Miles Davis

Hier geht es um Improvisieren , Stilistik , halt alles was mit Jazz bzw. Moderner Musik zu tun hat

Moderator: Die Moderatoren

Serhat
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Beitrag von Serhat »

Jo, steht alles auf dem link den ich hier gepostet habe...
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Deakt_20130706
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Beitrag von Deakt_20130706 »

Moin,

das stimmt. Aber als Buch ist das natürlich viel schöner. Mit vielen Fotos und wesentlich ausführlicheren Berichten.
Aber für eine kleine Information ist der Link schon gut. Ich hatte ihn mir nur vor meinem Beitrag nicht angeguckt, weil ich nicht der große Fan von Wikipedia bin. Ich favorisiere lieber richtige Quellen.

Schöne Grüße,
zirkel
Sebb_L

Beitrag von Sebb_L »

Hi!
Also ich hab diesen Thread nicht ganz durchgelesen, aber ich hab jetzt soweit mitbekommen, dass das Können von Miles Davis nicht in seiner Technik oder seinem Ton sondern in der Art und Weise wie er seine "Message"/Gefühle oder was auch immer zum Ausdruck bringt liegen soll.
Also ich höre mir gerade "Milestones" von ihm an und ich kann dieser Musik nichts abgewinnen. Vielleicht ist dieses Stück kein gutes Paradebeispiel für sein Können, aber was er da abliefert finde ich nicht wirklich gut. Wenn ich nicht wüsste, dass es Miles Davis ist, hätte ich gesagt, dass da irgend jemand total am abdrehen ist und aus Belustigungszwecken en bisschen im Takt irgendwas mit seiner Trompete veranstaltet...
Mit meiner Beitrag will ich keinem eisernen Miles Davis Fan ans Bein pinkeln oder ihn in seiner Ansicht umstimmen, aber vielleicht noch ma dazu animieren mir seine Begeisterung für seine Musik näher zu begründen. Denn ich kann bis jetzt noch nicht begreifen wie man eine solche Begeisterung für diese Musik entwickeln kann. Aber ich lasse mich auch gerne eines besseren belehren... :wink: !

Grüße Sebastian
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Kowa
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Beitrag von Kowa »

Miles hat über die vielen Jahrzehnte viele Stile mitgespielt und mitgeprägt, er hatte sein Ohr immer am Puls der Zeit, ohne seine Qualität und Integrität dafür zu opfern. Trotzdem steht natürlich nirgends geschrieben , dass man ihn oder alle seine Perioden mögen muss. Aber der Miles mit seinem ersten großen Quintett Ende der 50er ( daher stammt "Milestones") klingt anders als der mit der Gil Evans Big Band aus dieser Zeit, der Miles der frühen 60er mit seinem zweiten Quintett anders als der "elektrische" der späten 60er, und der Miles der 80er wieder ganz anders, aber doch eben immer unverkennbar und erkennbar , wenn man sich auf ihn und seine Musiksprache eingelassen hat, und das ist eines der besten Sachen die einem in einem Leben als Musiker passieren kann.
gotteswerk
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Beitrag von gotteswerk »

zirkel hat geschrieben:Gotteswerk schrieb: "....Und der erste Take war`s dann auch. Das war Miles Konzept für dieses Album, Spontaneität, Improvisation......."


Hallo,
das stimmt so nicht ganz.
Öhhmm,

habe die Information aus einer Biographie über Miles Davis. Und meine, auch in seiner Autobiografie darüber gelesen zu haben.
Ich bezog mich auch nur auf "Kind of Blue".

Werde nochmal Quellenangaben recherchieren.

GW
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gotteswerk
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Beitrag von gotteswerk »

gotteswerk hat geschrieben:
Werde nochmal Quellenangaben recherchieren.
Jo, hab ich also kleine Fleissarbeit zusammengestellt.
Alles áus dem Buch "Round About Midnight" von Eric Nisenson, hannibal Verlag 1985 (84?), ISBN 3-85445-021-4

