persönliches High Notes Experiment Teil 1

Get the Range ! :o)

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shakuhachi
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persönliches High Notes Experiment Teil 2

Beitrag von shakuhachi »

Die Lockerheit nur im Öffnungsbereich der Lippen bestätige ich....

Spaulding „Double High C in 37 Weeks“ – 2. Durchlauf “jeden Tag”

1. Durchlauf 10.09.2012 – 07.12.2012 – jeder zweite Tag
2. Durchlauf 09.12.2012 – 17.01.2013 – jeden Tag

Heute - 11.01.2013 – bin ich wieder bei Tag 67 (von 79) angelangt. Die 37 Wochen gliedern sich in 3 Teile:

Teil 1: Tag 1,3,5….21,23 Tonraum bis C3
Teil 2: Tag 25,27…..53,55 Tonraum bis G3
Teil 3: Tag 57,59…77,79 Tonraum bis C4

Da ich keine großen, neuen Erfahrungen für die ausstehende Woche zur Vollendung des 2. Durchlaufs erwarte und ich gerade noch Urlaub und damit Zeit habe,
möchte ich bereits heute meine Erfahrungen des zweiten Durchlaufs schildern und einige persönliche Schlussfolgerungen hierzu.

Ich werde die Schule konsequent durchziehen und zwar mit dem identischen Mundstück: Jet-Tone MF Re-Issue (Schilke) mit dem typischen konvexen V-cup.

Vor Beginn hatte ich gute Ergebnisse mit dem Warburton Odneal Top (unter 15 mm Innendurchmesser) bis C3 – allerdings keine Ausdauer.
Kurz vor Beginn habe ich zu einem länger in meinem Besitz befindlichen Warburton MF Top gegriffen, dass ebenfalls V-cup Form aufweist, allerdings
nicht so ausgeprägt bzw. ohne Konkavität wie die Jet-Tone MF. Nach meinen Recherchen in internationalen Trompeten Foren ist das Warbuton eine Kopie des
Gardianelli MF-1, welches wiederum eine Kopie des Callichio ist, welches MF in der Stan Kenton Ära verwendete: der sogenannte „Heilige Gral“, wie
es z.B. Lynn Nicholsen ausdrückte und wie es auch Roger Ingrim bestätigte, der das Original von MF erhielt. Sowohl Ingrim als auch andere (Dan McMillion –
Groovin High Mundstück) beziehen sich auf dieses Mundstückdesign.

Ich halte persönlich die Weiterentwicklung des Jet-tone MF für entscheidend (Konkavität), was die Kompressionsfähigkeit betrifft. Gleichzeitig hatte ich
ein Jet-Tone MF „Ratzinger Ära“ gold plated über eBay erworben – nutze aber das Schilke Jet-Tone Re-Issue anstatt, welches in den Abmessungen identisch
erscheint, bis auf die etwas größere Bohrung. Die Stücke dürften nach den gängigen Messrichtlinien bei ca. 15 mm Innendurchmesser liegen:

Schilke hat das Jet-Tone Re-Issue bei einer Tiefe von 1,143 mm mit 15,595 Innendurchmesser beziffert während das Ratzenberger Original aus damaligen
Broschüren mit 19/32‘‘ also 15,0813 mm beziffert wird, hier ist allerdings der Ausgangsmesspunkt nicht bekannt. Da ich auch ein Mundstück FBL TD (tiefer V-cup nicht konvex; FBL TD: Ferguson Bell Limited Trumpet Deep Mundstück) erworben habe (durch MF nach 1969 ff verwendet) kann ich aber die Originalität des Innendurchmessers für mich im Vergleich feststellen.

Zu der Schule:

Teil 1 erscheint inzwischen bis C3 als gesicherter Tonraum: ca. 90% Verfügbarkeit – der Rest zu 100% liegt in der noch mangelnden Beherrschbarkeit der
Langtonübungen (20 Takte Viertelnote crescendo – decrescendo pro Note halbtonweise bis C3. Hier gelange ich mit vernünftiger Tonqualität nur bis
Maximal E2.

