Trompete "verstopft"...

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Joruku
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Trompete "verstopft"...

Beitrag von Joruku »

Hallo zusammen.

Mega Schock:
Gestern, Orchesterprobe, 5. Beethoven. Im 4. Satz, Luft bis dahin gut geflossen und schönes Forte gespielt, "macht mein Instrument plötzlich zu". Riesen Widerstand, kommt kein Ton mehr raus, als ob ein Pfopfen irgendwo in einem Zug stecken würde! Die höheren Töne (g", a") gingen eigentlich, aber vor allem um c" rum ging gar nichts mehr. Beim Ausblasen ging grundsätzlich Luft durch, verstopft war es also nicht (wüsste auch nicht, wodurch), aber es kam einfach kein Ton mehr. Was könnte das sein? Hatte nicht das Gefühl, dass ich den Hals zugemacht habe, oder mich plötzlich verkrampft hatte. An den Ventilen kann es auch nicht gelegen haben, weil das Problem insbesondere auch bei den Naturtönen vorkam. Nach der Probepause ging's dann eigentlich wieder.

Habt ihr auch schon mal so was erlebt? Was könnte das sein? Kann ja fast nicht am Instrument liegen. Irgendwie unheimlich...

Gruss Joruku
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lurchi
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Re: Trompete "verstopft"...

Beitrag von lurchi »

Ein Bekannter hatte sowas neulich mal. Aus irgendeinem komischen Grund war die Ventilführung rausgesprungen und das Ventil leicht verdreht.
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orlando_furioso
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Re: Trompete "verstopft"...

Beitrag von orlando_furioso »

Vor Jahren - ist echt passiert!!:

Registerprobe zu "Pomp and Circumstances".

Ich nehme das Instrument an den Mund und will kräftig einsetzen - da platzt mir fast der Schädel, weil kein Quäntchen Luft ins Instrument rein will. Totale Verstopfung. Ich checke die Kanne: Ventile laufen frei und sind nicht verdreht. Hat sich eventuell der Ständerkopf gelöst und steckt noch im Schallbecher - nö, alles frei. Verflixt nochmal, was ist hier los? Ich ziehe das Mundstück ab und den Stimmzug und schaue durchs Mundrohr - Rohr ist frei. Ich schaue durchs Mundstück - ooops - da kommt kein Licht durch.

Was ist das? Ich puste rein - Totalverstopfung! Ich krieg schon Panik: was kann da drin sein? Habe ich einen Zahn verloren? Ich drehe das Mundstück um und puste verkehrt herum rein. Es macht PLOPP und auf meiner Hand taumelt eine Fliege, schüttelt sich ein paar Mal und fliegt davon ...

Wie aus gut unterrichteten Kreisen später zu hören war, hat die Fliege keinen dauerhaften Schaden davon getragen - Gott sei Dank! Und wen interessiert schon das Wohlbefinden eines Trompeters ...
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Re: Trompete "verstopft"...

Beitrag von Dobs »

In meinen Schallbecher hat sich mal ein paar Socken verirrt, die für einen etwas dumpfen Klang sorgten. Ich hatte die Trompete an dem Tag in einer Sporttasche transportiert, in der sich auch die Socken befanden.
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Wolfram
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Re: Trompete "verstopft"...

Beitrag von Wolfram »

Joruku hat geschrieben:... Luft bis dahin gut geflossen und schönes Forte gespielt, "macht mein Instrument plötzlich zu". Riesen Widerstand, kommt kein Ton mehr raus, als ob ein Pfopfen irgendwo in einem Zug stecken würde! Die höheren Töne (g", a") gingen eigentlich, aber vor allem um c" rum ging gar nichts mehr. Beim Ausblasen ging grundsätzlich Luft durch, ....
Als Instrumentenbauer denke ich dabei grundsätzlich an physikalische Veränderung und weniger an Ursachen durch den Musiker...
Deshalb meine Vermutung, dass sich im Innneren doch irgendwo etwas verschoben oder verstärkt abgelagert hat. Das wäre zumindest durch das kräftige Forte - welches du zuvor geblasen hast - zu erklären. Warum sollte der Effekt später nicht mehr da sein? ... vielleicht weil tatsächlich etwas Lebendes im Inneren war?

