Der kleinste gemeinsame Nenner - Pierre Thibaud

Ansatzfragen, Welche Methode ist die beste,
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Cavaillé
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Der kleinste gemeinsame Nenner - Pierre Thibaud

Beitrag von Cavaillé »

Bin letztens eher zufällig auf die schon lange verlegte aber wenig verbreitete Schule von Pierre Thibaud http://www.balquhiddermusic.com/brass-s ... -trumpeter gestoßen, weil ich mich Merri Franquin und seiner Schule, den "pooh attacks" von Stamp, Hardenbergers Workshop http://abel.hive.no/trompet/hardenberger/ und Cat Anderson "whisper G" beschäftigt hatte. Nachdem mir dann noch ein Beetz Schüler bestätigt hatte, dass die oberen und unteren Zähne in eine Ebene gehören habe ich sehr viel kapiert: Hardenberger sagt "2 building blocks air and vibration". Air habe ich lange gemacht, aber die Optimierung der Vibration ("souplesse", wie der Franzose sagt) gelingt nur mit einem optimalen Ansatz.

Thibaud bringt das sehr gut auf einen Nenner: Das Training des vibrationsoptimierten Ansatzes geschieht durch Einbeziehung von Pedaltönen und Mitnahme dieser Ansatzstellung in alle Lagen und durch Bendingübungen.
Habe durch die Arbeit mit diesem Heft ein recht stabiles f´´´ bekommen, ohne dass ich irgendwelche sichtbaren Ansatzänderungen vornehmen muss. Das Heft steckt voller interessanter knapper und klarer Anregungen. Mich wundert, dass es recht wenig bekannt ist und diskutiert wird.
Von mir eine ganz klare Empfehlung !!

Gruß Thomas
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GT-Karl
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Re: Der kleinste gemeinsame Nenner - Pierre Thibaud

Beitrag von GT-Karl »

Das klingt interessant, auf die Bedeutung der Pedaltöne für die richtige Ansatzstellung auch für hohe Töne bin ich eigentlich durch BE gekommen, allerdings konnte ich mit dem Roll-In Ansatz nun gar nichts anfangen, hauptsächlich wegen meiner Lippenform. Insofern kam ich Thibauds Überlegungen wohl nahe ohne ihn zu kennen. Tatsächlich ist auch ohne deutliche Veränderung der Ansatzmaske ein f''' und auch ein g''' drin, allerdings noch recht weit entfernt von "sicher". Allerdings all das nur in Kombination mit einer starken Fixierung der Zungenspitze am Ansatz der unteren Schneidezähne. Ich werde mir das Buch von Thibaud besorgen!

Gruß

Karl
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Re: Der kleinste gemeinsame Nenner - Pierre Thibaud

Beitrag von Cavaillé »

Habe auch lange mit BE gearbeitet, es aber auch so verstanden, dass zwei Ansatzextreme trainiert werden, um die Mitte auszubalancieren.D.h. niemand spielt so im täglichen Gebrauch. Auch Jeff Stiles zeigt ja nach den ROs und RIs eine Verbindungsübung.
Die entscheidende Idee kam bei mir während dieser Übung, als ich merkte, dass ich auch ohne das beschriebene RO nur durch gerade Zahnstellung mit etwa Kinnvorschub die Pedallage erreichen kann.
Bei Thibaud geht es darum, diese Stellung über alle Lagen auszubauen.
Wichtig ist für mich auch das Stampfen Diktum "when you go up trink down, when you go down think up". Das sorgt dafür, dass nach oben keine unnötige Spannung aufkommt,weil die dicke Lippe nicht mehr schwingt.
Bei einem Amateurfunk wie mir ist es halt immer wichtig, dass einen die Erleuchtung in dem Moment trifft, wo man sie ansatzmässig begreifen kann... :D Grüße, Thomas
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Re: Der kleinste gemeinsame Nenner - Pierre Thibaud

Beitrag von GT-Karl »

Es ist eigentlich immer wieder interessant zu enddecken wie viele Verbindungen zwischen den einzelnen "Methoden" bestehen, insofern ist dein Thema "der kleinste gemeinsame Nenner" völlig richtig gewählt. Über das "whisper G" bin ich auch zu einer leicht vorgeschobenen Unterkieferposition gekommen. Die wird im Übrigen (bei mir) durch eine Fixierung der Zunge am unteren Rand der unteren Schneidezähne unterstützt (sozusagen kontrolliert). Man könnte sogar sagen, ein Zurückfallen des Unterkiefers kann mit etwas Druck auf die Zahnreihe verhindert werden. Das Ergebnis war für mich dann ein "Aha Erlebnis", welches endlich mal einer konkreten Handlung zugeordnet werden konnte.
Die BE Idee mit den zwei extremen Ansätzen RO und RI war mir schon klar, allerdings konnte ich auch nach längerem Üben kein Tonergebnis erzielen, das dem Klangbeispiel auf der CD auch nur nahe kam. Dabei ist Jeff S. bisher der einzige der das Phänomen der "protruding lip" überhaupt anspricht und behauptet, dieser extreme Lippentyp könnte überhaupt nur mit RI wirklich spielen.
Ich kann alle Betroffenen halbwegs beruhigen, zumindest in meinem Fall trifft das nicht zu. Ein tiefer Kessel mit entsprechendem alpha-Winkel ist (bei mir) die Lösung!

Gruß

Karl
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