Eine neue Trompete...

Welches sind die besten ?

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Dobs
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Re: Eine neue Trompete...

Beitrag von Dobs »

Man kann eine Menge Geld sparen, wenn man nicht auf Markennamen, Marketinggeschrei und Gerüchte (vor allem aus nicht näher identifizierten Profikreisen) hört und sich stattdessen ausschliesslich auf Verarbeitung, Intonation und individuelles Spielgefühl verlässt.
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Re: Eine neue Trompete...

Beitrag von OldEmo »

Dobs hat geschrieben:Man kann eine Menge Geld sparen, wenn man nicht auf Markennamen, Marketinggeschrei und Gerüchte (vor allem aus nicht näher identifizierten Profikreisen) hört und sich stattdessen ausschliesslich auf Verarbeitung, Intonation und individuelles Spielgefühl verlässt.
:gut:

Die 5000er-Modelle von Carolbrass sind da sicher auch nähere Betrachtung wert. Wenn Dir das Bach 72-Schallstück zusagt, ist das entsprechend das YLT oder YLS (Leichtgewicht oder Normal) bei CB. Wenns etwas teurer sein darf auch die CTR-8060H-GLS.

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Re: Eine neue Trompete...

Beitrag von *xD* »

Ich will damit sagen, dass ich nun nicht auch jedes Modell aus dem günstigeren Preissegment durchprobieren möchte, weil diese möglicherweise für mich genauso gut wie ein hochpreisigeres sein könnte.
mijoh1211 hat geschrieben:@monke89: ich glaube, er meinte Jupiter damit, nicht Schilke!
Gruß
Natürlich war damit Jupiter gemeint. Die Preise die ich für Schilke gefunden habe lagen bei allen Modellen durchgehend über 3k€, wer mir günstigere Bezugsquellen nennen kann, super, dann sind sie im Rennen. Und ja, 2800€ und keinen € mehr, das ist wirklich die alleroberste Grenze.
Dobs hat geschrieben:Man kann eine Menge Geld sparen, wenn man nicht auf Markennamen, Marketinggeschrei und Gerüchte (vor allem aus nicht näher identifizierten Profikreisen) hört und sich stattdessen ausschliesslich auf Verarbeitung, Intonation und individuelles Spielgefühl verlässt.
Es geht hier nicht um die Hochjubelung bestimmter "elitärer" Marken nach dem Motto "nur die stellen gescheite Instrumente her und sonst keiner", sondern darum, aus den Erfahrungen anderer schon mal eine Vorauswahl treffen zu können.
Nach wie vor werde ich keine Instrumente "blind" bestellen oder kaufen, sondern möchte einfach Tipps haben, was denn zu meinen Anforderungen passen könnte. Meine "Vorauswahl" an Yamaha Instrumenten möchte ich so um einige Modelle erweitern, die ich dann nach Möglichkeit noch anspielen werde, und aus dem Kreis werde ich dann das auswählen, welches mir persönlich am besten gefällt.

Leider gehen einige Antworten doch wieder in die Richtung "die und die stellen auch super Instrumente her" - was alles sein mag, nur kann ich keine xxx Trompeten Probe spielen, die ich nur irgendwo in Deutschland erhalte.
Deswegen habe ich nach ganz konkreten Vorschlägen für bestimmte Modelle gefragt - wer die herstellt ist mir egal, solange sie im Preisbereich liegen.
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Re: Eine neue Trompete...

Beitrag von buddy »

*xD* hat geschrieben:...wer die herstellt ist mir egal, solange sie im Preisbereich liegen.
Allerdings dürften die Preise von Importen auf USD-Basis aufgrund der Euro-Schwäche und absehbar inflationär steigenden Geldmenge noch anziehen, soweit nicht bereits geschehen :shock:
Da tickt die Uhr, aber es gibt natürlich auch feine einheimische Trompeten.
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Re: Eine neue Trompete...

