Seite 1 von 1

Geoff Winstead-The real Way to play Cat Anderson

Verfasst: Sonntag 14. August 2016, 11:48
von s0873073
Hallo :)
Da ich im Moment aus trompeterischer Sicht 2 Wochen nix zu tun habe, habe ich mir vorgenommen etwas neues auszuprobieren.
Vor ein paar Jahren habe ich mir das Buch 'The Real Way to Play the Cat Anderson Trumpet Method' von Geoff Winstead zugelegt.
Kurz gelesen--zu viel zu tun-----Ab in den Schrank damit.^^

Da ich nun die Zeit/Motivation dafür habe, habe ich begonnen mit diesem Buch zu üben.
Ich werde nun jeden Tag in der Früh(so um 10:00 :lol: ) das Cat Anderson G wie hier beschrieben ausführen:

-20 Minuten G1 aushalten (wenn möglich).
-Kiefer soweit nach vorne schieben das sich während der ganzen Übung die vorderen Zähne des Unter- und Oberkiefers leicht berühren.
-Die Trompete für die Dauer der Übung nicht absetzen.
-Nur mit der Nase Luft holen
-die Übung so leise wie möglich spielen(whisper Tone)
-danach so lange pausieren, wie ich gespielt habe.

Bin jetzt beim dritten Tag
Am Anfang habe ich gar keinen Ton raus bekommen.
Bei Tag 2 habe ich zwischendurch ein G mit viel Luftgeräusch zusammengebracht. Meistens kamen aber so Nebengeräusche hinzu, wie man sie von einem Radio ohne Empfang kennt(Lautes kratzen und knarren) :mrgreen:
Tag 3(Tag des erstellen dieses Posts):
Es wird jeden Tag besser und angenehmer!
Ich werde diese Übung jetzt minimum 14 Tage weiter machen und dann noch einmal darüber berichten.

Der Autor Geoff Winstead hat in seinem Buch geschrieben das er mehrere Wochen gebraucht hat um ein schönes whisper g aus der Trompete zu bekommen und Cat Anderson zufrieden war.

Da ich ein Paar sehr schwere Stücke zu üben habe(Matthias Pinscher/Berio), bleibe ich vorerst nur bei dieser einen Übung bis ich sie korrekt ausführen kann.
Gibt es hier User die diese Übungen aktiv über mehrere Wochen gemacht haben?
Ps. Es steht jedem frei, dasselbe über sich ergehen zu lassen und danach seine Erkenntnisse in dieses Forum zu posten. :D

MfG

Re: Geoff Winstead-The real Way to play Cat Anderson

Verfasst: Montag 15. August 2016, 11:44
von OndraJ
Ich hab mal versucht die Whispernotes ala Cat mit geschlossenen Zähnen zu spielen.
Ich hab den Ton mit offenem Kiefer gestartet und dann zugemacht. so hat es gut funktioniert.
Hab aber damit aufgehört, weil es mir zu langweilig war.

Re: Geoff Winstead-The real Way to play Cat Anderson

Verfasst: Montag 15. August 2016, 12:30
von dunbia
ich liebe whisper-g's:-)
es sind bei mir immer wieder Phasen, während deren ich diese hervorkrame und dann eine zeitlang (Tage/Wochen) regelmässig anwende.
auch toll dazu: "die 5 Momente" (Suchfunktion)
mache ich gerne, wenn ich abends noch ein wenig mit der Trp. zugange sein will, ohne mich wieder allzusehr aufzupushen.
jetzt, im Sommer, bei offenem Fenster, gute Übung der Nachbarschaftspflege:-)
nebenbei stellt sich die Lippenöffnung auf wundersame Weise immer besser ein!
Die Benefits für diese (meditative) Übung sind/waren erheblich, bei mir.
grüsse
@MrLargo: jawohl, immer wieder lassen, die Übung, wegen "zu fest werden" des Ansatzes!
aber merkt man ja:-)

Re: Geoff Winstead-The real Way to play Cat Anderson

Verfasst: Montag 15. August 2016, 12:35
von MrLargo
Meiner Erfahrung nach (ist schon etwas her) verkleinert sich die Lippenöffnung durch diese Übung, sodass zumindest der Ton zunächst schön "kompakt" wurde. Hohe Töne fielen mir zudem etwas leichter, d.h. ich kam nicht höher, aber hohe Töne wurden eher Teil der normalen Range.

