Standards in allen 12 Tonarten

Hier geht es um Improvisieren , Stilistik , halt alles was mit Jazz bzw. Moderner Musik zu tun hat

Moderator: Die Moderatoren

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Puukka
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Beitrag von Puukka »

Tobias hat geschrieben:Wenn du noch konkretere Fragen hast, frage! Das hilft, die etwas vor sich hin vegetierende Jazzabteilung des Forums auf Trab zu bringen :D
Na ja, die üben ja auch immer, keine Zeit zum Posten, ähem :oops:
JanCarlo88 hat geschrieben:.. und nicht nur takt für takt das material spielen sondern in größeren Zusammenhängen denken.
Falls ihr für dieses angesprochene Problem eine Lösung habt, bitte sagt sie :D
Die einzigen Details, die ich mir ansehe, sind die "Tonarten", die ja oft beim A Teil gleich bleibt, beim B Teil sich typischerweise zwei Mal ändert (z.B. bei Rhythm Changes).

Oder bei Autumn Leaves:
4 Takte C Dur, 4 Takte A Moll (2x)
Bridge:
4 Takte A Moll, 4 Takte C Dur
2 Takte A Moll, 1 Takt G Dur, 2 Takte F Dur, 3 Takte A Moll.

Ob das jetzt dorisch, lydisch oder römisch-katholisch ist, ist mir schnurz, die verwendbaren Töne bleiben ja eigentlich gleich. Trotzdem gibt es die "avoid notes", die man aber nach Gehör herausfinden kann.
Ausserdem hab ich meine II-V-I licks in Dur und Moll bei der Hand, um diese Akkordwechsel auszuspielen.
Manchmal nehme ich mir die Zeit und spiel einmal nur guide tones, um die notwendigen Skalenwechsel auszuforschen.

LG Herbert
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JanCarlo88
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Beitrag von JanCarlo88 »

danke schonmal für die antworten..
also das mit den II-V-I klappt schonmal ganz gut.. die sind ja auch nicht so schwer..
und mit dem klang hören, ok.. bei dorisch ist mir das klar.. aber es gibt da schwerere sachen..

zum thema parentscales.. du kennst doch die krichtonleitern (1. partentscale)
das sind die 7 stufen ausgehend von dur
mach das gleiche von harmonisch moll, melodisch moll und harmonisch dur, dann erhälst du noch manch andere nett hamonie, welche oft im jazz vorkommt ( zb alteriert, welches die 7te stufe von melodisch moll ist)
vorkommen tut das zb in stücken wie E.S.P. von wayne shorter.

und so blues und so macht mir auch gar keinen spaß mehr.. immer der gleiche quark. ;) tschuldigung aber so isses nunmal

tja ich übe scales manchmal mechanisch, manchmal spiel ich sie aus, manchmal improvisier ich (wie heute) und manchmal runde ich das auch mit ner runde piano spielen ab.^^ also das ist meien private übungsmethode, die mir aber trotzdem noch zu unefektiv vorkommt.
unam
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Beitrag von unam »

das mit den skalen hast du gut erkannt.
zum lernen halte ich das für eine angemessene methode zu sagen: "ich will alteriert spielen, also spiel ich die 7te stufe von MM." aber irgendwann sollte man den punkt erreichen an dem man die skala im kopf hört und spielt ohne nachdenken zu müssen: "hmmm, da kommt gleich ein Ab alt. dann spiel ich am besten MM A von der 7ten."
aber wie gesagt um sie in die finger zu kriegen sicherlich eine angemessene methode.
zu deiner meinung zum blues kann ich dir nicht beipflichten. ich finde nichts langweilig am blues. es gibt so tolle arten blues zu spielen. das hat nicht nur mit den 3 akkorden und den turnarounds zu tun.
als anregung solltest du dir z.b. mal "the blues and the abstract truth" von oliver nelson und freddie hubbard besorgen.
wenn du nicht weißt was es noch zu üben gibt dann mach dich mal an die drei halbton/ganzton skalen und die beiden ganzton skalen, damit kann man auch über gewisse akkorde (verm, übem) farbe reinbringen.
ansonsten leg ich dir mal blues sachen von wilbur harden (!!!) ans herz.
hier sind mal 2 beispiele die hoffentlich mit vorurteilen aufhören.

http://www.mannmithut.net/fab/manu/blues-bsp.mp3

ich hab den anfang vom piano solo extra drangelassen, was macht der da? das ist nur gt/ht skala aufwärts, terz zurück, stück weiter aufwärts...

oder hier :)
http://www.mannmithut.net/fab/manu/blues-bsp2.mp3

lieben gruß
manu
Zuletzt geändert von unam am Dienstag 8. August 2006, 18:08, insgesamt 1-mal geändert.
JanCarlo88
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Beitrag von JanCarlo88 »