S.121, allgemein zu Miles Arbeitsweise 1958/1959
Inzwischen wuchs Miles' kleine Band nicht nur zu einem aufregenden Ganzen zusammen, auch fand jeder Musiker seinen eigenen Weg.
Bill Evans:" ... in Miles Band wurde nicht viel geredet, sondern die Dinge geschahen einfach. Wir probten nie, alles ereignete sich während der Jobs. Bei den Plattenaufnahmen bestand oft das Material zur Hälfte, gelegentlich sogar zur Gänze aus völlig neuen Dingen, die woir noch nie gespielten hatten. Wir sprachen es nur durch, probierten vielleicht gewisse Akkorde aus und dann nahmen wir auf - meistens brauchten wir nur einen Take. Das Ergebnis war vielleicht nicht ganz perfekt, aber es hatte immer etwas besonderes.
S.125 zu Kind of Blue
Im März 1959 fand die erste Aufnahmesitzung für dieses Album statt, das nicht nur eines der Wichtigsten, sondern eines der Schönsten der gesamten Jazzgeschichte werden sollte: Kind of Blue [ . . . . ]
Die Aufnahme war ein Experiment in sich, denn keiner dwer Musiker hatte die Nummern vorher gesehen; Miles konzipierte sie erst ein paar Stunden vorher, ausserdem unterschieden sie sich von fast allem, was den Musikern bis dahin begegnet war. [ . . . . ]
Miles behielt sein Prinzip bei Aufnahmen auch diesesmal bei: es gab keine Proben und nur einen Take von jeder Nummer.
Jimmy Cobb sagte:" Gott allein weiss, wie das möglich war, Miles tat nichts anderes, als jedem zu sagen: 'du spielst jetzt so-und-so bis hier, dann modulierst du dorthin, und dann gehst du so-und-so weiter und wieder zurück. Okay? Fertig - Aufnahme.' Und wir spielten einfach"
S.126 zu Miles Konzept bei diesen Aufnahmen
Evans versuchte, das philosophische Konzept dieser Aufnahmen zu erklären: "In Japan gibt es eine Schule des Malens, in der der Künstler gezwungen ist, spontan zu sein. Er malt auf hauchdünnem Pergament mit einem speziellen Pinsel und Wasserfarben. Jeder unorganische oder unterbrochen Pinselstrich zerstört die Linie oder bricht sogar durch das Pergament. Radieren ist nicht möglich. DIese Künstler müssen sich in einer besonderen Disziplin vervollkommnen: ihre Ideen müssen sich in Kommunikation mit ihren Händen ausdrücken, so unmittelbar, dass Vorsätzlichkeit nicht möglich ist. Den entstehenden Bildern fehlen zwar die komplexen Kompositionen oder Texturen herkömmlicher Malerei, doch man sagt, jene, die zu sehen imstande sind, finden hier etwas eingefangen, das sich allen Erklärungen entzieht."
Evans hatte Miles Arbeitsprozeduren zutiefst begriffen und verstand auch, warum sie so überaus wirkungsvoll waren.
grüssle
GW
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Trump3t
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Beitrag von Trump3t »

Hallo Leute,

Ich glaube es war Chet Baker, der mal sowas gesagt hat, wie
'selbst wenn ich so spielen könnte wie Maynard, würde ich es nicht tun'..

Was ich noch sagen wollte, hier kommt oft sowas wie '..klassisch gesehen, ist der Ton mist..', oder was in der art..
Naja, klassik is aber auch nicht jazz, denn vom standpunkt jazz aus, redet man auch nicht über klassik..
Ich will damit nur sagen, hört auf damit, Sachen im Jazz (Bsp. Miles' Ton) mit
Klassik zu vergleichen, das funktioniert nicht..

@ Sebb_l: Ich weiß nicht welche Vers. von Milestones du hast, aber
die, die ich habe, is einfach geil. Zwar keine Klassik.. (kleiner Spaß)

Naja, is sowieso geschmackssache.. Und wenn jemandem Miles Davis
nicht gefällt, dann ist das eben so, wobei ich glaube, dass jemand, der
so etwas sagt, sich nicht wirklich mit Jazz befasst / befasst hat.

Naja, ich hau mich in die Falle.
gut nacht :)

P.S.:Hoffe ich hab niemanden gekränkt, wollt nur n paar Sachen
losbringen,die mich in dem thread gestört haben..
honeyweed
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Beitrag von honeyweed »

hallo,

habe mir gerade diesen thread durchgelesen. finde ihn sehr interessant. schon lange bevor ich mich mit dem thema trompete befasst habe, habe ich die musik von miles davis geliebt. und ich kann euch sagen: seine musik kann leben retten!!! die vielzitierte "sketches of spain" demonstriert auf besonders eindrucksvolle art die macht der musik. sollte es euch mal richtig dreckig gehen und ihr wisst weder ein noch aus, hört euch diese scheibe an und ihr werdet erfahren was ich meine.

lg

alex
JanCarlo88
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Beitrag von JanCarlo88 »

noch mal zu milestones:
ich finde gerade diese platte ziemlich geil... auch miles soli !
das stück milestones an sich ist super, adderleys solo ein traum..
und dann gibts noch sone stelle bei billy boy glaub ich.. da krieg ich immer ne gänsehaut.. :)
also nach oder mit kind of blue im moment von miles meine favorisierten werke.. (auch weil ich die elektrischen sachen nicht kenne)
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