Beitrag von gozilla »

burt hat geschrieben:
*xD* hat geschrieben: Jupiter, naja, sicher gehört da etwas "Markengeilheit" dazu, aber für mich erwecken die Instrumente nach wie vor das Gefühl von höchstens besseren Schülerinstrumenten.
Wer markengeil ist, wird natürlich nicht mit der Marke Jupiter liebäugeln.
Ansonsten sind die XO-Instrumente im Vergleich mit den geilen Marken im Preissegment bis 2500,- durchaus konkurrenzfähig. Natürlich muss man auch hier wie bei allen anderen das Spielgefühl mögen.

:|
.
Wobei ich glaube dass jeder Trompeter/in bei der Marke Jupiter fündig werden kann...sind sehr gute Trompeten. Man muss aber wollen...
Da der Themenersteller eh zu Beck fahren will kann ich mich einem der Vorposter nur anschließen und empfehlen mal ganz entspannt morgens da hinzufahren (vllt nach der Musikmesse) und solange Testen bis nichts mehr vorne raus kommt oder schon bei der 3ten Trompete sein Traumgerät zu finden. Ganz neutral an die Sache rangehen und vllt vorher mit Matthias mal Phonen.
Gruß G
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Re: Eine neue Trompete...

Beitrag von *xD* »

So liebe Leute,

heute habe ich mich doch mal zu einem Spontanausflug nach Dettingen entschieden. Schon allein im Laden ist die Auswahl wirklich riesig, und im Lager gibt es dann auch nochmal einen ganzen Haufen. Ich denke, dass dort letztendlich wirklich jeder fündig werden kann.

Anfangs mal dies&das was so herum stand probegespielt, u.a. eine 6335, eine 8335, eine 4335II (die mir spontan besser gefiel als meine alte 4335), eine 6310Z, diverse B&S (den 37er und 43er Nachbau - eigentlich ganz nett), eine Bach 37, Yamaha 8335G, von Jupiter irgendwelche Modelle, von denen ich den Namen nicht mehr weiß.

Matthias Beck hat sich dann natürlich noch persönlich reichlich Zeit genommen - 1A Kundenbetreuung (auch wenn man ja sagen muss, dass es hier durchaus nicht um "Schülerinstrumente" geht).
Unter anderem fragte er erstmal, in welche Richtung es denn gehen sollte, und holte auch gezielt einige Modelle, die nicht im Vorführungsraum waren.

Zuerst einmal eine Fides, die an sich nicht schlecht, aber auch nicht so ganz mein Fall war, was er denke ich auch merkte - dann ging es mit "Industrieware" weiter.

In das "Testlager" kamen dann folgende Modelle, die der Meister als potentielle Kandidaten empfahl: Bach LR180-37G ML, Bach LR180-43S ML, Bach 180-43S ML, Yamaha 8335RGS.

Yamaha 8310Z: Herr Beck riet davon ab - da ich sie ja im Vorhinein favorisierte wollte ich sie dennoch testen. Sie zeigte dann doch leider erwartbare Schwächen - das Rasten der Töne war sehr schlecht (schlechter als bei der 4335), dazu wird der Klang bereits ab forte sehr hell und durchdringend - dass man durch die M-Bohrung nicht viel Luft durch kriegt stört also nicht, weil sie auch mit eher wenig Luft schon schnell ziemlich heftig "knallt". Nach oben hin geht sie sehr leicht, untenrum klingt sie trotz lightweight auch noch brauchbar. Als Allround-Instrument aber definitiv nichts.

Bach 180-43S ML: Kannte ich schon. Schön "weicher" Klang (in der Orchesterprobe empfand ich sie als einen Tick zu "brav"), super Einrasten, aber obenrum gefühlt etwas "zu".

Bach LR180-43S ML: Wirkte auf mich deutlich offener als die non-reversed 43, fühlt sich beim Spielen eher wie eine L-Bohrung an, das liegt wohl an der insgesamt anderen Monsur. Klanglich eigentlich gleich, der Ton wirkte für mich persönlich etwas heller. Haut auch hin, weil etwas leichter.

