Ist Getzen noch eine Alternative?

Welches sind die besten ?

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lufti
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Ist Getzen noch eine Alternative?

Beitrag von lufti »

Liebe Leute,
nach vielen Jahren des Lesens nun auch mal eine Frage in diesem tollen Forum von mir.
Als Autodidakt und nun nach ca. 5 Jahren mit meiner Getzen 300 überlege ich mir, eine neue B-Trompete zu kaufen.
Ach ja, meinen 50igsten hatte ich auch schon.
Vom Klang her eher warm, voll und ruhig. Nicht grell und scharf.
Vieles kann man dazu lesen. Alles bleibt subjektiv. Und ein Mundstück braucht man ja auch noch.
Eine Frage habe ich trotzdem:
Warum ist Getzen bei dem allseits bekannten Händler aus dem Sortiment genommen worden?
Nach telef. Auskunft heißt es: Qualitätsrückgang und Lieferschwierigkeiten.
Ich kann mir das mit der Qualität kaum vorstellen. Wie ist Eure (aktuelle) Erfahrung mit den höherwertigen Getzen Trompeten?
In meinem Geldbeutel finde ich maximal 3000,- (eher 2600 - 2800,-)
Wie stehen die Marken Yamaha und Adams im Vergleich zu Getzen?
Macht es Sinn erheblich mehr Aufwand zu treiben, um an eine Getzen heranzukommen, wenn man sich "recht einfach" Adams oder Yamaha beschaffen kann. (Das meine ich nur logistisch innerhalb von Deutschland)
Natürlich immer die gleiche Preisklasse betrachtend.
Warum hat sich eigentlich meines Wissens nach Getzen nicht so etablieren können, wie andere Marken?

Grüße an alle, die dieses schöne Hobby pflegen oder sogar den Beruf ausüben dürfen.
Über Infos würde ich mich freuen.
lufti
nijatz
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Re: Ist Getzen noch eine Alternative?

Beitrag von nijatz »

Hallo Lufti!

http://www.thomann.de/de/getzen_900s_et ... ompete.htm

Weshalb man wirklich immer weniger Getzen anbietet, kann ich dir leider auch nicht erklären. Möglicherweise haben sie wirklich Fertigungsprobleme. Meines Erachtens sind Getzen solide Hörner, mit einem relativ hellen, strahlenden Klang und bemerkenswert guten Ventilen.

In deinem Preisbereich, würde ich mich persönlich bei Yamaha umschauen. Die bauen sehr gute Instrumente, mit hervorragender Intonation und haben eben sehr viele Modelle zur Auswahl.

Ich persönlich mochte die 8310 besonders gern. Aber das ist subjektiv. Da kann man nur empfehlen, ggfs. mit einem befreundeten Trompeter in das nächst liegende Musikgeschäft zu fahren, mit reichlich Auswahl und einfach drauf los probieren.

Für dein Budget bekommt man wirklich viele gute Instrumente.

LG

Nino
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buccinator
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Re: Ist Getzen noch eine Alternative?

Beitrag von buccinator »

Getzen war m.E. nie eine echte Premium-Trompete. Wenn du 2500-3000 € zur Verfügung hast, dann stehen dir bei Perinettrompeten eigentlich alle Türen offen, mal abgesehen von den mittlerweile perversen Preisen für Vincent Bach, die einfach nur noch teuer sind ohne wirklich den adäquaten Qualitätssprung mitvollzogen zu haben.
Du bekommst sehr gute B&S Challenger, Yammis, Adams, Hub van Laars....u.a.
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Flügelhorny
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Re: Ist Getzen noch eine Alternative?

Beitrag von Flügelhorny »

Getzen war schon immer untere Mittelklasse.Als Kind habe ich bis in das Erwachsenen-Alter eine Doc Severinsen gespielt.Die war für mich damals der goldenen Standard.Erst viele Jahre später hat mir mein Trompetenlehrer empfohlen auf Monke oder Bach umzusteigen.Seitdem habe ich mich erheblich weiter entwickelt.
Die alte Getzen,Baujahr 1968,konnte ich in der Bucht noch für 650 Euronen verkaufen.

Die Mensur ist einfach viel zu eng bei der Kanne und Intonationsmängel hatte sie auch.Die Zuverlässigkeit war ihre große Stärke.Ein paar Tropfen Öl hin und wieder an die Ventile und dann lief sie wieder.
Monke b-Drehventil
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Bixel
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Re: Ist Getzen noch eine Alternative?

Beitrag von Bixel »

Für mich sprach gegen Getzen immer der hässliche Plastik-Stopper am dritten Ventil der Bb-Trompeten.

Ansonsten sind Getzen-Instrumente wohl ganz okay, insbesondere auch die Flügelhörner und die Piccoli.

