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Flügelhorn kaufen

Verfasst: Dienstag 17. Oktober 2017, 13:25
von Sandkuchen
Hallo,

ich will mir ein Flügelhorn kaufen.

Einsatzbereich: Tentett, Brass Band, Blasorchester
Anforderungen: gute Intonation und "Mischen" mit F-Horn und Tenorhörnern
Preisvorstellung: offen

Ich spiele aktuell nur sporadisch Flügelhorn, einem alten King mit Denis Wick 4. Das Ergebnis ist ganz okay, jedoch muss ich zu viel arbeiten, damit es stimmt. Wenn ich ein gutes Instrument finde, will dann öfters Flügelhorn spielen :D

In der nächsten Zeit will ich mal zu Adams und Van Laar fahren. Dann wurden mir noch Martens, Conn Vintage One und Kanstul empfohlen. Schließlich habe ich vor Urzeiten mal auf der Messe ein Inderbinen angespielt und war angetan.

Meine Frage an die Flügelhornspieler: Was empfehlt ihr, gerade im Hinblick auf den geplanten Einsatz? Besondere Empfehlung hinsichtlich Bechergrößer, Blechstärke und Bohrung? Bei Adams und Van Laar gibt es viele Modelle, was sind die Kernunterschiede?

Sollte jemand ein gutes für den Zweck passendes Flügelhorn verkaufen wollen, wäre ich an einem Angebot interessiert.

Re: Flügelhorn kaufen

Verfasst: Dienstag 17. Oktober 2017, 20:46
von Cilie
Ich bin jetzt kein Experte was Flügelhörner angeht, da ich nur einige angetestet habe, aber leider noch keins besitze (wird bei mir auch die nächste Anschaffung). Aber was Herrn Martens angeht, ist er mehr als nur ein Besuch wert. Ich habe für mich kaum ein besseres Preis-/Leistungsverhältnis gefunden. Er hat ja sicherlich auch nicht zu Unrecht den Musikinstrumentenpreis gewonnen (1997 Perinet-Flügelhorn; 2017 Drehventil-Flügelhorn). Herr Martens ist zumindest für mich, für ein Neuinstrument erste Anlaufstelle.
Wenn du etwas sparen möchtest, sind auch auf dem Gebrauchtmarkt immer wieder sehr gute Instrumente für einen guten Preis zu haben.
Von Beck in Dettingen hört man auch viel Gutes...

Re: Flügelhorn kaufen

Verfasst: Mittwoch 18. Oktober 2017, 06:58
von gozilla
Sandkuchen hat geschrieben:Hallo,

ich will mir ein Flügelhorn kaufen.

Einsatzbereich: Tentett, Brass Band, Blasorchester
Anforderungen: gute Intonation und "Mischen" mit F-Horn und Tenorhörnern
Preisvorstellung: offen

Ich spiele aktuell nur sporadisch Flügelhorn, einem alten King mit Denis Wick 4. Das Ergebnis ist ganz okay, jedoch muss ich zu viel arbeiten, damit es stimmt. Wenn ich ein gutes Instrument finde, will dann öfters Flügelhorn spielen :D

In der nächsten Zeit will ich mal zu Adams und Van Laar fahren. Dann wurden mir noch Martens, Conn Vintage One und Kanstul empfohlen. Schließlich habe ich vor Urzeiten mal auf der Messe ein Inderbinen angespielt und war angetan.

Meine Frage an die Flügelhornspieler: Was empfehlt ihr, gerade im Hinblick auf den geplanten Einsatz? Besondere Empfehlung hinsichtlich Bechergrößer, Blechstärke und Bohrung? Bei Adams und Van Laar gibt es viele Modelle, was sind die Kernunterschiede?

Sollte jemand ein gutes für den Zweck passendes Flügelhorn verkaufen wollen, wäre ich an einem Angebot interessiert.
Aktuell im Vergleich zu den angesprochenen mein Tipp
Yamaha 8310ZS
kannst Du alles damit spielen
Hubs Hörner sind sehr sehr fein , wäre dann bei ihm vergleichbar das B1 aber das Yamaha tut alle was es soll. Und gerade für einen "Gelegenheitsspieler" auch top zum Wechseln.
Gruß G

Re: Flügelhorn kaufen

Verfasst: Mittwoch 18. Oktober 2017, 09:46
von BrigantiumJazz
Ich spiele ein Inderbinen.