Teil 2: Die Pedaltöne gelingen bis zur 8. Hilfslinie unter dem Notensystem (von max. 9 in Teil 2). Die Übungen sind wesentlich Arpeggios in Terz Abständen und
werden nach Gehör absolviert (nicht wirklich über Noten lesbar und teilweise abweichende Ventilkombinationen erforderlich als ausgewiesen).

Teil 2 hat getrennt aufsteigende Linien (Dur-Tonleitern oder chromatisch) und absteigende Linien (werden in Teil 3 kombiniert). Aufsteigend wird
bis G3 gut bewältigt, absteigend (Einstiegsnoten chromatisch C3-G3) über C3 noch nicht brauchbar.

Teil 3:

Pedaltonübungen gelingen nur bis 8. Hilfslinie von 13(!!) – die Takte tiefer als bis zur 8. werden von mir ausgelassen und der Ton auf der 8. Linie ausgehalten (zwei Takte) und dann aufsteigend wie notiert wieder fortgesetzt.

Die progressiven Tonleitern von C3-C4 ohne Ventile über insgesamt 12 Takte (1 Takt eine auf- und absteigende Tonleitersequenz) werden maximal 4 Takte in einem
Atemzug durchgehalten. Erfolgsrate 60%. Das gesamte Übungspensum Teil 3 mit ca. 2-2,5 Stunden muss von mir mit einer halbstündigen Pause in zwei Teile aufgeteilt werden.

Fazit:

Das Lehrbuch ist natürlich für unterschiedliche Einsteiger konzipiert und jeder wird unterschiedliche Prozentsätze der Realisierung des ausnotierten Materials je nach
Stand erreichen. Das muss einem psychologisch klar sein um ggf. aufkommenden Frust zu vermeiden – der hält sich jedoch gegenüber anderen Schulen
der Vergangenheit aus meiner Erfahrung sehr in Grenzen – im Gegenteil: die Schule stärkt bei konsequenter Anwendung das Vertrauen in ihre Wirkung und die
Ergebnisse bestätigen das:

- Mehr Tonumfang
- Mehr Ausdauer
- Kürzere Erholungsphasen
- Zunehmende Tonqualität

Der Fortschritt ist stetiger wahrnehmbar als bei anderen Methoden (von mir erprobt: CDHC, BE, CAM) – dennoch können Phasen physiologischer Einbrüche (bei mir einmal nach ca. 10 Wochen) Auftreten, die aber psychisch stärker empfunden werden, als sie tatsächlich sind: kurze Pause und erneuter Versuch wirken Wunder.

Jeder Übungsteil wird solange fortgesetzt, bis die Anzahl nicht erreichbarer Töne ein Übergehen zur nächsten Übung nahelegt – es wird nicht an einer Übung zum Zwecke der Perfektion festgehalten sondern fortgefahren im Ablauf.

Eine Herausforderung ist ab C3 bis C4 auf- und absteigende Tonleitern ohne Ventil: hier ist der Einfluss der Psyche dominant: ein „ich muss jetzt bei C3 aufsetzen und höher“ und einhergehende Verkrampfungen (Vorjustierungen des Ansatzbereichs) sind kontraproduktiv. Gelingt aber während der Übung die Entspannung des Ansatz- und Mundraums bei Beibehaltung der Kompression (Bauch, Zwerchfell und Zungenstellung) wandeln sich anfangs kläglichen Obertöne zu fetten Screamernotes.

Die Schule scheint mit ihrem minutiösen Tag für Tag Übungsplan systematisch auf das Muskelgedächtnis Einfluss zu nehmen. Auch das scheinbar gegenläufige Prinzip,
dass die exakte Tagesübung nur einmal am nächsten oder übernächsten Tag wiederholt wird, scheint einer muskulären „Gewöhnung“ hinsichtlich erforderlicher, neuer Wachstumsreize erfolgreich entgegenzuwirken.

Spauldings Ansatzbeschreibung trifft auf mich zu: Unterkiefer und Unterlippe werden mit zunehmender Tonhöhe beim Stülpansatz mehr involviert: die Unterlippe wird im Mundstück mehr ausgerollt Und die Oberlippe bietet den stabilen Gegenpart. Der ansonsten drucklose Ansatz erhält im Tonraum C3-C4 leicht erhöhten Druck des Mundstücks auf die Unterlippe, wobei Vermutlich die V-Form des Mundstücks für zusätzliche Kompression und Verengung des Innendurchmessers sorgt, bei gleichzeitig relativ entspanntem Lippenmaterial (Unterlippe) im Mundstück.