Bach LR180-37G ML: Vorhin mal kurz in der Hand gehabt - holla, gefällt mir richtig gut, geht nach oben wie unten super gut, rastet super und klingt auch noch super. Ist schon deutlich heller als die 43.

Yamaha 8335G: Fiel mir nicht besonders positiv auf, wirkte auf mich nur wenig anders als meine alte 4335, klanglich etwas "edler", vom Spielgefühl aber nicht wesentlich besser.

Yamaha 8335RGS: Die war schon deutlich besser - wirkte auf mich wieder "offener" und ich kam auch souveräner auf Höhe. Auf meine Anmerkung hierzu bot Herr Beck an, die etwas "exotischere" 8345S aus dem Lager zu holen - im Prinzip eine 8335, nur mit L-Bohrung.

Yamaha 8345S: Fühlte sich vom ersten Moment an richtig gut an - endlich mal wieder was offenes. Rastet fast so gut ein wie die Bach und geht vergleichbar gut nach oben wie die 37 - obwohl es ein Heavyweight-Modell ist im Gegensatz zur 37 als lightweight. Entsprechend zeigt sich das auch im Klang - für meine Geschmack wird sie ab genau dem richtigen Moment "dominant" - aber noch lange nicht scheppernd. Dazu steigt der Blaswiderstand kaum an - man kann darauf schon richtig richtig laut spielen ohne dass man das Gefühl hat, das Instrument bricht klanglich aus. So klingt es ab g'' aufwärts selbst bei Lautstärken Richtung fff-ffff einfach "fett", aber nicht "grell".
Einen richtig dicken Minuspunkt sammelt sie aber wegen den Blöcken aus Messing, die die Ventile führen, die haben serienmäßig reichlich Spiel und "klappern" deswegen deutlich hörbar bei schnellen Läufen. Herr Beck meinte dazu, dass man das wohl bei der Xeno so eingeführt hätte, dass diese nicht mehr aus Plastik, sondern aus Messung sind (bei bei Bach ist es wohl mittlerweile anders herum) - das könnte man aber wohl schnell austauschen, wenn es stört.
Die Maschine selbst läuft sehr gut, im Vergleich zu Bach etwas langsamer bzw. schwerer, weil ich aber Yamaha gewohnt bin, ist mir das eher lieber.

Bei allen Bach fällt mir der ungeheure mögliche Dynamikbereich immer direkt auf, man kann tatsächlich ein derart leises ppp spielen, wo auf anderen Instrumenten schon gar kein Ton mehr herauskommt oder zu Rauschen beginnt. Nur die 8345 macht fast alles vergleichbar gut. Herr Beck bestätigte mir das auch in der Art, dass die Bauart bei Bach im Vergleich zu anderen Herstellers tendenziell sehr "offen" ist, sie fühlen sich im Vergleich zu Yamaha also eher wie eine L an, obwohl es nominell ML ist.
Ich kann also für mich feststellen, dass ich mich in allen Bereichen auf eher "offenen" Trompeten wohl fühle.


... Nachdem nach fast 2-stündigem Testspielen, sowohl hoch als auch tief, laut als auch leise, der Ansatz langsam nachließ und ich mir mit dem Sieger noch nicht so ganz sicher war, habe ich von Herrn Beck nun die Bach LR180-37G ML, die Bach LR180-43S ML sowie die Xeno 8345 mit nach Hause gekriegt.
Der Lieferschein liefert mir leider noch ein sehr gewichtiges Argument für die Xeno, die würde "nur" 2100€ kosten, im Gegensatz zu den beiden Bach mit fast 2900€. Laut Herrn Beck haben die Listenpreise wegen der aktuellen wirtschaftlichen Lge (Euro-Dollar) beträchtlich angezogen.