Ich würde um auf Nummer Sicher zu gehen das Instrument zu Hause mal gründlich durchspülen. Wenn vorhanden auch mal den Reinigungs-Gummi durchpusten... Mundstück mit Reinigungsbürste behandeln.
Eigentlich mal alles wieder gründlich säubern!
Das gibt dir zumindest die Sicherheit, dass du alles mögliche getan hast, damit dieser Effekt nicht wieder kommt.
Kontrolliere bei der Gelegenheit auch mal die Wasserklappen nach Dichtheit, Halt der Polster und funktionstüchtige Federn.
LG Wolfram
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haynrych
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Re: Trompete "verstopft"...

Beitrag von haynrych »

nachdem geklärt wurde, dass es keine equipmentbezogene ursache gibt, könnte es auch an der selbstwahrnehmung oder einer leichten ansatzstörung (z.b.) durch überbelastung liegen. beides habe ich auch schon erlebt. zur abklärung einfach die anderen (bläser) fragen, wie du klingst. falls die keinen unterschied zu deinem üblichen klang bemerken, ist es vermutlich die selbstwahrnehmung (ohren reinigen bzw. reinigen lassen oder - als soforthilfe - nase zuhalten und dagegen blasen).

falls am ende der fehlersuche die ansatzstörung als letzte möglichkeit bleiben sollte, einfach eine zeit lang kürzer treten (kürzere übungseinheiten - längere pausen) und vielleicht sogar gezielte lockerungsübungen (naturtonbindungen, zungenstossübungen, etc.) in der mittleren lage praktizieren. sollte das töne aushalten zu deiner täglichen routine gehören, könnte unter umständen dies eine ursache darstellen. wer sehr viel sehr leise spielt/übt, kann damit seinen ansatz sehr schnell überfordern, wenn dem so sein sollte, am besten am ende solcher übungseinheiten locker ausspielen und dabei auf einen guten klang (resonanter ton) achten.
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Joruku
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Re: Trompete "verstopft"...

Beitrag von Joruku »

Also, eine grobe Standard-Selbstkontrolle habe ich natürlich sofort durchgeführt: Ventile waren richtig eingesetzt und eingerastet, Wasserklappen dicht, Mundstück und Mundrohr frei. Weder irgendwelche alte Socken ( :shock: ) noch halbtote Fliegen im Instrument.

Das Instrument ist vor noch nicht allzu langer Zeit professionell gereinigt und gewartet worden. Daher haben sich auch noch keine wirklichen Ablagerungen gebildet.

Ehrlich gesagt, ich habe keine Ahnung, woran das lag. Mittlerweile habe ich das Gefühl, ich kenne mich und mein Instrument gut genug, um zu erkennen, auf welcher Seite des Munstücks ein Problem besteht. Auch das Symptom des plötzlich geschlossen und verkrampften Halses kennen ich und weiss, wie ich mir dann helfen kann. Dafür spiele ich schon genügend lange und häufig. Das Gefühl war wirklich so, als ob die Luft im Instrument drin staut und nicht in mir. Aber vielleicht täusche ich mich ja. :oops: Es kam urplötzlich, von einem Ton auf den anderen, vom Gefühl her schon eher, wie sich plötzlich im Instrument ein Fremdkörper abgelöst hätte und das Rohr dicht machen würde. Jedoch habe ich heute nochmals genaut geschaut und geputzt und keine Auffälligkeiten festgestellt.

Ich hoffe einfach, dass das nicht mehr passiert. Ich stelle mir grad vor, wenn so was während dem Konzert passieren würde... .
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Re: Trompete "verstopft"...

Beitrag von Singvögelchen »

Schau bitte noch mal genau in deiner Tasche und im Instrument nach, ich habe schon erlebt, dass ein Geldstück monatelang längs des Rohres festgesessen hat und sich dann, warum auch immer, gedreht hat und somit eine Verstopfung ausgelöst hat. Also mal mit der großen Bürste durch alle Röhren bis zum Schallstück gehen und die Tasche absuchen, vielleicht wirst du fündig.

Oder dir hat ein fröhlicher Kollege einen Streich gespielt, z. B. einen Nagel ins Mundstück oder einen Pfropfen in den Ventilbogen gesteckt, das ist wirklich bösartig :down:

Einen schwarzgeschimmelten Bleistift samt Radiergummi haben wir mal bei einem Kollegen aus der Posaune entfernt, der war dann kurz vorm Erbrechen...
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Re: Trompete "verstopft"...