Habe nicht alle Flügelhörner, die du angesprochen hast, ausprobiert. Mir gings besonders um einen weichen warmen Klang und da hat mich das Inderbinen damals begeistert. Preislich ist es halt nicht sehr günstig, schon aufgrund der Währung (Schweizer Franken). Was du auch noch bedenken musst. Da Inderbinen in kleinen Mengen fertigt, ist die Lieferzeit ca 1. Jahr ab Bestellung!

Bzgl. Mischen mit anderen Instrumenten. Das Inderbinen ist ein herrliches Soloinstrument, hatte bisher aber auch kein Problem mit dem Mischen. Spiele damit sowohl in kleinen Gruppen als auch bei der Blasmusik in großer Besetzung.

Fazit: Es ist teuer aber aus meiner Sicht sein Geld wert...

Re: Flügelhorn kaufen

Verfasst: Mittwoch 18. Oktober 2017, 11:45
von Maxbert
Ich habe mittlerweile ein Van Laar B2 Flügelhorn und kann damit alles spielen. Auch die von dir angegebenen Bereiche können damit sehr gut bedient werden. Habe für das Horn auch mein wirklich gutes Yamaha 635T hergegeben. Bin mir aber auch sicher, dass du bei den anderen Herstellern sicherlich ein tolles Instrument finden kannst. Teste was das Zeug hält und nimm einfach das, was die am besten liegt.

Re: Flügelhorn kaufen

Verfasst: Donnerstag 19. Oktober 2017, 07:29
von Blas!
Hallo,
für den Zweck empfehle ich ein Jupiter (die günstige Basisversion). Das Teil ist preiswert und es stimmt und klingt (dennoch) hervorragend. Ich spiele es selbst seit Jahren und bin nach wie vor sehr zufrieden. Aber zugegeben, es ist ein „Vernunfthorn“ und längst nicht so sexy wie ein van Laar oder gar ein Inderbinen...

Grüße

Re: Flügelhorn kaufen

Verfasst: Donnerstag 19. Oktober 2017, 14:31
von blechfan
Auch Schagerl hat mal ein tolles Flh gebaut, siehe Links. Kann es aber auf der momentanen Schagerl-Homepage nicht finden.
Als einziges wird dort ein Drehventiler gezeigt. Weiß jemand näheres?
https://www.youtube.com/watch?v=W2-nIu7ok9E
https://www.youtube.com/watch?v=PHH9NwxPqJ8
Gruß blechfan

Re: Flügelhorn kaufen

Verfasst: Montag 4. Dezember 2017, 14:45
von Sandkuchen
Vielen Dank für die Tipps. Habe inzwischen getestet.

Zuerst ging es zu Adams . Dort konnte ich ungestört im Flügelhorn-Raum testen. Es lagen etwa 10 Adams, zwei Manchester und zwei Getzen Eterna Flügelhörner bereit. Ich habe mir fast 1,5 h Zeit genommen. Zuerst habe ich nacheinander die Adams angespielt und durch Quervergleiche versucht, für mich Unterschiede herauszuarbeiten. Später habe ich die Fremdmarken gegengetestet. Insgesamt war mein Eindruck positiv. Einen eindeutigen Favoriten konnte ich mir aber nicht erarbeiten. Die beiden Getzen haben sich für mich sehr unterschiedliche gespielt, nach Aussage des Mitarbeiters waren es aber identische Instrumente. Bei den Adams hat mich gestört, dass offensichtlich keine konsequente Modellpflege betrieben wird. Fast alle Hörner waren als Modell 1 bezeichnet, der Unterschiede lag in Blechstärke und Trichtergröße sowie Oberflächenbearbeitung. Ich hätte mich wohl mit allen Hörnern verbessert. Vom Spielgefühl hat mir eines der Getzen besonders gut gefallen.