:roll:
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duden
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Re: Ist Getzen noch eine Alternative?

Beitrag von duden »

Jetzt haltet aber mal die Luft an. Ich spiele seit mehr als 30 Jahren meine Eterna Severinsen, und während ich damit vom Bierzelt bis zum Orchester immer zufrieden war und nie (technische) Probleme hatte, mussten meine Kumpels ihre Bachs schon zum fünften Mal nachlackieren lassen, mussten bei den Yamahas Öl-Expeditionen unternehmen, bis die Ventile einigermaßen liefen, und die, die sich schon Schilkes leisten konnten, beklagten dann manchmal, dass sie wohl ein Montags-Modell erwischt hatten. Und was den angeblich "häßlichen Plastik-Stopper" am dritten Zug betrifft: Ist mir immer noch lieber als die Bachs, wo der Zug herausfällt, wenn man die Rändelschraube nicht zudreht, was ja wohl nur passieren kann, weil es mit der Dichtigkeit nicht so weit her ist. Was die Intonation betrifft, so habe ich neulich erst auf einer nagelneuen Schagerl rumgespielt und mich gewundert, wie schlecht die in sich stimmt, im Vergleich zu meinem Horn.
Also: Macht meine Getzen nicht schlecht, das ist ein gutes Allround-Instrument zu einem vernünftigen Preis und in der Summe aller Features ganz sicher nicht schlechter als die anderen Blechhaufen, die in dieser Klasse angeboten werden.
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Bixel
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Re: Ist Getzen noch eine Alternative?

Beitrag von Bixel »

duden hat geschrieben:Jetzt haltet aber mal die Luft an.
Ratschläge zur Atmung bitte hier posten! :mrgreen:

Ich unterstreiche sicherheitshalber, dass meine Abneigung gegen Bb-Trompeten von Getzen auf einem reinen Geschmacksurteil basiert.
Die Getzen-Trompeten, die ich in drei Jahrzehnten probiert habe, boten mir halt nicht genügend Vorteile gegenüber der Konkurrenz, um die für mich hässliche Optik kompensieren zu können.
Mir erschienen die Dinger als durchschnittlich gute und sehr brauchbare Instrumente.

Mit anderen Worten: Wer sich nicht an dem Plastikteil stört, macht mit dem Erwerb einer Getzen m.E. dann auch keinen Fehler. Das aktuelle Modell (siehe Thomann-Link oben) besitzt offenbar den Plastik-Stopper nicht.
Das Horn käme insoweit für mich grundsätzlich in Frage, wenn ich auf der Suche nach etwas Neuem wäre.

:wink:
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Re: Ist Getzen noch eine Alternative?

Beitrag von Trumpetjörgi »

duden hat geschrieben:Jetzt haltet aber mal die Luft an. Ich spiele seit mehr als 30 Jahren meine Eterna Severinsen, und während ich damit vom Bierzelt bis zum Orchester immer zufrieden war und nie (technische) Probleme hatte, mussten meine Kumpels ihre Bachs schon zum fünften Mal nachlackieren lassen, mussten bei den Yamahas Öl-Expeditionen unternehmen, bis die Ventile einigermaßen liefen, und die, die sich schon Schilkes leisten konnten, beklagten dann manchmal, dass sie wohl ein Montags-Modell erwischt hatten. Und was den angeblich "häßlichen Plastik-Stopper" am dritten Zug betrifft: Ist mir immer noch lieber als die Bachs, wo der Zug herausfällt, wenn man die Rändelschraube nicht zudreht, was ja wohl nur passieren kann, weil es mit der Dichtigkeit nicht so weit her ist. Was die Intonation betrifft, so habe ich neulich erst auf einer nagelneuen Schagerl rumgespielt und mich gewundert, wie schlecht die in sich stimmt, im Vergleich zu meinem Horn.
Also: Macht meine Getzen nicht schlecht, das ist ein gutes Allround-Instrument zu einem vernünftigen Preis und in der Summe aller Features ganz sicher nicht schlechter als die anderen Blechhaufen, die in dieser Klasse angeboten werden.
:gut: Danke, gut und kräftig formuliert:
IMHO hat Getzen einfach mit dem Marketing ein Problem; wurde mehrfach in der Geschichte von Geschäftsführern ohne handwerkliche Erfahrung geleitete; Managementfehler aber auch qualitative Einbrüche taten ein Übriges.
In Europa hatte sich die Zusammenarbeit mit Anton Meinl (Melton, in USA Meinl-Weston) bewährt, der die Trompeten gut positionierte; so spielten vor 30 Jahren:
Walter Scholz, Carol Dawn Reinhard, Willy Bauer (Solo BR-Symphonie) Roy Etzel die Eterna.
Da der Sohn Gerhard aber eine ganz andere Politik vertreten hat; Aufkauf von B&S, Entwicklung eigener Trompeten (Challenger) und jetzt letztendlich Verkauf an die Buffet-Gruppe; hat Getzen in Europa keinen starken Partner mehr.
Wer weiß was über die Edwards-Instrumente, die IMO als handwerkliche Premiumlinie bei Getzen hergestellt werden?
Engel
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Re: Ist Getzen noch eine Alternative?