Beitrag von inspired »

Singvögelchen hat geschrieben:Schau bitte noch mal genau in deiner Tasche und im Instrument nach, ich habe schon erlebt, dass ein Geldstück monatelang längs des Rohres festgesessen hat und sich dann, warum auch immer, gedreht hat und somit eine Verstopfung ausgelöst hat. Also mal mit der großen Bürste durch alle Röhren bis zum Schallstück gehen und die Tasche absuchen, vielleicht wirst du fündig.
Achwas! So ein Unfug! Lass die Drosselklappe drinnen, sonst läuft die Maschine nimmer sauber :narr:

:ironie:
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Re: Trompete "verstopft"...

Beitrag von Joruku »

Also: ich habe erneut die Trompete genau untersucht. Mundstück, Mundrohr, Stimmzug, Ventile und Schallstück entfernt, alles durchgebürstet, Koffer geleert und untersucht. Dabei weder Insekten, sonstiges Getier, Sabotagematerial noch unerwarteten Reichtum gefunden.

Ich habe also noch immer keine Ahnung, was es gewesen sein könnte, da es dann plötzlich nach der Pause wieder gegangen ist (weil das Problem so plötzlich aufgetaucht ist, gehe ich nicht davon aus, dass ein "Kollege" ein Objekt in die Trompete reingetan hat, zumal er keine Gelegenheit hatte, es wieder raus zu nehmen.

Da in den letzten drei Tagen alles soweit in Ordung war, werde ich mal so weiterspielen, wie wenn nichts gewesen wäre und gehe mal davon aus, dass es vielleicht doch ein körperliches Problem war. Werde euch auf dem laufenden halten, falls es wieder vorkommen sollte.

Gruss in die Runde
Joruku
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Re: Trompete "verstopft"...

Beitrag von inspired »

vll. ist wirklich eine Ventilführung rausgesprungen und dann später auch wieder eingerastet?
Ich mein, was von alleine rausspringen kann, kann doch auch genau so gut von alleine wieder reinflutschen.
Dann wollen wir mal hoffen, dass das bei dem einen Mal bleibt und keine Verstopfungen mehr vorkommen :gut: :wink:
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Re: Trompete "verstopft"...

Beitrag von Singvögelchen »

Vielleicht war es etwas Übersinnliches, kleiner Spuk in der Trompete?

Du wirst in dreißig Jahren noch rätseln :lol:
Liebe Grüße vom Singvögelchen!


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haynrych
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Re: Trompete "verstopft"...

Beitrag von haynrych »

Joruku hat geschrieben:Ich habe also noch immer keine Ahnung, was es gewesen sein könnte, da es dann plötzlich nach der Pause wieder gegangen ist (weil das Problem so plötzlich aufgetaucht ist, gehe ich nicht davon aus, dass ein "Kollege" ein Objekt in die Trompete reingetan hat, zumal er keine Gelegenheit hatte, es wieder raus zu nehmen.

Da in den letzten drei Tagen alles soweit in Ordung war, werde ich mal so weiterspielen, wie wenn nichts gewesen wäre und gehe mal davon aus, dass es vielleicht doch ein körperliches Problem war. Werde euch auf dem laufenden halten, falls es wieder vorkommen sollte.
hast du schon einmal probiert mit gehörschutz zu spielen? wenn sich das so ähnlich anfühlt/anhört wie die von dir beschriebene situation, dann könnte es sich entweder um locker gewordenes ohrschmalz, oder um einen druckunterschied im mittelohr gehandelt haben.

falls du die fehlerquelle ohrschmalz ausschliessen kannst, findest du hier eine kurze anleitung, wie du bei bedarf einen raschen druckausgleich herbeiführen kannst: http://de.wikipedia.org/wiki/Druckausgleich
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Miss Trumpet
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Re: Trompete "verstopft"...

Beitrag von Miss Trumpet »

Vielleicht hat Dir jemand einen Streich gespielt?

LG, Miss Trumpet
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FunkyMarry
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Re: Trompete "verstopft"...

Beitrag von FunkyMarry »

Genau dieses Problem habe ich auch, mit einem Male macht meine Trompete zu.
Ich kann "fremde" Sachen ausschließen, da mein jetztiges Instrument drei Wochen alt ist und mir
Niemand aus unserer Band einen Streich spielen würde, unsere Instrumente sind uns heilig ;-)
Züge raus, Wasser raus und es bessert sich nichts. Zu beobachten ist, dass der Schallstück
voller tropfen ist. Ich habe auch keine Erklärung, zumal genau das gleiche passiert,
nach der Probenpause funktioniert alles wieder.

Wenn einer eine Erklärung oder eine Lösung hätte wäre toll.
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