Demnächst beginnt der 3. Durchlauf der Schule wieder jeden zweiten Tag. An dessen Ende werde ich erneut einen Zwischenbericht geben.

Ich spiele ausschließlich das Material der Schule wie ausgewiesen – keine sonstige Trompetenmusik etc.. Eine einzige Abweichung: ich mache nicht die beschriebenen
Gymnastikübungen, dafür gehe ich einmal pro Woche schwimmen und gehe spazieren.

Alles in allem: ich bin begeistert, wenn auch die Übungen sich gegen Ende immer zu einem Marathonlauf entfalten!

Gruß

Reiner
deretrusker
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Re: persönliches High Notes Experiment Teil 1

Beitrag von deretrusker »

"Superchops" nicht "Supershops"!
shakuhachi
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Re: persönliches High Notes Experiment Teil 1

Beitrag von shakuhachi »

Persönliches High Notes Experiment Teil 3

Letzten Sonntag habe ich den 3. Durchlauf der Spaulding Schule absolviert.

Zur Erinnerung:

die ausgewiesenen Tage werden 1,3,5,7…77,79 werden genau so absolviert: nur jeden zweiten Tag üben – daraus ergibt sich, dass jede Übung (jeder Tag) nur einmal wiederholt wird, nämlich am übernächsten Tag (Durchlauf 1und 3) oder direkt am nächsten Tag (Durchlauf 2 und 4) – also Tag 1,3 5,7 … 77,79 usw. sind jeweils die identische Übung. Ansonsten werden die Übungen progressiv schwieriger: mehr Material (Ausdauer), mehr in die Tiefe (Pedal) und mehr in die Höhe. Jeder Durchlauf des Buches umfasst drei Teile:

Teil 1 geht im Tonraum bis C3 (Tag 1-23)
Teil 2 geht im Tonraum bis G3 (Tag 25-55)
Teil 3 geht im Tonraum bis C4 (Tag 57-79)

Es wird nur das ausnotierte Material geübt – kein sonstiges Trompetenspiel (geht definitiv im Teil 3 auch nicht mehr!).

Eine Experimentregel habe ich „leider Gott sei Dank“ verletzt:

Nach Durchlauf 2 habe ich das Mundstück gewechselt: von Jet-Ton MF (gefühlte 15 mm ID am größten Durchmesser des V-Cup) zu Curry .530 (13,5 mm C-Cup).
„Leider“…. weil das Experiment dadurch weniger aussagekräftig wird, und
„Gott sei Dank“….weil das neue Mundstück mich einen erheblichen Sprung weiter gebracht hat.

Teil 3 kann bei Drittelung 3 Stunden in Anspruch nehmen (2 mal jeweils eine halbe Stunde Pause eingerechnet) – eine Herausforderung für einen Amateur, der ansonsten einer Ganztagsbeschäftigung nach geht. Da das Pensum also nicht auf den ganzen Tag ausgedehnt werden kann, kommt es auch im Teil 3 noch dazu, dass manche Übungen nicht bis zur letzten Stufe geübt werden können (Ermüdung des Lippenmaterials): von etwa 50 Doppeltakten Naturton Arpeggio progressiv halbtonschrittweise am Ende bis C4 bleiben dann schon mal die letzten 5-7 Takte unspielbar.


Ergebnis (auch von meinem Lehrer bestätigt): Der Tonraum bis G3 darf als gefestigt betrachtet werden – damit ist in meinem Fall gut eine Oktave dazu gewonnen worden:
vor Beginn habe ich C3 zwar oft erreicht, sicher aber nur G2-A2. Mit „sicher“ meine ich, auch absteigende Linien, die mit der höchsten Note beginnen über jeweils zwei Oktaven (Arpeggios und Dur-Tonleitern über alle Tonarten gehen auf- und absteigend immer über zwei Oktaven chromatisch auf- und absteigend) – damit steigert sich erheblich die Anzahl auszuführender Hogh-Notes über C3 in Teil 3 des Buches (was zur Erschöpfung führt).