Mein Fazit bisher, bzw. meine Tendenzen:
Bach: Die 37 ist wunderbar leicht zu spielen, in allen Disziplinen. Allerdings ist sie für große Orchester möglicherweise etwas zu "hell" und sticht bei höherer Lautstärke zu stark heraus. Das orchestertauglichere Instrument wäre die 43, die mir aber vom Spielgefühl nicht ganz so zusagt.
Xeno: Ein supertolles Instrument, schöner, weicher Grundklang, kann aber dennoch kontrolliert richtig gut laut und bleibt dabei tonal jederzeit in der Balance, man kann sich also - ausreichend Puste vorrausgesetzt - durch Lautstärke in allen Registern gut durchseten, ohne dass Schärfe dominiert. Dazu verhältnismäßig "günstig", den kleinen Nachteil kann man einfach kompensieren.

Alle Instrumente mal schnell mit dem Stimmgerät zwischen c' und c'' überprüft. Die 37 ist mustergütig und stimmt auf allen Tönen tatsächlich perfekt. Dann kommt die Xeno, die ist auf f und g einen Hauch zu tief, h etwas zu hoch. Die 43 schneidet da am schlechtesten ab mit schon einer "Ecke" zu tief bei f und g, insgesamt aber alles in Bereichen, die man als akzeptabel durchgehen lassen kann.

Genau umgekehrt sieht es bei der Verarbeitung aus, bei der 37 sieht man am Schallbecher sehr deutlich im Lack, wo das Blech zusammengefügt wurde, bei der Xeno kann man es erahnen, bei der 43 so gut wie unsichtbar. Bis auf die beschriebenen klappernden Ventile bei der Xeno sind sonst alle tadellos.


Wir haben dieses Wochenende Konzert, nachdem ich sowohl im Jugend- wie auch im Sinfonischen Orchester mitspiele, kann ich schön ausprobieren. Ich berichte. :wink:
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Re: Eine neue Trompete...

Beitrag von gozilla »

Moin moin,
na so schlimm wie es hier manchmal dagestellt wird ist es doch bei Matthias gar nicht :wink: und er versucht einem ja auch nicht nur seiner Produkte aufzuzwängen... 8)

Mal noch kurz einige Anmerkungen:
-was glaubst Du wohl wie es Matthias findet wenn Du die auf Lieferschein (ausgeliehenen) Trompeten bei einem Konzert bzw Generalprobe einsetzt??
-ich gehe mal davon aus dass Du im näheren Umfeld von Dettingen spielst und da es da doch auch einige hochkarätige Blasorchester gibt wirst Du schon Trompete spielen können...aber 2h Testen und wieviel verschiedene Trompeten (???) ich muss sagen Respekt :shock:
-nun noch ein durchaus sachdienlicher Hinweis von jemand der die meisten von Dir getesteten Trompeten schon selbst gespielt hat und das auch längere Zeit und der die letzten 6 Jahre etwa die Summe eines Kleinwagen beim Trompeten hin und herhandeln verbrannt hat...wenn Du das Geld hast dann kaufe die Trompete die Dir jetzt (!!!!) am Besten gefällt...neu und so wie es ist beim Fachhandel vor Ort. Falls Du so wie wir alle hart für unser Geld arbeiten musst geh in Dich und frag Dich ob Du die Dinge im symphonischen Blasorchester oder im MV genauso gut nicht auch mit einer Trompete die 1000 Euro weniger kostet spielen kannst???
-Dinge wie Herstellungsort und Unternehmensphilosophie lassen wir bei der Entscheidung jetzt mal bewußt außer acht :ironie:

Viel Spaß und die richtige Entscheidung
Gruß G
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Re: Eine neue Trompete...

