Zoom H4n Pegel

[Hochwälder]

Ich bin mittlerweile stolzer Besitzer o.g. Aufnahmegerätes. Die Bedienung ist soweit auch klar….
Ich werde in Kürze eine Live-Aufnahme von unserem Orchester machen, wobei ich das Gerät zusätzlich mit zwei AKG 3000B an den beiden XLR-Eingängen ausstatte und somit zwei separate Stereoaufnahmen erhalte, die ich später dann mit einer zusätzlichen Aufnahme (Abnahme Mischpult - Gesang, Solo-Instrumente) mit Logic abmische. Soweit so gut, das klappt auch.

Ein wenig Sorgen bereiten mir allerdings die Einstellung der Pegel am Zoom. Bei Probeaufnahmen im Proberaum musste ich die Pegel schon sehr zurücknehmen. Laut Beschreibung werden Übersteuerungen nicht verziehen und mit unschönen Geräuschen quittiert.

Wer hat Erfahrung mit Blasorchesteraufnahmen mit dem Zoom H4n und den Pegeleinstellungen, Entfernung vom Orchester, Stativhöhe, Winkel 90 oder 120° ....?

Für Infos wäre ich dankbar.

[buddy]

Bei Probeaufnahmen im Proberaum musste ich die Pegel schon sehr zurücknehmen.

Ich nehme an, Du meinst den Stereo-Aufnahmemodus?
Dann würde ich eine schnelle und ausreichend große Speicherkarte einschieben und das Aufnahme Format auf mindestens WAV48kHz/24-Bit stellen, der CD Standard 44,1kHz/16-Bit hat nur arg wenig Spielraum.
Hast Du das Rec Level auf eine Anzeige zwischen -6 db bis -12 db eingestellt, wenn die die Klangquelle ihre volle Lautstärke spielt?

Ich würde auch Versuchsaufnahmen mit der automatischen Aussteuerung ausprobieren, bei meinen H2n Aufnahmen komme ich damit jedenfalls prima zurecht.
Schließlich bietet der Zoom noch eine Limiter-Funktion, um Dynamik Spitzen zu komprimieren.

Nimmt man im Freien auf, ist ein Fell-Windschutz sehr sinnvoll, sonst kommt der Wind sehr störend auf die Aufnahme.

[buccinator]

Hi,
ich habe zwar "nur" den Zoom H2n...aber grundsätzlich bestehen wohl ähnliche Voraussetzungen:
Also, ich versuche immer auf ca. -9 db einzupegeln, damit eine hinreichende Reserve für lautere Stellen gegeben ist. Das ist natürlich sehr individuell vom jeweiligen Dynamikspektrum des Stückes abhängig.
Aufstellung bei mir in ca 4-6 m Entfernung mit 120 Grad Aufnahmewinkel...positioniert auf Stativ...falls Liveaufnahme mit Publikum möglichst overhead in ca. 2,5 bis 3 m Höhe, um unerwünschte Geräusche zu reduzieren...dabei kommt dann die Fernbedienung zum Einsatz
Möglichst keine Limiter oder Kompressor...Aufnahmeformat 44,1 / 16 (CD-Qualität) reicht mir persönlich normalerweise aus...
Anschließend erfolgt bei mir immer eine Nachbearbeitung mit Audacity.

[Hochwälder]

Danke Buddy,

Ich nehme an, Du meinst den Stereo-Aufnahmemodus?

Ich wäre im 4 Channel-Modus, also eine Stereospur der integrierten Mikros und eine Stereospur für die angeschlossenen, externen Mikros.

Dann würde ich eine schnelle und ausreichend große Speicherkarte einschieben und das Aufnahme Format auf mindestens WAV48kHz/24-Bit stellen, der CD Standard 44,1kHz/16-Bit hat nur arg wenig Spielraum.

Ausreichende Karte ist vorhanden. Macht es Sinn, das Format auf Wav48khz/24Bit zu stellen, zumal ich ja nach Bearbeitung ins CD Format bounce? Genau welche Vorteile bringt es?

Hast Du das Rec Level auf eine Anzeige zwischen -6 db bis -12 db eingestellt, wenn die die Klangquelle ihre volle Lautstärke spielt?

Das ist bei nem Blasorchester so eine Sache. Ich muss wirklich kurz vor Aufführung das Orchester um einen längeren Fortissimo-Akkord bitten.
Die nummerische Anzeige ist im 4CH-Modus nicht mehr eingeblendet. Also muss ich zuerst im Stereo-Modus zwischen -6 und -12 einpegeln, dann in den 4CH-Modus wechseln und externe Kanäle anpassen.

Ich würde auch Versuchsaufnahmen mit der automatischen Aussteuerung ausprobieren, bei meinen H2n Aufnahmen komme ich damit jedenfalls prima zurecht.
Schließlich bietet der Zoom noch eine Limiter-Funktion, um Dynamik Spitzen zu komprimieren.

