Trompetenschule Stegmann

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kolibri
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Re: Trompetenschule Stegmann

Beitrag von kolibri »

Lieber Orlando, furios wie Du dich gegen die alten Klassiker ins Zeug legst; hast Du schlechte Erfahrungen gemacht? Hast Du diese alten Schulen genau studiert und Dir als Pädagoge überlegt, für was die Übungen heute noch zu gebrauchen sind?

Ich habe mit Stegemann und Arban gelernt und es hat mir nicht geschadet; schädlich war mein damaliger Lehrer, der meine Ansatzprobleme nicht erkannt hat. Ich habe Schüler von Kollegen übernommen, die über mehrere Jahre mit dem von Dir gelobten ‚Hören, lesen & spielen‘ unterrichtet wurden; wobei von ‚spielen‘ trotz vermeintlichem Entwicklungsstand Heft 4 kaum die Rede sein konnte…….

Virtuosität; Es ist doch schade, wenn die Jungs und Mädels im Ensemble die tollen Arrangements und Originalwerke nicht spielen können, weil sie mit 16teln überfordert sind und nie gelernt haben sich eine unbekannte Tonfolge systematisch zu erarbeiten. Virtuos Improvisieren ohne gelernt zu haben, sich in Tonarten zu bewegen ist kaum möglich. Du hast Recht, die Studenten heute haben dank Bologna weniger Zeit zum üben…… Also muss eine gewisse Virtuosität vor dem Studium schon erarbeitet worden sein, denn ohne die geht es auch heute nicht; weniger denn je!

Deine Überhöhung der Bindungen als zentrales Element des Trompetenspiels lässt mich erschauern. Wenn es so einfach wäre..... Ohne saubere Artikulation keine Kontrolle über Bindungen; das wusste schon Stegemann. Sein Aufbau diesbezüglich ist eine Möglichkeit von vielen das Problem anzugehen.

Die Texte zur Ansatztechnik in den alten Schulen betrachte ich als Annäherung an das was die Herren damals intuitiv als richtig empfunden haben. Solche Texte sind in neuen Schulen je nach Autor auch nicht besser. Gerne möchte ich Herrn Arban erleben, wie er gemäss Deiner Theorie lieber furioser Orlando seine Bravourstücke ausschliesslich mit Lippenkraft vorträgt……

@Singvögelchen; Ganz treffend auf den Punkt gebracht!
kreaken
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Re: Trompetenschule Stegmann

Beitrag von kreaken »

Ich hätte nicht gedacht, dass meine beiläufige Frage eine so große Diskussion aufkommen lässt. :-)

Mich hat es interessiert, weil ich vor 20 Jahren mit dieser Schule begonnen habe ... das war alles, aus reinem Interesse ;-)

Es tut mir leid, dass deine Schüler keinen wahnsinnigen Ehrgeiz mit dem Üben an den Tag legen. Das kann als motivierter Trompetenlehrer schon sehr energieraubend sein,

Alles Gute fürs Unterrichten.

Grüße Mitsch
JensH
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Re: Trompetenschule Stegmann

Beitrag von JensH »

Ich finde die "alten Meister" haben sicher nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt.
Ich habe früher selbst aus der Arbandschule und der Stegmanschule geübt.

Dennoch nutze ich beide heute sehr sehr wenig und mit Schülern quasi gar nicht.
Da versuche ich technische Probleme, direkt an Hand von Stücken zu lösen, die die Schüler spielen wollen. Die arrangiere ich dementsprechend, inklusive Begleitung nach Schüler-Wunsch. Ob ich ein Stück mit Hiphop Groove oder Rockband im Rücken spiele ist ja für das Stück unerheblich, aber macht mehr Spaß als mit Metronom...

Weil natürlich das Motivationsproblem besteht. Schüler wollen Musik aus dem Radio spielen und möglichst schnellen Erfolg.
Da macht dann auch Bindungen Üben plötzlich mehr Spaß, wenn man die Übung zu einem Playalon spielt, statt zum Metronom.

Die alten Trompetenschulen mögen inhaltlich was den Notentext angeht, durchaus vollständig sein.
Was aber oft entweder unvollständig oder teilweise nach heutiger Erkenntnis falsch aufgeschrieben wurde: Wie Trompete spielen technisch funktioniert und was genau körperlich passiert und zu beachten ist.

Das ist wie in jeder Wissenschaft: Alles gilt so lange als richtig, bis es widerlegt ist.
Mittlerweile gibt es ja auch schöne DVDs zu kaufen auf denen man Spitzenmusikern in den Mund und Rachen schauen kann und genau sieht was passiert.

Deswegen: Auszugsweise gibt es sicher gutes Zeug bei Arban und Stegmann, aber sie sind keinesfalls zeitgemäß was die Musik angeht (z.B. melodisch moll aufsteigend und natürlich moll absteigend zu üben...ausschließlich klassische Werke...Beschränkungen auf wenige Tonarten...kein Töne treiben/Bendings, etc.). Und leider lassen die Erklärungen zum "wie" sehr zu wünschen übrig.

Aber deswegen bin ich ja nicht gleich ein Ketzer?!

Wieso wird im Trompetenforum direkt so persönlich gestritten?
manfrede
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Re: Trompetenschule Stegmann

Beitrag von manfrede »

ich Frage mich immer ob die früher die übeanweisungen immer befolgt haben. da steht ja ein paar mal: täglich mindestens eine Stunde üben...
Singvögelchen
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Re: Trompetenschule Stegmann

Beitrag von Singvögelchen »

Ich hup mich derzeit wieder fit nach dem Urlaub...mit Stegmann. Falls ein Kollege zur Hand ist, der gern Duette spielt. Ansonsten ist die Etüdensammlung von HJKrumpfer eine super Empfehlung, sehr schön abwechslungsreich. Ausgewählte Werke von Wurm, Kopprasch, Clodomir, Sachse, Arban, Geier...die Grundlagen der Blastechnik halt, danach schreckt einen nichts mehr.
Liebe Grüße vom Singvögelchen!


"Blas schön rein, dann kommts schön raus!"
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