Ansatzfrage: Von hoch nach tief

Ansatzfragen, Welche Methode ist die beste,
Probleme, Gundlegende Techniken etc.

Moderator: Die Moderatoren

Antworten
Trumper
PowerPoster
Beiträge: 51
Registriert: Donnerstag 1. August 2013, 13:10
Meine Instrumente ..: Miraphone Konzerttrompete von Constantin Riedel, Nürnberg; B-Kornett von Christoph Endres, Nürnberg; Stomvi B-Pocket Forte; Selmer K-Modified; K&H SELLA zu As-Stimmung umgebaut

Ansatzfrage: Von hoch nach tief

Beitrag von Trumper »

Seit etwa zwei Jahren spiele ich nach langer Pause wieder Trp. Es kommt langsam wieder. Ein Problem habe ich, wenn ich längere Zeit oben spiele (Stücke mit vielen hohen Passagen und forte höher als e) und dann im gleichen Stück wieder ins mittlere und untere Register wechseln muss. Dann kommen diese mittleren und unteren Passagen unsauber oder die Töne brechen ganz weg, bis die Lippen sich wieder umgestellt haben. Frage: Mit welchen (speziellen) Übungen kann ich diesem Dilemma entgegenwirken?
Miraphone B-Konzert; B-Kornett von Christoph Endres; Stomvi B-Pocket; Selmer K-Modified
buddy
Unverzichtbar
Beiträge: 6944
Registriert: Samstag 7. April 2007, 16:50
Meine Instrumente ..: Yamaha, Kanstul, Bach

Re: Ansatzfrage: Von hoch nach tief

Beitrag von buddy »

Trumper hat geschrieben:Mit welchen (speziellen) Übungen kann ich diesem Dilemma entgegenwirken?
Ich deute das als eine Frage zur Flexibilität des Ansatzes. Die Details des Problems können z.B. die (verbesserungswürdige) Ansatzmaske, Atemtechnik oder (bewusste) Lippenarbeit betreffen, das alles kann natürlich auch zusammenwirken.

Wie funktionieren denn glissandoartiges Mundstück Buzzing und auf dem instrument Cichowicz Long Tones über einen großen Tonumfang, also bis in die höchsten erzeugbaren Töne und als Gegenbewegung tief ins Pedaltonregister?
Trumper
PowerPoster
Beiträge: 51
Registriert: Donnerstag 1. August 2013, 13:10
Meine Instrumente ..: Miraphone Konzerttrompete von Constantin Riedel, Nürnberg; B-Kornett von Christoph Endres, Nürnberg; Stomvi B-Pocket Forte; Selmer K-Modified; K&H SELLA zu As-Stimmung umgebaut

Re: Ansatzfrage: Von hoch nach tief

Beitrag von Trumper »

Das wird's wohl sein. Auf mein Buzzing bin ich nicht stolz... Cichowicz kenne ich leider nicht. Wenn ich Bindeübungen von oben nach unten mache (z.B. 1/3 gedrückt in Naturton-Sprüngen) gelingen diese nur relativ langsam (wenn sie sauber sein sollen).
Miraphone B-Konzert; B-Kornett von Christoph Endres; Stomvi B-Pocket; Selmer K-Modified
GT-Karl
ExtremPoster
Beiträge: 291
Registriert: Montag 19. Januar 2015, 21:05
Meine Instrumente ..: Olds
Wohnort: Aachen

Re: Ansatzfrage: Von hoch nach tief

Beitrag von GT-Karl »

Hallo,

bin jetzt nicht gerade der geborene Trompetenlehrer, hab ja auch erst vor kurzer Zeit wieder angefangen. Ich habe mir mit einer Intervallübung aus früheren Tagen beholfen, an die ich mich noch gut erinnern konnte.

Beginnend mit C2 nach D2 nach H1 nach E2 nach A1 usw., die Intervallschritte immer weiter vergrößern. Zuerst leicht angestoßen in halben Noten, um den Ton sauber zu halten, später dann immer weiter verkürzen. Das ganze nicht zu laut, vielleicht mf, aber auch hier variieren. Du kannst natürlich auch mit A1 beginnen, so dass du am Ende ein Intervall über zwei Oktaven spielst (geht natürlich auch vom C2 aus). Aber nicht durchquälen, sobald ein Intervall nicht klappt oder unsauber klingt von vorne beginnen und Pausen nicht vergessen! Das Ganze gebunden ist dann schon höhere Schule! Mir hat das geholfen, sonst hätte ich das hier nicht geschrieben! Und hilft noch ..... :wink: !

Vorausgesetzt natürlich du spielst die höheren Töne nicht mit zu viel Druck auf die Lippen und irritierst sie damit, wenn du bei den tieferen Tönen plötzlich im Druck stark nachlässt!

