Setpoint erhöhen

Ansatzfragen, Welche Methode ist die beste,
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buddy
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Re: Setpoint erhöhen

Beitrag von buddy »

Dobs hat geschrieben:Dann habe ich eine schöne Übung für Dich, um zu sehen, wie gut Deine Vorgehensweise klappt
Was meinst Du das genau?
Übungen zum Ansatz sehen bei Stamp oder Cichowicz in den fortgeschrittensten Versionen auch schön beeindruckend aus. :Hä:
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Bixel
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Re: Setpoint erhöhen

Beitrag von Bixel »

Singvögelchen hat geschrieben:...ich stelle mir beim Buzzen schon irgendeine Tonhöhe vor, die ich dann mithilfe gespannter Mimik auch erwische...
Ja, sicher.

Mir ging es aber um den Moment unmittelbar vor dem Ansetzen des Mundstücks.
Ich kenne keinen Trompeter, der in jenem kurzen Moment keine Miene verzieht.

Wie würdest du beschreiben, was du in jenem Moment (unbewusst, weil konditioniert - im Spiegel aber beobachtbar) tust?

:roll:
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Dobs
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Re: Setpoint erhöhen

Beitrag von Dobs »

buddy hat geschrieben:Was meinst Du das genau?
Ich meine, dass es für solche Übungen mindestens sehr nützlich, vielleicht sogar unerlässlich ist, sich wie von Bixel beschrieben von einer "Normal-Null-Stellung" des Ansatzes bei etwa g2 in beide Richtungen nach unten und nach oben weiter zu entwickeln. In dem Werk "A Comprehensive Practice Routine for the Aspiring Brass Player: An Approach to Consistency" von Don E. Johnson ist eine Übung enthalten, die aus einer chromatischen Tonleiter beginnend mit dem G0 und endend beim G3 besteht. Ich meine, die Übung ist kaum zu spielen, wenn man nicht lernt, mit dem G2 Setpoint auch ein G0 zu spielen und die Ansatzmaske dabei möglichst wenig zu verändern. Das ist die physische Komponente. Ich finde, auch die mentale Komponente wichtig. Indem man lernt, das G2 also seine persönliche Basisnote zu betrachten, erscheint das Register über dem Notensystem weniger weit entfernt.
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Re: Setpoint erhöhen

Beitrag von Singvögelchen »

Bixel hat geschrieben:
...wie würdest du beschreiben, was du in jenem Moment (unbewusst, weil konditioniert - im Spiegel aber beobachtbar) tust?

:roll:
Also ganz genau, in Zeitlupe sozusagen...der allererste Ton am Morgen ist bei mir üblicherweise gesummt, gesungen, eventuell ein gebrummtes "Moin" :D
Trompetentechnisch allerdings ist ein erstes Lippensummen, Lippen geschlossen (ja fast ein bisschen aufeinandergepresst, damit es nicht nach schnaubendem Gaul klingt)...Luft durch, bis ein Ton/Geräusch hörbar wird. Beim zweiten Ton bereits versuche ich, die gleiche Tonhöhe wieder zu treffen, allerdings mit Feinspannung in den Mundwinkeln und einer spürbar luftdurchlässigen Öffnung am Ansatz. Welche Tonhöhe, ist mir egal, weil es um das Körpergefühl geht.
Ist das nun ein Setpoint? Für mich nicht.
Stinknormaler Trompetenansatz ohne große Theorie. Funktioniert jeden Tag aufs Neue. :gut:
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Bixel
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Re: Setpoint erhöhen

Beitrag von Bixel »

Singvögelchen hat geschrieben:Stinknormaler Trompetenansatz ohne große Theorie. Funktioniert jeden Tag aufs Neue. :gut:
Ist doch supi, wenn es funktioniert! :gut:

Dann ist es auch nicht notwendig, sich bestimmte physiologische Prozesse bewusst zu machen.

Vielleicht wirkte es sich sogar eher störend aus.

:Winke:
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Re: Setpoint erhöhen

Beitrag von Singvögelchen »

Bixel hat geschrieben: Ist doch supi, wenn es funktioniert! :gut:

Dann ist es auch nicht notwendig, sich bestimmte physiologische Prozesse bewusst zu machen.

Vielleicht wirkte es sich sogar eher störend aus.

:Winke:
Meine Rede... :Winke: :Winke: :Winke:
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Bixel
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Re: Setpoint erhöhen

Beitrag von Bixel »

Ist denn wenigstens deine Ausgangsfrage damit beantwortet, oder hast du gar nix kapiert?

:roll:
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Re: Setpoint erhöhen

Beitrag von Alex093 »

Bixel hat geschrieben:Ist denn wenigstens deine Ausgangsfrage damit beantwortet, oder hast du gar nix kapiert?

:roll:
Ich kann zumindest für mich sagen, dass ich mit den Antworten viel anfangen kann - danke dafür.
Würde mich trotzdem über weitere Erfahrungen damit freuen.

