doc_trumpet hat geschrieben:Ich halte es wie Vincent Cichowicz, Hakan Hardenberger, James Thompson oder Reinhold Friedrich - g' als erster Ton oder auch "neudeutsch" setpoint. Egal ob Lippe, Mundstück oder Trompete .-)
Der Tonumfang der "großen"
Bb-Trompete reicht (klingend und ganz grob) vom
kleinen F (~ 175 Hz) über eingestrichenes F (~ 350 Hz) und zweigestrichenes F (~ 700 Hz) bis zum dreigestrichenen F (~ 1.400 Hz).
Insbesondere auch angesichts der
logarithmischen Entwicklung der Frequenz über die Oktaven wäre ein Setpoint bei 350 Hz (~ F') nicht übermäßig clever gewählt, denn das Konstrukt
Setpoint zielt ja auf eine möglichst
ausgewogene Beherrschung des
gesamten Tonumfanges.
Das
arithmetische Mittel von 175 Hz und 1.400 Hz liegt bei etwa 790 Hz (~ G2).
Diese Überlegungen (die
nicht ich ersonnen habe) führen zu einem
Setpoint bei ungefähr
F2.
Ich kenne den
gedanklichen trompeterischen
Unterbau der von dir genannten Trompeter nicht, unterstelle aber keck, dass diese vier allesamt - womöglich vollkommen unbewusst - einen ökonomisch-musikalisch
sehr vernünftig gewählten Setpoint pflegen (weil sie m.E. andernfalls z.B. nicht BB2 spielen könnten).
Ich unterstelle ferner, dass die Genannten das offenbar von ihnen als "Anfangston" benannte
G1 mit einer für ungefähr das
G2 optimierten Lippenpositionierung spielen, denn wer seit Jahrzehnten auf höchstem Niveau Trompete spielt, gerät nicht in Gefahr, dass ihm/ihr durch einen "Anfangston"
G1 "die Fresse verrutscht".
Rausgehen ist wie Fenster Aufmachen, nur viel krasser.