Mein Ansatz wurde aber nach einer Zeit (vielleicht 3-4 Wochen) etwas zu fest. Ich habe dann die Abstände der Übung vergrößert (wenn ich das noch richtig weiß, ca. 1-2 mal in der Woche) und allmählich ganz aufgehört, weil es mir ebenfalls zu blöd wurde. Mit anderen Übungen habe ich bessere Ergebnisse erreicht.

LG
MrLargo

Re: Geoff Winstead-The real Way to play Cat Anderson

Verfasst: Dienstag 16. August 2016, 11:18
von buddy
EIne kleine Zwischenfrage: macht Ihr die Übung wie hier im Clip oder noch mal anders in der Ausführung?


http://www.trumpetlegacy.com/

Re: Geoff Winstead-The real Way to play Cat Anderson

Verfasst: Dienstag 16. August 2016, 12:36
von buddy
krippo hat geschrieben:Hoffe der Link funktioniert
Tadellos - und danke für den Hinweis. :gut:


Re: Geoff Winstead-The real Way to play Cat Anderson

Verfasst: Dienstag 16. August 2016, 20:45
von s0873073
Vielen Dank für den Link Christoph!!!
Den kannte ich noch überhaupt nicht und er motiviert mich ziemlich.

Update Tag 5:
Die "Radio"-Geräusche verschwinden immer mehr. Meistens habe ich noch Nebengeräusche(außer dem Rauschen der Luft) kurz bevor ich wieder mit der Nase Luft holen muss.
An die Qualität wie in diesem Video komme ich ab und zu heran, wenn auch nur für einige Sekunden.
Das g ist jetzt auf jeden Fall um's X-Fache stabiler wie am Anfang.

Die Feinmotorik fehlt leider noch.^^

Auf jeden Fall ist in diesem Video gut zu hören wie laut die Luft im Vergleich zum g ist(Ja ich weiß, es is ein Compressor drauf, trotzdem :P ).
Meiner Meinung nach(ich glaube, weiß es aber nicht) sind die geschlossenen Zähne für stärkere Verwirbelungen der Luft VOR dem Mundstück
verantwortlich, die dieses verhältnismäßig laute Rauschen und Anfangs(bei mir zumindest) diese komischen Geräusche erzeugen.Viele berichten nämlich das sie den Ton mit den Lippen Buzzen können, auf dem Horn aber nur weisses Rauschen raus kommt.
Auf jeden Fall brauche ich schon mehr Treibstoff um dieses 'closed teeth-whisper g' zu erzeugen als ich es ohne die geschlossen Zähne tun würde.
Ich kenne auf jeden Fall niemanden, der ein normale whispertones(mit offenen Zähnen) direkt mit der Zunge anstoßen kann.
Welchen Nutzen mir diese Übung bringen wird kann ich wahrscheinlich erst sagen wenn ich ein paar Wochen die Zähne zusammen beiße und Sie jeden Tag mache :mrgreen:
Ps. Sehe mir das Video gerade zum 10. Mal an. Wahnsinn, der hat sicher schon alle Simpsons Folgen 'durchgewhispert' .

Re: Geoff Winstead-The real Way to play Cat Anderson

Verfasst: Mittwoch 17. August 2016, 10:53
von Mathais
Normalerweise meide ich ja solche überspezifischen Diskussionen, aber das hier hat mir nicht so gut gefallen und ich möchte dazu ein paar eigene Ideen beitragen.

Alles nur meine Meinung und auch ein paar Erfahrungen von anderen Trompeter mit dabei.
Das Whisper-G wie ich es verstanden habe und auch seit Jahren anwende ist keine Etüde im eigentlichen Sinn, sondern eine sehr gute Möglichkeit in den Tag zu kommen. Tobias Weidingen hat mir mal erzählt, dass er an manchen Tagen einfach nur mit Luft anfängt, ganz ohne Ton (besonders, wenn der Vorabend sehr anstrengend war) und sich dann der Ton langsam entwickelt. Das muß die ersten 10 Minuten nicht gut klingen, ist auch nichts für die Öffentlichkeit.
Der reduzierte Aufgabenumfang (nur ein Ton, leise) ist sehr hilfreich um sich erst mal um die Basics zu kümmern: Luftfluß, gleichmäßige Atmung, den Körper zur Ruhe bringen usw. Im Laufe der Minuten stabilisiert sich das ganze Spielsystem, der Ton wird gleichmäßiger, die Lippen kommen in Durchblutung ohne gleich überlastet zu werden. Nach 20 Minuten oder manchmal auch länger ist ein Setup erreicht. mit dem man sein normales Übeprogramm anfangen kann.
Auf gar keinen Fall würde ich versuchen, das mit geschlossenen Zähnen zu machen, ganz im Gegenteil, total offen anfangen, Zähne und Lippen auseinander, so dass gerade noch das Mundstück abgedichtet wird und Luft ins Horn pusten. Dann allmählich Lippen und Zähne zueinander bringen, bis ein Ton entsteht (manchmal entstehen an dieser Stelle auch lustige Flageolet-Töne) und sich ohne Anstrengung der normalen Spielhaltung annähern. Ab da wirds ein bißchen langweilig, es lohnt sich aber ab hier wenigstens die 20 Min. durchzuhalten, damit alles stimmt.