Hiermit ist sicher die Funktion REC-LEVEL-AUTO gemeint!? Muss ich ausprobieren. Könnte aber Sinn machen.

[ikitz]

Ich nehme mit meinen Zoom H2 auch immer mit genügend Puffer nach oben auf (meist mittlere Micro-Emfindlichkeit und ca 90-100 % Pegel). Das führt dann aber dazu, dass leisere Stücke schon sehr leise sind. Gleichzeitig kann ich nicht einfach normalisieren, da Klatschen oder einzelne Schlagzeugklicks die Bandbreite komplett ausnutzen.
Mit welchen Einstellungen in Audacity kann ich hier mehr gefühlte Lautstärke rausholen? Ob diese Klicks dabei etwas verzerren merkt man eh nicht... Ich habe schon mit dem Kompressor rumgespielt bin aber noch nicht wirklich zu einem guten Ergebnis gekommen.
Oder sollte ich vor vorne herein den Pegel etwas höher wählen?

[lurchi]

Das meiste wurde schon gesagt:
Ausreichend Headroom vorsehen und mit 24 bit sampeln. Dann kann man anschließend normalisieren. Wenn man auf CD Qualität ausgibt geht somit durch das Normalisieren keine Signalqualität verloren. Erst wenn man mehr als 256 (= 24 dB) anheben muss wird die Signalqualität schlechter.
Im Normalfall sieht die Weiterverarbeitung dann so aus: Normalisieren -> Kompressor ->Exportieren. Das reicht bei Probenmitschnitten aus um sowohl die Band erträglich zu hören als auch die Ansage des Dirigenten zu verstehen.
Wenn es um Konzertmitschnitte geht muss man evtl. von Hand Schnittmarken setzen und abschnittsweise normalisieren. Aber wenn du eh 4-Spur Aufnahmen machst wirst du das ja sowieso noch weiterverarbeiten/abmischen.

[buddy]

Ich wäre im 4 Channel-Modus,

Tut mir leid, damit fehlt mir die Erfahrung.

...zumal ich ja nach Bearbeitung ins CD Format bounce? Genau welche Vorteile bringt es?

Qualität herunter rechnen geht immer, zufügen ist nicht möglich. Die Details werden u.a. hier gut dargestellt:
http://tweakheadz.com/16-bit-vs-24-bit-audio/

Ich muss wirklich kurz vor Aufführung das Orchester um einen längeren Fortissimo-Akkord bitten

Ich würde mir daher überlegen, welche Einstellungen benutzt werden sollen und bei der Probe nicht mitspielen, sondern die Aufnahmemöglichkeiten ausprobieren.

Ja, das REC LEVEL AUTO schaltet die Aussteuerungsautomatik.
Kompressor Effekt bedeutet, dass leise Stellen angehoben werden und laute Stellen abgesenkt werden, der Dynamikumfang wird dadurch von beiden Seiten kleiner. Je nach Effektstärke und Qualität des Geräts verändert das auch den Klang der Aufnahme, nicht nur die Dynamik.
Limiter bedeutet, dass an der Dynamik-Grenze eine Übersteuerung durch einseitige Kompression verhindert werden soll.
https://www.zoom.co.jp/sites/default/fi ... H4v2_0.pdf

[Hochwälder]

Vielen Dank.
Das H2 schein eine 3stufige Grundeinstellung der Eingangsempfindlichkeit der Mikrofone zu haben (Low, Mid, High).
Beim H4 kann ich bislang hierzu keine Einstellmöglichkeit finden.

[buddy]

Ich glaube schon.
Wenn Du mit dem Link am Ende meines vorigen Beitrags das Handbuch öffnest, dann wird das auf Seite 31 (Schalter) und 32 (Level) für den Mic Eingang erklärt [MIC GAIN].

[Hochwälder]

Ich habe das H4sp:
https://www.thomann.de/de/zoom_h4nsp.ht ... 17b8f90d6d
Wie auf den Bildern zu sehen, sind diese Schalter bei diesem Modell micht vorhanden. In der Anleitung kann ich auch nichts finden.
Ich werde eure Ratschläge beherzigen und es einfach versuchen. Im Proberaum war ich auch ziemlich dicht dabei:
Vilen Dank.

[buddy]

Ich habe das H4sp

Ah, ein feiner Unterschied.
Auch da gibt es eine Einstellung in der Software, für den 4CH Modus wird das auf Seite 47 erklärt:
https://www.zoom.co.jp/sites/default/fi ... _H4nSP.pdf

[ikitz]

Im Normalfall sieht die Weiterverarbeitung dann so aus: Normalisieren -> Kompressor ->Exportieren. Das reicht bei Probenmitschnitten aus um sowohl die Band erträglich zu hören als auch die Ansage des Dirigenten zu verstehen.

Nutzt du Audacity? Welche Einstellungen wählst du beim Kompressor?

[lurchi]

Grenzwert -16dB
Noise -40
Verhältnis 8:1
Ansprechzeit 1,85 s
Abklingzeit 1,5 s
Anhebung auf 0 dB