TrompetenKäfer hat geschrieben:Meiner Erfahrung nach ist ein ganzes, modulares Set für einen Trompeter, der nicht völlig in sich ruht, eine sehr gefährliche Sache, weil man sich völlig verrennen kann.
Mein Credo ist: Immer den Rand gleich lassen und vom Bestehenden vorerst einmal nur "in Sichtweite" abweichen, und schauen, ob es in die richtige Richtung geht.
Allerdings ist es auch meine Erfahrung, dass die Probleme, die wir am Mundstück suchen, zu allermeist schon vorm Mundstück liegen. Ein Mundstück lässt dich nicht besser spielen. Es unterstützt dich dabei, aber es nimmt dir die Arbeit nicht ab.
Klar, kleiner/enger macht vielleicht durchdringender und hilft in der Höhe, aber wenn du z.B. ein C3 nicht sicher spielen kannst, wird das auch mit einem anderen Mundstück nur im ersten Moment besser gehen; die grundlegenden Fehler im System bleiben erhalten und schleichen sich auch beim Mundstückwechsel wieder ein.
Ja, gebe Dir da grundsätzlich recht, allerdings habe ich eine sehr interessante Erfahrung gemacht:
Ich habe vor etwa 35 Jahren eine Yamaha YTR 232 bekommen, mit einem 7CW Mundstück. Die Trompete ist nach wie vor Klasse. Wenn man sehr gut darauf spielt, kann man andere musikalische Ohren täuschen und sie kann wie eine sehr hochpreisige klingen. Allerdings habe ich mittlerweile festgestellt, sie ist nicht leicht zu spielen. Das Mundstück ebenso wenig. Letzteres unterscheidet sich im Spiel von heutigen vielen 7c, (warum auch immer?).
Ein anderer Trompeter wollte die YTR 232 einmal antesten, als ich sie bei Probespielen dabei hatte. Erst einmal kieckste es herum und er musste sich umstellen, dann klappte es. Das habe ich verstanden, denn heutige, z.B. eine Jupiter 500q Schülertrompete, geht dagegen ab wie ein Traum.
Ich habe mir dann eine Xeno 8335G und ein für mich sehr gutes Mundstück, das Yamaha Custom 14B4-GP gekauft. Es hat nicht lange gedauert und alles Spiel wurde schlagartig besser, weil die Ansprache der Xeno ein Traum ist. Und es dauerte nicht lange und ich konnte auch bei anderen, zickigen Mundstücken und der Yamaha 232 wesentlich besser spielen. Besonders auch die Höhe. Die Technik des geringen Aufwands konnte ich plötzlich übertragen.
Mit anderen Worten, ich würde heute jedem raten, gerade als Lernender, von vorneherein eine gute Trompete und Mundstück mit sehr guter Ansprache zu wählen. Aber da ist man heute ja sowieso schon sehr gut dabei.
Und da ich mit der Yamaha Custom 14B4-GP bei den Perinet und mit der Breslmair G2 bei der Drehventil Cerveny (weil sehr gute Klangkombination), äußerst zufrieden bin, drängt es sich bei mir mit Mundstücken sowieso nicht auf. (Habe ja noch ein riesige Sammlung anderer.
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War nur neugierig, weil es mich immer reizt, neues auszuprobieren.