:D
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Re: Setpoint erhöhen

Beitrag von doc_trumpet »

Ich halte es wie Vincent Cichowicz, Hakan Hardenberger, James Thompson oder Reinhold Friedrich - g' als erster Ton oder auch "neudeutsch" setpoint. Egal ob Lippe, Mundstück oder Trompete .-)
LG doc
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Re: Setpoint erhöhen

Beitrag von Singvögelchen »

Ganz klasse finde ich in diesem Zusammenhang die beiden Varianten im "Trompetenfuchs" Band 1 von Stefan Dünser. Der beginnt für die Anfänger im Prinzip erstmal mit dem f`, hat aber im Anhang die gleichen Übungen nochmal abgedruckt, runtertransponiert zum c`. Gerade im Anfangsstadium ist sowas schon sehr hilfreich, alternative Setpoints vom Anbeginn. 8) erspart viel unnütze demotivierende Quälerei.
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Re: Setpoint erhöhen

Beitrag von Hochwälder »

Singvögelchen hat geschrieben:Ganz klasse finde ich in diesem Zusammenhang die beiden Varianten im "Trompetenfuchs" Band 1 von Stefan Dünser. Der beginnt für die Anfänger im Prinzip erstmal mit dem f`, hat aber im Anhang die gleichen Übungen nochmal abgedruckt, runtertransponiert zum c`. Gerade im Anfangsstadium ist sowas schon sehr hilfreich, alternative Setpoints vom Anbeginn. 8) erspart viel unnütze demotivierende Quälerei.
:Hä:
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Re: Setpoint erhöhen

Beitrag von Bixel »

doc_trumpet hat geschrieben:Ich halte es wie Vincent Cichowicz, Hakan Hardenberger, James Thompson oder Reinhold Friedrich - g' als erster Ton oder auch "neudeutsch" setpoint. Egal ob Lippe, Mundstück oder Trompete .-)
Der Tonumfang der "großen" Bb-Trompete reicht (klingend und ganz grob) vom kleinen F (~ 175 Hz) über eingestrichenes F (~ 350 Hz) und zweigestrichenes F (~ 700 Hz) bis zum dreigestrichenen F (~ 1.400 Hz).

Insbesondere auch angesichts der logarithmischen Entwicklung der Frequenz über die Oktaven wäre ein Setpoint bei 350 Hz (~ F') nicht übermäßig clever gewählt, denn das Konstrukt Setpoint zielt ja auf eine möglichst ausgewogene Beherrschung des gesamten Tonumfanges.

Das arithmetische Mittel von 175 Hz und 1.400 Hz liegt bei etwa 790 Hz (~ G2).

Diese Überlegungen (die nicht ich ersonnen habe) führen zu einem Setpoint bei ungefähr F2.

Ich kenne den gedanklichen trompeterischen Unterbau der von dir genannten Trompeter nicht, unterstelle aber keck, dass diese vier allesamt - womöglich vollkommen unbewusst - einen ökonomisch-musikalisch sehr vernünftig gewählten Setpoint pflegen (weil sie m.E. andernfalls z.B. nicht BB2 spielen könnten).

Ich unterstelle ferner, dass die Genannten das offenbar von ihnen als "Anfangston" benannte G1 mit einer für ungefähr das G2 optimierten Lippenpositionierung spielen, denn wer seit Jahrzehnten auf höchstem Niveau Trompete spielt, gerät nicht in Gefahr, dass ihm/ihr durch einen "Anfangston" G1 "die Fresse verrutscht".

:roll:
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Re: Setpoint erhöhen

Beitrag von Singvögelchen »

Bixel hat geschrieben:Ist denn wenigstens deine Ausgangsfrage damit beantwortet, oder hast du gar nix kapiert?

:roll:
Danke der höflichst gestellten Nachfrage, danke auch für alle sachlich vorgetragenen Erläuterungen. Verstanden hab ich die Problematik durchaus, sie jedoch als für mich als nicht gewinnbringend :down: eingestuft. Zu starres Prinzip, ich bevorzuge es etwas flexibler.
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Re: Setpoint erhöhen

Beitrag von Blas! »

Singvögelchen hat geschrieben:Zu starres Prinzip, ich bevorzuge es etwas flexibler.
Sehe ich auch so. Das Setpoint-Gedöns erhöht m.E. das Risiko, einen engen und wenig tragfähigen Trompetenklang zu entwickeln.

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Re: Setpoint erhöhen

Beitrag von Bixel »

Singvögelchen hat geschrieben:Verstanden hab ich die Problematik durchaus, sie jedoch als für mich als nicht gewinnbringend :down: eingestuft. Zu starres Prinzip, ich bevorzuge es etwas flexibler.
Du bist mit deinem trompeterischen Entwicklungsstand offenbar zufrieden und kannst mit der Ausübung einer deiner Lieblingstätigkeiten dein Leben finanzieren.

Insofern gilt, was ich bereits schrub:
Bixel hat geschrieben:Dann ist es auch nicht notwendig, sich bestimmte physiologische Prozesse bewusst zu machen.

Vielleicht wirkte es sich sogar eher störend aus.
Nach meiner Wahrnehmung ist die Mehrheit der TF-Community - und übrigens auch der Threadstifter - mit dem eigenen trompeterischen Entwicklungsstand noch nicht vollständig zufrieden gestellt und sucht daher nach Anregungen, die eine positive Entwicklung befeuern könnten.
Da können u.U. auch physikalische Betrachtungen hilfreich sein, von denen du nichts wissen willst.

:wink:
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