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Ventil hakt - Säuberung?

Verfasst: Samstag 30. September 2006, 10:05
von nicob
Hallo,

ich weiß, dass hier schon oft die Frage nach Reinigungsmöglichkeiten gestellt wurde. Leider habe ich keine passende Antwort finden können :?

Also,
mein 3. Ventil hakt manchmal, habe es extra mal nachgeölt, aber das half nicht so sehr.

Mein Lehrer meint, wenn man viel Öl draufpackt und dann ne Weile nicht spielt könnten sich so komische Ablagerungen auf dem Ventil bilden.
Da sind tatsächlich so dunkelgraue Stellen.
Daraufhin habe ich von ihm ein Reinigungsmittel auf Ölbasis bekommen (so ein stinkendes Zeugs^^).
Da steht nur drauf "nach erolgreicher Reinigung mit sauberem Lappen auf Hochglanz polieren".

Nachdem ich diese braune Flüssigkeit aufs Ventil geschüttet habe und nach ein paar Minuten versucht habe, die Stellen zu säubern, hat sich nix getan.

Die dunklen Stellen sind immernoch da. :(
Mache ich da vielleicht etwas falsch?

Habe eine Jupiter-Trompete JTR - 410 mit dem beigeliferten Öl (so ein blaues).

Freue mich auf Eure Hilfe!

Verfasst: Samstag 30. September 2006, 11:23
von Miss Trumpet
Hallo,

Du kannst die INNENteile (!) deiner Trompete mit Cillit Bang entkalken. Nimm die Wechsel aus den Ventilbüchsen heraus und sprühe sie mit C. B. ein, laß das Zeug einige Minuten einwirken, bearbeite dann die Wechsel mit einer alten Zahnbürste o. ä. und spüle sie ab. Wenn noch immer Ablagerungen drauf sind, dann wiederhole die Prozedur.

Du kannst auf diese Art auch die Ventilbüchsen behandeln bzw. das ganze Instrument so entkalken (empfiehlt sich vor allem für den Hauptstimmzug und das Mundrohr), dafür ist eine Spiralbürste, wie sie im Instrumentenhandel erhältlich ist, empfehlenswert (nimm nicht das Reka-Zeug mit den Schaumgummi-Kugeln, das ist m. M. n. Schrott).

Achte darauf, dass du das C. B. nicht unnötig auf lackierten/versilberten/vergoldeten Stellen läßt. Wenn du das C. B. längere Zeit auf Messingteile (wie z.B. die Wechsel) einwirken läßt, bekommt der Kupferanteil im Messing eventuell einen leichten Stich ins rosafarbene - das ist nicht weiter schlimm und verschwindet wieder ganz von selbst, wenn's jemanden wirklich stört, kann er mit Messingpolitur (z.B. von Hagerty) drübergehen.

LG, Miss Trumpet

Verfasst: Samstag 30. September 2006, 16:33
von atosvs
hi nicobats

gemäss meiner mehrmaligen erfahrung ist es selten eine frage der verschmutzung sondern mechanischer art, d. h. das ventil hat meist durch schläge (oft kaum bemerkt) eine verformung erlitten.

so wie es ausschaut, bleibt dir nur der gang zum instrumentenreparateur.
der wird es ein wenig ausweiten (hohnen, läppen...), dann wird es wieder klappern.

würde mich freuen, deine erfahrung zu höhren, wie es wieder gut gekommen ist.

gruss

urs

Verfasst: Montag 9. Oktober 2006, 23:34
von G(ieskannen)-Trompete
Also mein Tip: ich hatte auch mal ein Problem bei meiner Trompete mit den Ventilen und das schon nach sehr kurzer Zeit und dann hab ich die Kanne zum Instrumentenbauer gebracht und der hat da sofort irgendwat erkannt...
die Reperatur sollte aber um die 200€ kosten also hab ich sie erst nochmal mitgenommen und meinen Trompetenlehrer danach gefragt und der sagte(nu kommt endlich der Tip^^), dass ich mal ein anders Öl probieren sollte. Und *schwups* war das Problem behoben und seitdem hatte ich nie wieder Probleme damit. Ich weiß nun nicht was für ein Öl du benutzt, aber häufig kommt es vor, dass viele zu dünnes Öl benutzen, weil sie denken, dass das dünne Öl die Ventile schneller macht, weil ja nicht so viel Widerstand da ist. Das ist aber ein Irrtum. Also ich würd mal "La Tromba" probieren. Das ist ein bisschen dicker und kostet nur 5€, anstatt 200€. Und glaubt es mir die Ventile laufen so schnell wie mans für den "Karneval von Venedig" braucht :wink:

Verfasst: Mittwoch 11. Oktober 2006, 12:31
von moppes
@Gieskanne: Und nicht vergessen, "La Tromba" haelt auch einen ganzen Gig. Es gibt jetzt uebrigens auch eine "La Tromba T2" - angeblich ist der einzige Unterschied, dass es nicht so riecht wie das Orginal ;-)

Einfach mal zum Instrumentenbauer fahren

Verfasst: Donnerstag 2. November 2006, 22:02
von tommibond
ich habe immer meinen Liebling selber gereinigt. Jedoch war irgendwann wieder wassersstein im 3.Drehventil. Die beste Lösung ist: Zweimal im Jahr zum Instrumentenbauer. Reinigen lassen, eventuell noch andere Wratung machen lassen. Hat mich grad mal 38 € gekostet. Denn es war noch eine Feder gebrochen. Das Ding ist dann richtig sauber und gut geölt. ICh habe das erste Mal erst nach 8 Wochen nachölen müssen. Kein Öl ist nicht gut, aber zuviel Öl auch nicht.

B&S Drehventil Goldmessing
Weltklang Perinet Nickel

Frage an Miss Trumpet

Verfasst: Freitag 3. November 2006, 10:18
von jonni10
Machst du das mit den Drehventiltrompeten auch so oder gehst du da anders vor?
Wenn ja, wie lange lässt du es einwirken?
Hat es einen Einfluss auf das Gold?

LG
Jonni

Verfasst: Sonntag 5. November 2006, 23:15
von Soulman
Neben den Reinigungstipps ist die Empfehlung ein anderes Öl zu probieren unbedingt ratsam. Meine alte Strad wollte mit Al Cass-Öl nicht mehr, alles hakte und es war zum verzweifeln. Jetzt habe ich Hetman Nr. 3 probiert und siehe da - die Maschine geht wie Butter.

Grüße
Soulman

Re: Frage an Miss Trumpet

Verfasst: Montag 6. November 2006, 11:08
von Miss Trumpet
jonni10 hat geschrieben:Machst du das mit den Drehventiltrompeten auch so oder gehst du da anders vor?
Wenn ja, wie lange lässt du es einwirken?
Hat es einen Einfluss auf das Gold?
Hallo,

Habe eben erst gesehen, dass du als Titel "Frage an Miss Trumpet" geschrieben hast, also entschuldige bitte die späte Antwort. Wenn du im Text "@ Miss Trumpet" schreibst, sehe ich dass eher.

Zu deinen Fragen:
Ja, ich mache das mit Drehventil-Instrumenten, weil ich mir vor Jahren zeigen lassen habe, wie man die Ventile fachgerecht zerlegt und wieder zusammenbaut.

Ich lass das Cillit Bang 2-3 Minuten einwirken, das hängt aber vom Grad der Verschmutzung ab. Wenn sich da "Kalkstein" in rauhen Massen gebildet hat, muss ich diese Prozedur ggf. mehrmals wiederholen, dazwischen gehe ich immer mit einer Bürste drüber. Neuerdings steht auf den Flaschen drauf, man soll es nicht auf Messing oder Kupfer anwenden (etwas seltsam, weil ja ein kleines Cent-Stück in der Werbung verwendet wird). Ich kann dazu nur sagen, dass ich Cillit Bang seit einigen Jahren ohne Probleme verwende. Die bis heute einzige Nebenwirkung: wenn ich es bei starken Verschmutzungen lange oder häufig hintereinander anwende, bekommt das Messing manchmal einen Stich ins rosafarbene, was bis jetzt aber immer von selbst verschwunden ist bzw. durch Messingpolitur noch beschleunigt werden konnte.

Ich habe bzw. hatte nur versilberte und vergoldete Instrumente, und hatte bis jetzt nie Probleme. Ich achte darauf, dass das C.B. nicht unnötig auf Silber/Gold/Lack kommt und spüle es von dort ab oder wische es feucht ab, bevor ich es an den gewünschten Stellen einwirken lasse.

