bei einer Trompete ist in der Regel(neben dem Mundstück) das Mundrohr und das Schallstück konisch. Der Rest wird meist zylindrisch gehalten.
Doppelbohrungen sind eher die Ausnahme.
LG, Wolfram
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Re: Konische Bohrungen

Beitrag von schattie280 »

Moin Wolfram,

hier ging es um Bohrungen, also Rohrverlauf in den Maschinen, weniger um den restlichen Mensurverlauf.

Gruß,
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Bixel
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Re: Konische Bohrungen

Beitrag von Bixel »

schattie280 hat geschrieben:hier ging es um Bohrungen, also Rohrverlauf in den Maschinen, weniger um den restlichen Mensurverlauf.
Nein.

Aber mich würde interessieren, welches Blasinstrument gemäß Wolframs "Definition" dann eigentlich keinen konischen Rohrverlauf hätte.

:mrgreen:
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Re: Konische Bohrungen

Beitrag von schattie280 »

Moin Bixel,

laut Überschrift ging es um konische Bohrungen. Vielleicht meinte der Ersteller auch "konischer Verlauf im Mundrohr"? :Hä:
Die Bohrung ist aber die erste Öffnung im ersten Ventil.

Eine Zugpfeife wäre zylindrisch...

Gruß,
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Re: Konische Bohrungen

Beitrag von buddy »

schattie280 hat geschrieben:Die Bohrung ist aber die erste Öffnung im ersten Ventil.
Ich habe auch schon von der im zweiten Ventil als Maß für die Bohrung gelesen. :Hä:
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Re: Konische Bohrungen

Beitrag von Bixel »

schattie280 hat geschrieben:Vielleicht meinte der Ersteller auch "konischer Verlauf im Mundrohr"?
Dem Threadstifter geht es um Trompeten mit einer sog. Step Bore oder auch Multi Bore, bei Posaunen auch Dual Bore genannt.
schattie280 hat geschrieben:Eine Zugpfeife wäre zylindrisch...
Nicht nach Wolframs Definition.

:roll:
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Re: Konische Bohrungen

Beitrag von Wolfram »

Bixel hat geschrieben:
schattie280 hat geschrieben:hier ging es um Bohrungen, also Rohrverlauf in den Maschinen, weniger um den restlichen Mensurverlauf.
Nein.

Aber mich würde interessieren, welches Blasinstrument gemäß Wolframs "Definition" dann eigentlich keinen konischen Rohrverlauf hätte.

:mrgreen:
zum Beispiel:
Panflöte und Lotusflöte
Auch die "Irish Flute" in Metall ist meines Wissens zylindrisch(?)
Die Kirchenorgel wird kurioserweise auch zu den Blasinstrumenten gezählt... jeder Ton hat je Register seine eigene zylindrische Pfeifenröhre...
Die Liste ließe sich sicherlich noch erweitern.
Aber halten wir uns lieber an die konischen Blasinstrumente - die klingen meist viel schöner, oder :huepf:
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Re: Konische Bohrungen

Beitrag von schattie280 »

Bixel hat geschrieben:
schattie280 hat geschrieben:Vielleicht meinte der Ersteller auch "konischer Verlauf im Mundrohr"?
Dem Threadstifter geht es um Trompeten mit einer sog. Step Bore oder auch Multi Bore, bei Posaunen auch Dual Bore genannt.
schattie280 hat geschrieben:Eine Zugpfeife wäre zylindrisch...
Nicht nach Wolframs Definition.

:roll:
Moin,

kannst du mir bitte erklären, was bei der Posaune eine Dual bore ist? Ich kenne nur Posaunen mit zwei Zugrohren mit unterschiedlichem Durchmesser (s.o.), z.B. detusche (Orchester)Posaunen.
Was ist der Unterschied zwischen der verlaufenden Bohrung oder steigenden Bohrung beim Bariton oder TUba (z.B. B&S, von ~14 auf ~16mm) und einer Step Bore?
Vielleicht können wir die Unterscheide zusammen herausarbeiten.

Gruß,
Schattie
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Re: Konische Bohrungen

Beitrag von Wolfram »

schattie280 hat geschrieben:Moin Wolfram,

hier ging es um Bohrungen, also Rohrverlauf in den Maschinen, weniger um den restlichen Mensurverlauf.

Gruß,
Schattie
Schattie,
du hast Recht, wenn es allein um den Begriff "Bohrung" geht. Aber die Diskussion hat inzwischen auch Stimmbögen und Mundrohre einbezogen.
Es geht scheinbar um "konisch" - in verschiedenen Varianten und an verschiedenen Stellen des Instrumentes.

Bei Doppelbohrung dürfte es sich auch bei der Trompete (wie beim Posaunenzug) um unterschiedlichen Rohrdurchmesser der Stimmzugrohre handeln. Das wiederum bedeutet, dass der Stimmzugbogen konisch gemacht wurde. Auch für diese Ausführung wird der Begriff "Bohrung" verwendet. Das muss aber nicht weiter verwundern, weil die Begriffszuordnung manchmal individuell verwendet wird und vielleicht auch durch falsche Übersetzungen entstanden sind.
LG, Wolfram
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Re: Konische Bohrungen

Beitrag von Wolfram »

schattie280 hat geschrieben:...
Was ist der Unterschied zwischen der verlaufenden Bohrung oder steigenden Bohrung beim Bariton oder TUba (z.B. B&S, von ~14 auf ~16mm) und einer Step Bore?
Vielleicht können wir die Unterscheide zusammen herausarbeiten.
Gruß,
Schattie
Viele deutsche Instrumentenbauer benutzen die deutsche Schreibweise und bezeichnen es deshalb "Konische Ventilmaschine".

z.Bsp:
Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Ventil_(Blasinstrument)
Linkfang: http://www.linkfang.de/wiki/Drehventil# ... ilmaschine
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Re: Konische Bohrungen

Beitrag von schattie280 »

Moin Wolfram,

so kenne ich das auch. ;-)

Gruß,
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