Gruß

Karl
Benutzeravatar
alberto1966
SuperPoster
Beiträge: 245
Registriert: Sonntag 28. Februar 2010, 23:07
Meine Instrumente ..: Yamaha YTR-232
B&S Challenger I 3137-S
Yamaha YTR-8310 ZS 03
TROMBA Trompet
Miraphone Drehventil Trompete
Carol Brass CCR-3880-GSS-Bb-SLB
Jupiter JP 846RL Flügelhorn
Wohnort: 53424 Remagen

Re: Ansatzfrage: Von hoch nach tief

Beitrag von alberto1966 »

Nicht zu vergessen ist auch die Stellung der Zunge im Mundraum von tief nach hoch und umgekehrt.

Pfeife mal gebunden den tiefsten Ton bis zum höchsten Ton den du erreichen kannst und das ganze wieder zurück
und beobachte und fühle was deine Zunge dabei macht, dann weißt du was ich meine.

Gruß

Albert
Trumper
PowerPoster
Beiträge: 51
Registriert: Donnerstag 1. August 2013, 13:10
Meine Instrumente ..: Miraphone Konzerttrompete von Constantin Riedel, Nürnberg; B-Kornett von Christoph Endres, Nürnberg; Stomvi B-Pocket Forte; Selmer K-Modified; K&H SELLA zu As-Stimmung umgebaut

Re: Ansatzfrage: Von hoch nach tief

Beitrag von Trumper »

Danke Euch allen. Werde nach und nach alles austesten.
Miraphone B-Konzert; B-Kornett von Christoph Endres; Stomvi B-Pocket; Selmer K-Modified
buddy
Unverzichtbar
Beiträge: 6944
Registriert: Samstag 7. April 2007, 16:50
Meine Instrumente ..: Yamaha, Kanstul, Bach

Re: Ansatzfrage: Von hoch nach tief

Beitrag von buddy »

Trumper hat geschrieben:Wenn ich Bindeübungen von oben nach unten mache (z.B. 1/3 gedrückt in Naturton-Sprüngen) gelingen diese nur relativ langsam (wenn sie sauber sein sollen).
Das klärt die Baustelle zumindest teilweise.
Ich würde bei Bindeübungen auf die Vorstufe achten, nämlich zügig bis schnelle Bindungen über große Intervalle. Dabei sollen alle Naturtöne zu hören sein. Es klingt so ähnlich, als ob man mit dem Finger über schnell über die Zähne eines Kamms fährt.
Das direkte Binden ohne Naturtöne dazwischen ist die Endstufe. Wenn die Grundtechnik nicht richtig klappt, wird beim Binden wahrscheinlich "gepfuscht" z.B. durch Ansatzgrimassen oder Mundstückdruck.
Vorbereitende bzw. abwechselnd ausgeführte Glissando Buzzings auf dem Mundstück helfen dabei, die Kraft des Atems korrekt einzubinden.

Außerdem hat es mir viel gebracht, die absoluten Basics zu verbessern. Damit meine ich im Umriss auf Ansatzmaske achten, auf eine (bei meiner Zahnstellung) mittige Mundstückposition, auf geringen Mundstückdruck wann immer der möglich ist. Ich mache ein tägliches Warmup mit Lip und Mouthpiece Buzzing (Reinhold Friedrich Solo Warmup) und systematisch aufbauenden technischen Übungen wie den Cichowicz Long Tones in der R. Friedrich Version, sowie einzelne Übungen von Walter M. Smith, Frits Damrow, Herbert L. Clarke, Charles Colin, Max Schlossberg, John Daniel, die genaue Zusammenstellung ändert sich von Zeit zu Zeit.
Außerdem viele kleine Pausen, damit der Ansatz während des Übens möglichst lange "frisch" bleibt und Aufhören, wenn die beim Üben erreichbare Höhe abbaut.
Habe ich hochmotiviert doch einmal übertrieben tut ein Pausentag gut, (eigentlich nur) an dieser Stelle irrte der große Max Schlossberg.
Benutzeravatar
MrLargo
SuperPoster
Beiträge: 211
Registriert: Montag 25. August 2014, 21:14
Meine Instrumente ..: Bach 43* Bb-Trompete
Courtouis Prestige C-Trompete
Scherzer Picc.

Re: Ansatzfrage: Von hoch nach tief

Beitrag von MrLargo »

Es wurden ja schon viele gute Sachen geschrieben, denen ich mich anschließe. Aber noch etwas: Wenn es so sein sollte, dass du quasi einen Ansatz für die hohen und einen für die tiefen Töne hast, dann solltest du meiner Ansicht nach probieren, beim Spielen immer den "hohen" Ansatz als Ausgangspunkt zu nehmen und die Tiefe mit diesem Ansatz "freizuspielen". Glissandi-Übungen wie von Buddy erwähnt können z.B. dabei helfen.

