Mundstück aufbohren

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Moderator: Die Instrumentenbauer

leonfair
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Mundstück aufbohren

Beitrag von leonfair »

Früher hab ich mir ja über die Mundstückbohrung keine Gedanken gemacht. Heut ist das für mich das Hauptkriterium für den Kauf eines Mundstückes.

Nun hab ich eine Frage:

Was passiert eigentlich beim Aufbohren des Mundstückes?
Wird da das Loch im Mundstück Kessel vergrößert oder wird hinten am Schaftende das Loch vergrößert?

Weil ich spiele mit dem Gedanken ein Mundstück, welches eine große Bohrung aber eine eher schmälere Rückbohrung hat, bei der Rückbohrung zu vergrößern.

Ist das möglich?

MFG
Leinfair.

Ps.: Generell fühle ich mich auf Mundstücken mit großer Bohrung wesentlich wohler weil einfach mehr Luft schneller und besser durch geht und abfließt und dadurch eigentlich kein Luftstau mehr entsteht.
Am Flügelhorn kommt mir auf jedenfall kein Mundstück unter der Bohrung von 4,3 mehr aufs Instrument, da spiel ich bevorzugt sogar die 4,6 Bohrung von Wick. Auf der Trompete spiel ich ein Yamaha Mundstück mit einer 3,88 großen Bohrung. Mich würde da interessieren wie sich eine noch größere Bohrung da auf den Ton auswirken würde.

Mfg
Leonfair.
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Flügelhorny
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Re: Mundstück aufbohren

Beitrag von Flügelhorny »

wenn du dein Mundstück aufbohrst,ist es danach in der Regel Schrott,weil die Abstimmung mit dem Kessel nicht mehr stimmt.Besser ist ein neues Mundstück mit größerer Bohrung auszuprobieren.
Außerdem gibt es die Mensur des Instrumentes zu bedenken,wenn die zu eng ist,geht trotz großer Bohrung die Luft nicht durch.
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Re: Mundstück aufbohren

Beitrag von wernertrp »

1/10 oder 2/10 mm aufbohren ?
Jeder Trompeter hat eine Mundstücksammelkiste.
Da kommt es dann rein.
Ruhig mal etwas experimentieren in 1/10 mm Schritten aufbohren und hier berichten.
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Re: Mundstück aufbohren

Beitrag von FlüTro »

Habe mein Giardinelli 7S mit 3,6 mm
auf 4-mm-Feingewindebohrung vergrössert.

Das grössere Loch braucht etwas mehr Luft,
(da staut sich "nichts" zurück)
Ton wird instabiler (weniger focusiert, kann kläglich und wackelig werden),
Höhe auch etwas schwieriger.

Auf der anderen Seite ein vollerer und runderer Ton
mit mehr Klang und Volumen.
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Dobs
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Re: Mundstück aufbohren

Beitrag von Dobs »

Flügelhorny hat geschrieben:wenn du dein Mundstück aufbohrst,ist es danach in der Regel Schrott,weil die Abstimmung mit dem Kessel nicht mehr stimmt.Besser ist ein neues Mundstück mit größerer Bohrung auszuprobieren.
Wie wird die Bohrung auf den Kessel abgestimmt?
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Flügelhorny
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Re: Mundstück aufbohren

Beitrag von Flügelhorny »

Dobs hat geschrieben:
Flügelhorny hat geschrieben:wenn du dein Mundstück aufbohrst,ist es danach in der Regel Schrott,weil die Abstimmung mit dem Kessel nicht mehr stimmt.Besser ist ein neues Mundstück mit größerer Bohrung auszuprobieren.
Wie wird die Bohrung auf den Kessel abgestimmt?
http://de.wikipedia.org/wiki/Instrumentenmundst%C3%BCck

Seele und Rückbohrung haben entscheidenden Einfluss auf die Tonstabilität und dessen Erzeugung beim Musizieren. Anwenderbezogen können ihre konkreten Maße variieren, jeder Bläser wählt sich auf Grundlage seiner subjektiver Empfindungen ein individuelles Mundstück aus. Physikalisch gehören beide Elemente bereits zum eigentlichen Instrument und beeinflussen dessen Intonation beträchtlich.

Wenn du aufbohrst,veränderst du auch den Kessel und damit die Tonstabilität.

Das was Flütro hier beschreibt ,trift genau das Problem:
FlüTro hat geschrieben:Habe mein Giardinelli 7S mit 3,6 mm
auf 4-mm-Feingewindebohrung vergrössert.

