Liebe Kolleginnen und Kollegen,
bin aus Mangel an eigenen Ideen wieder mal bei unseren Partnern im TH fündig geworden. http://www.trumpetherald.com/forum/view ... p?t=141999 ein insgesamt lesenswerter threat. Besonders dieser Link weiter unten hat es mir angetan .
Hier wird einem von einem Posaunisten die Welt des Übens von schwierigen Passagen erklärt:
Soweit alles bei ersten Durchgang verstanden habe erklärt er folgendes:
Die "alte" Methode ganz langsam richtig einprogrammieren und dann mit Metronomkontrolle langsam auf das Wunschtempo steigen ist sehr zeitaufwendig und führt in vielen Fällen aus neurophysiologischer Sicht nicht zum erwünschten Ergebnis, da im Gehirn für langsames Einüben grundsätzlich andere Vernetzungen ausgebildet werden, als beim schnellen Einüben.
Dann kommt die Demo mit seiner Herangehensweise an eine tricksige 16tel Passage mit sofortigem Übe-Beginn nahe am Zieltempo mit Metronom:
1.) Forward chaining: ständiges Wiederholen der ersten 2-3 Noten im schnellen Tempo, dann immer eine weitere Note dranketten (forward chaining)
2.) Backward chaining: am Ende der Passage beginnen mit den letzten 2 - 3 Noten, dann von hinten immer eine weitere Note dazu nehmen.
3.) Problem chaining: am Punkt des Scheiterns beginnen und dann die Passage nach vor und hinten immer um eine Note erweitern. Alles nahe dem Zieltempo.
Hat von Euch schon jemand sowas ernsthaft probiert ? Denke da an komplizierte Jazz Licks oder Enescus Légende.
Bitte um Korrekturen, Anregungen, Rückmeldungen
Danke und Gruß, Thomas
Effizientes Üben - Anleitung für schwierige Passagen
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Effizientes Üben - Anleitung für schwierige Passagen
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Re: Effizientes Üben - Anleitung für schwierige Passagen
Hört sich interessant an. Ein Trick, den ich gelegentlich anwende: Die Stelle freiwillig noch schwieriger zu machen. Also z.B. in Dreier- statt in Vierer-Aufteilung. Oder in Moll statt in Dur. Erstaunlich, wie easy einem das manchmal erscheint, wenn man dann wieder die Originalfassung spielt. (Ich geb´s zu: Immer klappt´s nicht.)
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Re: Effizientes Üben - Anleitung für schwierige Passagen
Klingt tatsächlich interessant, lohnt sich in jedem Fall mal ausprobiert zu werden.
Aus dem Bauch raus wär ich dennoch erstmal skeptisch, weil mir dieser Weg bislang noch nie gelungen ist. Allerdings auf exakt diese Weise habe ich es auch noch nicht probiert, früher halt immer im schnellen Tempo, bis es auseinandergeflogen ist, da hat sich dann nichts gebessert. Vielmehr hat sich die Problemstelle dadurch manifestiert.
neurophysiologische Sicht...mag alles richtig sein, mein Bauchgefühl sagt mir aber, dass ich alle Intervallsprünge erstmal langsam voraushören können muss, innerlich singen können muss, damit ich sie im schnellen Tempo dann nicht "pfusche", sondern alle Töne exakt im Zentrum treffen kann. Deswegen bin ich auch regelmäßig bei Jolivet und Tomasi gescheitert, weil ich nie die Kondition hatte, in meinem Wohlfühltempo die anstrengenden Passagen zu erarbeiten. Hätt eh keiner von mir hören wollen.
Aber der Tipp mit den Schlusstönen zu beginnen ist super, ich mach das öfters mal bei Etüden oder anderen anstrengenden Stellen, damit ich die Schlüsse wenigstens einmal im ausgeruhten Zustand kennengelernt habe und dann in der Endfassung etwas vom entspannten Gefühl rüberretten kann.
Danke Cavaillé für den Hinweis!!!
Aus dem Bauch raus wär ich dennoch erstmal skeptisch, weil mir dieser Weg bislang noch nie gelungen ist. Allerdings auf exakt diese Weise habe ich es auch noch nicht probiert, früher halt immer im schnellen Tempo, bis es auseinandergeflogen ist, da hat sich dann nichts gebessert. Vielmehr hat sich die Problemstelle dadurch manifestiert.
neurophysiologische Sicht...mag alles richtig sein, mein Bauchgefühl sagt mir aber, dass ich alle Intervallsprünge erstmal langsam voraushören können muss, innerlich singen können muss, damit ich sie im schnellen Tempo dann nicht "pfusche", sondern alle Töne exakt im Zentrum treffen kann. Deswegen bin ich auch regelmäßig bei Jolivet und Tomasi gescheitert, weil ich nie die Kondition hatte, in meinem Wohlfühltempo die anstrengenden Passagen zu erarbeiten. Hätt eh keiner von mir hören wollen.
Aber der Tipp mit den Schlusstönen zu beginnen ist super, ich mach das öfters mal bei Etüden oder anderen anstrengenden Stellen, damit ich die Schlüsse wenigstens einmal im ausgeruhten Zustand kennengelernt habe und dann in der Endfassung etwas vom entspannten Gefühl rüberretten kann.
Danke Cavaillé für den Hinweis!!!
Liebe Grüße vom Singvögelchen!
"Blas schön rein, dann kommts schön raus!"
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Re: Effizientes Üben - Anleitung für schwierige Passagen
@ singvögelchen - m.E. hat MA immer vom letzten Ton aus angefangen Wenn du es dann von Anfang an spielst, dürfte Kondition kein Problem mehr sein !
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Re: Effizientes Üben - Anleitung für schwierige Passagen
Der große MA hätte es auch rückwärts hingekriegt, aber im Ernst, bei den beiden Life Konzerten, die ich mit ihm erleben durfte, waren die Schlüsse immer absolut grandios. Da hat er alle Reserven verballert
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Re: Effizientes Üben - Anleitung für schwierige Passagen
Eine Methode habe ich mal gelernt, die ich auch sehr hilfreich finde:
'punktiert' spielen: nicht im musikalischen Sinne, aber gemeint ist die schwierige Passage mit laengeren und kuerzeren Noten spielen und zwar so, das man von der kurzen zur langen Note extrem schnell spielt und die langen Noten solange haelt, bis man genau weiss, was als naechstes kommt, dann sehr schnell wechseln. Die passage dann einmal mit einer laengeren und einmal mit einer kuerzeren Note anfangen. Hilft mir sehr das ganze in die Finger zu bekommen
'punktiert' spielen: nicht im musikalischen Sinne, aber gemeint ist die schwierige Passage mit laengeren und kuerzeren Noten spielen und zwar so, das man von der kurzen zur langen Note extrem schnell spielt und die langen Noten solange haelt, bis man genau weiss, was als naechstes kommt, dann sehr schnell wechseln. Die passage dann einmal mit einer laengeren und einmal mit einer kuerzeren Note anfangen. Hilft mir sehr das ganze in die Finger zu bekommen
Schoene Gruesse!
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