Mein Lehrer sagte immer bei Teil 3: was für eine Tortur! Und das sagt ein Trompeter, der seit über 50 Jahren Klassik und Jazz spielt (Jazz zusätzlich während des damaligen Musikstudiums Trompete/Klavier von 20.00 bis 5 Uhr morgens in GI-Jazz-Clubs, was heute keiner mehr glauben kann!).

Ich kann mit Stolz behaupten: In den Teilen 1 und 2 des Buches – also der Tonraum bis G3 – konnten zu 100 % alle Takte der Übungen sauber gespielt werden.

Teil 3 – Tonraum bis C4: den Erfüllungsgrad würde ich auf 80-90 % beziffern: das bedeutet dann, dass C4 zwar jeden Tag erreicht werden kann und auch kräftig, allerdings gegen Ende des Tagespensums oft um G3 herum Ende ist. Schwer tue ich mich auch noch bei der Übung mit der langsamen Dur-Tonleiter von C3-C4 und zurück 4 mal über vier Takte hinweg und im letzten Takt herunter bis zum Pedal C möglichst mit einem Atemzug.

Zur Atmung: hier weiche ich manchmal von der Notierung ab und hole zwischendurch Luft.

Zu den Pedaltönen: wie früher angedeutet: bis zur 7. Hilfslinie unter dem System ist ok – weiter nicht – ich halte dann den entsprechenden Pedalton über die zwei noch tiefer gehenden Takte aus, bis wieder die ansteigende Linie beginnt.

Der Mundstückwechsel hat auf einen Schlag ein bereits „dünn und luftig“ erreichtes C4 strahlend und laut gemacht – das blieb auch so bis heute - was mich zum downsizing Fanatiker macht - oder besser
right-sizing Fanatiker: jeder Lippe die richtige Klippe! Der Durchmesser eines Mundstücks ist für mich so individuell wie die Lippen - ich scheine nun die richtige "Schuhgröße" für mich gefunden zu haben.
Im Nachhinein würde ich sagen, dass ich wegen falscher "Schuhe" vor über 30 Jahren meinen ersten Trompetenversuch aufgegeben habe (damals Bach 7C!).

Durch den engen Durchmesser des Mundstücks (ca. 13,5 mm) ist der setpoint etwas bei C2, was das Spiel insgesamt sehr erleichtert. Der Wechsel C1 und tiefer ist aber immer noch schwierig, vermutlich wegen des breiten Randes des Mundstücks, nicht wegen des kleinen Durchmessers. Letzterer ist auch kein Problem für Pedaltöne.

Fazit: ich bin bis jetzt hoch zufrieden!

Mitte Mai dürfte ich die Schule insgesamt absolviert haben. Dann kommt mein letzter Bericht.

Gruß

Reiner
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Bixel
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Re: persönliches High Notes Experiment Teil 1

Beitrag von Bixel »

Danke, Reiner, für deinen - wie immer - sehr ausführlichen und angenehm zu lesenden Erfahrungsbericht!

Magst du vielleicht erwähnen, wo deine musikalischen Interessen liegen (Genre, Repertoire, ungefähres Klangideal etc.)?

:question:
.
Rausgehen ist wie Fenster Aufmachen, nur viel krasser.
catfan
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Re: persönliches High Notes Experiment Teil 1

Beitrag von catfan »

Danke Reiner!
doc_trumpet
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Re: persönliches High Notes Experiment Teil 1

Beitrag von doc_trumpet »

Lieber Reiner,
vielen Dank für deine Mühe, dein Üben zu protokollieren.
Aber wofür das Ganze ? Lead - Trompete oder BB2 ?
Weiterhin frohes Schaffen !
P.S. Mein Lehrer Michael Laird sagte irgendwann, dass das Leben zu kurz ist, um Trompete zu üben ;-)
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Re: persönliches High Notes Experiment Teil 1

Beitrag von catfan »

Um Leute teilhaben zu lassen, welche es interessiert??
Machst Du ja auch mit deinen Aussagen. Die Aussage deines Lehrers interessiert mich zum Beispiel hier in den Zusammenhang gar nicht.
inspired
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Re: persönliches High Notes Experiment Teil 1

Beitrag von inspired »

doc_trumpet hat geschrieben: P.S. Mein Lehrer Michael Laird sagte irgendwann, dass das Leben zu kurz ist, um Trompete zu üben ;-)
stimmt...man soll lieber spielen :wink:



echt tolles topic! hat mich nun zwar etwas gedauert bis ich durch war, aber super interessant! =)
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Bild :-P
Sandkuchen
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Re: persönliches High Notes Experiment Teil 1

Beitrag von Sandkuchen »

Sehr interessante Schilderung. Mich interessiert, wie und wieviel Du jetzt weiter übst.