Häufig treten Probleme auf, wenn man mit einem "tiefen" Ansatz versucht (häufig mit recht großer Lippenöffnung), hohe Töne zu erreichen. Mit einem "hohen" Ansatz die Tiefe "freispielen" ist dagegen aussichtsreicher, da man im Grunde mit einem tieferen Zungenrücken und etwas weniger eingerollten Lippen spielen muss. Ob du es richtig machst, kannst du überprüfen, indem du z.B. Glissandi-Übungen abwärts spielst und ohne abzusetzen (!) den Weg zurück in die hohe Lage schaffst.

Vielleicht ermuntert dich das ein wenig, deinen hohen Ansatz nicht als Problem, sondern als Möglichkeit zu erkennen und damit zu experimentieren. :)

LG
MrLargo
Trumper
PowerPoster
Beiträge: 51
Registriert: Donnerstag 1. August 2013, 13:10
Meine Instrumente ..: Miraphone Konzerttrompete von Constantin Riedel, Nürnberg; B-Kornett von Christoph Endres, Nürnberg; Stomvi B-Pocket Forte; Selmer K-Modified; K&H SELLA zu As-Stimmung umgebaut

Re: Ansatzfrage: Von hoch nach tief

Beitrag von Trumper »

ich freue mich sehr über alle Ratschläge, die mir ziemlich qualifiziert erscheinen. Respekt vor alle dem Know-how, das ich hier vorfinde und das mir sicherlich helfen wird. Danke Euch allen!
Miraphone B-Konzert; B-Kornett von Christoph Endres; Stomvi B-Pocket; Selmer K-Modified
Hochwälder
Unverzichtbar
Beiträge: 1616
Registriert: Donnerstag 9. November 2006, 13:31
Meine Instrumente ..: Trp: B&S DBX, Bob Reeves 41
Flg: Yamaha 8315G, Kanstul 10FL
Korn: Olds Special, Schilke 11
Picc: B&S Meister Scherzer, Schilke 11AX
Wohnort: Schwarzwälder Hochwald (Saarland)

Re: Ansatzfrage: Von hoch nach tief

Beitrag von Hochwälder »

Trumper hat geschrieben:Seit etwa zwei Jahren spiele ich nach langer Pause wieder Trp. Es kommt langsam wieder. Ein Problem habe ich, wenn ich längere Zeit oben spiele (Stücke mit vielen hohen Passagen und forte höher als e) und dann im gleichen Stück wieder ins mittlere und untere Register wechseln muss. Dann kommen diese mittleren und unteren Passagen unsauber oder die Töne brechen ganz weg, bis die Lippen sich wieder umgestellt haben. Frage: Mit welchen (speziellen) Übungen kann ich diesem Dilemma entgegenwirken?
GT-Karl hat geschrieben:Vorausgesetzt natürlich du spielst die höheren Töne nicht mit zu viel Druck auf die Lippen und irritierst sie damit, wenn du bei den tieferen Tönen plötzlich im Druck stark nachlässt!
Das erscheint mir sehr naheliegend. Zu hoher Mundstückdruck im höheren Register.....
Wer nie vom Weg abkommt, der bleibt auf der Strecke.
Volksmund
Trumper
PowerPoster
Beiträge: 51
Registriert: Donnerstag 1. August 2013, 13:10
Meine Instrumente ..: Miraphone Konzerttrompete von Constantin Riedel, Nürnberg; B-Kornett von Christoph Endres, Nürnberg; Stomvi B-Pocket Forte; Selmer K-Modified; K&H SELLA zu As-Stimmung umgebaut

Re: Ansatzfrage: Von hoch nach tief

Beitrag von Trumper »

