Trompetenforum.de

Hallo Forum,

zum Improvisieren-Üben greife ich sehr gerne auf Playalongs zurück.
Ich habe schon einiges ausprobiert, von den Hal Leonard- und Aebersold-CDs über Band-in-a-Box bis hin zu diversen Youtube-Angeboten.
Im Moment bin ich bei iReal hängengeblieben, was den großen Vorteil hat, dass es so schön schnell und quasi überall erreichbar ist.
Ich hab die App auf dem Smartphone und mit einer kleinen Bluetooth-Box kann man sofort losspielen ohne groß PC oder Anlage anschmeißen, CD einlegen, Titel suchen etc...
Außerdem kann man problemlos die Tonart wechseln, die Geschwindigkeit variieren und den Stil der Begleitung ändern.
Allein mit der Zeit stellt sich das Grundproblem aller Playalongs ein: die Begleitung nervt und ist immer wieder gleich

Daher meine Frage an Euch: hat jemand noch andere Playalong-Ideen außer den genannten?
Die möglichst wenig synthetisch klingen, am liebsten natürlich mit den genannten Vorteilen von iReal....

Danke für Rückmeldungen!
Viele Grüße
Uli

Wow, das klingt nach einer tollen Idee seinen Horizont zu erweitern und alles ein bisschen lockerer zu sehen, wenn man gerade mal wieder zu verkopft an einer Sache über.

Hallo Uli,

ich benutze auch iReal Pro und soweit ich weiß kann man auch noch den Song-Stil beliebig ändern z.B. als Ballade, Swing, New Orleans, Latin …
Außerdem besteht noch die Möglichkeit die einzeln Instrumente zu ändern oder auch komplett auszulassen, Akkorde hinzuzufügen oder zu erweitern.

Man meiner Meinung nach hat man mit iReal Pro Unmengen an Variationen !

Falls das nicht genügen sollte, kann man auch seine eigene Playalong´s erschaffen oder auch erweitern, mit einer DAW und paar VST-Instrumente kann man seine eigenen iReal Pro Playalongs erweitern und paar Sax´s einbauen

Hallo Uli,
ich finde bisher Band-In-a-Box für diese Zwecke am geeignetsten. In den neueren Versionen gibt es sogenannte Real-Styles mit gesampleten Instrumenten, welche nach meinem Empfinden sehr gut und kaum syntetisch klingen.
Gruß Reiner

Hallo Knoxville,
ja die App ist wirklich klasse (die Playalongfunktion ist ja sowieso nur das Sahnehäubchen), nur von den vielen Stilen gehn mir viele sehr schnell auf die Nerven.
Ich benutze für Swing meistens Doo Doo Cats mit akustischer Gitarre/KB und statt der Drums (die ich generell ziemlich zickig finde) nur einen Klick auf 2 und 4 und für Latin den Bossa Akustik.
Das mit den eigenen Playalongs hab ich noch nie versucht, was ist denn eine DAW und was VST-Instrumente?

DAW -> Digitale Audio Workstation -> also ein Musikprogramm welches von unterschiedlichen Herstellern angeboten wird.
Damit lassen sich Songs erstellen, entweder über Midi-Datein oder durch Recording, also live eingespielt Instrumente oder Gesang.
https://www.thomann.de/de/steinberg_cubase_pro_8.htm

VST -> sind virtuelle Instrumente für die DAW die man über das Midi-Keyboard spielen kann, also von der Trompete bis zur Violine ist alles dabei.
http://www.samplemodeling.com/en/products_trumpet.php

Ein Möglichkeit wäre, über iReal Pro ein Song als Midi-Datei zu exportieren und über die DAW öffnen, weitere Instrumente bzw. Solos hinzuzufügen, um dein Playalong interessanter zu gestalten.

Oder gleich dein eignen Playlong zu entwickeln, das setzt aber einiges an Kompositionswissen und Klavier spielen voraus (oder welches du dir beibringen musst) !

Verschafft dir aber dafür ein unbegrenzte Freiheit

uhexer hat geschrieben:Das mit den eigenen Playalongs hab ich noch nie versucht, was ist denn eine DAW und was VST-Instrumente?

Kostenlos ohne Einschränkungen testbar, bei Kauf mit 60 USD sehr günstig sowie enorm leistungsfähig ist REAPER:
http://www.reaper.fm/

iReal ist ja der Quasi-Standard. Ich kenne keine echten Alternativen. Allerdings ist es ziemlich "No Jazz". Es zickt ohne Ende und daher verwende ich es nur, wenn es sein muss. Man spielt ja immer mit (!) der Rhythmusgruppe und das kann auch abfärben.