P.S.: Michael Laird ist einer meiner absoluten Trompetenheroen (alte Musik). Ich würde gerne (an anderer Stelle) mehr über den Unterricht lesen.
shakuhachi
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Re: persönliches High Notes Experiment Teil 1

Beitrag von shakuhachi »

Hallo zusammen,

vielen Dank für die Resonanz....

an Bixel:

ich liebe den Jazz und seit der Trompete Big Bands. Mein Klangideal: MF, Jon Faddis etc. Zwar liebe ich auch die lyrischen Linien eines Chet Baker,
aber das kann ich mir technisch als Amateur abschminken - musikalisch, gesangsmäßig schon eher. Daher mein Drang zur eher "strahlenden" Trompete.
Und MF ist daher in jeder Hinsicht mein Vorbild, auch wenn ich schon ein wenig im Alter fortgeschritten bin (57). Aber Mitwirkung in einer Big Band wäre mein
Ziel - dazu muss allerdings noch mein Blattlesen erheblich verbessert werden.

Also daraus folgt: keine Klassik - habe zwar auch klassische Literatur, diese auch für Grundtechniken mit meinem Lehrer "angespielt" ..... aber wir konzentrieren uns auf Jazz. Ob Spaulding auch hierfür funktionieren könnte, kann ich nicht beurteilen. Klassik habe ich ausgiebig mit der Querflöte beackert.

an doc_trumpet und inspired:

ich gebe euch und dem zitierten Lehrer nur bedingt Recht: habt ihr euch schon z.B. mal mit Kampfkunst beschäftigt? Ein gewisser "Drill" ist m.E. unumgänglich, bis die Abläufe verinnerlicht sind. Mich hat es natürlich auch sofort zum Musizieren mit der Trompete gedrängt - wie zuvor Gitarre, Gesang, Querflöte und Shakuhachi - nur musste ich leider feststellen, dass bei der Trompete die Uhren offensichtlich anders laufen: bei derart beschränktem Tonumfang und mangelnder Ausdauer, wie ich sie am Anfang erfahren durfte, bei der man nicht mal einen Song (32 Takte) ohne Frust zu Ende blasen konnte, kann man nur mit der Trompete aufhören, Posaune anfangen oder anfangen, das Hirn einzuschalten.

Da ich auch beruflich Analytiker bin (Software) - die können allerdings bei Trompete wie auch woanders ebenfalls einen Menge Unheil anrichten! - habe ich mein allgemeines Vorgehen in dieser Welt auf die Trompete übertragen: erst werden Ausdauer und Tonumfang konzentriert konditioniert und wenn man hoffentlich nichts mehr falsch machen kann, wird musiziert - denn leider ist die Trompete keine Blockflöte, bei der man nur die richtigen Löcher öffnen oder schließen muss, um ihre Töne zu entlocken. Ich meine auch gelesen zu haben, dass die meisten Probleme bei Trompete durch das Erlernen falscher Dinge auftreten. Wenn ich mich auf Musik konzentriere, kann ich nicht gleichzeitig Ansatz, Atmung usw. kontrollieren. Meine Hoffnung: das läuft alles mechanisch dann richtig, wenn ich wieder anfange zu musizieren.

Aber das ist nur "mein Modell" der Trompetenwelt.