Das grössere Loch braucht etwas mehr Luft,
(da staut sich "nichts" zurück)
Ton wird instabiler (weniger focusiert, kann kläglich und wackelig werden),
Höhe auch etwas schwieriger.

Auf der anderen Seite ein vollerer und runderer Ton
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Re: Mundstück aufbohren

Beitrag von Dobs »

Was Du beschreibst sind aber spielerbezogende Probleme, die dann auch auftreten müssten, wenn er das Mundstück nicht selbst aufbohrt, sondern ein fertiges Mundstück kauft mit gleichem Kessel und grösserer Rückbohrung. Das ist nämlich dann ebenso wenig auf den Spieler zugeschnitten.
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Re: Mundstück aufbohren

Beitrag von FlüTro »

ich würde das nicht als "Probleme" bezeichnen,
es sind halt veränderte Eigenschaften.

Man muss halt dann z.B. darauf achten,
dass der Ansatz und der Luftfluss schön stabil bleiben
und der Ton nicht "wackelt".

Und man kann z.B. sagen,
dass man so ein MP (gleiches MP miit grosser und kleiner Bohrung)
etwas unterschiedlich einsetzt.
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Re: Mundstück aufbohren

Beitrag von Dobs »

FlüTro hat geschrieben:ich würde das nicht als "Probleme" bezeichnen,
es sind halt veränderte Eigenschaften.
Ja, schon, aber dann ist ja das Mundstück selbst durch eine Aufbohrung nicht automatisch Schrott, sondern hat nur andere Eigenschaften, mit denen der Spieler möglicherweise nicht gut klar kommt.
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Re: Mundstück aufbohren

Beitrag von Flügelhorny »

Dobs hat geschrieben:
FlüTro hat geschrieben:ich würde das nicht als "Probleme" bezeichnen,
es sind halt veränderte Eigenschaften.
Ja, schon, aber dann ist ja das Mundstück selbst durch eine Aufbohrung nicht automatisch Schrott, sondern hat nur andere Eigenschaften, mit denen der Spieler möglicherweise nicht gut klar kommt.
Ich kenne Profis,die aufgebohrte Mundstücke haben,nur die haben auch eine perfekte Atmung und stabilen Ansatz,sowie ein geschultes Gehör.Die kommen damit klar.
Richard Steuart,dem La Tromba gehört,hat mir erzählt,das er viel rumexperimentiert hat mit Mundstücken.Mein Mundstück von ihm hat nur 3,6mm,speziell für die Monke,frißt aber Luft ohne Ende.Das ist perfekt abgetimmt.Selbst der Ring auf dem Schaft verändert den Ton.Dasselbe Mundstück auf einer anderen Trompete funktioniert nicht so gut.

Klier bietet z.b. Sonderanfertigungen an.Da würde ich anfragen was technisch machbar und empfehlendswert ist,bevor ich selber Hand an mein Mundstück anlegen würde.
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Re: Mundstück aufbohren

Beitrag von Wolfram »

:OT:
Flügelhorny hat geschrieben:... Richard Steuart,dem La Tromba gehört,..
aktuellster Stand - La Tromba (in der Schweiz) gehört jetzt der Firma Stölzel...
LG Wolfram
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Flügelhorny
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Re: Mundstück aufbohren

Beitrag von Flügelhorny »

Wolfram hat geschrieben::OT:
Flügelhorny hat geschrieben:... Richard Steuart,dem La Tromba gehört,..
aktuellster Stand - La Tromba (in der Schweiz) gehört jetzt der Firma Stölzel...
LG Wolfram
Ich hatte ihn letztes Jahr in Würzburg besucht.
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Re: Mundstück aufbohren

Beitrag von Bixel »

Es gibt meines Wissens mindestens drei verschiedene Unternehmungen, die allesamt "La Tromba" heißen.

:licht:
.
Rausgehen ist wie Fenster Aufmachen, nur viel krasser.
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dunbia
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Re: Mundstück aufbohren

Beitrag von dunbia »

Bild
und es riecht soooo gut!!
Zum "sich drin baden".....!!
:gut:
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Bixel
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Re: Mundstück aufbohren

Beitrag von Bixel »

Lustig: Der große T. bietet Fette und Öle unter dem Krakel-Logo des Mr. Steuart an.

:huepf:
.
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