Beitrag von ebnater »

*xD* hat geschrieben:heute habe ich mich doch mal zu einem Spontanausflug nach Dettingen entschieden. Schon allein im Laden ist die Auswahl wirklich riesig, und im Lager gibt es dann auch nochmal einen ganzen Haufen. Ich denke, dass dort letztendlich wirklich jeder fündig werden kann.
....
... Nachdem nach fast 2-stündigem Testspielen, sowohl hoch als auch tief, laut als auch leise, der Ansatz langsam nachließ und ich mir mit dem Sieger noch nicht so ganz sicher war, habe ich von Herrn Beck nun die Bach LR180-37G ML, die Bach LR180-43S ML sowie die Xeno 8345 mit nach Hause gekriegt.
Jaja... nach einem Ausflug bei Matthias habe ich auch meist etwas im Kofferraum.... 2 Trompeten, 1 Tuba und 1 Posaune... :-)
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Re: Eine neue Trompete...

Beitrag von *xD* »

gozilla hat geschrieben:,
-was glaubst Du wohl wie es Matthias findet wenn Du die auf Lieferschein (ausgeliehenen) Trompeten bei einem Konzert bzw Generalprobe einsetzt??
Da habe ich mit ihm auch darüber geredet und von ihm auch keinerlei Einwände diesbezüglich hören können. Wo ist das Problem - ich hab mir die Instrumente nicht ausgeliehen, um jetzt auf die Schnelle irgendeine gute Trompete für das Konzert haben zu können, bringe dann alles zurück und sage April April kauf jetzt doch nix. Ich will das ernsthaft vergleichen können - und ganz selbstverständlich werde ich das Instrument dann auch bei ihm kaufen und weder gebraucht noch anderweitig danach schauen.
Die Verkaufsräume sind akustisch gut gestaltet und lassen bereits sehr gute Rückschlüsse auf den tatsächlichen Klang später im Orchester zu. Dennoch würde ich gern auch unter "realen" Bedingungen, in realen akustischen Umgebungen und unter realen Spiellautstärken testen - das ist dann nämlich nochmal etwas völlig anderes als irgendwo im stillen Kämmerlein vor sich hinzutröten.
Wenn hier jemand tatsächliche Einwände hätte, würde ich dort auch kein Geld (und das nicht wenig) hin bringen. Wer eine solche Anschaffung wie Schuhe kaufen macht, hat meiner Meinung nach zu viel Geld oder keine Ahnung. Und ja, für mich ist das eine sehr hohe Summe - allerdings auch eine Anschaffung, die die nächsten 20 Jahre halten soll.
Wenn du mit der Aussage auf den Schutz der Instrumente anspielst - dass man Dinge, die einem nicht gehören, mit allergrößter Sorgfalt behandelt, erwähne ich an dieser Stelle mal nicht extra.
-ich gehe mal davon aus dass Du im näheren Umfeld von Dettingen spielst und da es da doch auch einige hochkarätige Blasorchester gibt wirst Du schon Trompete spielen können...aber 2h Testen und wieviel verschiedene Trompeten (???) ich muss sagen Respekt :shock:
Der Inhalt der Aussage erschließt sich mir nicht ganz. "Ernsthaft" getestet wurden die genannten Modelle, die Entscheidungszeit war ausreichend, da bewusst immer Passagen direkt hintereinander im 1:1 Vergleich gespielt wurden, um spieltechnische Unterschiede aufzudecken. Nachdem ich vor Ort keine eindeutigen Argumente mehr für einzelne Instrumente feststellen konnte und natürlich auch der Ansatz bei solchen Vergleichen in Extrembereichen eher schnell als langsam nachlässt, beschloss ich, nach der Möglichkeit der "realen" Testumgebung zu fragen, was ja laut Matthias kein Problem darstellt.
Wenn die Tendenz in Richtung "lang" geht, möglicherweise ein Trugschluss von Leuten die es gewohnt sind, ausschließlich auf hochwertigen Instrumenten zu spielen. Wie schon gesagt sind die spieltechnischen Unterschiede zwischen vergleichbaren Modellen in dieser Klasse klein - im Gegensatz zu meiner 4335 sind die Unterschiede aber bei allen Instrumenten sehr deutlich. Alle, die ich nun habe, sind meiner 4335 sowohl in Punkto Klang, Dynamikumfang und "Offenheit" deutlich überlegen.
Da das auch meine "One and only" Trompete wird, möchte ich hier auch möglichst ausführlich testen und am Ende die Gewissheit haben, aus einem ausreichend großen Pool wirklich die "Beste" gefunden zu haben.
-nun noch ein durchaus sachdienlicher Hinweis von jemand der die meisten von Dir getesteten Trompeten schon selbst gespielt hat und das auch längere Zeit und der die letzten 6 Jahre etwa die Summe eines Kleinwagen beim Trompeten hin und herhandeln verbrannt hat...wenn Du das Geld hast dann kaufe die Trompete die Dir jetzt (!!!!) am Besten gefällt...neu und so wie es ist beim Fachhandel vor Ort. Falls Du so wie wir alle hart für unser Geld arbeiten musst geh in Dich und frag Dich ob Du die Dinge im symphonischen Blasorchester oder im MV genauso gut nicht auch mit einer Trompete die 1000 Euro weniger kostet spielen kannst???
-Dinge wie Herstellungsort und Unternehmensphilosophie lassen wir bei der Entscheidung jetzt mal bewußt außer acht :ironie:
Wenn ich so denke, brauche ich keine neue Trompete. Sieht man es als Investition auf sagen wir mal 20 Jahre wäre ein weniger gutes Instrument schlicht Geldverschwendung.
Die Bach kommen aus USA, die Yamaha aus Japan. Beide Firmen gehören zu großen Konzernen. Meisterinstrumente habe ich angespielt und gefallen mir weniger gut als die "Industrieware". Ich kaufe auch sonst da wo es geht Made in Germany, wenn aber halt der Deutsche Markt nichts brauchbares her gibt, ist es halt so.