Beitrag von Engel »

Also Getzen bekommt man in Deutschland schon noch, ich weiß nicht ob Musik Bertram die Hauptvertretung hat oder nicht
jedenfalls hat er fast alles von Getzen im Angebot und das zu günstigen Preisen. Es scheint so als hätte Getzen voriges Jahr bei der Preiserhöhung der
Amis nicht mitgezogen wie auch Kanstul es nicht in dem Ausmaße vollzog. Also lufti schau einfach mal da rein, und unter 2500 Euronen bekommt man sehr viel Gutes z.B. auch europäisches B&S MBX2 oder JBX ,Stomvi Titan gäbe sie auch hier von Burt gebraucht, Spiri von Kühnl & Hoyer oder auch Handarbeit von Klaus Martens usw.
www.musik-bertram.com/?load=angebote
Grüße Engel
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duden
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Re: Ist Getzen noch eine Alternative?

Beitrag von duden »

Bixel hat geschrieben:Für mich sprach gegen Getzen immer der hässliche Plastik-Stopper am dritten Ventil der Bb-Trompeten.
Bixel, bist Du eine Frau?

"Kann schon sein, dass der 7er-BMW ein tolles Auto ist, aber mir gefällt nicht, dass der Schminkspiegel in der rechten Sonnenblende keinen ausklappbaren Vergrößerungsspiegel hat, deshalb nehmen wir lieber den Opel Adam, weil der hat das nämlich schon, und die Farben sind auch schöner. Mauve!"

:wink:
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Bixel
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Re: Ist Getzen noch eine Alternative?

Beitrag von Bixel »

duden hat geschrieben:
Bixel hat geschrieben:Für mich sprach gegen Getzen immer der hässliche Plastik-Stopper am dritten Ventil der Bb-Trompeten.
Bixel, bist Du eine Frau?

"Kann schon sein, dass der 7er-BMW ein tolles Auto ist, aber mir gefällt nicht, dass der Schminkspiegel in der rechten Sonnenblende keinen ausklappbaren Vergrößerungsspiegel hat, deshalb nehmen wir lieber den Opel Adam, weil der hat das nämlich schon, und die Farben sind auch schöner. Mauve!"

:wink:
Are you trying to be primitive right now?

:huepf:
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duden
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Re: Ist Getzen noch eine Alternative?

Beitrag von duden »

Eher witzig.
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Bixel
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Re: Ist Getzen noch eine Alternative?

Beitrag von Bixel »

duden hat geschrieben:Eher witzig.
:arrow: Umleitung

:|
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lufti
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Re: Ist Getzen noch eine Alternative?

Beitrag von lufti »

Liebe Leute,
Danke für die guten Beiträge. Ich mach mich mal nach Ostern Richtung Süden auf. Ich melde mich, wie meine Suche ausgegangen ist.
Grüße, Lufti
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Re: Ist Getzen noch eine Alternative?

Beitrag von ttrumpett »

Hallo Lufti,
wie ist denn damals Deine Getzen-Geschichte ausgegangen ?
Als absoluter Getzen Fan würde es mich interessieren..!
(Meine Getzen Eterna Doc Severinsen, versilbert, habe ich 1980 gekauft, als ich als Wehrpflichtiger im Luftwaffenmusikkorps 2 /Karlsruhe war.
Die damalige Diensttrompete war eine King Silverflair.
Privat hatten aber alle Trompeter (und da waren sehr gute Leute dabei) Bach Strad. oder eben sehr viele die Getzen .
Von unterer Mittelklasse, wie Flügelhorny schreibt, kann hier überhaupt nicht die Rede sein. ( Getzen 300 oder Getzen Capri sind Schülermodelle. wahrscheinlich hatte er so was....)
Ich finde sie nach wie vor sehr gut. Bekannte, die darauf geblasen haben, waren immer erstaunt wie gut sie ist. Die Maschine ist ausserdem mit das Beste was es auf dem Markt gibt und hatte nie!!!! einen Hänger.
Die versilberte Trompete ist nach 37Jahren immer noch in sehr gutem Zustand. Getzen hatte damals aber lackierte Modelle produziert, die nach einem halben Jahr schon Lackschäden aufwiesen. Vielleicht hat man sich damit den Ruf ruiniert?
Wenn ich ältere Bach Trompeten sehe, die oft lackmässig hundsmiserabel aussehen, kann das aber eigentlich auch kein Grund sein.
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