schwarze Punkte auf einer vergoldeten Trompete

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melcham100
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schwarze Punkte auf einer vergoldeten Trompete

Beitrag von melcham100 »

Hallo

Ich habe ein Problem mit meiner erst 2 Jahre alten Konzerttrompete, da diese bei den klein Teilen (Trigger, Überblasklappe, Wasserklappe Stimmzüge etc.) kleine schwarze punkte bekommen hat.

Warum ist das so ?
kann man dagegen etwas unternehmen ?

https://picload.org/view/dgiriraw/img_5027.jpg.html
https://picload.org/view/dgiriror/img_5028.jpg.html
https://picload.org/view/dgiriroa/img_5029.jpg.html
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Wolfram
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Re: schwarze Punkte auf einer vergoldeten Trompete

Beitrag von Wolfram »

Hallo melcham100,
Hast du schon mal deinen Trompetenbauer gefragt? Wie ich ihn kenne ("Trompete mit der roten Schraube") hat er bestimmt eine Lösung parat.
Es könnte sein, dass beim Galvanisieren kleine Fehler an den Einzelteilen (Zugbogen und Wasserklappe) gemacht wurden. Das könnte zu Verunreinigung auf der Oberfläche geführt haben, so dass dann das Gold von "unten" angegriffen wurde.
Zwei Jahre alt... da findet der Instrumentenbauer bestimmt eine für alle Seiten vertretbare Lösung.
(Du darfst ihn gerne von mir persönlich grüßen!)
LG, Wolfram
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Re: schwarze Punkte auf einer vergoldeten Trompete

Beitrag von Singvögelchen »

Es ist definitiv kein Fliegendreck :x
Es gibt Instrumentenhersteller, wo dieses Phänomen tatsächlich bei allen Instrumenten spätestens ein halbes Jahr nach Kauf aufgetreten ist, das grenzt dann schon an Betrug. Komplett verdreckt durchs Goldbad gezogen...ich nenne mal lieber keine Namen.

In deinem Fall gehe ich mal davon aus, dass die Kleinteile separat vom eigentlichen Trompetenkorpus vergoldet wurden und dabei an irgendeiner Stelle ein Arbeitsschritt vergessen wurde. Ob in der Meisterwerkstatt oder in der Lackiererei/Vergolderei kann man hinterher nicht sagen, weil es ja jetzt erstmal zwei Jahre nicht zu erkennen war.

Da es sich um den Trompetenbauer meines Vertrauens handelt, will ich hier mal ganz persönlich eine Erfahrung wiedergeben: meine erste (fantastische) B-Trompete mit der roten Schraube wurde lackiert und genau neben der Gravur war der Lack zu einer Nase gelaufen. Die Mitarbeiter waren völlig betröppelt deswegen und hatten irgendwie die Befürchtung, ich würde auf einer Neulackierung bestehen. Beim Spielen hats nicht gestört und ich habs als persönliche Note bewertet und wir alle waren zufrieden.
Was ich damit sagen will: die Punkte stören nicht beim Musizieren. Wenn du dich aber so drüber ärgerst, dass dir dadurch der Spaß am Instrument verloren geht, dann rede mit dem Hersteller. Nur die kleinen Teile glattzuschleifen und frisch zu vergolden, dürfte nicht allzu schwierig sein.
Es kann durchaus sein, dass du der erste bist mit einer derartigen Reklamation. :wink:
Liebe Grüße vom Singvögelchen!


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Re: schwarze Punkte auf einer vergoldeten Trompete

Beitrag von soundhighend »

ich kenne solche Flecken (oder Flecken die so ähnlich aussehen) von meinen Instrumenten auch. Sie treten nach 6-9 Monaten auf und werden intensiver, wenn man nichts dagegen macht.
Bei meinen Instrumenten lassen sich diese Flecken sehr einfach mit Heyday's clean silver & gold entfernen. Wenn man das Instrument anschließend mit Heyday's silver protection behandelt verlängert sich der Zeitraum bis die Flecken wieder auftreten um 2-3 Monate.

Wie die Flecken entstehen kann ich mir nicht erklären, einen Galvanisierungsdefekt würde ich jedoch nicht unterstellen, da nach der leichten Politur eine blitzblanke Goldoberfläche bleibt. Einen Versuch mit der Politur würde ich anraten, bevor Du die Trompete neu vergolden läßt.
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Re: schwarze Punkte auf einer vergoldeten Trompete

Beitrag von TrompetenKäfer »

Ich habe dieses Phänomen auf meiner Vergoldeten von Anfang an. Abhängig von den Lagerungsverhältnissen, der Umgebungsluft (Zusammensetzung), Handschweißzusammensetzung,.... treten diese Flecken auf - oder eben nicht.
Weiters ist die verwendete Goldlegierung hier relevant, da ja nicht mit Feingold beschichtet wird. Kann sein, dass da Legierungsbestandteile dabei sind, die mit der Umgebungsluft reaktiver sind (Phosphatierung bei Silber,....)

Das ist kein galvanisches Problem oder ein Verarbeitungsmangel, sondern eine Eigenheit der Vergoldung; da hat der Instrumentenbauer oder Galvaniseur nichts falsch gemacht.

Die beschriebene Heyday´s Variante ist meiner Erfahrung nach die schonenste Möglichkeit, sein Gold "schön" zu halten. Ich hab das auch lange exerziert, aber mittlerweile ists mir einfach zu dumm. Es gibt den Oster- und Weihnachtsputz für die Goldene, die "Schutzbeschichtung" trage ich nichtmehr auf, und das reicht mir.

Neuvergolden wird mMn nicht den gewünschten Effekt erbringen, sondern nur einen Haufen Geld kosten und hintennach wieder dasselbe sein ;)
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