LG, Miss Trumpet

Verfasst: Dienstag 7. November 2006, 14:18
von jonni10
Hallo Miss Trumpet

vielen Dank für die Informationen.

Noch 2 Fragen:

1. Wo bekommt man den Cillit Bang?

2. Innenreinigung mit Bürsten: Verwendest du die von Stölzl?

LG
Jonni

Verfasst: Dienstag 7. November 2006, 15:40
von kuhlo
Bin zwar nicht Miss Trumpet, antworte aber trotzdem. :P

Cillit Bang bekommst Du inzwischen fast in jedem Supermarkt wie z.B. bei Extra, Edeka usw.

Diese Reinigungsbürsten gibt es von mehreren Herstellern, sind in der Regel aber alle gut zu gebrauchen. Die Schaumstoffteile von Reka reinigen zwar auch gut, lösen sich aber relativ schnell auf. :evil:
Bürsten sind da erheblich länger haltbar.

http://cgi.ebay.de/Spiralreiniger-fuer- ... dZViewItem

http://cgi.ebay.de/SPIRAL-REINIGER-FUR- ... dZViewItem

http://www.thomann.de/de/stoelzel_spira ... ompete.htm

Verfasst: Mittwoch 8. November 2006, 00:15
von Miss Trumpet
Habe dem eigentlich kaum mehr was hinzuzufügen. Ich mag das Reka-Schaumstoff-Zeug überhaupt nicht: man bekommt den Schmutz nicht so gut raus wie mit der Bürste, der Schaumstoff löst sich bald auf und bei dem Durchzieh-Ding reißt regelmäßig die Kugel.

Ich verwende den Stölzel Spiral-Reiniger und bin zufrieden damit. Der hält zwar auch nicht ewig und das Cillit Bang scheint die Lebensdauer noch etwas zu verkürzen, kostet aber nicht die Welt und ist eine sinnvolle Investition, die ihr Geld wert ist.

Re: Ventil hakt - Säuberung?

Verfasst: Freitag 21. September 2007, 16:02
von bazo
Hi

Was ist der Wechsel der Ventile?
Und das Cilit Bang macht auch ganz sicher nix kaputt?
Dann würd ich das auch mal austesten, mein 3. Ventil hat gelegentlich das Verlangen ein wenig zu haken ...

Fluck

Re: Ventil hakt - Säuberung?

Verfasst: Freitag 21. September 2007, 16:49
von buddy
...dann lass' die Ursache vom Instrumentenbauer feststellen.
Auf Verdacht herumprobieren kann mehr schaden als nutzen. Reinigungsmittel, die aggressiver sind als Handgeschirrspülmittel, tropfenweise ins Wasser zum Entspannen und Fett lösen, sind normalerweise überflüssig. Bei einem gepflegten Instrument reicht die regelmäßige Warmwasser-Spülung und die monatliche Bürste, falls Mundhygiene ein Begriff ist.
Gebrauchte Instrumente, die riechen und/oder Biotope im Mundrohr haben, benötigen eine Sonderbehandlung durch Einweichen über Nacht, dann wie üblich Wasser und Bürste. Notfalls die Prozedur wiederholen. Eine gute Altenative ist der Ultraschallreiniger beim Instrumentenbauer für 20-25 EUR.
Alles andere sollte man sich 3x überlegen. Die Ventile sind Präzisionsteile im hunderdstel mm-Bereich, dass sollte man sich vor jedem Eingriff klar machen.

Re: Ventil hakt - Säuberung?

Verfasst: Dienstag 30. Januar 2018, 20:59
von Polsterpfeife
Achtung, das T2 Öl aus Hochdorf ist NICHT das gleiche, so weit ich das verstanden habe, sind das Nachahmer. Die echte, ursprüngliche Firma befindet sich weiterhin am gleichen Ort in Kriens, siehe auch diese amüsante Doku vom Schweizer Fernsehen, die ich mal gesehen hatte (wenn man etwas versteht).
Dort bei der CFS kann das Öl direkt bestellt werden oder über den Fachhandel, z.B. https://www.gewamusic.com/product/18723 ... -oel-.html.
Vielleicht liegt es daran?
https://www.srf.ch/play/tv/schweiz-aktu ... 5816458b46