Nachdem ich die letzten beiden Beiträge - besonders letzteren - als tendenziell sarkastisch auffasse - es scheint ja interessant zu sein über alles mögliche zu diskutieren - nur nicht über klangliche und spieltechnische Eindrücke - werde ich nun davon absehen, weiterhin zu berichten, scheint ja nicht interessant zu sein.
Ein Dank an die Personen, die produktive Tipps gegeben haben. Ebenso auch an das Musikhaus Beck und Matthias Beck, der ja mit den Dingen über die sich hier nun lustig gemacht wird, kein Problem zu haben scheint.
Ich kann von mir aus in jeder Hinsicht nur meine vollste Empfehlung aussprechen. Die Personen, die eher nach Katalog oder "Ton kommt raus, nehme ich" kaufen, können sich natürlich auch gerne noch nach anderen Anbietern umschauen.
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Re: Eine neue Trompete...

Beitrag von gozilla »

Ja ich nochmal,
nachdem Du das jetzt in den falsches Hals bekommen hast...
-ich finde es ok wenn Du die Trompeten pfleglich behandelst und Matthias sie auch sehr gerne zur Ansicht herausgibt und lasse das dabei jetzt bewenden
-das mit den vielen Trompeten testen am gleichen Tag ist immer so eine Sache...ich kenne das so dass ich dann eben aus mehreren des gleichen Typ (exakt gleich) die Serienstreuung zu meinen Gunsten eliminiere oder bei Instrumentenbauer das gleiche Modell ein bischen anders vorgelegt bekomme und dann die die ich kaufe heraussuche...ich habe auch schon Instrumente blind bestellt und es hat funktioniert aber das würde ich nicht bei jedem Instrumentenbauer machen . Matthias gehört eindeutig dazu.
-wenn die Investition auf 20 Jahre ausgelegt sein soll dann relativiert sich der Preis für jede Anschaffung

Ansonsten jetzt noch ein Tip in Richtung dessen was Du mit nach Hause genommen hast...3 grundverschiedene Trompeten die jede für sich alles abdecken können was an Musik vorne rauskommen soll aber keine leichte Entscheidung...
Viel Glück dabei
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burt
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Re: Eine neue Trompete...