Aebersold ist seit Jahrzehnten der Standard und endlos viele Leute haben damit gelernt. Wenn ich glaube ein Stück wirklich "gefressen" zu haben, dann schalte ich den Kanal ab, auf dem das Klavier ist und spiele nur mit Drums und Bass.

Hal Leonhard finde ich sehr gut gespielt. Nehme ich immer öfter.

Es gibt noch "Alfred Master Tracks". "Blues" und "Latin" sind nicht so gut, aber "Jazz" ist für die Basics hervorragend. Blues in wichtigen Tonarten und Tempi, zweimal Moll-Blues, Rhythm Changes und So What-Harmonien.

Von Advance Music gibt es die "Bill Dobbins" Serie, die sehr gut ist. Vor allem Chick Corea.

Meine Lieblingsübung: Metronom auf 2 und 4 und dann Melodie und zwei Chorusse.

Nachtrag:

Die drei Apps "Jazz Session Band" finde ich sehr gut. Keine statischen Playalongs, aber nicht ganz so flexibel wie iReal, dafür alles von richtigen (britischen) Musikern gespielt und die machen es sehr gut. Es gibt auch eine Solo-Spur, bei der zwar (naturgemäß) sehr schematisch gespielt wird, aber man sieht was man damit erreichen kann. Als Solo gibt es je nach Style Trompete oder Sax.

Danke für die vielen Rückmeldungen!
Zusammenfassend nehme ich mit, dass es keine einfache Alternative zu iReal gibt.
Die JazzSessionBand-Apps hatte ich auch, haben mir persönlich nicht so gefallen, ist sicher Geschmacksache, von der Idee her auf jeden Fall super gemacht.
DAW und VST-Geschichte ist mir glaub ich zu kompliziert, da geht so viel wertvolle Übezeit für Basteleien drauf...
Wahrscheinlich geht das fix, wenn man sich mal eingearbeitet hat, aber allein so'n Programm wie reaper zu bedienen, da krieg ich schon Angst vor den vielen Reglern und Schaltflächen...
Aebersold und Hal Leonard muss ich mal wieder rauskramen, die sind 'ne echte Alternative.
Weniger Zick, dafür halt auch weniger Flexibilität.
Viele Grüße
Uli

Unter den CD-PlayAlongs kann ich auch Dr. Willie L. Hill Jr., Approaching The Standards empfehlen.
Es gibt Ausgaben in C, Bb und Eb sowie Bassschlüssel.

Real eingespielt sind in auf den CDs der drei Bände Stücke aus dem essentiellen Jazz Repertoire.
Jeder Aufnahme sind zwei Solos als Besipiel enthalten. Diese Solos werden auf unterschiedlichen Instrumenten gespielt, die Solo-Aufnahmen sind auf der C, Bb, Eb, und Bassschlüssel-Ausgabe die gleichen. Bei den Solos wechseln sich Altsaxophon, Tenorsaxophon, Trompete und Posaune bunt gemischt ab, zu jedem Stück gibt es aber auch zusätzlich eine reine Play-Along Aufnahme ohne Solostimmen.

Im Heft sind jeweils Head und und die Solo Chorus Changes notiert, außerdem das erste der beiden Sample Solos. Dazu gibt es ein paar Sätze zum Komponisten und Stück sowie "Tricks und Licks" für den improvisatorischen Einstieg. Schließlich sind wie bei Aebersold auch die Chord Scales aufgeschrieben.
Die Angabe der Stücke ist bei alle-noten.de oder stretta.de ersichtlich, bei stretta kann man auch hineinhören:
https://www.alle-noten.de/Musiktheorie/ ... -1-Bb.html
http://www.stretta-music.com/search/q/w ... 87691.html
Billie's Bounce
On the Trail
Cantaloupe Island
The Preacher
Summertime (from "Porgy and Bess")
George Gershwin
Satin Doll
C Jam Blues
I Got Rhythm

https://www.alle-noten.de/Musiktheorie/ ... -2-Bb.html
http://www.stretta-music.com/search/q/w ... 29820.html (Eb-Ausgabe)
Now's the Time
Sugar
Honeysuckle Rose
Maiden Voyage
Squeeze Me
Caravan
In a Mellow Tone
Perdido

https://www.alle-noten.de/Musiktheorie/ ... -3-Bb.html
http://www.stretta-music.com/search/q/w ... 61244.html
Tenor Madness
Killer Joe
Bye Bye Blackbird
Take the "A" Train
Softly, As in a Morning Sunrise
Secret Love
Speak Low
Cottontail

Hört sich gut an, hab ich mal bestellt