Vielen Dank für die Tipps. Habe inzwischen getestet.
Zuerst ging es zu Adams . Dort konnte ich ungestört im Flügelhorn-Raum testen. Es lagen etwa 10 Adams, zwei Manchester und zwei Getzen Eterna Flügelhörner bereit. Ich habe mir fast 1,5 h Zeit genommen. Zuerst habe ich nacheinander die Adams angespielt und durch Quervergleiche versucht, für mich Unterschiede herauszuarbeiten. Später habe ich die Fremdmarken gegengetestet. Insgesamt war mein Eindruck positiv. Einen eindeutigen Favoriten konnte ich mir aber nicht erarbeiten. Die beiden Getzen haben sich für mich sehr unterschiedliche gespielt, nach Aussage des Mitarbeiters waren es aber identische Instrumente. Bei den Adams hat mich gestört, dass offensichtlich keine konsequente Modellpflege betrieben wird. Fast alle Hörner waren als Modell 1 bezeichnet, der Unterschiede lag in Blechstärke und Trichtergröße sowie Oberflächenbearbeitung. Ich hätte mich wohl mit allen Hörnern verbessert. Vom Spielgefühl hat mir eines der Getzen besonders gut gefallen.
Der zweite Termin war bei Van Laar, diesmal mit Anmeldung. Nach der Begrüßung wurde ich in den Anspielraum geführt. Bevor es losging, wurde der Raum dann aber durch einen Lehrer samt Schüler (Student?) belegt, die zusammen nach einer Trompete für den Schüler gesucht haben. Ich wurde höfflich (wie insgesamt die Betreuung sehr freundlich und angenehm war) gebeten, mit den Trompetern zu tauschen, weil der Flügelhornklang nicht so anstrengend für die Mitarbeiter sei. Ich durfte also im Vorraum mit offener Treppe zu Empfang und Werkstadt testen. Das war mir im ersten Augenblick nicht ganz recht, weil ich nicht "ungestört" Test konnte. Aber nach dem ersten Ton war das passe, weil der Raum einfach gut geklungen hat und ich deshalb sofort frei spielen konnte.
Zur Auswahl stand fast die gesamte Modellpalette bereit. Es waren fünf Hörner aus der Standard-Serie (B und BR) und drei OIRAM (Ack, Fresu, Sandoval). Schon nach ein paar Tönen auf er B1 war klar, das der Weg sich gelohnt hat. Ob die Van Laar für mich wirklich besser als die Adams und Getzen sind, weiß ich nicht, weil es in dem Raum einfach viel besser geklungen hat. Damit ist natürlich auch das Spielen viel einfacher. Ich hatte etwas zwei Stunden Spass
Ich bin ähnlich wie bei Adams vorgegangen und habe immer wieder Kreuztest gemacht. Zuerst habe ich einfach so einige Töne, Pseudomelodien, Dreikläge, Bindungen und "Fanfaren" gespielt. Später habe ich dann mittels mitgebrachter Literatur verglichen. Ich habe nach und nach ein Horn weggelegt. Wesentlich war für mich das Spielgefühl und der Klang (beides war bei allen gut, aber das bessere ...). So blieben das Oriam Fresu, das B2/Br2? und BR3 übrig. Bei den Oriam war ich mir grundsätzlich unsicher, ob die nicht doch zu dunkel für meine Zwecke sind. Die letzte Testphase war dann im hinteren Werkstadtraum. Da hat dann Hub van Laar auch mal durch die geschlossene Tür (also blind) die drei gegeneinander gehört. Die Empfehlung entsprach auch meiner Wahl. Interessanterweise hatte ich aber gerade beim Vorspielen, leichte Probleme nach dem Wechsel vom Oriam und etwas rum gekickst. Ich hatte vorher beim Blindtest mit drei Trompeten zugehört. Meine Einschätzung deckte sich mit der von Hub, jedoch habe ich nicht einen so deutlichen Unterschied gehört.
Der Sound vom Fresu gefällt mir für sich genommen wohl am Besten. Das BR3, welches ich ausgewählt habe, lies sich für mich aber deutlich leichter spielen. Ich habe fast 2h rumprobiert (ich übe selten länger als 1h) und war am Ende platt. Gleichwohl habe ich auf dem BR3 dann auch noch spielen können, während auf den beiden anderen Hörnern nur noch Töne ohne Sound raus kamen. Leider steht noch kein Liefertermin fest. Aber eine kleine Serie ist schon in der Planung, so dass es noch Dezember werden könnte.
Bei Instrumenten spielt für mich die Emotion eine größere Rolle als der Geldbeutel. Ich bin mit einem so gutem Gefühl vom Testen nach Hause gefahren, dass ich keinen Sinn in weiteren Tests gesehen habe. Ich weiß, dass eine "Vernunfthorn", also Jupiter o.ä., sicher gut funktionieren würde, aber wenn es scheinbar mit dem Van Laar sehr gut passt, warum weiter suchen? Der Preisabstand zwischen den Marken- (Schilke, Conn) und den "Handwerks"hörnern ist im Übrigen ehr gering. Beim Oriam würde der spürbar, liegt aber auch dort im Rahmen.