Beitrag von burt »

*xD*

handelt es sich bei den Xenos, die Du probiert und bei der, welche Du mitgenommen hast, schon um die aktuelle IIer Serie? Das ging aus deinem Beitrag nicht hervor.
Viele Händler haben noch Restbestände der 'alten' Serie, welche aber nicht unbedingt schlechter ist.
Hier lässt sich aber vor allem dann noch was am Preis machen. :)
Berichte mal, was es geworden ist und wie sich die Kandidaten im harten Testalltag geschlagen haben.
Schönen Gruß vom Burt
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Re: Eine neue Trompete...

Beitrag von *xD* »

Ok.

Nun, sicher haben die Modelle Serienstreuungen. Die Strad 180-43S, die ich von meiner Lehrerhin schon einmal in einer Probe gespielt habe, hat sich auch etwas anders angefühlt als die, die ich nun gestern probeweise gespielt hatte. Da liegen immerhin auch wohl gute 10-15 Jahre zwischen den Herstellungsdaten.
Allerdings würde ich es nun wohl vermessen scheinen, von meinem "Wunschmodell" dann auch noch 3 gleiche Modelle haben zu wollen, zumal mein Wunschmodell wohl nicht der Topseller (Bach...) sein wird und deswegen eh massig auf Lager liegt.

Natürlich werde ich das Instrument das ich kaufe, dann mal auf das Spielverhalten und auch die Intonation testen, nicht dass da dann eine "Gurke" dazwischen ist.
Die Instrumente, die ich jetzt da habe sind wie gesagt über alles gesehen in Ordnung, die 37er ist sogar ein ausgesprochen gutes Exemplar vom Spielverhalten und der Intonation. (ich würde sie aber ohnehin nicht nehmen, da ich eine Versilberte möchte).
Ansonsten jetzt noch ein Tip in Richtung dessen was Du mit nach Hause genommen hast...3 grundverschiedene Trompeten die jede für sich alles abdecken können was an Musik vorne rauskommen soll aber keine leichte Entscheidung...
Ganz richtig - die Instrumente sind alle grundsätzlich geeignet, aber doch grundverschieden. Alle Instrumente kann ich klanglich beim Anspielen sofort unterscheiden.
Aus spielerischer Sicht gefällt mir die Bach 37 am besten, die wird allerdings bei höheren Lautstärken zu "schrill". Die 43 widerum gefällt mir vom Spielverhalten widerum nicht so gut - ich müsste sie aber aus klanglicher Rücksicht auf den Einsatzzweck der 37 vorziehen. Da ist die Xeno im Moment einfach der beste Kompromiss.

Wie schon geschrieben gefielen mir sowohl bei Bach als auch Yamaha durch die Bank die Modelle mit RL-Stimmzug besser. Matthias meinte, von der 8345 gäbe es keine RL-Version - laut Internet gibt es aber noch eine und nennt sich dann 8345RGS.
Ich habe ihn daher gebeten, nach Möglichkeit diese noch bis zum nächsten Mal zu besorgen, ich verspreche mir davon, dass diese dann ein noch vergleichbareres Spielverhalten wie die 37 zeigt, nur eben mit dem Klangcharakter der Xeno.
Das könnte dann tatsächlich das "Trauminstrument" sein.
handelt es sich bei den Xenos, die Du probiert und bei der, welche Du mitgenommen hast, schon um die aktuelle IIer Serie? Das ging aus deinem Beitrag nicht hervor.
Das ist eine gute Frage, weil ich den Unterschied nicht kenne. Die Bezeichnung lautet 8345G, die Ser. Nr. ist 526842. Weißt du, ob das auf dem Modell vermerkt wird bei den Xenos? Bei den 4335 ist es auf jeden Fall so, da steht 4335GII drauf.
Auch die anderen Xenos liefen unter "8335" oder "8335R" ohne 02 oder II. Auf dem Lieferschein steht "YTR-8345GS" - das scheinen aber interne Bezeichnungen zu sein.
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Maxbert
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Re: Eine neue Trompete...