An Sandkuchen:

wie geht es weiter? Mitte Mai kommt wieder eine Trompeten-Duett-Schule zur Vorbereitung auf Jazz und Big-Band mit meinem Lehrer zur Anwendung.
Dann kann ich auch endlich wieder im Real-Book stöbern und auch mal wieder "I remember Clifford" spielen.....
Und zum Übeprogramm: ich gehe davon aus, das ich weiter täglich mindestens eine Stunde der Trompete widmen werde - mal sehen wieviel Zeit das maintenance Programm mir abverlangt - zur Not werde ich es auf 20 Minuten mit den mir wichtig erscheinenden Teilen reduzieren - und der Rest ist dann der Musik gewidmet.

lg

Reiner
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Re: persönliches High Notes Experiment Teil 1

Beitrag von carsten37 »

shakuhachi hat geschrieben: habt ihr euch schon z.B. mal mit Kampfkunst beschäftigt? Ein gewisser "Drill" ist m.E. unumgänglich, bis die Abläufe verinnerlicht sind.
Ich sehe da eine gr0ße Gemeinsamkeit : Die Kampfkunst und die Trompete ist ein (lebenslanger) Weg des Lernens. Selbstdisziplin, eine fester Wille und Geduld ...ohne dem geht es nicht.

Schöne Grüße aus Nordhessen :)

Carsten
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Re: persönliches High Notes Experiment Teil 1

Beitrag von Troubadix »

[quote="carsten37"]habt ihr euch schon z.B. mal mit Kampfkunst beschäftigt? Ein gewisser "Drill" ist m.E. unumgänglich, bis die Abläufe verinnerlicht sind.

Ich sehe da eine gr0ße Gemeinsamkeit : Die Kampfkunst und die Trompete ist ein (lebenslanger) Weg des Lernens. Selbstdisziplin, eine fester Wille und Geduld ...ohne dem geht es nicht.
Carsten[/quote]


Für mich haben Kampfkunst sehr viel Gemeinsamkeiten, wie oben beschreiben, aber auch Kontrolle der Atmung und somit des Körpers.
Der Umgang mit der Stresssituation, .....
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Re: persönliches High Notes Experiment Teil 1

Beitrag von Doc.HotShot »

Moin zusammen, Shakuhachi, Carsten

wg. Budo: Macht ihr da was, oder waren das mehr theoretische Überlegungen? Aus eigener (praktischer) Erfahrung kann ich sagen, da ist 'ne Menge dran! Zwar ist der Zeitinvest für's Training zunächst beträchtlich, der Zugewinn für's eigene Spielen allerdings auch, denn zumindest ich habe Dinge für's Trompetespielen gelernt, die ich mir nicht durch mehr (Trompete)-Üben hätte aneignen können. Sehr zu empfehlen. :D

Cheers

Euer Doc
Blas!
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Re: persönliches High Notes Experiment Teil 1

Beitrag von Blas! »

Doc.HotShot hat geschrieben:Moin zusammen, Shakuhachi, Carsten

wg. Budo: Macht ihr da was, oder waren das mehr theoretische Überlegungen? Aus eigener (praktischer) Erfahrung kann ich sagen, da ist 'ne Menge dran! Zwar ist der Zeitinvest für's Training zunächst beträchtlich, der Zugewinn für's eigene Spielen allerdings auch, denn zumindest ich habe Dinge für's Trompetespielen gelernt, die ich mir nicht durch mehr (Trompete)-Üben hätte aneignen können. Sehr zu empfehlen. :D

Cheers

Euer Doc
Prost Doc,

was sind denn das genau für Dinge?

Grüße
Blas!
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Re: persönliches High Notes Experiment Teil 1

Beitrag von carsten37 »

Doc.HotShot hat geschrieben:wg. Budo: Macht ihr da was, oder waren das mehr theoretische Überlegungen?
Sicherlich habe ich auch einen Kampfsport ( ist schon länger her ) tagtäglich, 7 Tage die Woche, betrieben. Ansonsten könnte/würde ich mich dazu auch nicht äußern.

Die Gemeindamkeit liegt ( auch ) darin, sich selber in den Ar... zu treten und seine teilweise Lustlosigkeit zu überwinden. Desweiteren liegt das Bestreben auch darin, sich ständig zu verbessern. Immer mit dem Gedanken und Willen, das es noch besser geht wie vorher.
Sicherlich gehört dazu eine Menge an intrinsischer Motivation, welche ich beim Kampfsport/Kunst über jahrelanges Training gelernt habe. Diese kommt nicht von heute auf morgen.

Schöne Grüße aus Nordhessen :)

Carsten
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