Gruß

Mathias

Re: Geoff Winstead-The real Way to play Cat Anderson

Verfasst: Mittwoch 17. August 2016, 21:29
von mk-trumpet
Möglicherweise werden hier 2 verschiedene Übungsabsichten vermischt. Die zuletzt beschriebene Variante quasi als Aufwärmübung funktioniert bestimmt gut, genauso die von Arturo und Wayne beschriebene Übung, von G ausgehend sich nach unten und oben vorzuarbeiten und auf vollen, guten Sound zu achten ist super. Aber ich denke, der Autor dieser Whisper-G-Methode hatte eine ganz andere Absicht, nämlich mit Hilfe der Übereinanderstellung und des Schließens der Zähne die Mundringmuskulator zu stählen. Mit offenem Kiefer ist das extrem leise G eine muskelentspannte Angelegenheit, mit geschlossenen Zähnen sieht das nach ein paar Minuten schon ganz anders aus. Probiert mal die Unterschiede aus!
Gruß Manni

Re: Geoff Winstead-The real Way to play Cat Anderson

Verfasst: Donnerstag 18. August 2016, 09:26
von soundhighend
@mathais und alle, die sich für Tobias Weidingers Daily Routine interessieren - diese wurde hier ausführlich dargestellt: http://trumpetscout.de/das-system-fuer- ... y-routine/

Re: Geoff Winstead-The real Way to play Cat Anderson

Verfasst: Freitag 19. August 2016, 08:29
von gozilla
Moin moin,
auch mein Senf zu dem Thema.
Wie Manni schon sagt das mit dem Entspannen und dem Whisper G mit geschlossenem Kiefer sind 2 Paar Stiefel, auch wenn der Trumpetscout bei sich keine Unterschiede feststellen konnte, was ich ihm nicht so ganz glaube. Obwohl seine Ansatzmaske der Sache natürlich bei geschlossenem Kiefer etwas in die Karten spielt.
Die andere Methode und das modifizierte Programm von Tobias Weidinger sich sachte und mit langen leisen aushaltenden Tönen in den Übungstag zu schleichen oder seine Muskeln und Lippen nach einem harten Abend morgens zu entspannen, ist so neu nicht und wird von vielen Trompetern/innen so praktiziert. Meine Wenigkeit eingeschlossen. Ich mache das gerne vom g1 abwärts bis zum kleinen g aushaltenden bis der Atem aus ist "maximal" leise und mit minimalem Druck geht chromatisch auch dann fast 15min. Ist gar nicht schlecht nach Abenden oder Probenphasen an welchem man ziemlich platt gespielt ist oder morgens als kleines Warm Up wenn ich weiss ich muss unter Tags irgendwo Spielen und habe wahrscheinlich keine Zeit mich aufzuwärmen außer ein paar Min Mundstück buzzing im Auto.
Kollege Wynton beschreibt das bei sich so...
15min g1 bis low g
30min Schlossberg 5 und 6 mit wechsel von Tempo und Dynamik
dann erst so Sachen wie Schlossberg 59 und 60
anschließend Clarke S8 gebunden gestoßen und Doppelzunge
und Arban Nr. 19 bis 28 gestoßen Einzelzunge
dann kann der Tag kommen

man beachte allerdings das der Herr auch schon einen Lippen Incident hatte ...nicht so schlimm wie Forummitglied Ralf W. aber auch mit Zwangsspielpause.

Insofern und damit zurück zum Thema...die Kollegen/Innen die druckempfindlich spielen und eher mehr auf der Presserseite sind sollten die Andersonmethode mit großer Vorsicht anwenden.
Ich denke da an die Methoden mancher Hardcore Lehrer vor etwa 20 Jahren die Dich Arban Nr.20 folgende Spielen lassen haben Viertel=Ganze mit Viertel=60 Schläge ohne absetzen
Viel Spaß
G