Der zweite Termin war bei Van Laar, diesmal mit Anmeldung. Nach der Begrüßung wurde ich in den Anspielraum geführt. Bevor es losging, wurde der Raum dann aber durch einen Lehrer samt Schüler (Student?) belegt, die zusammen nach einer Trompete für den Schüler gesucht haben. Ich wurde höfflich (wie insgesamt die Betreuung sehr freundlich und angenehm war) gebeten, mit den Trompetern zu tauschen, weil der Flügelhornklang nicht so anstrengend für die Mitarbeiter sei. Ich durfte also im Vorraum mit offener Treppe zu Empfang und Werkstadt testen. Das war mir im ersten Augenblick nicht ganz recht, weil ich nicht "ungestört" Test konnte. Aber nach dem ersten Ton war das passe, weil der Raum einfach gut geklungen hat und ich deshalb sofort frei spielen konnte.

Zur Auswahl stand fast die gesamte Modellpalette bereit. Es waren fünf Hörner aus der Standard-Serie (B und BR) und drei OIRAM (Ack, Fresu, Sandoval). Schon nach ein paar Tönen auf er B1 war klar, das der Weg sich gelohnt hat. Ob die Van Laar für mich wirklich besser als die Adams und Getzen sind, weiß ich nicht, weil es in dem Raum einfach viel besser geklungen hat. Damit ist natürlich auch das Spielen viel einfacher. Ich hatte etwas zwei Stunden Spass :D

Ich bin ähnlich wie bei Adams vorgegangen und habe immer wieder Kreuztest gemacht. Zuerst habe ich einfach so einige Töne, Pseudomelodien, Dreikläge, Bindungen und "Fanfaren" gespielt. Später habe ich dann mittels mitgebrachter Literatur verglichen. Ich habe nach und nach ein Horn weggelegt. Wesentlich war für mich das Spielgefühl und der Klang (beides war bei allen gut, aber das bessere ...). So blieben das Oriam Fresu, das B2/Br2? und BR3 übrig. Bei den Oriam war ich mir grundsätzlich unsicher, ob die nicht doch zu dunkel für meine Zwecke sind. Die letzte Testphase war dann im hinteren Werkstadtraum. Da hat dann Hub van Laar auch mal durch die geschlossene Tür (also blind) die drei gegeneinander gehört. Die Empfehlung entsprach auch meiner Wahl. Interessanterweise hatte ich aber gerade beim Vorspielen, leichte Probleme nach dem Wechsel vom Oriam und etwas rum gekickst. Ich hatte vorher beim Blindtest mit drei Trompeten zugehört. Meine Einschätzung deckte sich mit der von Hub, jedoch habe ich nicht einen so deutlichen Unterschied gehört.

Der Sound vom Fresu gefällt mir für sich genommen wohl am Besten. Das BR3, welches ich ausgewählt habe, lies sich für mich aber deutlich leichter spielen. Ich habe fast 2h rumprobiert (ich übe selten länger als 1h) und war am Ende platt. Gleichwohl habe ich auf dem BR3 dann auch noch spielen können, während auf den beiden anderen Hörnern nur noch Töne ohne Sound raus kamen. Leider steht noch kein Liefertermin fest. Aber eine kleine Serie ist schon in der Planung, so dass es noch Dezember werden könnte.

Bei Instrumenten spielt für mich die Emotion eine größere Rolle als der Geldbeutel. Ich bin mit einem so gutem Gefühl vom Testen nach Hause gefahren, dass ich keinen Sinn in weiteren Tests gesehen habe. Ich weiß, dass eine "Vernunfthorn", also Jupiter o.ä., sicher gut funktionieren würde, aber wenn es scheinbar mit dem Van Laar sehr gut passt, warum weiter suchen? Der Preisabstand zwischen den Marken- (Schilke, Conn) und den "Handwerks"hörnern ist im Übrigen ehr gering. Beim Oriam würde der spürbar, liegt aber auch dort im Rahmen.