Hi,
ja vielen Dank für deine Einschätzung.
ja das ist mir auch klar.. dass das nur was taugt am anfang sowas zu üben oder um das konzept des stückes zu entschlüsseln (funktionsharmonik).. by the way.. hat wer ahnnung, nach welchen regeln solch schwere sachen wie die von chick corea zb oder den anderen modernen jazzern aufgebaut sind ? II-V-I kommt das äußerst selten.. sind das dann nurnoch klangfarben ?
ja die halbton ganzton hab ich schon angefangen, 2 kann ich schon von den 3en.. die ganzton halbton noch nciht.. es gibt doch da noch die zigeuner oder ? aber vllt braucht man das nciht.. und chromatisch wäre noch nett..
mal ne frage.. harmonisch dur und seine moden kommt doch auch seltenst oder?

zum blues: ich weiß nicht, es gibt viele leute, die da tolle sachen drüber spielen können (gute leute).. NUR:
mir fällt nix ein (bin denk ich nicht der typ dafür) und oft wird der blues dafür genommen: "wie du kannst nich improvisieren? dann nimm mal C, Eb, F, F#, G, Bb und fang an" und da kommt nur genudel raus.. warum zum teufel muss man immer mit blues anfangen ? (ich auch) genauso, warum man immer mit Cdur anfangen muss und später probleme mit den anderen tonarten hat, weil ,am Cdur übermäßig viel gespielt hat.
achja und halbton ganzton über mixolydisch ist schön, keine frage

außerdem sind das ja keine standart blues, die du da gepostet hast.. sondern irgentwas mit moll, das klingt ja gleich ganz anders

Soviel von mir erstmal.
Zuletzt geändert von JanCarlo88 am Dienstag 8. August 2006, 13:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Puukka
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Beitrag von Puukka »

Prima Beitrag! Aber Hörbeispiel 1 ist doch kein Blues, oder?
Beispiel 2 würde ich schon einen "Bebop" Standardblues nennen.
LG Herbert
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Beitrag von unam »

also stimmt schon sind zunächst 16 takte.
klassische bluesform isses auch nicht. besteht wenn ich das richtig höre hauptsächlich aus quintfall, also ideal um II-V sachen zu spielen. aber irgendwie erinnerts mich beim hören stark an einen blues. die form ist aber wenn ich richtig höre:
(komma steht für taktstrich)

I,-VI,-II,-V,- I,-VI,-II,-V,- I,-V,-IV,-bVII,- III-VI,-II-V,-III-VI,-II-V, :|

sprich f,d,g,c | f,d,g,c | f, c, Bb, Eb, a-d,g-c,a-d,g-c, :|

achso @ JanCarlo: wenn du die HT/GT kannst, aber die GT/HT noch nicht, mach dir nix draus und fang einfach einen halben Ton höher/tiefer an ;)
also im klartext: wenn du die einen kannst, kannst du auch die anderen, ist irgendwie logisch oder?!
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Beitrag von unam »

achso da fällt mir noch zu autumn leaves eine frage ein:
warum stehtn das im realbook in e, und beim aebersold in g?
JanCarlo88
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Beitrag von JanCarlo88 »

aebersold macht alles gerne anders.. hat ja auch eigene akkord symbole, außerdem gibts da ja keine "ur version"..
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Tobias
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Beitrag von Tobias »

@Jancarlo88
.. hat wer ahnnung, nach welchen regeln solch schwere sachen wie die von chick corea zb oder den anderen modernen jazzern aufgebaut sind ?
Die Funktionsharmonik hoert ja nicht bei II-V-I auf, da faengt sie an. Die "schwereren Sachen" lassen sich mit ihrer Hilfe fast immer verstehen.
. harmonisch dur und seine moden kommt doch auch seltenst oder?
Ich denke, wenn man alle Modi von Dur und melodisch Moll draufhat, dazu die symmetrischen Skalen (GT, HTGT, GTHT), dann deckt man damit so ziemlich alles ab. Die Bebopscales sind noch relevant und von harmonisch Moll die 5.Stufe (HM5 ueber V7b9).
Nicht umsonst sind in den mir bekannten 2 besten Jazz-Harmonielehren (Levine und Sikora) nur die beiden Systeme Dur und melodisch Moll erschoepfend behandelt.

Wenn man den moderneren Sound mag, ist es auch lohnenswert, sich mit den Pentatoniken auseinanderzusetzen. Daraus kann man sehr schoen die "quartenlastige" Melodik der moderneren Spieler entwickeln. Woody Shaw hat unheimlich viel mit Pentatonik gearbeitet. Und da gibt's viel mehr, als man denkt.
In diesem Zusammenhang ist das Buch von Jerry Bergonzi "Pentatonics" sehr zu empfehlen. Dieses Konzept ist aber nur mit grossem Zeitaufwand umzusetzen.
Ich stehe sehr auf diesen Sound, aber ich lerne lieber erstmal, einigermassen amtlich Bebop zu spielen :D .

@unam

Gut aus dem Urlaub zurueck?
warum stehtn das im realbook in e, und beim aebersold in g?
Im alten Realbook stehts in Em, im neuen in Gm.
Das alte hat ja Steve Swallow in Berklee erstellt. Da hat er von jeweils einer Referenzaufnahme die Sachen runtergehoert. Die Aufnahme war dann wohl in Em.
Alle, die ich habe, sind in Gm, und das sind nicht wenige. Die Gm Variante ist wohl einfach verbreiteter.

Tobias
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