Hochwälder hat geschrieben:
Trumper hat geschrieben:Seit etwa zwei Jahren spiele ich nach langer Pause wieder Trp. Es kommt langsam wieder. Ein Problem habe ich, wenn ich längere Zeit oben spiele (Stücke mit vielen hohen Passagen und forte höher als e) und dann im gleichen Stück wieder ins mittlere und untere Register wechseln muss. Dann kommen diese mittleren und unteren Passagen unsauber oder die Töne brechen ganz weg, bis die Lippen sich wieder umgestellt haben. Frage: Mit welchen (speziellen) Übungen kann ich diesem Dilemma entgegenwirken?
GT-Karl hat geschrieben:Vorausgesetzt natürlich du spielst die höheren Töne nicht mit zu viel Druck auf die Lippen und irritierst sie damit, wenn du bei den tieferen Tönen plötzlich im Druck stark nachlässt!
Das erscheint mir sehr naheliegend. Zu hoher Mundstückdruck im höheren Register.....
Wahrscheinlich ist das so. Aber vorerst nur schwer bis gar nicht zu ändern. Ich kenne noch diese Meinungen, mein müsse die Trp. auf den Tisch legen und nicht anfassen und dann im hohen Register spielen. Für vermutlich alle Nichtprofis ein unrealistischer Vorschlag. Ohne Druck hoch zu spielen, halte ich nur dann für möglich, wenn man bereits im Profi-Lager angekommen ist. Und auch dort scheint es mir nur selten so zu sein.
Miraphone B-Konzert; B-Kornett von Christoph Endres; Stomvi B-Pocket; Selmer K-Modified
Hochwälder
Unverzichtbar
Beiträge: 1616
Registriert: Donnerstag 9. November 2006, 13:31
Meine Instrumente ..: Trp: B&S DBX, Bob Reeves 41
Flg: Yamaha 8315G, Kanstul 10FL
Korn: Olds Special, Schilke 11
Picc: B&S Meister Scherzer, Schilke 11AX
Wohnort: Schwarzwälder Hochwald (Saarland)

Re: Ansatzfrage: Von hoch nach tief

Beitrag von Hochwälder »

Trumper hat geschrieben:Ohne Druck hoch zu spielen, halte ich nur dann für möglich, wenn man bereits im Profi-Lager angekommen ist. Und auch dort scheint es mir nur selten so zu sein.
Es geht nicht darum, ohne Druck hoch zu spielen, sondern nur den nötigen Mundstückdruck aufzubringen. Den Ringmuskel und die Technik trainieren, dass er diesen Druck 'locker' bis 'einigermaßen locker' verkraftet.
Trumper hat geschrieben:Aber vorerst nur schwer bis gar nicht zu ändern.
Warum nicht? Keine Lust? :Hä: :ironie:
Wer nie vom Weg abkommt, der bleibt auf der Strecke.
Volksmund
Sandkuchen
ExtremPoster
Beiträge: 456
Registriert: Sonntag 8. Oktober 2006, 12:45
Wohnort: Niederrhein

Re: Ansatzfrage: Von hoch nach tief

Beitrag von Sandkuchen »

Trumper hat geschrieben:Seit etwa zwei Jahren spiele ich nach langer Pause wieder Trp. Es kommt langsam wieder. Ein Problem habe ich, wenn ich längere Zeit oben spiele (Stücke mit vielen hohen Passagen und forte höher als e) und dann im gleichen Stück wieder ins mittlere und untere Register wechseln muss. Dann kommen diese mittleren und unteren Passagen unsauber oder die Töne brechen ganz weg, bis die Lippen sich wieder umgestellt haben. Frage: Mit welchen (speziellen) Übungen kann ich diesem Dilemma entgegenwirken?
Bei wem ist es nicht so? Wenn du längere Zeit ohne Pause hoch und laut spielen musst, kommst Du schnell an deine Grenzen. Je nach dem was Du unter längere Zeit (ein paar Takte, ein paar Zeilen?) und laut (volle Kanne fff oder die Flöten beschweren sich über dein mf) verstehst, kann es nur ein Konditionsproblem sein oder ein "Ansatzproblem". Du kannst nicht erwarten, dass Du im Auftritt oder Probe mehr kannst, als im stillen Kämmerlein. Ist es ehr ein Konditionsproblem, musst Du mehr mit einer entsprechenden Belastung, also vor allem laut üben. Wenn Du erst zwei Jahre (wieder) spielst, kannst Du noch keinen professionelle Kondition erwarten.

Liegt es ehr am "Ansatz" nach Taktiken zur Stärkung der "Ansatzmuskulatur" und zur Verminderung des Mundstückdrucks suchen. Ein Übeanteil mit Naturton-Bindungen wird sicher helfen. Bitte checken, ob Du das Mundstück auf das Lippenrot drückst.

Ganz wichtig, Kondition und Höhe entwickeln sich mit der Zeit, wenn Du richtig übst. Bitte nicht zu ungeduldig sein.
Benutzeravatar
Haudraufjupp
SuperPoster
Beiträge: 168
Registriert: Dienstag 28. Januar 2014, 12:23
Meine Instrumente ..: Bach Stadivarius 25 L mit MAW Maschine
B&S Challenger II
Courtois Brevete

Re: Ansatzfrage: Von hoch nach tief

Beitrag von Haudraufjupp »

Was bei mir bei solchen Problemen Wunder gewirkt hat ist in den tiefen Lagen lange Toene von ppp bis fff bis ppp spielen, also z. B. erst auf g1 dann auf f1 usw bis c runter oder auch noch tiefer.
Schoene Gruesse!
Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: Google [Bot] und 42 Gäste