Beitrag von Maxbert »

Bei den neuen Yamaha Generationen ist das Stimmgabel-Logo über der Xeno Gravur auf dem Schallbecher!
buddy
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Re: Eine neue Trompete...

Beitrag von buddy »

*xD* hat geschrieben:Das ist eine gute Frage, weil ich den Unterschied nicht kenne. Die Bezeichnung lautet 8345G, die Ser. Nr. ist 526842.
Einer der Unterschiede ist einfach zu entdecken:
bei der Serie II der Xenos befindet sich am ersten Zug ein Knopf, den es bei der ersten Serie noch nicht gibt.
Einzige mir bekannte Ausnahme ist die 20th Anniversary Xeno von 2011 (hast Du nicht).
Link zum Xeno II Detail:
Bild
Produktseite und Link zum Trompetenkatalog der Xeno II, dort werden Entwicklung und Unterschiede in den Details erläutert:
http://de.yamaha.com/de/products/musica ... uct_lineup
http://download.yamaha.com/api/asset/fi ... t_id=60685
*xD*
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Re: Eine neue Trompete...

Beitrag von *xD* »

Ok alles klar, die Merkmale treffen beide zu, also ist es die "02".

Auf meinen Hinweis auf die RGS-Version, die ich gerne noch testen möchte, schrieb Matthias zurück:
Ich habe diese sofort heute bestellt.
:gut:


Nach der Orchesterprobe heute bin ich doch schwer in die Xeno verknallt.

Erstes Stück, eine Fanfare (Fanfare - The Benefaction from Sky and Mother Earth), gespielt mit der 37: Kann im ff meiner Meinung nach nicht überzeugen. Wird in höheren Lagen schnell scharf und unten herum zu schnell schepprig, sticht eher heraus als sich mit dem Orchesterklang zu mischen. Mal zur 43 gewechselt - schon deutlich besser.
Anschließend eine Händel-Adaption mit schönen 16tel-Oktavsprüngen - da überzeugt die 43 auch. Zur Xeno gewechselt, macht sich eigentlich nicht viel schlechter.

Dann reichlich Choräle wo die Xeno ihre Stärken zeigt: Der Dynamikumfang und die Klangqualität selbst im pp ist vom feinsten. Eine etwas "fiese" Stelle auf g'' und a'' im pp, die auf der 4335 unglaublich anstrengend war, macht mit der 8345 plötzlich richtig Spaß und klingt auch um Welten besser - leise, weich, aber trotzdem präsent - die Kühn-Drehventiltrompete des (sehr guten!) Kollegen klang dagegen für meine Ohren erheblich schlechter. Ich tippe mal darauf, dass das mit ein Verdienst der größeren Bohrung ist, da man mit mehr Luft spielen kann und die Lautstärke dennoch niedrig bleibt.
Aber auch laut macht unglaublich Spaß, weil man das Gefühl hat, das Instrument ist durch keine noch so hohe Spiellautstärke aus der Ruhe zu bringen - der Klang wird ab ff zwar "strahlender", aber niemals schrill oder unangenhem.
Allzu erhöhten Luftverbrauch konnte ich nicht feststellen, mir erschien es eher "genau" richtig. Auf der 4335 hatte ich oft das Gefühl ich würde kaum Luft reingeben, aber das Instrument klang trotzdem quäkig und vertrug nichts mehr.

Insgesamt habe ich heut schon einmal einen großen Schritt in Richtung Entscheidung getan - sehr gespannt bin ich dennoch auch noch auf den Vergleich mit der RGS. Ich kann aber Stand jetzt mit relativ großer Sicherheit sagen, dass es eine Xeno wird.
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